Der Papst-Rücktritt zeigt, dass Kirchenleitung für einen Einzelnen zu schwer ist. Deswegen plädierte Kardinal König († 2004) für dezentralere Führung.V om Augenblick seines Bekanntwerdens an füllte der Rücktritt des Papstes ausnahmslos die vorderen Seiten der Zeitungen. In fast allen Radio- und TV-Programmen unterbrach die Nachricht als sogenannte "Breaking news“, als Eilmeldung von hoher Relevanz, das reguläre Programm. Das beobachtend, konnte man feststellen: jenseits von üblicher Sensationsgier ist ein Papst offenbar doch immer noch ein glaubwürdiger Hoffnungsträger unserer
Kardinal König war auch in seinem Kirchenbild durch und durch vom II. Vatikanum geprägt. Auszug aus einem Buch, das die (Glaubens-)Weite des Kardinals weitergeben will.Das Kirchenbild von Kardinal König hatte seinen festen und sicheren Grund in den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils. Wann immer er zu den Menschen sprach, in Predigten oder Vorträgen, dann fehlten nie bewusst und präzise eingesetzte Aussagen dieser universalen Kirchenversammlung, gerade auch zum neuen Bild einer Kirche auf dem Weg in das dritte Jahrtausend. Viele Menschen, die ihm anlässlich eines Pfarrbesuches oder
170 Jahre Schelhammer & Schattera - eine Privatbank im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Ethik.I. Das rechte AugenmassAls der Kaufmann C. M. Perisutti im Jahr 1832 in Wien im "Haus zur alten Mehlgrube", heute Kärntnerstraße 20, ein privates Bankhaus eröffnete, stand Europa vor großen Veränderungen. Die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege hatten die geistigen und sozialen Fundamente erschüttert. Der Wiener Kongress hatte sich der schwierigen Aufgabe eines europäischen Neuaufbaues und der Vorbereitung eines dauerhaften Friedens unterzogen.Zu dieser Zeit wohnten in