Die Originalität bewahrt

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So wie es beim "Bullen von Tölz“ schwer glaubhaft war, dass all die schweren Verbrechen in Bad Tölz passieren, die Otti Fischer aufklärte, so verhält es sich auch mit dem Dorf Ilm und "Vier Frauen und ein Todesfall“. Die vierte Staffel der ORF-Serie ist angelaufen, und mit ihr kommt ein neues Gesicht in Form von Pippa (Miriam Stein, Bild) ins Damen-Quartett, das gern Mordfälle hinter Todesfolgen vermutet. Aussteigen musste Lola Brand, wegen des vermeintlichen Botoxtodes der Dorfprostituierten, die, an Krebs leidend, auf Rache sann, weil ihr Lola ihren Krebs-Befund verschlampte. Tags zuvor wurde in der ARD in "Hart aber fair“ über ärztliche Kunstfehler und über deren Umgang damit, diskutiert. Fazit: Schwarze Schafe gibt es überall.

Was "Vier Frauen und ein Todesfall“ betrifft: Die unkonventionelle Serie hat sich auch in der Neuauflage ihre Originalität bewahrt - es gibt das Dorfpuff, den Postler, der Polizist wird, aber keine Waffe tragen darf, die klassischen Stadt-Land-Gegensätze ("Habt’s ihr hier noch Hexenverbrennungen?“) und die wertekonservative Einstellung: "Wir sind katholisch, wir lassen uns nicht scheiden“, sagt Michael Ostrowski. "Das wirst ja nimmer los: Das fangt bei der Taufe an, geht vom Christkindl zu Kommunion bis zum Eingegraben-Werden.“ So einfach ist das also mit dem Glauben, der Moral und dem Anstand. Darüber wachend, mit dem Kino-Blick eines großen österreichischen Regisseurs: Andreas Prochaska.

Niemand kann hierzulande - wenn auch zugespitzt - das Ländliche mit all seinen Eigenheiten und Besonderheiten, mit all den verschrobenen Charakteren besser inszenieren als er.

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