GESETZ IM FEUER. Von Siegfried Freiberg. Gedichte. Verlag A. Schendl, Wien. 64 Seiten, kartoniert, S 51.—.Herz und Temperament durchpulsen die Lyrik Siegfried Freibergs. Das erweist von neuem der Gedichtband „Gesetz im Feuer“, der, ausgereifte Ernte eines in Erfahrungen und Erkenntnissen reichen Lebens, den unsteten Erdenpilger über Abgründe der Not, Angst und Verzweiflung hinweg in den Bereich unzerstörbarer Werte geleitet. Dies gut für jedes Lied, jede Elegie und jede Ode dieses Buches, denn Siegfried Freiberg ist es gegeben, die Worte so aneinanderzureihen, daß sie sich gleich
GESTERN WAR SOMMER. Ein Arztroman. Von Alistair Mair. Aus dem Englischen von Renate Welsh. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien-Hamburg. 342 Seiten. Lernen. S 120.—.Der Schotte Alistair Mair> Autor des Arztromians „Gestern war Sommer“, war als Tropenmeditziner Schdffisarzt in der Royal Air Force und betreute dann viele Jahre hindurch eine Landpraxis. Somit verfügte er über reiche Erfalhrungeni, außerdem aber auch über eine dichterische Gestaltungskraft von faszinierender Dynamik, infolgedessen vermag er die mannigfaltigen Aspekte des ärztlichen Berufs üefgränddg zu erfassen und
DIE TEILE UND DAS GANZE. Von Hans Flesch-Brunningen. Roman. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien-Hamburg. 371 Seiten, Leinen, S 150.—.Dämonie und Realistik prägen gleicherweise Hans Flesoh-Brunningens tiefschürfenden Roman „Die Teile und das Ganze“, der weit mehr als eine landläufige Beschreibung und Schilderung eines mehr oder minder interessanten Geschehens ist, vielmehr erschließt dieser Roman eine Seelenlandschaft von bedeutenden Dimensionen; eine Seelenlandschaft, die so ungreifbar und so allein beengenden Gesetzen entrückt ist wie der Luster, der sich in Rilkes Spiegelgedicht in einen
DIE FLUCHT. Von Barry England. Aus dem Englischen von Gerhard Richter und Walther Puchwein. Paul Zsolnay Verlag. Wien- Hamburg. 26 Seiten. Leinen. S 120.—.Die Grausamkeiten und Schrecknisse, die der Krieg in einer Monsunlandschaft entfesselt, werden im Roman „Die Flucht“ mit einer Realistik ohnegleichen heraülbeschwo- ren, und diese Realistik erschließt die Geheimnisse des menschlichen Herzens bis in Wurzeltiefen, so werden wir gewahr, daß in diesen Abgründen der Seele die Mächte des Guten und des Bösen in schicksalhafter Verstrickung miteinander ringen. Das hat Barry England, der
NUR ADLER HERRSCHEN, NICHT DIE EULEN. Ein Roman über Abraham a Sancta Clara. Von Hans J ens en. Badenia-Verlag, Karlsruhe, 1969. 222 Seiten, Leinen.DM 14.80.Hans Jensen hat in den Reigen seiner historischen Romanhelden nun auch Abraham a Sancta Clara eingereiht. Das Wirken des gescheiten, selbstbewußten Augustinermönches innerhalb seines Ordens, als markiger Volksredner und Verfasser vielgelesener Flugschriften, als Freund und Berater des Kaisers Leopold I., wird farbig geschildert, der Neid und die Intrigen, von denen seine ungewöhnlichen Erfolge begleitet sind, ins Blickfeld gerückt.
EPHETA. Gedichte und eine heiter-fromme Kantate. Von Georg Droz-dow ski. Verlag Carinthia, Klagenfurt. 62 Seiten. Kartoniert. S 36.—.Am 21. April 1969 feierte der Dichter Georg Drozdowski, eine markante Persönlichkeit im kulturellen Leben Österreichs, seinen 70. Geburtstag. In Czernowitz geboren, ließ sich Drozdowski nach dem zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener in Klaigenfurt nieder. Dort fand er eine neue Heimat, in der sich seine reiche Begabung zur Meisterschaft entfaltete. Bald wurde er als Autor von Dramen und Hörspielen im ganzen deutschen Sprachraum bekannt. Einmaliges
KONSTELLATIONEN. Von Martha Hofmann. Ausgewählte Essays. Bergland-Verlag, Wien. 155 Seiten. Leinen, S 42.—.In achtzehn geistvollen Essays erweist Martha Hofmann aufs neue nicht nur die Meisterschaft ihrer Sprache, sondern auch die Gabe, Kultuirphäno-mene und Probleme, die bei Begeg-nungen mit Dichtern und Künstlern immer wieder offenbar werden, zu durchleuchten, auszudeuten und den Blick auf das Wesentliche zu lenken. So spürt sie dem Problem der Inspiration in Rilkes Schaffen nach, würdigt das Lebenswerk Hofmanns-thals und den Weg, den Paula von Preradovic als „Dichterin ihrer
„Am 25. Dezember 1857 lasen die erstaunten Wiener in der .Wiener Zeitung': ,Es ist Mein Wille, daß die Erweiterung der inneren Stadt Wien mit Rücksicht auf eine entsprechende Verbindung derselben mit den Vorstädten ehemöglichst in Angriff genommen und hiebei auch auf die Regulierung und Verschönerung Meiner Reichshaupt- und Residenzstadt Bedacht genommen werde. Zu diesem Ende bewillige Ich die Auflassung der Umwallung und Fortifikation der inneren Stadt sowie der Gräben um dieselbe.'“ Mit diesem Erlaß Kaiser Franz Josephs beginnt das „Wiener Vorstadt, Wiener Vorort“ betitelte Einleitungskapitel zu Siegfried Wey Werk „Wien, Zauber der Vorstadt“, das eine wertvolle Ergänzung zu der Im Vorjahr erschienenen „Magie der inneren Stadt“ darstellt.
HEIMAT IN DER FREMDE. Erlebnisse und Erzählungen aus England. Von Käthe Braun-Prager. Mit einem Nachwort von Felix Braun, österreichische Verlagsanstalt, Wien. 99 Seiten. Leinen. S 58.—. DAS HIMMLISCHE KARTENHAUS. Gedichte, Prosa und Gedanken. Von Käthe Braun-Prager. Eingeleitet und ausgewählt von Johann Gu-nert. Verlag für Jugend und Volk, Wien. 80 Seiten. Kartoniert. S 49.—.Die Gedichte und Erzählungen Käthe Braun-Pragers, die während des zweiten Weltkrieges in England entstanden sind, legen in dem vorliegenden Band unter dem Titel „Heimat in der Fremde“ Zeugnis vom Leid der
ZEIT DER PRÜFUNG. Roman. Von Bester Burton. Aus dem Englischen von Marita Moshammer-Lohrer. Union-Verlag, Stuttgart. 239 Seiten. Leinen. DM 12.80.—.Hester Burton erhielt für diesen Roman, der soziale Probleme Englands zur Zeit der Napoleonischen Kriege behandelt, die Carnegie-Medaille, weil dem Werk als Jugendbuch hoher erzieherischer Wert zukommt. Aber darüber hinaus wird es auch unter Erwachsenen, die Abenteuer und dramatische Wendungen lieben, einen großen Leserkreis finden.Die Handlung: Der Buchhändler Pargeter hat eine Schrift gegen die entwürdigende Kinderarbeit verfaßt und wird
WIENER G'SCHICHTEN. Geschichte Wiens. Historien, Episoden, Anek-ioten. Von Reinhard Federmann. Horst Erdmann Verlag, Tübingen und Basel. 24 Bildtafeln. 300 Seiten. Leinen. S 167.20.Im Geleitwort zu seinem „Wiener G'schichten“ betitelten Werk bezeichnet Reinhard Federmann es als Wagnis, die Geschichte einer Stadt in Anekdoten zu erzählen. Nun, man kann mit gutem Gewissen dem Autor bescheinigen, daß ihm dieser Versuch vollauf geglückt ist. Dieses liebenswerte Buch, in dem alle Nuancen des Wiener Charmes zu finden sind, birgt tatsächlich einen bunten Strauß köstlicher Historien und
DIE KRAFT DES ERBARMENS. Romiui. Von LäszI6 N e m e t h. Aus dem Ungarischen ‘ von Charlotte Ujlaky und Friederika Schaff. Henry-Goverts-Verlag, Stuttgart. 712 Seiten, Leinen. S 140.—.
WIEN. EINE STADT ERZÄHLT. Magie der Inneren Stadt. Von Siegfried Weyr. Paul- Zsolnay-Verlag:, Wien-Hamburg. 32 Abbildungen, 421 Seiten, Leinen. S 180.—.
DAGOBERT TROSTLER. Taten und Abenteuer des Wiener Sherlock Holmes. Von Balduin Groller. Mit einem Nachwort von Ludwig Plakolb. Henry-Goverts-Verlag, Stuttgart. 336 Seiten. Leinen. S 150.50.
WIENER SKIZZEN. Geschrieben und gezeichnet von Gerhard Ulrich. Süddeutscher Verlag, München. Leinen. 224 Seiten. 10 mehr- und 51 einfarbige Illustrationen. Preis S 146.52.
ERNTE UND NACHLESE. Ein Lesebuch für Tiroler und Nichttiroler. Von Gottfried Ho- henaner. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck-München. 372 Seiten, brosch., S 300.—, geh., S 312.-.
LOUIS FERDINAND. Das Leben eines preußischen Prinzen. Von Burghard N a d o 1 n j. EU gen-Diederlchs-Verlag, Düsseldorf-Köln. Leinen, 88% Selten, 4 Bildtafeln. S 166.50.Wer idealistisch und genial veranlagt ist und überdies einem regierenden Herrscherhaus angehört, dem muß — sollte man meinen — das Leben Erfolg über Erfolg bescheren. Diese Erbanlagen wurden jedoch dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, einem Neffen Friedrichs des Großen, zum Verhängnis, weil er sich seines leidenschaftlichen Temperaments wegen weder überholten Anschauungen beugen noch als königlicher Prinz ein
Diese aus zwölf Erzählungen bestehenden Memoiren Philipp Schoel-lers, der im ersten Weltkrieg als Windischgraetz-Dragoner in den Karpaten und in Ostgalizien den Siegeszug und das bittere Ende der k. u. k. Armee miterlebte, unterscheiden sich wohltuend von den landläufigen Kriegserinnerungen, weil sie keine Glorifizierung des Krieges sind, vielmehr, von hohem Ethos getragen, immer und immer wieder das rein Menschliche hervorheben, das sich gerade in Augenblicken der Gefahr zu bewähren hat. In diesem Sinn berichtet Schoeller von Fronterlebnissen und von Begegnungen mit der Bevölkerung in
In der Literatur gehören Räuber zu jenen Archetypen, die schon in der Volksdichtung eine Rolle spielen, und zwar die Rolle des dämonisch Bösen wie Fafnir in der nordischen Heldensage. Er erschlägt seinen Vater, einen Zauberer, raubt den Goldschatz und verwandelt sich in einen Drachen. Auf diesen mythologischen Ursprung der Räubergestalten verweist Karl Andreas Edlinger im Vorwort zu der von ihm herausgegebenen Anthologie „Geld oder Leben“, die siebzehn Räubergeschichten aus zehn europäischen Ländern umfaßt. Häufig begegnet man, wie Edlinger ausführt, dem „Räuber aus
„Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut“, so lautete eine von Kaiser Franz Joseph immer wieder gebrauchte Redewendung, wenn er sich nach einem Empfang von seinen Gästen oder nach einer öffentlichen Veranstaltung von den Spitzen der Behörden verabschiedete. Den zweiten Teil dieses Ausspruchs hat Friedrich Wallisch als Titel für sein Werk gewählt, in dem er mit großer Anschaulichkeit den Lebensweg Kaiser Franz Josephs schildert. Schon als Knabe hatte Friedrich Wallisch seine erste Begegnung mit dem Kaiser, und in den folgenden Jahrzehnten war er einer jener Wiener Patrioten, die
Die Arbeiten eines Archäologen-teams in Galiäa bilden das Grundmotiv der Geschehnisse im Roman „Die Quelle“, einem Werk des Pulit-zer-Preis-Trägers James A. Miehener, das die Geschichte des Heiligen Landes in ein erschütterndes Epos verwandelt. Eine faszinierende Aussage, weil der Roman — was die Ausgrabungen und deren Ergebnisse betrifft — auf Tatsachen beruht, die, von den Forschern gewissenhaft bewertet und vom Dichter intuitiv gedeutet, das wechselvolle Geschick einer kleinen Ortschaft im galilä-ischen Bergland seit Urzeiten erhellen und dadurch in zahlreichen
DIE HIRTENFLÖTE. Europäische Volkslieder. Übersetzt und herausgegeben von James Krüss. Mit zahlreichen Holzschnitten von Andreas Brylka. Biederstein-Verlag, München. 407 Seiten, Leinen. S 146.53.
DIE ROTE POSTKUTSCHE. Roman. Vod Gyula K r ü d y. Aut dem Ungarischen vonGyorgy Sebestyen. Mit einem Nachwort des Übersetzers. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien-Hamburg. Leinen, 460 Seiten. 8 130.—.Dem österreichischen Romancier ungarischer Herkunft, György Sebe-styen, gebührt das Verdienst, ein Standardwerk der ungarischen Literatur, nämlich den Roman „Die rote Postkutsche“ von Gyula Krüdy, durch seine kongeniale Übertragung dem österreichischen Volk und damit auch dem gesamten deutschen Sprachraum erschlossen zu haben. Gyula Krüdy (1879 bis 1933) war der Sohn eines dem Landadel
SALVATORE UND SEIN RUND. Roman. Von Paul Anton Keller. Mit Illustrationen ron Wilfried Zellei-Zellenberg. Verlag Kremayr und Scheriau, Wien Leinen, 294 Seiten. S 68.—. — NUN SCHAU IN DEINEN TAG, Ein Immer neue Spiel in alten Versen. Von Paul Anton Keller. Buchgemeinschaft Heimatland, Krems an der Donau Kartoniert mit Leinenrücken, 87 Seiten. S 25.—. 'Vor 60 Jahren, am 11. Jänner 1907, wurde der steirische Dichter Paul Anton Keller als Sohn eines Schauspielerehepaares in Radkersburg geboren. Seine schöpferische Begabung, die sich früh und rasch entfaltete, befähigte ihn, eine Reihe
DU SILBERNE DAME DU. Briefe von und an Lina Loos. Herausgegeben von Franz Theodor Ciokur und Leopoldine Rüther. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien-Hamburg. Leinen, 287 Seiten, 17 Bildseiten. S 120.—.
DIE WECKBECKERS. Karriere einer Familie. Nachwort von Paul Weckbecker. Verlag: Styria, Graz-Wien-Köln. 345 Seiten, Leinen, 15 Bildseiten, davon drei in Farben. S 118.—.
AGNES ALTKIRCHNER. Roman. Von Felix Braun. Mit einem Nachwort von Johannes von Guenther. Paui-Zsolnay-Verlag. Wien-Hamburg. Leinen. 731 Seiten. Preis 99 S. — DAS WELTLICHE KLOSTER. Erzahlungen. Von Felix Braun. Verlag A. Schendl. Wien. Leinen. 130 Seiten. Preis 98 S.
DIE ERLEUCHTUNG. Erzählungen. Von Eugen Andergassen. Oberösterreichischer Landesverlag, Ried im Innkreis. 136 Seiten.Schon vor dem zweiten Weltkrieg hat sich der Vorarlberger Dichter Eugen Andergassen als Autor von Volksstücken und Bühnenfestspielen einen Namen gemacht. Nach Jahren des Grauens und Schreckens heimgekehrt, widmete sich Andergassen aufs neue seinem literarischen Schaffen. Er veröffentlichte Gedichte und Novellen sowie Märchenspiele, Essays und Hörspiele. 1960 wurde ihm der Kulturpreis des Landes Vorarlberg verliehen. Die vor kurzem unter dem Titel „Die Erleuchtung”
DREIGESTIRN. Josef Weinheber — Max Mell — Josef Friedrich Perkonig. Begegnungen — Erinnerungen. Von Paul Anton Keller. Leinen. 88 Seiten. Preis S 68.50. — URALT STILLE REISE. Gedichte. Von Paul Anton Keller. Leinen. 78 Seiten. Preis S 80.—. Beide im Verlag Dr. Berti Petrei, Maria Rain.Paul Anton Keller, Träger des Peter-Rosegger-Preises, öffnet die Sohatztruhe seiner Erinnerungen und läßt uns unter dem Titel „Drei- gestim“ seine Begegnungen mit drei Persönlichkeiten nacherleben, deren jede nicht nur in einer Weise die Dichtung Österreichs bereichert, sondern darüber hinaus
CLARISSIMA. Gotische Novelle. von Eduard Kranner. Buchgemeinschaft Heimatland, Krems an der Donau. Kartoniert.102 Seiten. Preis S 40.—.Leuthold von Kuenring-Dürnstein stiftete 1289 das Clarissinnenkloster zu Dürnstein. Wilburg, die erste Äbtissin, entstammte ebenfalls dęm Geschlecht der Kuenringer. Im Rahmen historischer Tatsachen hat der Autor der Erzählung „Clarissima”, die er mit Recht „Gotische Novelle” nennt, die Inbrunst jener Epoche heraufbeschworen, eine Inbrunst, die sich ebenso irdischen Freuden wie der Weltentsagung hingab. In dieser Zeit der fahrenden Sänger und
DREIGESTIRN. Josef Weinheber — Max Mell — Josef Friedrich Perkonig. Begegnungen, Erinnerungen. Von Paul Anton Keller. Verlag Dr. Berti Petrei. Maria-Rain. Leinen. 88 Seiten. Preis 68,50 Schilling. URALT STILLE REISE. Gedichte. Von Paul Anton Keller. Leinen. 78 Seiten. Preis 80.— Schilling.Paul Anton Keller, Träger des Peter-Rosegger-Preises, öffnet die Schatztruhe seiner Erinnerungen und läßt uns unter dem Titel „Dreigestirn” seine Begegnungen mit drei Persönlichkeiten nacherleben, deren jede nicht nur in ihrer Weise die Dichtung Österreichs bereichert, sondern darüber hinaus
ANRUFE DES GEISTES. Essays — Beden — Erinnerungen. Von Felix Braun. Vertat Styrla, Graa — Wien — Köln. Leinen. 165 Seiten. 72 S.Nicht nur in Österreich und im gesamten deutschen Sprachraum, sondern auch in ganz Europa und in vielen Ländern anderer Kontinente gedachten am 4. November alle jene, die um die bedeutsame Sendung des Dichters als eines Künders unzerstörbarer Werte gerade in unserer Epoche wissen, des Österreichers Felix Braun, der an diesem Tag seinen 80. Geburtstag beging. Bewegte Zeiten hat Felix Braun, der mit dem Literaturpreis der Stadt Wien, dem Großen
Professor Anton Pauk, der vo: kurzem sein 60. Lebensjahr vollendete, trat und tritt stets mit Wor und Tat für seine in Bedrängnis geratenen Mitmenschen ein. Diese seiner inneren Haltung gemäß fühlt* sich Anton Pauk, der das Buch binderhandwerk erlernt hatte, be rufen, als Priester sein Leben Got zu weihen, um als Seelsorger wir ken und Trost spenden zu könnenDr. Friedrich Funder, der di dichterische Begabung des Theo logen erkannte, veröffentlichte be reits 1934 eine Anzahl seiner Ge dichte in der „Reichspost“. Zwe Jahre später empfing Pauk di Priesterweihe. Seither tat er siel
DAS JENSEITS DER FORELLE. Neue Gedichte. Von Emil Lerperger. Mit einem Nachwort von Ernst Schönwiese. Bergland-Verlag, Wien. 100 Seiten. Preis 32 S. — GEDICHTE. Von Elisabeth Bruck, Bergland-Verlag, Wien. 64 Seiten. Preis 22 S.Nur wenigen ist es gegeben, im leidvollen Erleben einer dem Machtrausch hemmungsloser Fanatiker verfallenen Welt den Glauben an die im Menschenherz schlummernden Kräfte nicht nur zu bewahren, sondern für diesen Glauben auch so eindringlich Zeugnis abzulegen, daß er gleich einem Gestirn Irrenden und Verfolgten den Weg in jene Freiheit zu weisen vermag, die allein
NYLONMOND. Roman. Von Jaroslava B 1 a z k o v ä. Aus dem Slowakischen von Erick B e r 11 e f f. Paul-Neff-Verlag, Wien-Berlin- Stuttgart. 156 Selten. Preis 59 S.Für den Roman „Nylonmond“ erhielt die slowakische Schriftstellerin Jaroslava Blazkovä, die sich als Vertreterin der jungen Generation in ihrer Heimat einen Namen gemacht hat, einen der höchsten Literaturpreise, die in der Slowakei vergeben werden. Bald darauf wurde das Werk in den literarischen Publikationen des Regimes seiner „extrem westlichen Orientierung“ wegen heftig kritisiert. Nun, von einer extrem westlichen
SO WAR DER ERSTE, DEN DU SCHUFST. Gedichte. Von Franziska Mayr-Melnhof. Mit 15 Tafeln nach Bildern sroBer Meister. Fritn Molden, Großdruckerei und Verlar Wien. 34 Seiten. Preis 98 S. — DER PANTHER. Ernählunren. Von Franziska Mayr-Meln-h o f. Mit Zeichnunren von Norbert Drei 1. Verlar der Warnerschen Univ.-Buchhandlung. Innsbruck. 68 Selten. Preis 98 S.„Empfinden heißt den tiefen Sinn erkennen, / Der hinter dem bewußt Erkannten liegt.“ Mit diesen Versen beginnt der lyrische Zyklus, den Franziska Mayr-Melnhof den Werken alter Meister widmet. In zuchtvoller Sprache deutet die Dichterin
Im Wesentlichen bilden zwei voneinander grundverschiedene seelische Einstellungen zur Außen- und Innenwelt die Voraussetzung für lyrisches Schaffen, sofern man unter Dichtung jene aus dem Zeitlichen geborene, zeitlose Aussage versteht, die gleicherweise an der sichtbaren wie an der unsichtbaren Welt Anteil hat, dabei aber auch einen im Bereich des Geistes beheimateten Gedanken aufleuchten läßt. Aus all dem gewinnt die Sprache jenen Klanig, jene Melodie, die imstande ist, Geheimnissen nachzuspüren und den Alltag zu verzaubern. So paradox es auch anmuten mag, die beiden eingangs erwähnten
RINGENDER MENSCH. Gedichte und gereimte Betrachtungen. Von Nelly Lia Bayer. Eurasia-Verlag, Wien. 85 Seiten. Preis 39.60 S. — DER WEINBERG. Gedichte. Von Fritz Felzmann. Herausgegeben von der Forschungs- und Kulturstelle der Österreicher aus dem Donau-, Sudeten- und Karpatenraum. Verlag der Typographischen Anstalt, Wien. 62 Seiten. Preis 40 S.
Die alle Südslawen umfassende illyrische Bewegung, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Erstarken des Nationalbewußtseins auch dem literarischen Schaffen der Serben, Kroaten und Slowenen neue Impulse gegeben hatte, wurde in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts durch den Kampf zwischen „Alten“ und „Jungen“ abgelöst. Diese Auseinandersetzung im Zeichen der „Moderne“, die der südslawischen Lyrik und Epik auch noch in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts das Gepräge gab, wurde von den literarischen Strömungen in Wien und Paris beeinflußt. Während
AUCH GRAM VERZAUBERT. Roman. Von Jose Orabuena. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. 322 Seiten. Leinen. Preis 14.80 DM.Als vor zwölf Jahren Jose Orabuena den Roman „Kindheit in Cordoba“ veröffentlichte, wurden vom Autor alle jene angerufen und zur Verinnerlichung aufgerufen, die in den Wirren des Krieges für die Stimme des Herzens hellhörig geblieben waren. In diesem Werk erschloß der Dichter eine harmonische, in sich ruhende Welt, ein Idyll des Geborgenseins im Schöße einer nach alter jüdischer Tradition lebenden Familie. Es folgte eine Reihe Weiterer Romane, so vor aljem
IN DER BIEGUNG DES ABSCHIEDS. Gedichte. Von Elfriede P r i 11 i n g e r. Amandus-Verlag, Wien. 60 Seiten. Leinen. Preis 48 S. - ABER DAS HERZ IST DIE MITTE. Gedichte. Von Anna Elisabeth Reisenberger. Verlag Brüder Hollinek, Wien. 136 Seiten. Kartoniert mit Leinenrücken. Preis 45 S. — SINGE WIEDER, DEUTSCHE SEELE. Gedichte und Gedanken. Von A. H. Trebbin. Verlag Doktor Adolf Heinreich, Wien. 60 Seiten. Leinen. Preis 45 S.Elfriede Prillinger, der Autorin des Lyrikbändchens „In der Biegung des Abschieds“, ist es gegeben, in knappen Formulierungen Wesentliches auszusagen. Jedes dieser
Humorvoll schildert Michael Horatczuk in diesem köstlichen Buch, dessen zweite Auflage vor kurzem erschienen ist, die Entdeckungen des Herrn Obolungwe in einer ihm fremden Welt. Mit großen Erwartungen reist dieser getaufte Negei nach Europa, um Medizin zu studieren. Doch abgesehen von den Errungenschaften der Technik, von den Annehmlichkeiten der Zivilisation, findet er im Abendland gar manches anders, als er es sich vorgestellt hat. Seinem Scharfblick entgeht nicht, daß vieles im Zusammenleben der Weißen, die sich Christen nennen, ganz und gai nicht jenem Geist echten Christentums, echter
Im Dezember 1942 starb in einem Feldlazarett in Athen ein junger Österreicher, Herbert Hinterleithner, ein Wiener, der kurz zuvor der getreuen Hüterin der Dichtung Rilkes, Katharina Kippenberg, Terzinen aus Griechenland gesandt hatte. Das Antwortschreiben aus Leipzig, in dem Frau Kippenberg den Einsender als jüngsten Autor des Insel-Verlages willkommen hieß, nahm in Wien die Mutter des Dichters zugleich mit der Todesnachricht in Empfang.Nicht älter als 26 Jahre war er geworden, der von Idealismus erfüllte Philologe Dr. Herbert Hinterleithner, dem als Schüler der Theresianischen Akademie
Schott seit den Tagen der Völkerwanderung kommt dem Donauraum für das Abendland schicksalhafte Bedeutung zu, sind doch all die Landstriche — Ebenen und Bergmassive —, die durch den Donaustrom und dessen Zuflüsse erschlossen werden, Pforten zwischen Ost und West; einst waren sie Einfallstore für Hunnen und Türken, Ausfallswege für die Kreuzheere und die Armeen Prinz Eugens, aber nach all den kriegerischen Auseinandersetzungen bot der Donauraum naturgemäß auch die Möglichkeit einer engen Berührung verschiedener Völker, Stämme und Konfessionen. In diesem Sinn war auch die alte
KULTURSTRASSE IM WIENERWALD. Eingeleitet und herausgegeben von Egon Fem. Mit Beiträgen von Felix Braun. Carl Nemeth, Egon Fenz, Jakob B a x a, Norbert T s c h u 1 i k, Lilly W i I d g a n s. Costa N e u w i r t h, Rupert Feuchtmüller und Gustav P i c h I e r. Österreich-Reihe. Band 161/163. Bergland-Verlag, Wien. 94 Seiten und 22 Bildbeigaben. Preis 30 S.
VOM GLÜCK VERFOLGT. Roman. Von Othmar Franz Lang. Ehrenwirth-Verlag, München, 1962. 270 Seiten. Leinen. Preis 92.16 S.In diesem charmanten, echt österreichischen Roman spiegeln sich die Gesinnung und die Wesensart des 1921 in Wien geborenen Autors Othmar Franz Lang, dessen Schaffen durch die Verleihung etlicher Preise, unter anderem des Österreichischen Staatspreises für Jugendliteratur, 1961, gewürdigt wurde. Lang glossiert in einer Kurzbiographie sich selbst, wenn er sagt: „Ich flog, phantasiebegabt und unverstanden, aus dem Realgymnasium, lernte daher wirklich fürs Leben. Erste
Der Perser Cyrus Atabay verbrachte seine Kindheit in Deutschland, begab sich dann in seine Heimat, kehrte nach dem zweiten Weltkrieg nach Europa zurück und ließ sich in München nieder. Darum ist ihm die deutsche Sprache ebenso vertraut wie die geistige Atmosphäre Irans, darum vereint seine Lyrik in ungemein reizvoller Weise Elemente des abendländischen und morgenländischen Kulturkreises, und darum ist Atabay ein deutscher Dichter geworden, dessen Verse, modern in der Diktion und von faszinierender Leuchtkraft, die farbige Welt des Orients beschwören und den Sinn des Lebens zu
IM ZORN DER ZEIT. Roman von Nicholas Fersen. Aus dem Amerikanischen von Ernst Sander. Alfred-Scherz-Verlag, Bern-Stuttgart-Wien. 374 Seiten, Leinen. Preis 117.50 S.
SPIEGEL EINES LEBENS. Gedichte. Von Kurt Frieberger. Rohrer-Verlag,Wien-Innsbruck-Wiesbaden. 90 Seiten, broschiert. Preis 3 5 S.„Nichts sei dir fremd, und alles sei dir Gnade, ob Glück, ob Leid, ob Lorbeer oder Not“ — diese Aussage, dem Gedicht „Lebenssegen“, dem Vorspruch des Lyrikbandes „Spiegel eines Lebens“, entnommen, kennzeichnet die Haltung Kurt Friebergers, die seinen Dichtungen Tiefe und Wert verleiht. In diesen Versen lebt die Wesensart Großösterreichs fort, sie preisen die Eigenart Wiens, das als kaiserliche Residenz Kulturzentrum eines Vielvölkerstaates wurde. In
GEDICHTE GEGEN DEN KRIEG. Herausgegeben von Kurt F a ß m a n n. Kindler-Verlag, München, 1961. 358 Seiten. Preis 113.75 S.Diese Anthologie, ein flammender Protest gegen die verheerenden Auswirkungen des Krieges im Psychischen wie im Physischen, beginnt mit chinesischen Gedichten aus dem 11. Jahrhundert vor Christus, es folgt der 120. Psalm aus dem Psalter des Alten Testaments, in dem es heißt: „Ich halte Frieden; aber wenn Ich rede, so fangen sie Krieg an.“ Diese Worte kennzeichnen eindeutig jene Situation, die immer aufs neue blutige Auseinandersetzungen entfesselt.Homer und Solon
WO STEHEN WIR HEUTE? Mit Beiträgen von Max Bom, Martin Buber, Hans Freyer, Friedrich Heer, Hermann Heimpel, Karl Jaspers, Arthur Jores, Ernst Jünger, Klaus Mehnert, Max Picard, Josef Pieper, Adolf Portmann, Emil Preetorius, Wilhelm Röpke, Helmut Schelisky, Albert Schweitzer, Eduard Spranger, Helmut Thie- licke, Frank Thieß und Arnold Toynbee. Herausgegeben von H. Walter Bäh r. C.-Bertelsmann-Verlag, Gütersloh 1960. 256 Seiten. Preis 16.80 DM.Unter der Devise „Wo stehen wir heute?“ läßt der Herausgeber H. Walter Bähr zwanzig profilierte Persönlichkeiten des geistigen und
VERENA UND DAS LAND. Roman von Lea von Morl. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München 1959. 183 Seiten. Preis 58 S.Lea von Morl, die durch ihre Romane und Erzählungen — sie spielten meist in ihrer Heimat, in Südtirol — eine dankbare Lesergemeinde gewonnen hat, schöpft auch in diesem Werk aus dem ihr vertrauten Geistes- und Kulturgut. Die Stärke der Autorin besteht darin, keine landläufigen Heimatromane zu schreiben, sondern durch eine dichterisch erschaute und beseelte Beschwörung der Landschaft das kulturelle Erbe der Südtiroler allen jenen nahezubringen, die für verinnerlichte
SPIEGEL DER ZEITEN. Historische Novelle von Friedrich Wallisch. Augustinus-Verlag, Würzburg. 256 Seiten. Preis 66 S. - DAS BISSCHEN LEBEN. Gespräch einer Ehe von Friedrich W a 11 i s c h. Erich-Hoffmann-Verlag, Heidenheim. 168 Seiten mit Illustrationen von Franz Kneer. Preis 66 SMit bewährter Erzählergabe läßt Friedrich Wallisch in der „Spiegel der Zeiten“ betitelten Novellensammlung nicht nur Gestalten und Schicksale vergangener Jahrhunderte lebensvoll erstehen, sondern er vermag auch dank seines sicheren Empfindens für die innere Haltung der Menschen in geschichtlich bedeutsamen
Südtirol, tausendjährige Heimat. Von Franz Hüter. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien-München 1957. 94 Seiten.Reich ist die Auswahl an Bildbänden mit dem Titel „Südtirol”. Das neue Werk des in Innsbruck lehrenden Südtiroler Historikers fällt jedoch nicht in die Kategorie „Photoalben mit Begleittext”. Es geht dem Verfasser darum, am Beispiel Südtirols aufzuzeigen, wie „Landschaft” auch als historischer Begriff verstanden werden kann. Als gemeinsame Prägung werden die mittelalterliche Kolonisation, das Grenzlanderleben und das politische Schicksal hervorgehoben. Die Vielfalt der
Moselfahrt aus Liebeckummer (und andere Novellen). Von Rudolf G. B i n d i n g. Oesterreichische Buchgemeinschaft, Wien 1954. 335 Seiten.Mit Recht steht die „Moselfahrt aus Liebeskummer“ an der Spitze dieser kostbaren Novellensammlung (vor: „Opfergang“, „Waffenbrüder“, „Angelucia“, „Coelestina“, „Unsterblichkeit“), da sich hier alles „Klassische“ in Binding, die Hintergründigkeit der Aktion und das glasklare Gespinst einer makellosen Sprache, zu einer vollendeten Einheit finden.Letzte Sommertage. Roman von Kate O'B r i e n. Deutsch von Josef Ziwutschka.
SCHWERE NACHT Sonnenlunkenerlöschen. Ueber dem engen Tal verdämmern Zinnen, lelsenlahl und waldversunken:Ein Traum aus Grauen und letztem, herbem Einsamsein. Grille schieilt am Wiesenrain im Nebelbrauen.Keine Grenzensäumen den verwirrten Weg.Atem durchwölkt das dumpfe Geheg,im Tau zu verglänzen.Erle und Weidetragen des Mondes schmales Boot. — Dort auf der Halde mäht der Tod leeres Getreide.DRUSCH MIT DEM DREIGESPANNHerber Mühe Preis: Kurze Aehren, gelbe Halme. Daß der Hullritt sie zermalme, stampfen rings im Kreis Pierde, feucht von Schweiß.Rauscht das Dreigespannjäh durchs Korn in
Zu den umstrittenen und zwielichtigen Dichtergestalten des 20. Jahrhunderts gehört der Österreicher Josef Weinheber: hier der das deutsche Geisteserbe der letzten hundert Jahre mittragende, wortgewandte Stoiker, der Schopenhauer-Adept, der sich schließlich zum klassischen Humanitätsgedanken, zu einem von Nietzsche und George gleichermaßen beeinflußten, tragisch-heroischen Idealismus und hohem Form- und Wortkult durchrang; auf der anderen Seite der kleine Postbeamte, der — aus jenen Schichten stammend, wo sich das Kleinbürgertum bereits mit den Massen des Proletariats mischt — im
Im Jahre 1867 schrieb Bismarck an seinen Freund Keyserling: „Im Falle eines siegreichen Krieges gegen Frankreich würden wir uns das Elsaß nehmen. Doch dann müßten wir dort ständig eine Armee unterhalten und früher oder später würde Frankreich Bundesgenossen finden. Und das könnte furchtbar werden… Ein prophetisches Wort! Trotzdem nahm Bismarck vier Jahre später das Elsaß. Aber mitten in dem Siegesjubel, der Deutschland durchbrauste, überkamen den Reichskanzler Sorge und Zweifel. „Wir haben mehr bekommen, als ich für nützlich halte! Von da an quälte den Begründer des neuen
ödhof — „Bilder aus den Kreisen der Familie Arlet.“ Roman von Franz Nabl. Osterreichische Buchgemeinschaft, Wien. 615 SeitenAls im Jahre 1912 zum erstenmal dieser Roman des aus dem Sudetenland stammenden, seit Jahrzehnten in Graz beheimateten Erzählers erschien, fand er nicht die Beachtung, die ihm seither zuteil geworden ist. Franz Nabl, der abseits von den literarischen Strömungen jener Zelt aus eigenem Erleben heraus schuf, hat mit dieser breitangelegten Familiengeschichte, ungekünstelt, herb und deshalb um so eindrucksvoller, die Gefahren und Nöte aufgezeigt, die sich
Du Hand, die aus dem Dunkel in das Leben der Erdgeborenen gestaltend greift. Verborgenes ins Sonnenlicht zu heben, du langst nach Früchten, die nicht ausgereift.Und du schlägst zu mit malmenden Gewalten, zur Faust geballt, daß Menschenweik zerschellt. Die Berge wanken und aus Felsenspalten quillt grell das Blut der aufgestörten Welt.Du werkst im großen und du schaffst im kleinen und baust aus Trümmern wieder neu den Dom. Du stillst der heimatlosen Kinder Weinen, geleitest Pilger über Schlucht und Strom.Du Hand, vor der in Schenken und Palästen den angstverwirrten, blinden Herzen graut,
Vor uns liegen sieben Hefte einer Zeitschrift, deren weiterem Erscheinen man — nach der Lektüre der ersten Nummer — nicht ohne Sorge entgegensah; aus mancherlei Gründen, deren Erörterung sich heute erübrigt. — Es wäre vermessen, wollte man die fleißige und gewissenhafte Arbeit, die in diesen Heften steckt, die geisteswissenschaftlichen Fachkenntnisse der Autoren, ihren Mut und ihren Humor, mit einem höflichen Pauschallob abtun. Halten wir uns deshalb bei der Besprechung an die letzte Folge: das 3. Heft des 2. Jahrgangs. Den ersten Teil bilden zwei literarische Studien (über
Im Taumel der Sinne verloren, galt tolles Verschwenden als Sieg dieser Welt, doch wer dich erlebte, der hat im Gezelt des Herzens dein Bildnis beschworen.Da mischten zu Fürstengewändern dir Maler die Farben mit Inbrunst und Glut und malten dir Flechten, beglänzt wie die Flut der Ähren in südlichen Ländern.Sie malten dein Antlitz, im Morgen umblüht von der Rosen holdseligem Licht, als löse dein Lächeln der Felsen Gewicht und halte noch Schätze verborgen.Und Hände, an fraulicher Güte so reich wie der Feldblumen buntes Gewind, ergriffen die Spindel und schirmten das Kind, daß Liebe
Im Alltagsgetriebe/ durchströmt von Motoren, in Fieber und Hast, von Begierden erregt, gingst du den Gehetzten schon lange verloren, du Nachhall der Stimme, die Sterne bewegt.Doch sacht wie das Mondlicht durch rauschende Kronen ins düstere Bangen der Bergwälder dringt, dem irrenden Wandrer, genarrt von Dämonen, zu weisen den Weg, der Gefahren bezwingt, durchklingst du der Triebe entfesselten Reigen und mancher, geblendet vom Wahnwitz der Welt, vernimmt dich aufs neue, wenn Schatten sich neigen und höhnisches Lachen sein Flehen umgellt.Und wie ein Erinnern an helle Gestade, vpm seligen
Der Begriff von den beiden Frankreich, vom wahren und dem Gegenfrankreich, gehört bereits zur festen Terminologie. Den Laizjsten erschien zu Beginn der dritten Republik das Frankreich der Menschenrechte und der Revolution, des fortschrittlich-republikanischen Regimes als das wahre Frankreich, welches gegen das Frankreich sogenannter göttlicher Rechte und des Anden Regimes die reaktionäre monarchistische Tradition zu bekämpfen hätte. Für den anderen Teil war das echte Frankreich dasjenige, das der revolutionären Anarchie ein Ende zu bereiten hatte, denn der die Tradition verneinende,
Geschichte der Philosophie. Altertum und Mittelalter. Von Dr. Johann Fischl. Verlag A. Pustet, Graz 1947.In einer Zeit der Verwirrung der Geister und der Herzen haben Bücher, die bewährte Erkenntnisse aus der Fachliteratur und aus der Gelehrtenstube hinaus ins Volk bringen, eine große Mission. Dies läßt sich von Fischls philosophischen Kompendien sagen, von denen seit Kriegsende nun das dritte in dieser Reihe von Veröffentb'chungen vorliegt. Altertum und Mittelalter sind hier nicht bloß aus äußeren Gründen zusammengefaßt, denn es baut sich ja nicht nur die Philosophie der
Im Jahre 1934 wurde von Lord Loyd und seinen Freunden das Werk des British Council ins Leben gerufen, eine Gründung, die berufen war, neben den diplomatischen und wirtschaftlichen Vertretungen Großbritanniens im Ausland ein dritte Madit wirken zu lassen: das Verstehen des englischen Geisteslebens und englischer Kultur. Der British Council sollte, wie das Programm besagt „England im weitesten Sinne des Wortes jenen Menschen nahebringen, die nicht in den Vereinigten Königreichen leben.“ Nodi im November 1934 erhielt dieser Plan durch eine Royal Charter sein Fundament und die Zusicherung
Mag auch jede von gutem Willen getragene Arbeit dem Wirken aufbauender und veredelnder Kräfte dienen und den Weg bereiten, so ist doch seit unvordenklichen Zeiten das Tagewerk des Bauern besonders gottnah und segensreich, denn durch die Mühsal seiner Hände und den Segen Gottes wandelt sich karges Gelände in wogende Ährenfelder und bringt die schweißbetaute Scholle tausendfältige Frucht. Jeder Landmann ist sich bewußt der schicksalhaften Beziehung zwischen Himmelsmacht und Erdenwelt, der Abhängigkeit alles Irdischen von höheren Gewalten. Darum sind seit altersher die Sitten und