Großartig: Mit Tschechows "Onkel Wanja" verabschiedete sich Dietmar Pflegerl als Regisseur in seiner letzten Spielzeit in Klagenfurt.Das Leben, so wie es ist. Voll Kummer, Arbeit, Langeweile, Schönheit und Sehnsucht. In Anton Tschechows Szenen eines Landlebens läuft es in aller Banalität ab, und Intendant Dietmar Pflegerl lässt diesem Fluss seinen langsamen Lauf mit allem, was er Kostbares erzählen will."Nächtelang mache ich vor Ärger und Wut kein Auge zu, dass ich meine Zeit so blödsinnig vergeudet habe", sagt Iwan Wojnizkij, der Onkel Wanja seiner wunderbaren Nichte Sonja. In der
Horváths "Zur schönen Aussicht" in Klagenfurt.In den kahlen, bunkerartigen Raum, der weit weg jeder Vorstellung eines verkommenen Hotels in schöner Umgebung liegt, wehen Papierfetzen als einzige Botschaft von außen. Ein großes Loch an der Decke des Bühnenbilds (Annette Murschetz) macht die Geschlossenheit noch deutlicher, ebenso die Brüchigkeit, denn schon ein Gewittersturm kann das verfallende Betongebäude zum Einsturz bringen.Darin quälen sich und die anderen Zerrgestalten, die nicht leben und nicht sterben können. Kaputte Typen um eine zügellose Baronin mit Beinprothese (Ute
Uraufführung in Klagenfurt: Peter Turrinis Stück "Bei Einbruch der Dunkelheit" bringt die legendäre Künstlergesellschaft vom Tonhof auf die Bühne.Die viel bejubelte Uraufführung von "Bei Einbruch der Dunkelheit" von Peter Turrini am Stadttheater Klagenfurt, inszeniert von Dietmar Pflegerl, ist eine gelungene, nicht wirklich verstörende Auseinandersetzung mit biografischen Erfahrungen, vor allem aber mit Beziehungen zwischen Menschen.Konversation deckt Wahrheiten zu und stellt Wunden bloß. Sie kann Begabungen klein machen und jegliche Bewegung unterdrücken. "Nichts hasse ich mehr als
Paul Klees grandiose "BILDWelten" in der Stadtgalerie Klagenfurt.Ab 1898 begann der damals 19-jährige Paul Klee, ein genaues Kunst-Tagebuch und lebenslang ein Werkverzeichnis zu führen. In diesen akribischen Aufzeichnungen listete er 9000 Werke auf, darunter mehr als die Hälfte Zeichnungen. Das Lebenswerk des Malers und Grafikers deutsch-schweizerischer Herkunft umfasst naturalistische Zeichnungen, Radierungen, strenge und zugleich poetische Landschaften, liebenswerte Figuren, kühne Farbkonstrukte und eine geheimnisvolle Bilderschrift, begleitet von einem feinen Witz.Spiel der
Sie lebte auf zwei Kontinenten und schöpfte aus der Realität wie aus einer abstrakten Formenvielfalt. Heuer wäre Kiki Kogelnik 70 Jahre alt geworden.In Kärnten feiern Ausstellungen die Künstlerin Kiki Kogelnik bis in den Herbst hinein. In Bleiburg ist eine Sonderschau in der Werner-Berg-Galerie installiert, gegenüber dem von ihr geschaffenen Freyungsbrunnen und nur ein paar Schritte von ihrem Elternhaus entfernt. Eine beeindruckende Schau ihrer künstlerischen Entwicklung, teils mitten zwischen die Berg-Bilder platziert.Kiki Kogelnik wurde in Graz geboren und lebte zehn Jahre an
Meret Oppenheim in KlagenfurtWer überzieht die Suppenlöffel mit kostbarem Pelzwerk? Das Meretlein. Wer ist uns über den Kopf gewachsen? Das Meretlein", schrieb Max Ernst in die Einladungen zur Surrealistenausstellung in der Galerie Charles Ratton 1936. Meret Oppenheim stellte dort ihre berühmte "Pelztasse" aus, die eigentlich den Titel "Déjeuner en fourrure" trug und sofort zum Symbol und Kultkunstwerk des Surrealismus wurde.Symbol PelztasseAngeregt dazu hatte sie ein Treffen mit Picasso im Café Flore, der ihr selbst entworfenes pelzbesetztes Metallarmband bewunderte. Die Kaffeetasse,
Beeindruckende Keith Haring-Werkschau in der Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt.Nur zehn Jahre stand der weltbekannte amerikanische Künstler Keith Haring in der Öffentlichkeit. Seine charakteristische Zeichensprache erreichte dennoch eine unglaubliche Verbreitung. Fünf Jahre nach seinem Tod sind rund 90 Arbeiten aus der Keith Haring-Stiftung in New York in der Alpen-Adria-Galerie im Stadthaus in Klagenfurt zu sehen.Ein bellender Hund mit eckiger Schnauze war eine seiner zeichenhaften Antworten, die alle verstanden und alle mochten. Antwort auf die Kunst der Graffiti, die er in New York fand,
Konsequenz, Sensibilität und Freiheit in Kunst und Leben: eine Ausstellung zum 100. Geburtstag von Hans Hartung.Einen "europäischen Künstler, dessen Lebenslauf die Unruhe unseres Kontinents im 20. Jahrhundert widerspiegelt", zeigt die Galerie Carinthia im Stift Ossiach anlässlich seines 100. Geburtstags: Hans Hartung, einer der bedeutendsten Vertreter der École de Paris und der klassischen Abstraktion.In Nizza und im Kölner Museum Ludwig wird er mit großen Ausstellungen gewürdigt, in Österreich blieb es der Galeristin Irmgard Bohunovsky vorbehalten, dem langjährigen Freund Raum zu
Inmitten einer ursprünglichen Lebenswelt wurden sie zu Pionieren der modernen Malerei: "Boeckl, Kolig & Co" in einer Großausstellung an vier Kärntner Schauplätzen.Eine Großausstellung über Klassische Moderne in Kärnten stellt die Künstler dieser Zeit als "Eremiten - Kosmopoliten" vor: Vier Schauplätze in Klagenfurt, Bleiburg und Nötsch sorgen bis Mitte Oktober für eine komplexe Übersicht über die Moderne Malerei in Kärnten von 1900 bis 1955. In der Schau sind "Boeckl, Kolig & Co"mit über 400 Leihgaben aus nationalen, internationalen, privaten und öffentlichen Sammlungen
Ein Landesweites Kunstprojekt steht im Zeichen des Granatapfels.W enn der Granatapfel platzt, strömen unzählige Kerne aus seinem Inneren. Dieses Prinzip ist die Grundlage eines kärntenweiten Kunstprojekts mit ungewöhnlichen Zugängen zu bildender Kunst, Literatur, Theater, Musik. Die Künstlerin Gerhild Tschachler-Nagy hat mit dem "Granatapfel" in Kärnten nicht nur ein Kunstprojekt, sondern auch eine soziale Vernetzung in Gang gesetzt. Über 30 "Stationen" beteiligen sich daran, KünstlerInnen, Gemeinden, StudentInnen, SchülerInnen, Lehrlinge sowie die meisten Galerien des Landes.Poesie
"Noch ist Polen nicht verloren" nach dem Film von Ernst Lubitsch in Klagenfurt und am Wiener Metropol.Von "Hamlet" haben die Schauspieler des Stadttheaters Posen eigentlich genug, ein neues Stück soll auf den Spielplan: ein Anti-Nazi-Stück, denn noch ist Polen nicht besetzt, auch wenn die Schauspielerin Maria Tura, die ihre Shakespearsche "Königinmutter" ernst und ihre Treue als Ehefrau von Josef Tura locker nimmt, schreckliche Ahnungen befallen. Mitten in die Proben platzt die echte Gestapo, und von nun an heißt es nur mehr "Sein oder Nichtsein", auf der Bühne wie im echten Leben. Der
Peter Turrinis "Ich liebe dieses Land" brilliert im Klagenfurter Stadttheater.Das erste Stück unter dem neuen Intendanten des Klagenfurter Stadttheaters, Dietmar Pflegerl, war 1992 "Der Tanz auf dem Vulkan". Auf den Tag genau zehn Jahre später liefert jetzt die Klagenfurter Fassung des Turrini-Stücks "Ich liebe dieses Land" als Koproduktion mit dem Berliner Ensemble eine maßgeschneiderte Premiere.Nach der Berliner Uraufführung und der nicht gerade jubelnden Kritik im Dezember des vorigen Jahres bearbeitete Peter Turrini mit Regisseur Philip Tiedemann das Stück neu. Das Ergebnis ist eine
Ihr Leben ist derzeit vom Zeichen des Bären geprägt. Seit Oktober ist Johanna Mang als erste Frau Geschäftsführerin des WWF (World Wide Fund For Nature) Osterreich.