Während zwei ihrer sozialistischen Nachbarländer — Polen und Ungarn — in der Kirchenpolitik auf Entspannungskurs gegangen sind, weist die Tschechoslowakei Zustände auf, die an die frühen fünfziger Jahre erinnern. Seit zwei Jahren wird in den böhmischen Ländern und in der Slowakei eine antikirchliche Kampagne geritten, die aus direkten Repressalien und indirekten, propagandistisch-ideologischen Maßnahmen des Regimes besteht. Der Klerus ist überaltert, Seminarschüler und Klosterfrauen werden schikaniert, verwaiste Bischofsstühle können nicht besetzt werden. Die katholische Kirche hat unter der „Konsolidierungspolitik“ der Husäk-Führung bitter zu leiden.