Eine junge Literatur kommt nach Wien – wo sie schon früh Zuflucht fand.Vielfältige Verbindungen zwischen Wien und Tirana gibt es schon lange. Zwei der wichtigsten Symbole des albanischen Widerstands gegen die osmanische Herrschaft, und mittlerweile wohl Ikonen des albanischen Widerstands schlechthin, befinden sich sogar in der Hofjagd- und Rüstkammer des Wiener Kunsthistorischen Museums: das Schwert und der gämsenkopfbestückte Helm des Fürsten Georg Kastriota Skanderbeg. Ihm gelang es um 1444 von der mittelalbanischen Festung Kruja aus, den Türken einige Jahre standzuhalten. Dann fiel
Der Kanon Dukagjin ist für sein Prinzip der Blutrache berühmt - enthält aber auch allerlei Bemerkenswertes über Ehre und Freundschaft. Eine Reise ins Innere Albaniens.Dukagjin ist eine Region im Norden Albaniens, die zu besuchen mir allerseits ausdrücklich und entsetzt abgeraten wurde. Gilt dort doch angeblich noch der Kanon, ein mittelalterliches Gewohnheitsrecht, das, wie auch die Gegend, den Namen des legendenumrankten Fürsten Alexander Dukagjin (1410-1480) trägt - obwohl dieser es höchstwahrscheinlich nicht erfunden hat. Es handelt sich vielmehr um einen mündlich überlieferten
Albaniens Muslime sind mehrheitlich Anhänger des Bektaschismus - eine tolerante Glaubensrichtung im Islam: Kein Schleier für Frauen, Alkohol ist erlaubt, und das Gebet muss nicht in Richtung Mekka verrichtet werden.Der Muezzin ruft morgens und abends. Doch niemand kniet nieder zum Gebet. "Warten Sie, kommen Sie herein, gerne, nein, keine Umstände, nehmen Sie mein Hemd", der Mann am Eingang der Moschee im Zentrum Tiranas zieht sein Hemd aus und hält es der Besucherin hin. Mit dem Hemd die nackten Knie verdeckend betritt sie das Gotteshaus. "Bitte, kommen Sie, fotografieren Sie, das ist
Bilder des eigenen Landes in Amsterdam und auf Reisen.Wie kommt es, dass wir Fremde immer erst fragen, wo sie herkommen, und viel später erst oder auch gar nicht nach ihrem Namen? Jemand, der sich neben mir an die Fensterluke drängt, fragt mich ohne weitere Einleitung, woher ich denn sei. Argentinien, sage ich. Ah, beautiful country, sagt der andere. Ja sicher, sage ich, und versuche mich zu erinnern, welche Städte in Argentinien liegen. Es ist nicht etwa so, dass ich mich schämte, Österreicherin zu sein, ganz im Gegenteil. Doch wenn man mehr als fünf Mal pro Tag ohne ersichtlichen Grund