Die Bühne ist in Blutrot und Schwarz gehalten. Rechts von ihr läßt sich der Saxofonist und Geräuschemacher nieder, links der Harnmond- Organist und Harmoniumspieler. Drei Schönheiten, umgeben von einer Aura schwülstiger Fin-de-siecle-Noncha-lance schreiten zum Auftritt. Freizügist schwärmen sie von den schwellenden „Meisterstücken" ihrer Favoriten, von denen der Vampir Lord Byron einer ist. („Er stillt alle Sehnsucht ganz gewiß mit einem Biß") Später wird sich der bleiche Genießer eine nach der anderen hinter eine Leinwand holen, um dort seiner blutigen Leidenschaft
Drogen, Demos, sexuelle Befreiung, Bevolution, nichts von dem, was 1968 Deutschland erschütterte, ließ Katharina Blasberg, genannt „Cat”, aus. Doch alles verblaßt vor der großen Liebe zu Bren-dan, dem IBA-Mann aus Belfast. So etwa charakterisiert der Verlag Barbara Darius' Boman „Die sieben Leben der Katharina Blasberg”, und so ähnlich, flockig und schnoddrig, geht es darin auch zu.Mehr als einmal bewirkt die bemühte Originalität der Sprache, von der sich die Autorin, die unverkennbar eigene Erfahrungen eingebracht hat, auch an ernstgemeinten Stellen nicht löst, schlicht
Allabendlich verwandelt sich derzeit die Bühne im Wiener Baimundtheater in ein schaurigschönes Transsylvanien. Blutrünstige Wesen fegen durch den Zuschauerraum, und wer nicht Knoblauch und Kruzifix dabei hat... Wer weiß? Was das Publikum außer einem gruseligen Vergnügen dort noch erwartet, ist eine bombastische Show mit Bockmusikklängen, professionelles Entertainment und wahrscheinlich ein neuer Musical-Hit: die Welturaufführung von Boman Polanskis „Tanz der Vampire”. Sein 1967 gedrehter gleichnamiger Film ging als eine der vergnüglichsten und originellsten Gruselkomödien in die
Angeblich lauten die drei dümmsten Standardfragen, die man an einen Schauspieler richten kann „Was machen Sie eigentlich tagsüber?” „Ist es nicht furchtbar schwer, so viel Text zu behalten?” und „Ja, kann man denn davon leben?”Doch gerade jetzt, wo die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit der Ersten Republik die 300.000-Grenze überschritten hat und von Kurswechsel, beziehungsweise neuen Konzepten die Rede ist, wird es legitim, wenn nicht sogar notwendig, die letztere dieser Fragen, entstanden aus der recht verbreiteten Vorstellung über den Schauspieler als „Bohemien”, von
Vom sonnenaufgeheizten Platz vor der Kirche in die angenehme Kühle der Kirche. Plötzlich heult die Orgel auf und Sirenen erfüllen den Baum.„Der Krieg ist aus...”, eine Veranstaltung des Carinthischen Sommers im Zyklus „Dona nobis pacem -1945/1995”, begann mit einem Schock, die Zuhörer in der Villacher Kirche St. Jakob wurden um fünfzig Jahre zurückversetzt. Sirenenklänge waren der Auftakt einer geglückten Vernetzung von musikalischen Werken Hugo Kächs, Johann Sebastian Bachs, Gottfried von Einems, Cesar Bresgens und Peter Planyavskys mit den berührenden und auch humorvollen