Die „Frankfurter Hefte” leiten ihre Oktobernummer mit einem großen Aufsatz von Clemens Münster über „D ie Aussichten des Christentums” ein. Nach einer von dem hypothetischen Standpunkt des Bewohners eines fremden Sterns vorgenommenen, umfassenden Überschau über die Verbreitung des Christentums auf der Erde, über Erfolge und Mißerfolge in Vergangenheit und Gegenwart versucht der Verfasser, die Situation des Christentums aus der ständigen Spannung zu begreifen zwischen. einem der christlichen Haltung eingeborenen Kons e r v a t i v i s m u s, der notwendig sei, um die Lehre rein
Seit vor mehr als einem Jahr der englische Historiker Professor Geoffrey Barrac- 1 o u g h — der vor kurzem auch eine bemerkenswerte Geschichte Deutschlands veröffentlichte — in einem Rundfunkvortrag die Frage aufwarf „G i b t e s e i n e ,a b e n d- ländische Überlieferun g’?“, ist dieses Problem von den bekanntesten englischen Forschern und Denkern im britischen Rundfunk von allen möglichen Seiten behandelt worden. Die abschließenden Vorträge hielten nunmehr Lord Rüssel und Arnold T o y n b e e. Aber während der Philosoph Rüssel für die Zukunft Europas einen neuerlichen
Über den Zehnten internationalen Philosophenkongreß in Amsterdam gibt L. Giacon in der „Civillä callolica“ vom 18. September einen kritischen Bericht: Äußerlich herrschte die glänzende Organisation eines Riesenbetriebes; in 19 Sektionen sprachen über 300 Redner, wobei gleichzeitig oft mehr als zehn Diskussionsgruppen, jeweils um ein Thema bemüht, tagten. So hatte zum Beispiel die Sektion „Metaphysik“ 34 Redner, die Gruppe „Sprachphilosophie“ 10 Redner… Die Gesamtheit der Philosophen traf sich nur einmal des Tages zu den Plenarsitzungen. Im Gegensatz zu früheren großen
„Politeia" heißt die neue, vierteljährlich erscheinende, vom Internationalen Institut für Sozialwissenschaft und Politik an der Universität Freiburg in der Schweiz herausgegebene Zeitschrift, deren erstes Heft nun vorliegt. Die Zeitschrift, die ein internationales Forum sein will, für eine Diskussion zwischen den Menschen des Gedankens und denen der Tat über die Anwendung christlicher Prinzipien im öffentlichen Leben, veröffentlicht in jeder Nummer Beiträge in englischer, französischer, deutscher, italienischer und spanischer Sprache, wobei an jeden Artikel kurze Zusammenfassungen
„Der soziale Katholizismus steht, wie jede Doktrin, gegenwärtig vor der Notwendigkeit einer Gewissenserforscbung.“ Mit dieser Feststellung beginnt ein großer Aufsatz von Alain Barrere über „Re- vision und Entwicklung des sozialen Katholizismus““ im Juli-August-Heft der „Etüde s". Da das Jahr 1945 das Ende einer Periode und den Beginn einer neuen Epoche bezeichne, sei es nicht verwunderlich, daß auch der soziale Katholizismus seine Vergangenheit und ebenso die Aufgaben für die Zukunft zu überblicken trachte. Der Verfasser bezeichnet zunächst den sozialen Katholizismus mit
Die amerikanische Monatsschrift „Harper’s Magazine” bringt an der Spitze ihrer Juninummer — in der sie mit dem Abdruck von „C a t a 1 i n a”, dem neuesten, im Spanien des 16. Jahrhunderts spielenden Roman von W. Somerset Maugham beginnt — einen großen Aufsatz von William Vogt, dem Vorsitzenden der Konservierungsabteilung der Panamerikanischen Union, der unter dem Titel „Ein Kontinent gleitet in den Untergang” auf die Gefahren hinweist, welche den lateinamerikanischen Ländern durch die Übervölkerung und den Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion drohen. Als Gründe
Die 1836 gegründete Vierteljahrschrift „The Dublin Review” bringt in der zweiten Nummer dieses Jahres einen Artikel von E. R. Hughes, Lektor für chinesische Religion und Philosophie an der Universität Oxford, über „D ie große Tradition des chinesischen Volkes”. Nach einer eingehenden Darstellung der konfuzianischen Lehren und ihrer Wand-, lung unter dem Einfluß der stärker dem metaphysischen Bedürfnis entsprechenden religiösen Ideenwelt von Taoismus und Buddhismus erhebt der Autor die Frage, wieviel von dieser uralten geistigen und religiösen Tradition in der modernen, von
Das Maiheft der „Schweizer Rundschau” erschien als doppelt starkes Sonderheft „Kommumisinu s”, in dem auch „Vertreter nichtkatholischer, ja gegnerischer Weltanschauungen das Wort erhalten”, von Nikolaus B e r d i a e f f, dessen Beitrag „Wandlung des Marxismus in Rußland”, die letzte Arbeit des jüngstverstorbenen russisch- orthodoxen Denkers darstellt, über die Sozialisten V o y e n n e und S i 1 o n e bis zu dem selbst dem Kommunismus nahestehenden Fritz Lieb. Der erste Teil dieses Heftes „Kommunismus in der Geschichte” beginnt mit einem Aufsatz von Hugo Rahner
‘ Die unter Mitarbeit von Albert Camus, fitienne Gilson, Julien Green, Gabriel Marcel, Jaques Maritain, Andre Malraux, Denis de Romgement usw. erscheinende französische Monatsschrift „Le cheval de Troie, Revue litteraire mensuelle de doctrine et de c ul ture” veröffentlicht in Nr. 6/1948 einen Artikel von Georges Bernanos „Die Stunde der Heiligen”. Aus dem für diesen bekannten französischen Schriftsteller kennzeichnenden glitzernd-sprunghaften reichen Gedankengeflecht, das unter anderem tiefe Einsichten über das Verhältnis von Gläubigen, Konvertiten und Ungläubigen enthält,
EWe „Frankfurter Hefte” brachten in ihrer Aprilnummer einen großen Aufsatz von Walter Dirks „Das Elend der Menschen und die Vatergüte Gottes”. Der Verfasser geht dabei von dem unermeßlichen Elend der Gegenwart aus und von der Anfechtung, die sich für den Christen aus der Schwierigkeit ergibt, angesichts dieses Elends an die Vatergüte Gottes, angesichts der „höllisdien Legierung” von Bosheit, Kausal- gesetzlidikeit und Zufall, wie sie sich im Bombenteppich offenbarte, an die lenkende Hand der göttlichen Vorsehung zu glauben.„Was wir gesehen und erwogen haben, drängt uns
In der Aprilnummer, der in München und in der Schweiz erscheinenden Zeitschrift „H o c h I a n d“ veröffentlicht Otto Heinrich v. d. Gablentz unter dem Titel „Berlin, Bildnis einer S t d t“ einen Beitrag, der nach den Worten der Schriftleitung „weniger eine erschöpfende Analyse als ein teilnehmendes Bekenntnis darstellen will“. Der Verfasser schildert dabei zunächst den Werdegang von der märkischen über die preußische zur deutschen Stadt, eine Entwicklung, die, schon vor dem ersten Weltkrieg deutlich erkennbar, in der Weimarer Republik durch das starke Anwachsen des
In der Aprilnummer der „E t u d e s" behandelt Pierre D o u r n e s „D i e humanistische Orientierung der neuen französischen Soziologe e". Die Soziologie, in Frankreich lange vernachlässigt, beziehungsweise nur durch die positivistische Dürkheim-Sdiule vertreten, erlebe heute eine Erneuerung durch das subjektive, psycho logische Element, das von verschiedenen Seiten unter deutlich erkennbarem Einfluß der Strömungen in der zeitgenössischen französischen Philosophie, in die Soziologie eingeführt wurde, von Monnerot, Beauvoir, Friedmann und vor allem von G u r v i t c h, der die
Die amerikanische Zeitschrift „The Atlantic Monthly“ bringt in ihrer Februarnummer einen Artikel des bekannten außenpolitischen Schriftstellers und Journalisten Walter Li pp mann über „Die Rivalität der Nationen“. Lipp- mann, der einst vor dreißig Jahren als Gehilfe des Präsidenten Wilson an der Abfassung der berühmten vierzehn Punkte mitwirkte, stellt in diesem, zuerst als Adresse an sein altes „College of William and Mary“ verfaßten Aufsatz die Frage, warum die Vereinigten Staaten in unserem Jahrhundert außenpolitisch immer wieder versagten, zweimal vergeblich geglaubt
Das Deutschland-Problem nimmt in den ausländischen Zeitschriften nach wie vor einen sehr breiten Raum ein. So schildert in der sozialistischen Wochenzeitschrift „The New Statesman and Nation“ vom 13. März der Labourabgeord- nete R. H. S. C r o s s m a n seine Eindrücke aus „Düsseldorf 1 94 8“. Neben gewissen Anzeichen einer übermäßigen Nervenbelastung, die gefährlich nahe an Massenhysterie heran führen können, stellt der Verfasser vor allem einen immer wieder bewundernswerten Lebens- und Aufbauwillen fest.„Nach vier Tagen und Nächten endloser Unterhaltungen nach London
In den englischen Zeitschriften nimmt das sich immer mehr zuspitzende Palästinaproblem in Artikeln und Zuschriften einen breiten Raum ein. So widmet die Wochenzeitschrift „The Tablet" in ihrer Nummer vom 21. Februar der „Entwicklung in Palästina" und der ,.Z u- kunft von Jerusalem“ zwei redaktionelle Artikel, wobei sie in beiden Fällen, einmal für ganz Palästina, dann aber besonders für Jerusalem und die heiligen Stätten, auf die „tragische Wahrheit“ hinweist, daß„aller Wahrscheinlichkeit nach dem Abzug der britischen Truppen im Mai ausgedehnte und mörderische Kämpfe
In der englischen Zeitschrift „T h e Listener“ (Nr. 993 vom 5. Februar) versucht Clifton Utley unter dem Titel „Eine Revolution im amerikanischen Denke n“, dem europäischen Publikum die Einstellung der amerikanischen Öffentlichkeit zum Marshall-Plan zu erklären. Vor den beiden Kongreßkomitees hätten sich in den letzten Wodien sowohl die Vertreter der Urfternehmer (der „National Association of Manufacturers“ N.A.M.) wie die beiden Gewerkschafts- v.erbände (der A.F.L. und des C.I.O.), der Amerikanischen Legion, der Veteranen, der Farmer und anderer Organisationen, kurz, die
„La Documentation Catho- 1 i q u e“ bringt den vollen Wortlaut der großen zur Eröffnung der UNESCO-Ver- sammlung in Mexiko von Jacques M a r i- tain gehaltenen Rede über „Die Voraussetzungen des Weltfriedens“. Nach einer umfassenden Analyse der geistigen und politischen Nachkriegssituation wies Mari- tain auf die Probleme einer übernationalen Weltorganisation hin, wie sie Emery Reves in seinem bekannten Buch über cfie „Anatomie des Friedens“ dargelegt hat. Trotz des „Babclismus“ des modernen Denkens, wo „die Stimme, die jeder erbebt, für seine Weggefährten nichts als
In der in München und Olten (Schweiz) erscheinenden Monatsschrift „H o c h 1 a n d’’ stellt der Herausgeber, Franz Josef Schöningh, in einem Aufsatz „Der Christ und die Kultur der Gegenwart” die Frage, ob, wie einst die ersten Christen gegenüber der „noch nicht” christlichen, heidnischen Kultur, die modernen Christen sich vor einer „nicht mehr” christlichen Kultur in eine geistige Katakombe zurückziehen könnten.„Es ist aber die Frage, ob ihnen eine solche Flucht, die ich auf das Verhalten der frühen Christen beruft, erlaubt ist und ob diese scheinbar so legitime
Das Deutschlandproblem als das Herzstück des großen, die ganze Menschheit bewegenden Weltfriedensproblem ist durch die Vorbereitungen, Hoffnungen und Befürchtungen vor sowie durch . die Feststellungen, Überlegungen und Sorgen nach der gescheiterten Londoner, Konferenz stärker als je in den Mittelpunkt des Weltinteresses getreten. Mit zahllosen Reiseberichten aus Deutschland kommt dieses Interesse in der Zeitschriftenpresse aller Länder zum Ausdruck.In der englischen Zeitschrift „The Month” berichtet F. C. Copleston über „Einen Besuch in Deutschland” im vergangenen Sommer, der in
Die Hochzeit im englisdien Königshaus gab der englischen Publizistik, darüber hinaus aber der Weltöffentlichkeit Gelegenheit, das Wesen der englischen Monarchie in Vergangenheit und Gegenwart zu beleuchten. Die unabhängige Wochenschrift „T i m e a n d T i d e“ schreibt in einem Leitartikel über „Krone, Gemeinwesen und Volk“:„Das Königsamt verkörpert tatsächlich die Kontinuität der Entwicklung, die in unserem politischen Leben so unermeßlich wertvoll gewesen ist. Seine Wurzeln gehen bis weit hinter die (normannische) Eroberung zurück, und in seiner gegenwärtigen Form —
In einer Zeit erschwerter Buchproduktion kommt den Revuen erhöhte Bedeutung im geistigen Gespräch zwischen den Völkern zu. Da jedoch den österreichischen Lesern der Zugang zu den Zeitschriften anderer Länder noch nahezu unmöglich ist, will die „Furche“ in kurzen Abständen Streifzüge durch die ausländischen Zeitschriften unternehmen, um die gerade in der Gegenwart so notwendige geistige Fühlung möglichst eng zu gestalten. „Während die Staaten wie hochfahrende und ohnmächtige Greise streiten, fühlen sich die Völker neugierig, um nicht zu sagen liebevoll voneinander