Dem interessierten, von der politischen Publizistik her etwas schablonenhaft informierten Beobachter, der in der historischen Vorstellung von dem gerade in der Orthodoxie par excellence verkörperten Staatskirchentum befangen und daher versucht ist, die scheinbare und faktische Koexistenzfreudigkeit der Ostkirche nun auch im Machtbereich des Kommunismus allein von dieser geschichtlichen Wurzel her zu begreifen, müssen sich zwangsläufig allerhand Fragezeichen aufdrängen, wenn er diese überkommenen Vorstellungen an Hand der zwar wesentlich eingeengten, dafür aber in ihrem Aussagewert zum
Als im Gefolge der zurückflutenden Reste der geschlagenen k. u. k. Armee nach dem unglücklichen Ausgang des ersten Weltkrieges innerhalb der Demarkationslinie an der Nordgrenze des späteren Jugoslawiens auch in den Städten und Marktflecken der Batschka eine mehr als dürftige Machtübernahme durch die in aller Eile aufgebotenen lokalen „Befreiungskomitees“ organisiert wurde, führte den aus versprengten Dobrovoljcen (Freischärlern), Deserteuren, aus angesehenen bunjewatzischen und schokatzischen Bürgern und greifbaren Serben aus dem Altreich zusammengewürfelten Demonstrationszug,
Als» vor wenigen Wochen der serbische Patriarch German in Begleitung mehrerer Epi- skopen und unter der Kuratel zweier führender Funktionäre der orthodoxen Priestergewerkschaft Jugoslawiens seine östliche Pilgerreise antrat und den Weg über Skoplje-llesküb, die Hauptstadt der Föderativrepublik Makedonien, nahm, leistete sich der kürzlich gewählte Archiepiskop von Ochrida und Metropolit von Makedonien, Dositej, durch eine sehr hintergründige Ergebenheits- und Grußbotschaft aus dem „Zentrum der makedonischen Kirche" eine unerhörte Provokation, indem er Seine Heiligkeit devot
Der Kölner Universitätsprofessor für neue Geschichte Dr. Theodor Schieder erklärte kürzlich auf einer Tagung, daß die vom Bundesministerium für Vertriebene in Bonn herausgegebene Dokumentationsreihe nicht eine Art intellektueller Rache zu üben habe, sondern weitgehend auch die Vorgeschichte der Vertreibung einbeziehen müsse. Den bisherigen Publikationen dieser Reihe Uber die Vertreibung in den Gebieten östlich der Oder-Neiße (zwei Bände), aus Ungarn (ein Band), Rumänien (ein Band) und den Sudetenländern (zwei Bände) soll noch im Laufe dieses Jahres der in jeder Weise schwerwiegende Jugoslawien-Band (Vertreibung der Donauschwaben) folgen.
Zu Pfingsten findet in Wien, gleichzeitig mit der 50-Jahr-Feier des Wiener Schwabenvereines, ein großes Treffen der heute in Oesterreich 160.442 lebenden Donauschwaben statt. Im Verlauf dieses „Tages der Donauschwaben" mit starker ausländischer Beteiligung wird auch eine Ausstellung über Adam Müller-Guttenbrunn, dem Künder und Sänger der Donauschwaben, von denen 200.000 in den Vemichtungsstätten Titos auf elende Weise umkamen, veranstaltet werden. Zu Pfingsten werden auch die grundlegenden Arbeiten zur Errichtung eines Donauschwäbischen Kul- turmuseums so weit gediehen sein, daß man