Diese mehr als bekräftigte Erinnerung: Das Leben ist ein großes Geschenk. Ein Lichtblick, zumindest ein Hoffnungsschimmer im Dunkel der Welt.Man mag dem Christentum im Laufe seiner zweitausend Jahre zu Recht vieles vorhalten und darauf hinweisen, dass es wohl kein Verbrechen gibt, dessen sich seither Christen nicht schuldig gemacht hätten. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist Weihnachten ein Lichtblick, „ein neuer tausendster Versuch“ (Hermann Hesse), ein Licht anzuzünden, statt über die Dunkelheit zu klagen, eine Einladung, sich eine Welt vorzustellen, in der es das
Das griechische Wort für „Seelsorge“ ist „Psychotherapie“. Nicht nur eine sprachliche Parallele: Couch und Altar sind einander näher, als man denkt.Psychotherapie und Seelsorge gehören seit der Antike zusammen. Sie sind zwei ungleiche Geschwister, die nicht zu wissen scheinen, was sie miteinander anfangen sollten. Die letzten 100 Jahre standen mit seltenen Ausnahmen ganz im Dienst der Unterscheidung und gegenseitigen Abgrenzung; nicht selten wurde daraus Ausgrenzung unter gegenseitiger Verdächtigung. Seelsorger und Seelsorgerinnen hegen den Verdacht, „Selbstverwirklichung“ und
Von einer Reise nach Holland habe ich ein Foto mitgebracht; es zeigt einen bemerkenswerten Grabstein auf dem Friedhof von Roermond. Vor über 100 Jahren wurde dort ein Ehepaar begraben. Weil der Partner nicht katholisch war, durfte er auch nicht im Grab des katholischen Partners bestattet werden. Die Familie kaufte deshalb zwei Grabplätze an der Friedhofsmauer, den einen innen, den anderen außen. Die beiden Grabsteine wurden so hoch gestaltet, daß sie die Friedhofsmauer überragten: heute noch halten zwei Hände aus Marmor über der Mauer zusammen, was vor 100 Jahren getrennt werden