In einem Jahr werden es zwei Jahrzehnte sein, daß in Österreich die „Biblischen Reisen” existieren. Vornehmstes Reiseziel war und wird - bei allen politischen Umwälzungen - das Kernland der Bibel, das Heilige Land bleiben. Wer in alten Reiseberichten und Tagebüchern stöbert, stößt auf eine Pilgertradition, die fast so alt ist wie das Christentum selbst.Unterwegs sein aus freien Stük-ken - nicht als Lebensform oder notgedrungen - ist ein religionsgeschichtliches Phänomen. Was treibt jemand an eine Stätte, die heiliger sein soll als eine andere?Religionsgeschichtlich steht dahinter
Für jenen Landstrich zwischen dem Mittelmeer im Westen und der Jordan- und Arawasenke im Osten, zwischen den Jordanquellen im Norden und dem „Bach Ägyptens“ im Süden (Wadi el Arish), in dem vor 40 Jahren der Staat Israel ausgerufen wurde, dürfte der Ausspruch Napoleons, daß die Geographie Geschichte sei, zutreffend sein.Die Brücke zwischen Asien und Afrika diente Nomaden, Heeren der Pharaonen, Armeen der Herrscher Mesopotamiens, Legionen Roms, byzantinischen Söldnern,Kreuzrittern und türkischen Ja-nitscharen als Durchzugsland und Stützpunkt.Dieser geschichtsträchtige Landstrich
Kein „Sterblicher“ habe die Bibel verfaßt, meinen israelische Wissenschaftler, seit sie darin die regelmäßige Wiederkehr bestimmter Buchstabenverbindungen fanden.
Ob der Mensch zu den Heiligen Stätten reisen solle oder der Himmel überall gleich nahe sei: Ein altes Thema, das hier auf eine unserer Zeit gemäße Weise behandelt wird.
„Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt” (Mt 15,24) heißt es in der Bibel. Ob das jene Leute, die Jesus Indienaufenthalte andichten, wahrhaben wollen?
Wie wichtig es ist, daß im Fernsehen Themen wie „Frauen um Jesus" aufgegriffen werden, zeigt das Medienecho auf die unter diesem Titel kürzlich ausgestrahlte Sendung: Sachverhalte, die dem Theologen und dem kirchlichen Insider Selbstverständlichkeiten sind, wurden als sensationelle Neuigkeiten registriert: das Bild der Maria von Magdala etwa rückte in ein anderes Licht.Es zeigt sich: Die ikonographi-sche Tradition bildet klischeehafte Vorstellungen von christlichen Glaubensinhalten und biblischem Wissen. Wenn nun durch exegetische Erkenntnisse an diesen Uberlieferungen gerüttelt