Jeder Kriminalroman lebt von jener alten theologischen Weisheit, daß nichts so bedrohlich ist, so übermächtig, wie das Namenlose. Was aber einen Namen hat, ein Gesicht, eine Gestalt, das ist gebändigt, humanisiert. Das gilt vor allem für das Heilige. Daß Gott im Alten Testament so namensscheu ist, im Neuen aber einen Namen und eine Biographie hat, sich verkörpert, das ist gewissermaßen die erste scheue Säkularisierung Gottes. Was für das Heilige gilt, gilt auch für das Böse. Das definierte Böse ist zwar noch immer böse, aber es ist umgänglich. Es ist eingeordnet in einen