Die am lautesten für die Gesamtschule eintreten, müssten eigentlich dagegen sein. Das hehre Ideal von "Emanzipation durch Bildung“ wird durch Nivellierung nach unten ersetzt, die Zweiklassengesellschaft im Schulsystem erst recht zementiert. Ein polemischer Einwurf.Nach einer rund hundert Jahre geführten Debatte steht sie - so scheint es - nun tatsächlich ante portas bzw. - wie es bei Cicero wirklich heißt - "ad portas“. Nein, liebe Leser, ich werde jetzt nicht Cato d. Ä. mimen und daher auch nicht sagen: ceterum censeo Carthaginem esse delendam. Man muss diesen Feind nicht
Konrad P. Liessmanns "Theorie der Unbildung" und die Irrtümer der Wissensgesellschaft.Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft nennt der bekannte Philosoph und Kulturpublizist Konrad P. Liessmann sein allerneuestes Buch, welches eben bei Zsolnay erschienen ist. Vorweg darf gesagt werden, dass dem Buch zu wünschen ist, dass es ein Bestseller wird. Vermutlich wird es das auch werden.Ob es von allen Käufern auch mit Genuss gelesen wird, bleibt allerdings dahingestellt. Voraussetzung für eine verstehende und gerade darin auch vergnügliche Lektüre des knapp 180 Seiten
Marian Heitgers Plädoyer für eine philosophisch fundierte Pädagogik.Marian Heitger, von 1967 bis 1995 Ordinarius für Pädagogik an der Universität Wien, fügt seinem umfangreichen Schrifttum ein neues Opus bei und übertitelt es mit "Systematische Pädagogik - Wozu?"Er antwortet damit auf einen seit den späten achtziger Jahren beobachtbaren Trend, frei werdende Lehrstühle für Systematische Pädagogik bzw. Allgemeine Pädagogik entweder nicht mehr nachzubesetzen oder umzuwandeln in zukunftsträchtig erscheinende Stellen für diverseste Spezialpädagogiken. Von der berufsorientierten
Der pädagogische Diskurs des 20. Jahrhunderts erweist sich bei genauerem Hinsehen als eine gigantische Illusionsmaschine. Ich sage ausdrücklich "Illusionsmaschine" und nicht "Lügenmaschine", da es nicht immer leicht ist festzustellen, ob das, was da so produziert wird, geradewegs als Lüge bezeichnet werden kann, oder ob die Akteure in diesem Diskurs selber an das glauben, was sie sagen.I. Die PartnerschaftslügeSie dominierte wohl gut 30 Jahre weite Strecken des pädagogischen Diskurses. Im Schlepptau der Kulturrevolution der späten sechziger Jahre wurde eine ganze Pädagogengeneration