Es gibt in Paris zwei Nonkonformistenorgane: das satirische Wochenblatt „Le Canard enchain ė“ und die viermal im Jahr erscheinende Zeitschrift „Crapouillot“. Sieht man näher zu, so merkt man allerdings, daß es auch für das „Gefesselte Entchen“ Tabu-Themata gibt, bei denen es stur wird: etwa sein Antikleri- kalismus oder sein Antimilitarismus, mit denen es zuweilen arg übers Ziel schießt. So bleibt denn im Grunde als einziges Organ von Bedeutung, in dem wirklich jede Meinung zum Worte kommen kann, der „Crapouillot".Schlägt man im Wörterbuch nach, so findet man als
La nouvelle vague, die Neue Welle, ist in Frankreich zu einer geläufigen Formel der Alltagssprache geworden. Auch der „Mann von der Straße” und seine Frau haben sich angewöhnt, nicht von der neuen Mode, sondern von der Neuen Welle in der Mode zu sprechen; die französischen Halbstarken in ihren schwarzen Lederjacken sind natürlich nicht eine neue Generation, sondern eine Neue Welle, und auch auf den neuen Herrn des Weißen Hauses ist die ozeanische Metapher alsobald angewendet worden. Das Wort scheint darum so beliebt zu sein, weil die in ihm enthaltene Wertung angenehm schillert. Es
De Gaulle hat, wie erwartet, auch das zweite Plebiszit der Fünften Republik gewonnen. Bedenkt man die Ernüchterung, welche in den zweieinhalb Jahren seit der Gründung dieser Republik um sich gegriffen hat, so ist das, was er seit dem ersten Plebiszit an Ja- Stimmen verloren hat, nicht so schlimm. Diese Ja-Stimmen sind in Frankreich von 66,41 Prozent der Stimmberechtigten (79,26 Prozent der Abstimmenden) auf 55,89 Prozent (75,25 Prozent) zurückgegangen. Und bezeichnenderweise hat sich dieser Stimmver- lust nicht als ein Anwachsen der Nein-Stimmen, sondern als ein jähes Emporschnellen des