Die beste aller Welten - © Polyfilm

"Die beste aller Welten": Liebe inmitten der Widrigkeit

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Adian Gioginers erstaunlich reifer Spiefilmerstling über (s)eine Kindheit mit einer heroinsüchtigen Mutter.

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Adian Gioginers erstaunlich reifer Spiefilmerstling über (s)eine Kindheit mit einer heroinsüchtigen Mutter.

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Es geht Schlag auf Schlag -ein österreichisches Filmhighlight folgt dem nächsten. Nach Lukas Valenta Rinners "Die Liebhaberin" kommt nun Adrian Goigingers Spielfilmerstling "Die beste aller Welten" ins Kino. Ein hoch riskantes Unterfangen, das so etwas von gelungen ist: Goiginger arbeitet in dem Film seine Kindheit mit seiner drogensüchtigen Mutter auf, indem er die Geschichte in der Perspektive des siebenjährigen Adrian erzählt, der die Suchtkrankheit der Mutter bestenfalls ahnt, dem aber ungeteilte Mutterliebe zuteil wird.

Ein erfrischend kindlicher Zugang, auch wenn dem erwachsenen Zuschauer mehr als einmal zum Heulen zumute ist: Denn Goigingers Blick offenbart eine Welt, in der Menschen im Würgegriff der Sucht leben, aus der es kein kurzfristiges Entkommen gibt. Es ist dem Filmemacher zugute zu halten, dass er das weder beschönigt noch in irgendeine populärpsychologische Erklärschiene abdriften lässt. Die Süchtigen sind keine Unschuldslämmer, aber sie sind auch keine menschlichen Dämonen, selbst wenn sie für Adrian, das Kind, in seiner Fantasiewelt als solche schon auch herhalten müssen.

Wahrscheinlich war es nur einem "Betroffenen" möglich, diese dramaturgische Konstellation authentisch auf die Leinwand zu bringen, wobei Goigingers Glücksfall die beiden Hauptdarsteller sind: Verena Altenberger wurde für die empathische Darstellung der Helga Wachter der Schauspielpreis der Diagonale 2017 zuerkannt. Aber noch mehr erstaunt das völlig ungekünstelte und nuancierte Spiel des siebenjährigen Jeremy Miliker in der Rolle des gleichaltrigen Adrian. Chapeau!

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