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"Vicky Cristina Barcelona": Woody Allens neuer Streich - Beziehungsfuror in Spanien

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"Vicky Cristina Barcelona": Oscar-Star Javier Bardem gibt unnachahmlich den Frauenversteher und Penélope Cruz kongenial dessen Verflossene.

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"Vicky Cristina Barcelona": Oscar-Star Javier Bardem gibt unnachahmlich den Frauenversteher und Penélope Cruz kongenial dessen Verflossene.

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Letztes Jahr wurde er mit dem Nebenrollen-Oscar geadelt. Nun hat ihn der Meister der Film gewordenen Beziehungsneurosen mit einer Hauptrolle geadelt. In Wirklichkeit aber adelt Javier Bardem seinerseits Woody Allens jüngsten Streich, "Vicky Cristina Barcelona". Nach seinen Abstechern auf die Britischen Inseln ist Allen nun in Spanien, genauer: in Katalonien gelandet und legt ein genial verworrenes wie schrilles Beziehungsdrama vor.

Tatsächlich lebt dieser katalanische Fall weniger vom Plot als von zweien der Hauptdarsteller, die im Gegensatz zum Film im wirklichen Leben noch immer ein Paar sind: Wer hätte gedacht, dass Bardem nach unnachahmlich absurder Brutalität als Auftragskiller Chigurh in "No Country for Old Men" als Frauenversteher in allen Facetten reüssieren wird? Und an seiner Seite Penélope Cruz als seine Ex-Frau Maria Elena, die immer noch alte Glut zum Lodern bringt.

In Europas trendigster Stadt

Die verletzte Verflossene erscheint in "Vicky Cristina Barcelona" erst spät auf der Leinwand. Denn zuvor widmet sich der Maler Juan Antonio (Bardem) zwei US--Studentinnen, die einen Sommer in Europas trendigster Stadt verbringen. Cristina (Scarlett Johansson) ist - jedenfalls in Liebesdingen - eine unstete Person und somit offen für die Avancen von Juan Antonio. Ihre Freundin Vicky hingegen (Rebecca Hall) steht für stabile Biederkeit und tägliche Telefonate mit dem Verlobten jenseits des Ozeans. Doch auch sie kann der Betörung des Malers nicht entfliehen. Und so entsteht ein öffentliches - Cristina zieht zu Juan Antonio, später wird traute Dreisamkeit daraus, weil auch die Ex Maria Elena (Cruz) wieder einzieht - und ein verschwiegenes Verhältnis: Vicky hat nun ein Geheimnis, auch ihrem Doug gegenüber, der extra angeflogen kommt, um sie zu heiraten.

Solches Gefühlswirrwarr endet in der typischen Woody-Allen-Erkenntnis, dass die Liebe kommt, wenn man sie nicht brauchen kann, und dass sie dann nicht von Dauer ist, wenn die Beteiligten sich genau diese wünschen.

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