Doris Wagner und Christoph Schönborn über Macht und Missbrauch in der Kirche: Das wegweisende Gespräch, das auszugsweise im Fernsehen gezeigt wurde, liegt nun in voller Länge als Buch vor.
An seinem Lebensabend ist ihm Jerusalem zur Heimstatt geworden. Wenn es seine Krankheit irgend zulässt, dann will Kardinal carlo Maria Martini dort sein. Ein Gespräch aus der Heiligen Stadt über Christen, Juden und Muslime sowie die Einzigartigkeit Jesu.Die Furche: Pater Martini, in Ihrer auf Deutsch 2007 erschienenen autobiographischen Erzählung „Mein Leben“ nennen Sie Jerusalem den Traum Ihres Lebens. Was bedeutet Ihnen diese Stadt?Kardinal Carlo Maria Martini: Jerusalem hat in meinem Leben schon immer eine Rolle gespielt. Zum ersten Mal kam ich am Tag nach meiner Priesterweihe
Zur Person von Adolfo Nicolás, dem neuen Generaloberen des Jesuitenordens.Seit dem 19. Jänner haben die Jesuiten wieder einen Chef: 217 Wahlmänner aus 91 Ordensprovinzen wählten im zweiten Wahlgang Adolfo Nicolás SJ (71) zum 30. Generaloberen der Gesellschaft Jesu, des mit etwa 19.200 Mitgliedern größten Männerordens der katholischen Kirche. Zuletzt fungierte er als Moderator der "Jesuit Conference of East Asia and Oceania" mit Sitz auf dem Campus des Ateneo de Manila in Quezon City (Philippinen). Nicolás ist der 29. Nachfolger des heiligen Ignatius von Loyola (1491-1556). Aufgrund
Pedro Arrupe, Arzt, Visionär und Generaloberer der Gesellschaft Jesu, zum 100. Geburtstag.Persönlich bin ich ihm nie begegnet. Ende der 80er Jahre konnte ich ihn bei einem Besuch in der Jesuitenkurie in Rom, bereits halbseitig gelähmt und ans Bett gefesselt, durch die halb geöffnete Tür seines Krankenzimmers sehen. Er betete. Die Ruhe, die er dabei ausstrahlte, hat sich in meine Erinnerung eingegraben. Pedro Arrupe war nach Ignatius von Loyola (1491-1556) der zweite Baske als Generaloberer der Gesellschaft Jesu. Viele seiner Impulse und Initiativen wirken bis heute nach. Ein spanischer
Sie starben dreimal. Vor dem Krieg bei der Entfernung aus ihren Familien und Einlieferung in Anstalten, Heime und Kliniken. Das zweite Mal während der NS-Dik-tatur, als sie aufgrund eines geheimen Führerbefehls von Ende Oktober 1939 in einem Euthanasieprogramm, das Ende August 1941 in eine wilde Euthanasie umgewandelt wurde, einer fabrikmäßigen Vernichtung „zugeführt" wurden. Das dritte Mal nach 1945, indem ihr Schicksal jahrzehntelang verdrängt und vergessen wurde.„Ermordet und vergessen" ist auch der Titel einer kleinen Studie des Innsbrucker Klinikvorstandes für
Am 16. November 1989 wurden an der Zentralamerikanischen Uni-versität in der Hauptstadt San Salvador sechs Jesuitenpatres und zwei ihrer weiblichen Angestellten grausam ermordet. Das Funkbild ging um die Welt: Erzbischof Rivera y Damas auf dem Campus der Universität vor den von Maschinenge-wehrsalven buchstäblich durch-siebten, zuvor offensichtlich gefolterten, im Gesicht bis'zur Unkenntlichkeit verstümmelten Leichen einiger Patres. Die anderen Opfer waren nach der Exekution in ihre Zimmer zurückgeschleppt worden.Mit einer Ausnahme lehrten die Jesuiten an der 1965 gegründeten Universidad
Jesuiten heute - 450 Jahre später und (1991) 500 Jahre nach der Geburt ihres Gründers - wer sind sie? In großem Stil erfuhren sie Mitte der achtziger Jahre Image-Werbung von ungewohnter Seite. Roland Jof- fe rückte mit seinem erfolgreichen