Vor rund einem Jahr verstarb Kiki Kogelnik. Die Österreichische
Galerie Belevedere würdigt die international bedeutende
österreichische Künstlerin mit einer groß angelegten Retrospektive.
Die beiden jungen Maler tragen Bluejeans und sehen gesund aus. Vielleicht besitzen sie eine Seele und wissen, was sie tun. Das ist noch nicht ganz klar.", ätzt 1961 ein Kritiker angesichts der Werke von Günter Brus und Alfons Schilling. Daß letzterer nicht nur den Bildbegriff, sondern auch die menschlichen Sehgewohnheiten revolutioniert hat, veranschaulicht - im wahrsten Sinne des Wortes - die Retrospektive "Ich/Auge/Welt - The Art of Vision" in der Kunsthalle Krems.Alfons Schilling, 1934 in Basel geboren, absolviert zunächst - auf Wunsch der Eltern - eine Banklehre. 1956 kommt er nach
Das Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste in Wien war bisher in einem Nebenraum der hauseigenen Bibliothek untergebracht und nur einem kleinen Kreis von Fachleuten bekannt. Nun, da es im „Akademiehof” eine neue Herberge gefunden hat, präsentiert sich diese (nach der Albertina) zweitgrößte Graphik-Sammlung des Landes erstmals der Öffentlichkeit. Monika Knofler, die das Kabinett seit zwei Jahren als „Einfraubetrieb” leitet, lädt anläßlich der Eröffnung mit. zwei Ausstellungen zum Kennenlernen der aus dem Dornröschenschlaf erwachten Sammlung von etwa 35.000
Wien ist demnächst um ein Museum und eine Touristenattraktion reicher: Ab 2. Dezember öffnet das Lipizzaner Museum - ein Projekt des Kunsthistorischen Museums, das von der Museums Collection verwaltet wird - in den Räumlichkeiten der alten Hofapotheke seine Pforten. Dort, in den Kellergewölben der Stallburg, sind auf über 400 Quadratmetern Fläche zum Teil noch nie öffentlich gezeigte Objekte aus der Spanischen Reitschule, der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums und der Wagenburg zu sehen. Erstmals werden die Geschichte der Lipizzaner, ihre Aufzucht und Ausbildung sowie die
Zeitlebens arbeitete er mit seiner Graphik dem Verlust unseres kulturellen Gedächtnisses entgegen und geriet darüber selbst beinahe in Vergessenheit: Karl Rössing (1897 bis 1987). Zum 100. Geburtstag widmet ihm das Kunsthistorische Museum - gemeinsam mit dem Salzburger Rupertinum, das über einen Teil des Nachlasses verfügt - eine Retrospektive im Wiener Palais Harrach.In Gmunden als Sohn niedersächsischer Eltern geboren, machte Rössing zunächst als Buchillustrator Furore. Dabei entdeckte er den Holzstich, der bis zu jener Zeit als reine Reproduktionstechnik gehandhabt worden war, als
Eigentlich treten Ikonenmaler namentlich nicht in Erscheinung, dasie „Handwerker” und keine Künstler sind. Dennoch sei verraten, daß die Ausstellung „Zeitgenössische Ikonen” im Wiener Dommuseum von Vater Chrysosto-mos Pijnenburg mit eigenen Arbeiten und denen seiner Schüler gestaltet wurde: Der orthodoxe Priester nämlich führt in Wien die Tradition russischer Ikonenmalerei fort und ist außerdem Experte für Ikonen am Wiener Dorotheum.Die frühen byzantinischen Ikonen - die älteste erhaltene stammt aus dem 5. Jahrhundert - leiten sich in Gestalt und Technik von den ägyptischen
In der Nacht, so sagt man, sind alle Kühe schwarz. Nicht in Prigglitz. In dem idyllischen Dorf im Sem-meringgebiet (nahe von Gloggnitz) gibt es eine ganz besondere Kuh: Eine lebensecht aus Holz geschnitzte, die -obwohl unter einer riesigen Käseglocke - in Eintracht mit ihren Artgenossen auf der Wiese steht. Dieses Objekt, das ein Südtiroler Bildhauer vor Ort geschaffen hat, trug zur Berühmtheit der 600-Seelen-Ge-meinde bei: Prigglitz erhält heuer -neben Berlin, Hannover, Münster und Goslar - den Hugo-von-Tschudi-Award „für das aktive Interesse der Bürger an der Kunst im öffentlichen
Mut zur Kunst beweist einmal mehr Wr. Neustadt. - Bereits im Vorjahr wurde vom damaligen Bürgermeister und jetzigen Staatssekretär Peter Wittmann, Ka-wamatas „Sidewalk”, ein Holz-Steg rund um das „Grätzl” am Hauptplatz, gegen alle Proteste der politischen Opposition erfolgreich durchgesetzt. Ähnlich wie im Florenz des frühen 16. Jahrhunderts, als sich die damals junge Bepublik entschloß, die kolossale Skulptur des David - zur großenEmpörung des Volkes - auf der Piazza vor dem Rathaus aufzustellen.Nun, da ein Abguß von Michelangelos „Nackertem” auf dem Wr. Neu städter
Von „Strichen, die miteinander raufen, sich zerfetzen” oder aber „sich besinnlich hinter dem Ohr kratzen und meditieren”, solche Striche malen zu können, davon träumte Gottfried Fabian (1905-1984). - Bilder aus dem Nachlaß des seit 1948 im steirischen Voitsberg lebenden Malers sind derzeit in der Wiener Galerie Contact zu sehen.Fabian hatte in seiner Heimatstadt Dresden - zusammen mit seinem Freund und später erfolgreicheren Kollegen Hans Härtung - bei Oskar Kokoschka und Otto Dix studiert. Anfänglich von den Malern der „Brücke” und dem deutschen Impressionismus beeinflußt,
Gänzlich abgehoben - in durchaus positivem Sinne - präsentiert sich die diesjährige Festwochenausstellung in der Kunsthalle Wien mit dem Titel „:Engel :Engel -Legenden der Gegenwart”.Ausgangspunkt der von Cathrin Pichler konzipierten Schau, in der Arbeiten von über 50 zeitgenössischen Künstlern gezeigt werden, ist der „moderne” Engel, der seit Beginn unseres Jahrhunderts zu einer Denkfigur und Metapher für den Menschen wurde.In der heutigen Welt, die einer ständigen und rasanten Veränderung unterworfen ist, fehl! es dem Menschen an eindeutigen Richtlinien für sein Dasein.
Das Atelier im Augarten erscheint wie geschaffen für die „vegetativen Bilder” Linde Wabers - besonders'jetzt, im grünen Licht des Frühsommers, wenn die Natur durch die Fenster in den Ausstellungsraum drängt.Die Künstlerin, 1940 in Zwettl geboren, hatte sich ursprünglich ganz der Graphik verschrieben, ehe sie sich in den achziger Jahren der Öl- und Ei-temperamalerei zuwandte. Daß sie das Malen selbst als „Eintauchen in die Natur” empfindet, davon zeugen ihre Naturstücke. Waber nähert sich dabei zwar weitgehend der Abstraktion, steht aber gleichzeitig in der Tradition der
Im Wien der Ringstraßenzeit, von Adolf Loos wegen seiner Prunk-und Dekorationssucht als Potem-kinsche Stadt bezeichnet, wurde das Kaffeehaus zur Brutstätte geistiger Erneuerung. So trafen sich im Cafe Sperl jene Künstler, die sich in der Ablehnung des Historismus und seiner wichtigsten Institution, des Künstlerhauses, einig waren. Aus diesem „verschwörerischen” Zirkel gingen zum Teil die Begründer der „Se-cession” und des „Hagenbundes” (1900) hervor.Am 3. April 1897 schloß sich eine Gruppe junger Künstler um Gustav Klimt - zunächst noch innerhalb des Künstlerhauses - zur
Daß ein Bauwerk biblischen Alters zur Heimat einer exotischen Fauna und Flora werden kann, hat erst unlängst ein ORF-Film bewiesen. Daß Kathedralen dieser Größe zu steingewordenen Mikrokosmen werden können, um die sich Mythen, Legenden und auch Historien ranken, zeigt sich bereits bei der Gründungsgeschichte von St. Stephan vor 850 Jahren.Im Pfarrhof der ersten Kirche stand um 1147 eine Linde. Diese - nach dem ersten Pfarrer von St. Stephan benannte - „Eberhardslinde" soll im tiefsten Winter, als der geistliche Herr im Sterben lag, duftende Blüten hervorgebracht haben.Später
Das 20er Haus würdigt Valie Exports Schaffen mit der retrospektiven Schau „Split:Reali-ty": Export, Multimedia-Künstlerin internationalen und Feministin ersten Ranges, wurde 1940 in Linz geboren. In den späten sechziger Jahren, dem Wiener Aktionismus nahestehend, rückte der Körper (ihr eigener meist) als Schnittstelle von Privatem und Öffentlichem ins Zentrum ihres künstlerischen Interesses.Im Unterschied zu den Aktionisten war und ist Exports Arbeit von einem konzeptuellen Ansatz geprägt. Eines ihrer künstlerischen und theoretischen Hauptanliegen ist die Konstruktion einer
Köpfe und Masken wurden in den letzten Jahren zu einem Markenzeichen Kiki Kogel-niks. Besonders die Köpfe aus Mura-no-Glas. Die ersten dieser Kopfgeburten waren 1995 im Belvedere und sind noch in Schärding zu sehen. Nun zeigt die Galerie bei der Albertina die 1996 entstandenen „Venetian Heads IT".Für die im Februar dieses Jahres verstorbene Künstlerin gab es keine Grenze zwischen „Kunst" und „Handwerk". Ihre Arbeitsweise war unkonventionell: Mit der Schere etwa rückte sie nicht nur den Umrißzeichnungen von Künstlerfreunden zu Leibe („Hangings"), sondern
Nahe der burgenländisch-unga-rischen Grenze, auf dem Areal der ehemaligen Zuckerfabrik Siegendorf (nunmehr Gewerbezone Ost), hat ein Unternehmen besonderer Art Quartier bezogen: die „NN-fa-brik”. Hinter dem schlichten Namen („NN” kommt von „nomen nescio”) verbergen sich eine Werkhalle für freie Druckgraphik, Ateliers, Galerie und Verlag.Gegründet wurde die „NN-fabrik” bereits 1991 - zunächst in Oslip - von Johannes Makrovsky-Haider, zusammen mit drei weiteren bildenden Künstlern und einem Literaten. Ziel war es, einen wirtschaftlich autonomen, nicht subventionierten
Das Lieblingsthema im diesjährigen Ausstellungsprogramm des Museums für angewandte Kunst ist Japan, gestern und heute. Den Auftakt macht derzeit „Japan today” mit zeitgenössischer Kunst, Fotografie und Design.Mit dem wirtschaftlichen Wachstum Japans verstärkte sich auch das internationale Interesse an japanischer Gegenwartskunst. Umgekehrt fanden in Japan die westliche Theorie und Ästhetik der Postmoderne begeisterte Aufnahme. Die Ausstellung im MAK will an 15 Künstlern die Komplexität und Widersprüchlichkeit der aktuellen japanischen Kunst verdeutlichen: Miran Fukuda manipuliert
China ist ein heißes Thema, nicht nur in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht, sondern auch in Sachen Kunst. Einen überzeugenden Beweis dafür liefert „China !”, eine Ausstellung zeitgenössischer Malerei, die - nach ihrem Start in Bonn und vor der Weiterreise nach Singapur, Kopenhagen, Berlin und Warschau - im Wiener Künstlerhaus haltgemacht hat.Für die Realisierung ihres Projektes reisten Walter Smerling (von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur e. V.) und Dieter Ronte (Direktor des Kunstmuseums Bonn) gemeinsam mit einem in Deutschland lebenden chinesischen Künstler durch
Seit seiner ersten Ausstellung (1963) ist Walter Schmögner vor allem als Grafiker, Karikaturist und Illustrator von Kinderbüchern bekannt geworden. Nun soll man ihn - im Zuge der Retrospektive ab 23. Jänner im Historischen Museum der Stadt Wien auch als Maler kennenlernen. In Wien hat man ihn zuletzt wohl als Bühnenbildner (im Volkstheater) erlebt: 1995 war es die Ausstattung zum „Schwenk“, 1994 das Bühnenbild zu „Der Wunderheiler“.Nach seiner Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt war Schmögner in der Werbung tätig, bis ihm zu Beginn der siebziger Jahre mit
Bei der Riennale von Venedig im Jahre 1922 präsentierte Oskar Kokoschka seine Gemälde an schwarzen Wänden. Er, der „Oberwildling aus Wien", war die eigentliche Hauptattraktion im deutschen Pavillon. Seine Teilnahme neben namhaften deutschen Künstlern hatte er dem Kommissär Hans Posse zu verdanken. Posse zählte als damaliger Direktor der Dresdner Gemäldegalerie zu den ersten Sammlern - aber auch Freunden und Gönnern - Ko-, koschkas.„Kokoschka und Dresden" ist eine Gemeinschaftsausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Österreichischen Galerie Bel-vedere.
Falls Sie sich in letzter Zeit über den in der Wiener Operngasse geparkten „Reton-Porsche” gewundert haben: Es ist ein Werk des Vorarlberger Künstlers Gottfried Rechtold, dem die Kunsthalle Wien und der Rregenzer Kunstverein eine umfassende Einzelschau widmen.Obwohl sich Rechtold (geboren 1947) mit komplexen Fragen beschäftigt (die Erfahrung von Raum und Zeit, Identität/Differenz), beruhen seine Arbeiten auf Unmittelbarkeit: Wenn er ein schnelles Auto wie den Porsche in Reton gießt und damit zum „Sprayen” verführt. Oder wenn er einen Oldtimer auf Stahlkufen montiert.Genauso die
1992 zelebrierte die Akademie der bildenden Künste ihren 300. Geburtstag mit einer von Filmemacher Peter Greenaway gestalteten Ausstellung, deren einer Schauplatz das Semperdepot war.Heuer erstrahlt es - dank Carl Pruscha - in neuem, alten Glanz und beherbergt einen Teil der Ausstellung „100 Jahre Kino. Illusion - Emotion - Realität”, die von Harald Szeemann in Szene gesetzt wurde.Iiier und in der Kunsthalle am Karlsplatz präsentiert sich die Geschichte des Zelluloids anhand von Ausschnitten aus 235 Filmen, die aufgeteilt in verschiedene Genres („Epen”; „Tabubruch”;
Anläßlich der 1995 abgeschlossenen Erweiterung und Neueinrichtung der Restaurierwerkstätte gewährt nun die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Einblick in jene Tätigkeit, die sich hinter den Kulissen der „heiligen Hallen” abspielt:Die Ausstellung „Restaurierte Gemälde” soll - anhand von etwa vierzig Werken - die Besucher mit den vordringlichsten Problemen der Restaurierung und Konservierung vertraut machen. Geordnet nach Themenbereichen (Bildträger, Festigung, Reinigung, Retusche) geben die Dokumentationen zu den einzelnen Objekten Aufschluß über Schadensbild und
Wie gestaltet man eine Ausstellung über einen Komponisten - wenn er Arnold Schönberg heißt - ohne vergilbte Notenblätter in unmotivierten Schaukästen zu zeigen? Die Antwort lautet: audiovisuell und interaktiv. Eine Ausstellung zum Hören der Kunsthalle Wien im Museumsquartier (Halle A2): Der Resucher erhält am Eingang einen CD-Player und begibt sich auf einen Rundgang mit zwölf Hörstationen. Jedes dieser „teatrini”, ausgestattet mit Reproduktionen von Dokumenten, Fotografien und Partiturseiten, widmet sich einem bestimmten Aspekt aus dem Leben und Werk Schönbergs. Dem entsprechen
Wer sich im World Wide Web nicht eben heimisch fühlt und mit Begriffen wie „Virtual Reality" oder „Cyber Space" wenig anzufangen weiß, der kann mit einem Besuch des Ars Electronica Centers (AEC) in Linz vieles nachholen.An der Donau gegenüber dem Neuen Bathaus gelegen, präsentiert das Museum der Zukunft, wie das AEC im Untertitel heißt, auf fünf Ebenen die neuesten Computertechnologien zum Kennenlernen und Ausprobieren. Die ursprüngliche Idee war, den Stadtteil „Alt-Urfahr-Ost" mit einem Kulturgebäude zu beleben. Den schon vor zehn Jahren ausgeschriebenen
Als Beitrag zum Millennium präsentiert das Historische Museum in den Gewölben des Schottenstiftes eine Ausstellung, die sich symbolisch-programmatisch mit der österreichischen „Idee" auseinandersetzt: „Die Donau. 1000 Jahre Österreich. Eine Beise".Der Fluß als Metapher der steten Veränderung und Symbol des Lebens gilt seit Heraklit auch als Sinnbild der Identitätsfrage (Kann man zweimal im selben Fluß baden?).Die Ausstellung begibt sich also auf die (offene) Suche nach der österreichischen Identität: Erwuchs doch das „spezifisch Österreichische" letztendlich aus
Ein Dorf feierte ein ganz und gar unübliches Marienfest, kreativ und von hohem künstlerischen Niveau. Nahe dem Stift St. Lambrecht liegt auf einem freien Hügel die gotische Wallfahrtskirche Mariahof. Links vom barocken Hochaltar hängt ein Ölbild von einem Rosenwunder. Dort soll der Überlieferung nach Herzogin Reatrix von Kärnten mit ihrem Kind begraben liegen. Sie war die Schwester Herzog Heinrichs, führte ein gottgefälliges Leben in frei gewählter Armut, sehr zum Mißfallen ihres Rruders. Er stellte sie zur Rede, als sie Rrot an die Armen verteilen wollte, fand aber in ihrem Korb
Kunst - so scheint es - definiert sich zunehmend durch Kommunikation. Dies vermittelt die Ausstellung „Junge Szene '96" in der Wiener Se-cession. Als Gradmesser neuer Tendenzen könnte sich jenes Dutzend österreichischer, in den Neunzigern gegründeter, Künstlergruppen erweisen, die außerhalb des institutionalisierten Kunstbetriebs agieren. Ihnen geht es weniger um effektive Kunstprodukte als vielmehr um den Aufbau alternativer Produktions-, Ausstel-lungs- und Kommunikationsstrukturen, die den Aktionsradius für die Mitglieder der Gruppen und Künstler aus deren Umfeld schaffen.
Der in Köln lebende Künstler Carsten Höller ist eigentlich Biologe, habili-tierter Phytopathologe (Pflanzenarzt). In seinen künstlerischen Arbeiten, mit ihrer hintersinnig ästhetischen Fröhlichkeit, jedoch braucht er sich nicht den formalen Zwängen der Wissenschaft zu unterwerfen. Mit jenen „pseudowissenschaftlichen” Experimenten geht Höller den grundsätzlichen Fragen und Utopien der Menschheit nach. Während er derzeit im Kölner Kunstverein eine Installation zum „Glück” präsentiert, konstruierte er für den flauptraum der Wiener Secession „Skop”, ein Dorf der
Dem Projekt „hundertjahreki-no” - in Kooperation mit der Kunsthalle Wien - ist es gelungen, die durch Europa tourende Ausstellung „Magnum Cinema” für einen kurzen Zwischenstopp in Wien zu gewinnen: Eine ansehnliche Auswahl von Fotografien aus dem reichen Fundus der Agentur „Magnum” wirft einen sehr privaten Blick auf ein halbes Jahrhundert Filmschaffen. 1947 von Bobert Capa, Henri Cartier-Bresson und George Bodger gegründet, verschrieb sich die Agentur ab1953 zunehmend der Filmfotografie. Die Aufnahmen, die während der Dreharbeiten entstanden, sind deshalb so unverwechselbar,
Der Geschichte des Schach-Spiels widmet das Jüdische Museum - in Zusammenarbeit mit der Hochschule für angewandte Kunst - eine Ausstellung mit dem Titel „Ein Lied der Vernunft. Schach: Die Welt in 64 Feldern", Konzeption Ernst Strouhal.Obwohl der Ursprung des Schachspiels ungewiß ist, können im 7. Jahrhundert im arabischen Raum Quellen nachgewiesen werden. Von dort trat das königliche Spiel seine Reise um die Welt an. Kein anderes Spiel fand einen derartigen Niederschlag in Kunst und Philosophie. Vor allem fordert Schach Toleranz. Während die Figuren im ersten Stock still stehen,
Die derzeit im Palais Liechtenstein gezeigten, streng geo-metrisch konzipierten Metall-skulpturen der spanischen Kiinstle-rin Susana Solano konnte man auf den ersten Blick mit Werken der Minimal Art assoziieren. Und doch er-scheinen Solanos Werke wesentlich vielschichtiger: Ohne den Kontext des Ausstellungsraumes zu beriick-sichtigen, suggerieren die Skulptu-ren in sich geschlossene, nicht be-tretbare Baume. Die gleichzeitige Verwendung massiver Eisenflachen und gitterartiger Elemente charak-terisiert Solanos Arbeiten, die stets dem dialektischen Prinzip von Of-fenheit und Geschlossenheit,
Die Ausstellung „White Cube/Black Box" setzt sich mit der Definition von Skulptur unter dem Einfluß der „neuen" Technologien auseinander. Neben „echten" Skulpturen (von Ines Lombardi, Bruno Girancoli) werden in der von Dan Graham kreierten Video-Kabine in sechs Programmen verschiedene Künstlervideos gezeigt.Die „Black Box", ein vom übrigen Ausstellungsraum durch einen schwarzen Vorhang getrennter Kino-und Vortragssaal, widmet sich noch bis 16. März der Filmretrospektive von Valie Export. Das restaurierte Gesamtwerk ist somit erstmals seit den siebziger Jahren
Seine zehn Jahre als Direktor des Museums für angewandte Kunst nahm Peter Noever zum Anlaß, der Stadt Wien eine Installation von Donald Judd zu schenkenf „Stage Set", mit farbigen Stoffbahnen bespannte Stahlrahmen, bereichert nun den Stadtpark. Noever betonte die Aufgabe des Museums, das Bewahren der Sammlungen und den Dialog mit der Gegenwart. Neben der Neukonzeption der Säle veranschaulichen die geplanten Projekte die neue Linie. So werden bei der Ende März beginnenden Ausstellung „mäßig und gefräßig" neben Exponaten verschiedener Epochen zeitgenössische Künstler zum Thema
Dem Experimentalfilmer Kurt Kren ist eine umfassende Schau seines Oeuvres gewidmet. Kren, 1929 in Wien geboren, gilt als einer der Vorreiter des „Expanded Cinema". Seine frühen Filme - fragmenthafte Alltagsaufnahmen - wurden mittels Einzelbild-Schaltung bereits in der Kamera montiert. Mitte der sechziger Jahre entwickelte er dann die für sein Werk so charakteristische Kurzschnitt-Technik und schrieb damit ein Stück Filmgeschichte. Die Abfolge der einzelnen Kader hat Kren in sogenannten „Partituren" festgelegt. Diese rätselhaften Ergüsse auf Millimeterpapier kann man auf dem
Erstmals ist nun auch in Wien ein Paravent zu sehen, den Koloman Moser für die „Wiener Werkstätte" entwarf. Der bereits in Japan im Zuge einer Wanderausstellung gezeigte Paravent kam dank einer Schenkung an das MAK und ist der Mittelpunkt der Ausstellung „Koloman Moser - Das graphische Werk" im Kunstblättersaal des MAK. Bei dem Entwurf zu diesem Paravent, der zuletzt im Modesalon der Wiener Werkstätte im Palais Esterhazy Aufstellung fand, ließ sich Koloman Moser von der Flächenkunst und bei der Darstellung der drei stilisierten Frauengestalten im besonderen auch vom
In der Veranstaltungsreihe „medi-en, apparate, kunst” präsentiert nun Zelko Wiener seine jüngste Arbeit. Ein digital entworfenes monumentales „Tafelbild”, betitelt „Der große KnochenSchwund”: Sechzehn gleich große, grellfarbige Einzelbilder wurden so gehängt, daß daraus eine ßildwand aus zwei horizontalen Streifen entsteht. Während oben ein Science fiction-Held seine Waffe drohend auf den Betrachter richtet, wird unten ein schriller Reigen unseres digitalen Medienzeitalters geboten. Die Bilder haben Signalwirkung, ohne eine bestimmteGeschichte aufzudrängen. Jeder
Nach seinem Beitrag zur diesjährigen Biennale in Venedig _l 1 zeigt nun die Wiener Secession eine neue Arbeit Peter Koglers.Der 1959 in Innsbruck geborene Künstler beschäftigt sich seit den frühen achtziger Jahren mit der Transformation des Bildbegriffs beziehungsweise des Bildraumes. Seine Arbeit basiert auf computergenerierten Bildern, die durch ein Siebdruckverfahren vervielfältigt, auf „Tapete” gebannt werden. Er geht dabei hauptsächlich von drei Motiven aus: Rohr, Ameise, Gehirn. Die neuronalen Netzwerke des Gehirns, die Verbindungsgänge des Ameisenhaufens und die