Aber wenn endlich der Winter kommt, die Nebel über die Häusermassen hereinziehen, daß eine die andere nicht sehen kann, wenn die Krähe bis auf das Glacis hereinzieht, der Stephansturm ins öde wochenlange Grau verschwimmt: dann beginnt die schönste Jahreszeit Wiens.Die Kaffeehaussessionen beginnen, die Spiel-, die Gespräch-, die Streitklubs organisieren sich, die Zechbrüder haben langeAbende, die Verleumdungsjunta fixe Tage, die Oper und das Schauspiel überfüllen sich, die Konzerte überschwemmen uns, der Kreuzzug der Virtuosen hebt an, Strauß und Lanner musizieren an öffentlichen
Kein Wort ist in der neuesten Zeit so oft ausgesprochen worden als das Wort Freiheit; aber man kann ohne Übertreibung behaupten, daß unter Hundert, die es ausgesprochen, kaum einer ist, der weiß, was das sei. Viele meinten, weil Wir unter der vorigen Regierung nicht frei waren, so gelte jetzt alles nicht mehr, was früher gegolten hat; andere meinten, die Freiheit bestehe darin, daß man alles tun dürfe, was man nur wolle. Wieder andere glaubten, jetzt dürfe man gar keine Begierde mehr unterdrücken; denn sonst sei man ja gar nicht frei, und manche, die sich gar keinen Begriff machen