Soll man es glauben? Die Krisen werden abgefangen, immer ist Konjunktur, die Not — vielleicht sogar das Schicksal — ist abgeschafft.Wir treten mit dem Bauwesen in eine neue Gründerzeit ein oder sind bereits mitten drin. Die Zeit ist vorbei, da die alten Hofräte hungerten und den Staat zusammenhielten. Eine allgemeine Jagd auf die Staatsmittel ist im Gange und es könnte sein, daß wir uns übernehmen, wenn wir sie zu stoppen nicht imstande sind. Ist der Brunnen unversieglich? Braucht man nur immer schneller zu pumpen und fließt dann die Arbeitskraft immer schneller nach? Die Alten
An vielen Stellen der Inneren Stadt stoßen wir auf unverständliche Entscheidungen der Baubehörde. Es ist kaum zu bezweifeln, daß die Lösungen am Stephansplatz, bei der Albertina, am Karlsplatz samt Museum durchaus keinen Beifall finden. Auch beim Neubau Heinrichshof steht die Behörde im Gegensatz zur urteilsfähigen Bevölkerung.Die Verstimmung wird sichtbar in Leserzuschriften, hörbar in Radiopersiflagen und in Gesprächen. Die Behörde kümmert sich nicht darum. Sie laviert den Zorn ins Gustiöse, läßt Schablonen aufstellen, die die Fassade ein Stück zurück oder höher oder
Mit ziemlich viel Recht kann man die heutige Baukunst 'mit der Schauspielerei von 1930 vergleichen, als diese vom rollenden, singenden, stoßenden, hauchenden Expressionismus zum „natürlidien“ Bühnenton, zum „Nebenbei-Spredien“ überging. Die architektonischen Heldenväter wie die ekstatischen, innendekorativen Moissis — die hamletisdien Städtebauer mit hohlen Fensteraugen und Fassadenmantelschwung — sahen und sehen ungern, daß die vorlauten Jungen nunmehr mit „Gar nichts“ Kunst machen wollen. Und doch sind jene Baumeister, die heute noch Theaterdonner mit geballter oder