Susanne Wiesinger, Autorin des Buches "Kulturkampf im Klassenzimmer", hat ein verdienstvolles Anliegen. Es besteht darin, dass alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben sollen, sich eine zukunftsfähige Bildung anzueignen und Werte der Aufklärung, speziell der Mündigkeit und Toleranz, zu verinnerlichen. Burschen sollen nicht zu Machos heranwachsen, die Mitschülerinnen drangsalieren, weil sie ein ärmelloses "christliches" T-Shirt tragen; und Mädchen sollen nicht zu verschüchterten Frauen werden, die ihren verhüllten Kopf senken und sich verheiraten lassen. Wiesingers Schilderungen
Religionen strukturieren Zeit - wenn auch sehr unterschiedlich:
Östliche Religionen konzipieren sie zyklisch, von der Geburt über den
Tod zur Wiedergeburt; westliche deuten sie linear, von der Schöpfung
zur Vollendung. Doch das Ziel ist ähnlich: Zeitlosigkeit.
Die katholische Kirche hat 6650 Menschen zur Ehre der Altäre erhoben, - manche davon mit befremdlichen Lebensgeschichten. Ein Überblick.Gemäß der Bibel sind alle Menschen heilig, Ebenbilder Gottes, Mann und Frau, egal ob getauft oder nicht (Gen 1,26 f.). In der Christentumsgeschichte wurden jedoch zahlreiche Männer und Frauen noch seliger und noch heiliger: Laut offiziellem Verzeichnis der katholischen Kirche, dem Martyriologum Romanum, sind es immerhin 6650 - die meisten davon Singles. Mit der Kanonisierung verband sich stets die Absicht, einen Menschen zur Ehre der Altäre zu erheben,
1999/2000 wurden die damals 94 Schulversuche Ethikunterricht im Auftrag des Unterrichtsministeriums evaluiert. Die Ergebnisse davon bleiben auch für heute richtungweisend.Vor zehn Jahren führte ich die Evaluation der damals 94 Schulversuche Ethikunterricht durch - mittlerweile sind es mehr als 200. Wir befragten alle Ethikschüler/innen und ihre Lehrer/innen. Obschon anfänglich viele Schüler den Freistunden nachtrauerten, erhielt Ethik gute Noten. Die Schüler attestierten dem Fach, es trage wesentlich zur Allgemeinbildung bei (auch und gerade über die Weltreligionen und das Christentum),
An mehr als 100 Schulen wird Jugendlichen, die keinen Religionsuntericht besuchen, Ethik gelehrt - in Form eines Schulversuchs. Trotz positiver Evaluierung wartet man auf eine Verankerung des Fachs als Pflichtgegenstand noch immer vergeblich.Ich habe gelernt, mit Menschen noch sensibler umzugehen, und dann habe ich noch einiges zu den Religionen (Judentum, Islam) gelernt, was ich noch nicht wusste."Ohne den Schulversuch Ethik, 1997/98 in vorerst drei Bundesländern (Vorarlberg, Tirol, Wien) gestartet, hätte sich diese Schülerin - und mit ihr tausende andere - nicht so äußern können. Da