Die Philosophische Praxis ist mittlerweile auch in Österreich angekommen. Doch rund um dieses neue Gewerbe gibt es noch einige Missverständnisse aufzuklären.
Wenn das Denkmal von Karl Lueger so unerträglich ist – warum hat die Diskussion darüber so spät eingesetzt? Über die Legitimation eines gigantischen Raubzugs.
Covid-19 justiert die sozialen Arrangements neu. Wie hat sich der Umgang mit dem Du verändert – mit dem anonymen, dem funktionalen und dem intimen? Klar ist: Das Virus residiert unsichtbar auf dem Gegenüber. Wer nicht Abstand hält, macht sich mitschuldig.
Die Briefe von Thomas Bernhard und Siegfried Unseld zeigen Brillanz und Tragik einer außergewöhnlichen Beziehung.Er sei, so Thomas Bernhard einige Wochen vor seinem Tod, sicher einer der unkompliziertesten Autoren gewesen, die Siegfried Unseld je gehabt hätte. Hatte ihm doch jener am Vortag ein Telegramm gesandt, das die Desavouierung des Verlags, der Mitarbeiter und die eigene durch seinen Starautor beklagte und mit den Worten „ich kann nicht mehr“ endete. Das ist durchaus ernstzunehmen, die 525 Briefe, die einen Zeitraum von 27 Jahren abdecken, dokumentieren eine vielschichtige
"Werdet wie die Kinder!" oder "Werdet endlich erwachsen!" Was nun? Diesem Zwiespalt um Kindheit und Erwachseinsein liegt eine säkularisierte Utopie zugrunde. Eine philosophische Annäherung.Was spricht für die Teilnahme an einer Gruppe, in der man mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung das Kind in sich wieder zu finden sucht? Auf den ersten Blick und auf der Ebene der persönlichen Autobiografie vieler recht wenig: Weiß man, ob die Wiederbegegnung mit jenem altklugen und manchmal ein wenig verschlagenen Kind, das man vielleicht einmal war, einen heute weiterbringen würde - genauso
Was steckt hinter den Prophezeihungen, die Globalisierung könnte im Zuge der Krise in sich zusammenbrechen? Wäre neben dem ökonomischen System auch das kulturelle be- troffen? Ein Essay über wenig beachtete Entwicklungen in den vergangenen 25 Jahren, die die Film- und Literaturwelt verändert haben – und sich als dauerhaft erweisen werden.Die Frage, ob die Globalisierung durch eine sich allmählich artikulierende Tendenz zum nationalen Protektionismus rückgängig gemacht werden kann, wird oft pauschal gestellt. Ihre Beantwortung liegt allerdings häufig jenseits der Kompetenz jener, die
Die Bedeutung des BAWAG-Prozesses liegt darin, dass es den "Unberührbaren" an den Kragen gegangen ist. Beschädigt geblieben ist die Idee von der sozialen Gleichheit.Die Regeln des Rechtsstaates gelten prinzipiell für jeden und überall, doch gleichzeitig gibt es soziale Orte, an denen sie - zumindest zeitweise - faktisch dispensiert sind, was dem Prinzip den Charakter einer Fiktion gibt. Am sichtbarsten ist das Phänomen in den so genannten von der Stadtsoziologie eifrig beforschten "befreiten Zonen", anomischen Gebieten, aus denen sich die Polizei mit Rücksicht auf die eigene Sicherheit
Über Zivilisation und Kultur wurde wohl nirgendwo so intensiv nach-gedacht wie im deutschen Sprachraum. Zivilisation galt dabei als "undeutsch".Dass - vom Ursprung her gesehen - "Kultur" vom lateinischen "colo" kommt und "Zivilisation" etwas mit dem stolzen "civis romanus" zu tun hat, ist unbestritten, ansonsten gibt es kaum einen universellen Konsens über den Inhalt der beiden Begriffe . Zentrale Quelle dieser geradezu babylonische Sprachverwirrung ist im deutschen Sprachraum die unklare Abgrenzung zwischen "Zivilisation" und "Kultur", welche den Übersetzer von Samuel P. Huntingtons