Au Poste - © Foto: Moviemento

Groteskes Kammerspiel

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Walter Gasperi über "Au poste! - Die Wache" von Quentin Dupieux

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Walter Gasperi über "Au poste! - Die Wache" von Quentin Dupieux

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Weil ein Mann vor seinem Wohnblock eine Leiche gefunden hat, wird er spätabends ins Polizeirevier vorgeladen. Im Lauf des Verhörs wird aber aus dem Zeugen zunehmend ein Verdächtiger. Die Handlung klingt nach einem klassischen Krimi, in den Händen des Franzosen Quentin Dupieux entwickelt sich daraus ein groteskes Kammerspiel. In dem mit Schreibmaschine, Kleidung und Ausstattung auf die 1970er getrimmten Büro wird der scheinbar unbescholtene Bürger nämlich nicht nur vom Kommissar, der von Benoît Poelvoorde mit sichtlichem Vergnügen als knallharter Cop gespielt wird, zunehmend in die Enge getrieben, sondern erlebt auch eine verstörende Begegnung mit einem anderen Polizisten. So entwickelt sich in 73 Minuten, weitgehend auf einen Raum beschränkt, beinahe in Echtzeit ein vor Wortwitz und Situationskomik sprühendes kleines Meisterstück der absurden Komödie, das nicht nur lustvoll mit Konventionen bricht, sondern mit seinen Wendungen auch immer wieder überrascht und Fragen nach der Realität aufwirft.

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