(Galerie auf der Stubenbastei, Wien 1, Stubenbastei 1, bis 24. Oktober) M. J. M. Ringel also will, so hat er mit der großen Ausstellung in der Secession recht eindrucksvoll vor Augen geführt, zunächst einmal absolut nichts mehr mit dem typischen Ringel von gestern zu tun haben. Also ist er ganz anders.Selbst wenn man seine früheren Arbeiten nicht kennt, kann man den neuen Bildern ansehen, daß er erst einmal „aus, Schluß, basta!" geschrien und im nächsten Atemzug voll auf die Tube gedrückt hatDer neue Ringel aber ist noch viel leichter zu erkennen. Eine große Blume und die der
„Straßenräuber", so nennt Arnulf Rainer eine Serie von 41 Karikaturen, die - entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts - von ihm übermalt, in der großen Retrospektive erstmals zu sehen sind.Ob der anonyme Karikaturist, wie Dieter Ronte behauptet, gar ein „Künstler" war, das kann wohl nicht mehr eindeutig festgestellt werden. Für die Entscheidung, ob sich Arnulf Rainer originaler Kunst oder nur origineller Karikaturen, die freilich im Original, bediente, dafür genügt aber vielleicht die Betrachtung dessen, was daraus geworden ist.Denn glauben wir Arnulf Rainer, daß ihn
Was er schuf, so wissen Werbemanager, hat „Biß“, auch heute noch. Was millionenfach als Poster und Postkarten reproduziert, gekauft, verschickt und als Wandschmuck zur zeitlosen Zierde wird, war ursprünglich das Ergebnis konkreter Gedanken zu aktuellem Anlaß.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwarf Henri de Toulouse-Lautrec etwa 30 Plakate, er war der erste große Künstler, der sich ernsthaft’für die Werbung interessierte, und das nicht nur im Bemühen, die eigene Kunst unter die Leute zu bringen.Er war ein aufmerksamer Beobachter des Pariser Lebens seiner Zeit, für die soziale
(Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 3, Schweizergarten, bis 2. November) Die Bilder sind nicht dicht gehängt, es gibt genügend Raum und Abstand und dennoch ist die Ausstellung ein Brocken: Retrospektive Arnulf Rainer, die erste umfassende Darstellung der nun doch schon 30jährigen Arbeit des Künstlers in Österreich.Ein Brocken, so meine ich durchaus mit Bewunderung, die Qualität betreffend, die Arnulf Rainer mit und in seiner Arbeit durch seinen so unmittelbar spürbaren persönlichen Einsatz erreichen konnte. Und ein Brok-ken füi den Betrachter, auch danWnoch, wenn er mit dieser
(Museum des 20. "Jahrhunderts, Wien 3, Schweizergarten, bis 18. Oktober) Zunächst einmal, so meint Henri Cartier-Bresson, muß man schnell sein. Und - abgesehen vom Photoapparat - man braucht nicht viel: zwei Beine, die stillstehen, einen Finger zum Abdrücken und dann auch noch Empfindlichkeit und viel Bewußtsein. Bei Millionen Menschen macht der Finger gerade noch mit. Aber wer hat schon das Empfinden und den Blick für jene Momente, die die Nahtstellen des Lebens sind? Denn, so weiß und demonstriert überzeugend Cartier-Bresson: in jeder Minute fällt die Welt in Stük-ke.Splitter dieser
(österreichisches Theatermuseum, Wien 1, Hanuschgasse 3, bis 31. August) Ein kurzes Filmehen - wertvollstes Dokumentationsmaterial und Bestandteil einer Ausstellung im österreichischen Theatermuseum: in mieser technischer Qualität flimmert Cilli Wang in einer ihrer faszinierendsten Gestalten über den Bildschirm. Sie zeigt das Aufblühen und das Verwelken einer Blume, ein Wunder der Natur und zugleich eines ihrer Kunst.Die sie auf der Bühne live gesehen haben und die sie kennen) sie rühmen den zarten Humor ihrer Kunst, die so schwer zu beschreiben ist. Cilli Wang selbst meint: „Wäre es
(Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien 4, Pressgasse 30, bis 11. Juli). Bernhard Peithner-Lichtenfels hat, wie mir scheint, eine wichtige Ausstellung organisiert. Mit etwa 100 Exponaten zeigt er einen Querschnitt des malerischen und graphischen Oeuvres von Karl Sterrer, der 1885 in Wien geboren wurde und hier 1962 starb.Zu sehen sind Bilder eines Künstlers, der zwar nicht zu den glänzendsten Erscheinungen unseres Landes zählt, der aber ein hochqualitatives Werk geschaffen hat und als Professor an der Akademie am Schillerplatz einen Bogen spannen konnte, der von Anselm von Feuerbach bis Rydolf
(Prunksaal der österr. Nationalbibliothek, Wien, bis 10. Oktober) Byzanz - ein für die Schule zurechtgestutzter und in Punkten prüfbar gemachter Lehrstoff: Gründung der Reichshauptstadt „Kon- • stantinupolis", die Reichsteilung im Jahre 395, daraus folgend das endgültige Auseinanderbrechen des Imperium Romanum und schließlich die andere Seite im Kampf um die Vorrangstellung. Wie sehr Byzanz aber auch der gebende Teil war und auf wie vielen Gebieten das Abendland Impulse empfangen konnte, das zeigt an Hand von mehr als 400 Handschriften und Inkunabeln die große Jahresausstellung der
(Museum moderner Kunst im Palais Liechtenstein, Wien, bis 15. Juli) „Wenn ich heiter und friedlich bin“, so meint Adolf Frohner,„dann nur deshalb, weil ein großer Teil meiner Aggressionen in die Bilder oder in die Skulpturen geflossen ist.“Nun, allzu ungestüme Aggressionen hatte er in den letzten 15 Jahren nicht abzugeben, wenn auch seine Bilder für manche Aufregung sorgten. Aber gerade mit dieser groß angelegten Ausstellung von Objekten, Bildern und Zeichnungen aus den letzten 20 Jahren wird vorgeführt, daß Frohner sich gleichsam akademisch mit der Ausschattierung eines einmal
(Graphische Sammlung Albertina, Wien 1, bis 5. Juli) Eine Treppe, die zusammenzubrechen droht, darf für eine Sammlung vom Rang der Albertina und schon gar für das zuständige Ministerium nicht der Anlaß sein, derart auf Sparflamme zu drehen, daß man im Hause über mehr als zwei Jahre dasPublikum mit Faksimile-Ausstellungen zufriedenzustellen versucht. Das ist auch dann nicht eben klug und für den Ruf besonders förderlich, wenn die Faksimile von bester Qualität sind und man auch noch bedenkt, daß es sich um eine Sammlung und nicht um ein Museum-han- delt.Nun, das Lebenszeichen ist
(Kunsthistorisches Museum Wien, bis 9. August) Auf die Mitarbeit zeitgenössischer russischer Künstler bei den Wiener Festwochen muß in diesem Jahr durchaus mit Bedauern verzichtet werden. Nicht aber auf die Früchte der Zusammenarbeit staatlicher Museen,- die im Rahmen des Kulturabkommens zwischen Österreich und der Sowjetunion ein Ausstellungs-Austauschprogramm erarbeiten und verwirklichen konnten: die Eremitage in Leningrad und das Puschkin-Museum für Bildende Künste in Moskau sind mit Meisterwerken westeuropäischer Malerei des 17. Jahrhunderts zu Gast im Kunsthistorischen Museum in
(Wiener Secession, Friedrichstraße 12, bis Mitte Mai) Die Museums-Welt-Wanderausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser, gestartet 1975 in Paris und inzwischen an Ausstellungshallen in 22 Ländern weitergereicht, macht Station in der Geburtsstadt des Künstlers. Wien hat sich mit einer Förderung eingestellt, besonders beteiligt ist das Stadtgartenamt: sogenannte .Eröffnungspetersilie* nicht nur an allen Ecken und Enden, sondern in Töpfen über die gesamte Grundfläche des Raumes verstreut. Das ist dem ungetrübten Blick auf die Bilder, Gobelins und Architekturmodelle
(Akademie der bildenden Künste, Wien 1, Schillerplatz, bis 3. Mai) Seine künstlerische und historische Bedeutung ist unumstritten. Mit Boccioni, Bonzagni, Romani und Russolo unterzeichnet er 1910 das futuristische Manifest der Maler, er traf in Paris mit Braque und Picasso zusammen und war nach 1915 in seinen metaphysischen Tendenzen ein Weggefährte de Chiricos: Carlo Carrä ist als Person und Künstler eine jener Erscheinungen, die wir der bereits klassisch gewordenen Moderne zuzählen.Aus Anlaß der 100. Wiederkehr seines Geburtstages im Februar dieses Jahres wurde in Italien eine
Zur Pflege gut nachbarlicher Beziehungen werden Kisten und Kunsthistoriker hin- und hergeschickt und ein Kulturabkommen bietet den offiziellen Rahmen: Österreich ist mit einer Ausstellung zum Thema „Wiener Biedermeier“ zu Gast in Laibach und dann auch in Belgrad.Kontaktpflege mit unseren Nachbarn aber auch über private Initiative: „Situation Schweiz“-soder Titel einer Veranstaltungsreihe der Galerie Krinzinger, Innsbruck und der Galerie nächst St. Stephan in Wien in Zusammenarbeit mit der Stiftung Pro Helvetia. Als Eröffnungsschau in Wien ..Meret Oppenheim. Arbeiten 1933-1981“,
(Galerie in der Staatsoper, Wien 1, bis 28. März) Die Galerie Lang, in der Grünangergasse heimatlos geworden, zeigt in einer Sonderschau in den Ausstellungsräumen in der Staatsoper Arbeiten von Heliane Wiesauer-Reiterer.Die Künstlerin - 1948 geboren, 1972 Diplom für Malerei bei Prof. Hessing an der Akademie der bildenden Künste - kann auf eine ansehnliche Liste von öffentlichen Arbeitsstipendien und Förderungspreisen hinweisen. Wenn ich davon ausgehe, daß bei Ausstellungen meist das Beste aus Atelier und Werkstatt zusammengestellt wird, dann bin ich über die Größe des Füllhorns,
(Kassenhalle der Zentralsparkasse und Kommerzialbank Wien, Wien 3, Vordere Zollamtstraße 13, bis 20. Feb.: Ausstellungshalle des österr. Museums für angew. Kunst, Wien 1, Weiskirchnerstr. 3, bis 29. März.) Nicht immer waren oder sind sie bequem, oft sitzt man zwischen ihnen besser: „österreichische Sitzmöbel 1880-1980“, von Thonet zu Adolf Loos und Otto Wagner, über Kolo Moser, Ernst A. Plischke, Josef Frank bis zu den von den „Jauntaler Werkstätten“ gearbeiteten Modellen oder bis zum Tigersessel von Mario Terzic.Es ist die heimische und eine durchaus beachtliche
(Galerie Würthle, Wien I, Weihburggasse, bis 28. Februar) Bilder von Friedensreich Hundertwasser in der Galerie Würthle das paßt. Vor allem, weil hier des Meisters schöpferisches Werk seit etwa 1975 zusammen- und vorgestellt wird. Alles ist lieb, bunt und wie gehabt, nur - die Spirale, die ist abgelaufen, die Spannung, die ist weg.Man hätte seine künstlerische Potenz mit wenigen Bildern durchaus belegen können, aber das war wohl nicht die Intention. Hier wird vielmehr gezeigt: seht doch, so rinnt der Schmäh. Und wenn schon, dann mitten ins Leben, bis in den Hosensack:
(Akademie der bildenden Künste, Wien I, Schillerplatz, bis 2. März) Die Akademie der bildenden Künste als Schauplatz der guten und wohl auch funktionierenden kulturellen Beziehungen zwischen Italien und Österreich. So konnte man vor einigen Jahren die Ausstellung „Das Theater der Medici“ hierher übernehmen, und man setzt nun fort mit der von der Fondazione GiorgioCini veranstalteten Schau „Barok- kes Theater in Italien“.Gezeigt wird die Entwicklung am Beispiel Bühnenbild. Ein interessantes und aufregendes Kapitel, das aber durch eine derart groß angelegte
(BAWAG-Fondation, Wien 1, Tuchlauben 5, bis 10. Jänner 1981) Aquarelle von Rudolf Alt, beliebte Postkarten- und Kalendermotive, tausenfach reproduziert, wer kennt sie nicht? Und doch: hat man die Möglichkeit, die Blätter wieder einmal im Original zu sehen, steht man voller Bewunderung wie angewurzelt vor künstlerischen Ereignissen, vorgetragen mit scheinbar leichter Hand und derart bravourösem Können, daß der Alt für alle jene unserer Zeit, die behaupten, Aquarellisten zu sein, als der große Alte dastehen muß. Doch abgesehen von seiner technischen Fertigkeit, steht er mit Ferdinand
(Kunsthandlung Julius Hummel, Wien 1, Bäckerstr. 14, bis 28. Jänner 81.) Bestandteil eines der ausgestellten Bilder ist eine Einladung, mit der im Juni 1965 ausschließlich geladene Gäste zu einer Materialaktion von Otto Mühl gebeten wurden. Drei Raketenstufen gleich werden folgende Programmpunkte angeführt:I Vorführung von aktionsfilmenII materialcollagen (ausstellung) III materialaktion: turnstunde in lebensmittelnZu sehen ist dieser Dokumtati-onsrest, säuberlich zurechtgerückter und aufgeklebter Teil eines Bildes, im Rahmen der Ausstellung „Collage - Materialbild von Schwitters
(österr. Theatermuseum, Wien 1, Hanuschgasse 3, bis 18. Jänner 1981.) Sie war an der Eröffnungsvorstellung der nach dem Krieg wiederaufgebauten Oper beteiligt und auch bei der ersten Premiere im neuen Großen Festspielhaus in Salzburg war sie mit von der Partie: die Kostümbildnerin Ernie Knie-pert, in jungen Jahren nach Wien zugewandert, war bald allen Theaterleuten eine bekannte und anerkannte Größe ihres Metiers.Sie war vor allem am Burgtheater tätig, wo sie, wie Hermann Thimig in einem Geburtstagsgruß an sie meint, die „Blößen" der Schauspielerinnen und Schauspieler
(Nö. Art Galerie, Wien 1, im Künstlerhaus am Karlsplatz, bis 10. November.) Diese ungeheure Arbeit - das vielleicht fällt (iem Betrachter der Bilder von tyolfgang Denk als erstes ein. Und er selbst spricht von den Schichten! mit denen er die darunterliegenden zwar überzieht, aber nicht abdeckt. Ein interessanter Vorgang mjt einem faszinierenden Ergebnis: d^ gibt es Schichten, die klare Zeichen oder wenigstens Schatten davon zu erkennen geben, dann wieder kaum mehr als Andeutungen von Gegebenheiten und Ahnungen von Wärme- oder Kälteeinbrüchen.Wolfgang Denk könnte sein Leben lang auch
(Künstlerhaus, Wien Karlsplatz, bis 7. September.) 204 Aussteller zeigten im Sommer des vergangenen Jahres das, was sie gerne herzeigen wollten. Und zwar so, wie sie meinten, daß ihre Werke auf den ihnen zugewiesenen Hängeflächen am besten zur Geltung kämen. Die Hälfte der Bewerber um einen Platz im Licht der Öffentlichkeit mußte damals abgewiesen werden. Allerdings mit Aussicht auf den Sommer 1980. Denn eines war klar: das sollte es wieder geben.Diesmal aber ist alles ganz anders. Denn wo Erfolge sind, da sind die Macher nur schwer zu halten. So wurdeeinThema-DerMensch-vor-gegeben und
(Christian M. Nebehay, Wien 1, Annagasse 18, bis Mitte September) Mit einem ganz besonderen „Familienstück" wußte er das Interesse an seiner Produktion zu wek-ken und den Augenschein auf sein Gewölbe zu lenken: mit der Darstellung von „Theresiens letztem Tag" gelang Hieronymus Löschenkohl (1753-1807) eine Zeitgeschichte im Bild, die ihm Ruhm und Geld einbrachte.Der nach Wien eingewanderte Graveur war in der „Hauptstadt der Silhouette" bald der erste Mann am Kohlmarkt. Als Bildreporter versuchte er, möglichst aktuell zu sein, und im Wettlauf mit der Konkurrenz war er
(österr. Museum f. angew. Kunst, Wien I, Stubenring 5, bis 31. August) Daß der 9. Internationale Kongreß des World Crafts Council in diesem Sommer in Wien stattfand - er ging am Freitag mit allen Mangelerscheinungen einer Großveranstaltung zu Ende -, das war und ist noch immer ein Glück für die Stadt. Denn als begleitende Veranstaltungen wurden auch Ausstellungen zum Thema „Kunsthandwerk" nach Wien geholt und in Wien organisiert.Etwa eine Leistungsschau junger Kunsthandwerker in der Secession, Schmuck im Künstlerhaus und im österr. Museum für angewandte Kunst die interessante
(Wiener Secession, Wien 1, Frie-drichstr. 12, bis 17. August) Mehr als 1000 Menschen aus aller Welt, die zum Thema „Handwerk morgen" etwas vorzuzeigen oder auch nur zu sagen haben, sind in diesen Tagen in Wien anläßlich der 9. Internationalen Konferenz des World Craft Council (25. Juli bis 2. August) vereint.Dies ist auch der Anlaß einer Ausstellung, die aus München in die Wiener Secession übernommen wurde. Der Titel: „Jugend gestaltet". Jugend - das heißt in diesem Fall die um 1950 geborene Generation von Gold- und Silberschmieden, von Keramikern und Emailkünstlern, von
(Theseustempel im Wiener Volksgarten, bis 27. Juli) Im Volksgarten blühen die Rosen und im Theseustempel die Bildideen von Elsa Olivia Urbach. Der Anlaß für die von der Akademie der bildenden Künste veranstalteten Ausstellung sind 31 Jahre Schaffen und gezeigt wird, wie angekündigt, ein „Querschnitt durch die Malerei”. Und das ist gut so. Denn ein Querschnitt ist längst notwendig.Nämlich die ernsthafte Frage, ob Elsa Olivia Urbach tatsächlich als „Staatskünstlerin Nr. 1” bezeichnet werden kann, weil sie die Liste der durch Ankäufe geförderten Künstlerinnen Österreichs
(Galerie Würthle, Wien 1, bis 5. Juli) Nötsch und das Gailtal in Kärnten: von Obstbäumen durchkreuzte Wiesenflächen, ins Gebirge anziehende Hügel und Bergketten gegen Norden und Süden. Das ist di.e Umgebung, die Anton Mahringer, 1902 bei Stuttgart geboren, zur Heimat wurde.Und das ist auch das erste Thema und der Prüfstein seiner Malerei: „Die wägende und unermüdliche Natur Mahringers”, so schreibt Bruno Grimschitz, „erprobte sich an der Landschaft”.Dieses Abrackern am Vorbild, das kann bei einem Rundgang in der Galerie Würthle überprüft und nachempfunden werden. Vor allem
(Graphische Sammlung Albertina, Wien, bis 27. April) Zum Gedenken an den 10. Todestag von Sergius Pauser wird mit 75 ausgestellten Blättern ein chronologisch geordneter Uberblick über das Schaffen des Aquarellisten gegeben. Ein Betätigungsfeld, das einen anderen Pauser zeigt: Nicht den Porträ-tisten der Großen Österreichs, nicht den Professor der Meisterschule Für Bildnismalerei an der Akademieder bildenden Künste in Wien.Es ist Sergius Pauser auf Reisen, der gekonnt und mit wenig Aufwand die Eindrücke der großen Städte, die er gesehen hat, festhält: Paris, Venedig, Istanbul,
(Akademie der bildenden Künste, Wien, bis 27. April) Er war am Beginn seines Schaffens ein kleiner Tausendsassa der Jahrhundertwende. Da wurde der dekorative Entwurf ebenso hoch eingeschätzt wie das kleine Aquarell einer Landschaft. Und er war, vor allem auf dem Gebiet der Druckgraphik, experimentierfreudig: Franz von Zü-low (1883-1963) hinterließ ein umfangreiches und auch vielgestaltiges Werk. Vor nicht allzulanger Zeit konnte man eine Auswahl von Zeichnungen, Aquarellen und Graphiken in der Albertina sehen.Nun hat für die Akademie am Schillerplatz Josef Mikl eine Ausstellung
(Galerie Gabriel, Wien, bis 9. April) Frühe Arbeiten von Adolf Frohnen Studien, Skizzen, probieren. Nach Cezanne, nach Picasso, nach Schlemmer und Klee. Und dann wieder frei, ungegenständlich - eine wilde, wie er sagt, „gestikulierende Malerei". Arbeiten auf Papier 1956-1965, so lautet der Ausstellungstitel, und diese präzise Angabe ist notwendig. Denn sein Material war gelegentlich auch der Abfall vom Müllplatz.Eine wirklich interessante Schau, die der Künstler und die Galerieleiter gemeinsam wagen: denn sie haben hier nicht eine Auswahl getroffen, mit der zu belegen wäre, daß
(Künstlerhaus, Wien, bis 27. April) Sein Gestaltungswille kann für die Technik immer wieder eine Herausforderung sein; über moderne Produktionsverfahren muß er aber prinzipiell Bescheid wissen. Gegen oder für die Rentabilitätsberechnungen der Betriebsmanager muß er mit überzeugenden Formen sprechen und vor allem eines: zwischen den harten Fronten darf er die Lust am Kreativseiri nicht einbüßen.Hans Theo Baumann ist einer der erfolgreichen Industriedesigner unserer Zeit. Seine Ideen und Entwürfe haben die renommierten Glas- und Porzellanmanufakturen vor allem in Deutschland Gestalt
Sonntag, 11 Uhr. Stau am Eingang zum Oberen Belvedere. Der Marmorsaal ist gerade groß genug, um die Menschenschlange aufzunehmen, die portionsweise in den angrenzenden rechten Raum eingelassen wird: Ausstellung „Oskar Kokoschka, Gemälde aus dem Bundesbesitz". Zu sehen sind - bis 9. März -15 Bilder, darunter eine Leihgabe aus Privatbesitz (,rAmor und Psyche", 1950155) und im Mittelpunkt der Schau eine Neuerwerbung, „Der Tigerlöwe", ein sehr ausdrucksstarkes Werk Kokoschkas aus dem Jahre 1926, das vor wenigen Tagen in London rasch und günstig für etwas mehr als 2
(Wiener Secession, bis 9. März) Hildegard Joos feierte im vergangenen Jahr ihren 70. Geburtstag. Die Wiener Secession, der sie seit 1955 angehört, präsentiert aus diesem Anlaß in einer großen Ubersichtsausstellung die wichtigsten Phasen in ihrem künstlerischen Schaffen.Hildegard Joos hat sich für die konstruktive Kunst entschieden. Sie ist einen in unserem Land harten und steinigen Weg gegangen. Es ist, wie sie meint, ihr Versuch, „ehrlich zu werden".Verläßt man die „Reductionen" und „Aequivocen Evolutionen" und geht in die Galerieräume einen Stock höher, so
(Galerie nächst St. Stephan, Wien, bis 19. März) Er stand streitend mit in der ersten Reihe. Mit John Heartfield und George Grosz organisierte er die „Große Internationale Dada-Messe" und einige Jahre später mit Kurt Schwitters die „Anti-Dada"-Abende in Prag: Raoul Hausmann - Mitbegründer der Berliner Sektion (1918) der internationalen Dada-Bewegung. 1886 in Wien geboren, gestorben 1971 in Limo-ges.Er war ein Meister' der Fotomontage und er war ein Meisterfotograf. 1200 Originalnegative seines Schaffens mit der Kamera sind erhalten geblieben. Für das Buch „Raoul Hausmann,
(Galerie Würthle, Wien, bis 1.' März) Zeichnungen und Aquarelle von Linde Waber; und Radie rungen von Armin Pramstaller zum Thema Landschaft. Eine Gemeinschaftsausstellung.Ob Armin Pramstaller einen Kampf mit seinen Ausdrucksmitteln führen muß, das weiß ich nicht. Er zeigt zumindest keine handwerklichen Schwächen. Im Gegenteil: er zeigt die souveräne Beherrschung. Er rasiert die Landschaft ab zu einem Stoppelfeld und läßt die darunterliegenden und gegeneinanderschieben-den Erdschichten erahnen. Es sind Landschaftsausschnitte, aber geformt zu einem Stück schlummernder
(Galerie nächst St. Stephan, Wien, bis 16. Februar) Fotografien, Zeichnungen, Projekte und Ideenskizzen von Gottfried Bech-told in der Galerie nächst St. Stephan. Der Besucher betritt einen angenehm kargen Raum, in dem aber das wenige Vorhandene, selbst der Ofen, durchaus komponiert erscheint. In der Wasserwanne zwei Äste, für die möglichst noch bis Ausstellungsende eine Entscheidung fällig ist: werden sie austreiben oder eingehen? Ja, das ist die Frage.Gottfried Bechtold, 1947 in Bregenz geboren, experimentiert und entwirft eher. Er zeigt kon-zeptuelle Züge. <Und der
(österreichisches Museum für Angewandte Kunst, Wien, bis 23. März) Ein strahlendes Blau auf weißem Grund: Finnland ist zu Gast in Wien.Nach der erfolgreichen Jugendstilausstellung „Finnland 1900" ist nun unter dem Titel „Form und Struktur"' der Konstruktivismus das Thema und der Leitgedanke der Schau im Museum für Ange-wandte Kunst. Finnland heute: eine Architektur, die wesentliche Impulse in unserer Zeit setzen konnte, eine konstruktivistische bildende Kunst, die im Gegensatz zu Österreich eine starke Lebenskraft zeigt und auf Grundformen reduzierte und stapelbare Gläser,
Böcklin schätzen wir heute als geistigen Ahnherrn des Surrealismus, Makarts Farben müssen nur etwas aufgefrischt werden ' und auch Piloty wird zu entdek-ken sein. Nur Anselm Feuerbach -er kommt immer noch nicht an.Er hat gegen den Geschmackseiner Zeit gemalt und hat es auch gewußt: Wie lächerlich komme ich mir im 19. Jahrhundert mit meinem ernsten Streben vor! Warum mache ich es nicht wie die Anderen? Nach seinem Tod wurden die Klassizität seiner Figuren und sein Streben zum Leitbild und zum Bildungsgut. Als Illustrationsmaterial in den Deutsch-, Latein- und Griechischbüchern ist er
(Akademie der bildenden Künste, Wien, bis 25. Jänner) Das Studium anonymen Bauens begleitet die Ausbildung der Studenten von Anfang an - dafür sorgt Professor Roland Rainer in seiner Meisterklasse, und das ist auch in der Ausstellung „Wohnbau-Alternativen“ in der Akademie am Schillerplatz zu sehen. Denn da werden nicht nur Entwürfe für Ein- und Mehrfamilienhäuser gezeigt, sondern auch Skizzen und Fotografien, die die Architekturstudenten von ihren Studien- und Urlaubsreisen mit nach Hause gebracht haben: Beispiele für den Wohn- und Städtebau aus der Slowakei, aus Indonesien, aus
(Wiener Secession, bis 20. Dezember) „Sie sind ein Fanatiker“ - so antwortete 1902 Luigi Palma de Cesnola, der Direktor des Metropolitan Museums, dem Verlangen von Alfred Stieglitz, die von ihm zusammengetragene Fotosammlung als eine Kollektion erlesener Kunstwerke zu betrachten. DieZeit und ein neuer Direktor haben dann aber für ihn und seine Sache gearbeitet. 1933 übergab er seine Sammlung dem Metropolitan Museum of Art.Alfred Stieglitz (1864-1946), gelernter Maschinenbauer, fällt in der Geschichte der modernen Kunst eine bedeutende Rolle zu: als Fotograf, als Sammler von Fotografien
(Künstlerhaus, Wien, bis 30. Dezember) Das Geschehen wurde aktenkundig: Am 5. Juli 1965 geht ein vom Scheitel bis zur Sohle weiß bemalter Mann, den ein schwarzer Strich optisch in der Mitte teilt, durch die WienerInnenstadt und wird von der Polizei angehalten. Indem er nicht einen hellen Sommeranzug getragen hat, sondern mit weißer Farbe von oben bis unten bekleckert war, hat er, wie schriftlich festgehalten wurde, „ein Verhalten gesetzt, welches geeignet war, Ärgernis zu erregen und bei den Passanten auch tatsächlich erregt hat, wodurch die Ordnung an einem öffentlichen Ort gestört
(Neue Galerie, Wien, bis 22. Dezember) Josef Mikl feiert in diesem Jahr seinen 50. Gebyrtstag - Anlaß für die große Präsentation seines zeichnerischen Werkes im Frühjahr in der Albertina und nun einer Retrospektive, „Alte und neue Arbeiten 1948-1979“. Eine wirklich großangelegte Schau; in der Auswahl der Werke, in ihrer Zusammenstellung und Großzügigkeit der Gesamtkonzeption überraschend und äußerst eindrucksvoll. Eine derartige Sorgfalt ist man in Wiener Galerien nicht unbedingt gewohnt.Mikl ist bei der Darstellung der menschlichen Figur geblieben; sie ist für ihn die
Kontakte knüpfen, organisieren, Bilder auf- und abhängen, verletzte Künstlergemüter wieder beruhigen, die Presse anlocken und dafür sorgen, daß die Mundpropaganda funktioniert - und das seit nun 15 Jahren: Die Wiener Galerie auf der Stubenbastei feiert ein kleines Jubiläum. Der Anlaß auch für eine Ausstellung und für einen Katalog, in dem die Tätigkeit der Galerie des Berufsverbandes bildender Künstler Österreichs (BVÖ) seit ihrem Bestehen aufgezeigt wird: Seit 1964 rund 12 Ausstellungen pro Jahr, Editionen der Galerie seit 1966 und Lesungen des Literaturkreises Podium seit
(NÖArt-Galerie, Wien, bis 30. November) Große Landschaft, sitzender Akt, Frauenkopf - er baut seit Jahren unspektakulär, aber gekonnt seine Kompositionen: Ferdinand Stransky.Die Motive seiner Darstellungen sind traditionell klassisch, der Körper und der Raum, in den ergestellt ist, das interessiert ihn, und das will er malerisch lösen. Und mit dem, was er dabei schafft, ist er, wie er sich auch fühlt, „ein Fortsetzer der österreichischen Maltradition eines Gerstl, Kolig, Boeckl“.Stransky hat sich kurze Zeit mit den Bauhausmeistem beschäftigt. Diese Auseinandersetzung ist, kennt man
(Nö. Landesmuseum, Wien, bis 30. Dezember) Die Stationen Egon Schieles in seiner engeren Heimat: 1890 in Tulln geboren, Mittelschule in Krems und Klosterneuburg, 1912 in Neulengbach der letzte längere Aufenthalt in Niederösterreich: zuerst freiwillig, dann einige Tage in Haft. Gestorben am 31. Oktober 1918 in Wien.Aufgrund „technischer Schwierigkeiten“ war es dem Nö. Landesmuseum im vergangenen Jahr nicht möglich, des 60. Todestages von Egon Schiele mit einer Ausstellung zu gedenken.Nun aber, zum 61. Todestag, zieht das Landesmuseum in der Herrengasse nach. Gezeigt werden Werke aus
(Galerie Contact, Wien, bis 27. Oktober.) Die Küste der Normandie, Venedig, Amsterdam, London, Plätze am Meer oder am Fluß und gesehen bei eher trübem Wetter - Wasserfarbenmalerei von Hans Kruckenhauser in der Galerie Contact. Eine Verkaufsausstellung, bei der wenige Tage nach der Eröffnung beinahe nichts mehr zu erwerben ist. Aber das ist zu erklären: Die Bilder besitzen eine Qualität, die nicht erst allmählich zu entdecken ist, die Themen der Darstellung sind unproblematisch gegenständlich, und die Farbe ist derart gekonnt aufgelöst und verteilt, daß für den Betrachter die
(Historisches Museum der Stadt Wien, bis 10. Februar 1980) Die Matrikel der Universität Wien zum Jahr 1529 nennt nicht nur die Namen des Rektors und der Studenten; in der Überschrift wird auch auf die jüngsten Ereignisse Bezug genommen, denn es hat „der grimmigste Feind der christlichen Religion, der Türke, Wien, die berühmte Hauptstadt Österreichs, vom 24. September bis zum 15. Oktober jammervoll und unglücklich mit seinem Heerlager umgeben und belagert, aber nicht erobert”. Sultan Süleyman, der die türkischen Heere vor die Mauern Wiens geführt hatte, zog sich wieder zurück -
(österr. Museum f. angewandte Kunst, Wien, bis 4. November.) Rund 70 Millionen Schilling hat der österreichische Staat seit 1945 für Kunstankäufe abgegeben. Und das nach dem Prinzip: für jeden etwas und von jedem etwas für die Museen, für die Wandelgänge der öffentlichen Stellen und vor allem für das Depot. Der Staat als Kunstkäufer: 17.000 Arbeiten von 3000 Künstlern wurden zusammengetragen und dafür unterschiedlich viel gezahlt; dem einen mehr und dem anderen weniger - den Künstlerinnen prinzipiell immer etwas weniger.Diese „unbekannte” Sammlung wird nun im Museum für
(Galerie Prisma, Wien, bis 6. Oktober) In Finnland geboren, viel und weit gereist, Studium in Wien und hier lebt und arbeitet er nun auch: Markku Juhani Pätilä. In der Galerie Prisma zeigt er Reliefs aus gebranntem und dann geschliffenem Holz und Graphik - Lithographien, Holz- und Siebdrucke. Und er zeigt Qualität: eine sehr dezente und elegant komponierte Farbigkeit, die er aber nie glatt, sondern als Struktur auftauchen läßt.Von der Galerie wohl als Kontrastprogramm dazu gedacht, aber leider mit zu geringer Kraft, Acrylbilder und Aquarelle von Renata Schwarzbauer. Ihr Thema:
(NöArt-Galerie, Wien, bis 20. Okt.) „Letzte Werke” - mit’diesem Slogan kündigt Robert Kabas seine Ausstellung in der NöArt-Galerie im Künstlerhaus an. Aber man kann beruhigen: Es ist kein junges Künstlerleben von uns gegangen, noch hat ein Talent beschlossen, allen Erfolgen zum Trotz den Pinsel für immer aus der Hand zu geben. Im Gegenteil: Was für den Betrachter scheinbar locker aus der Hand von Kabas rausrinnt, zeigt kein Schwächerwerden der Phantasie und keinen Rückzug auf formale Lösungen.
(Künstlerhaus Wien, bis 28. Oktober) Ludwig war das und hat wieder eine Tüte geöffnet. Zurückgelassen hat er die Ausstellung „Kunst heute in der DDR” - Malerei, Graphik und auch einige Pastiken - ca. 100 Exponate, die nun im Künstlerhaus am Karlsplatz zu sehen sind. Kunstwerke, die vom Sammler Ludwig, über den staatlichen Kunsthandel der DDR erworben wurden und die dann wohl auch als das gesehen und verstanden werden dürfen, was sie erklärtermaßen sein sollten: Beispiele der „sozialistischen Eigenständigkeit” der Kunst der DDR, die im Gegensatz zur „bürgerlichen Moderne”
(Galerie auf der Stubenbastei, Wien, bis 29. September.) Eduard Sauerzopf ist Lehrer an der Hauptschule in Jennersdorf im Burgenland. Seine Fachgebiete: Deutsch, Englisch, Kurzschrift und bildnerische Erziehung. Und in seiner Freizeit zeichnet er; was er eben so rund um sich sieht und vor allem das, was sich bewegt: Abfahrtsläufer und Eishockeyspieler, die er am Femsehschirm verfolgt, Horizonte seiner Heimat, die er zeilenweise stapelt, Parademännchen, die er en bloc ratternd wie aus dem Computer herausmarschieren läßt.Und das alles ohne Schatten und Schraffur, aber von hundert Seiten
(Galerie Contact bei der Oper, Wien, bis 22. September.) Man kann die Schubladen der Bildung ruhig zulassen, denn Jorge Castillo ist kaum einzuordnen. Wenn er etwas ganz sicher ist, dann Spanier: von Geburt, mit seinen geheimnisvollen und elegant gesetzten Farben und mit seiner Lust zu fabulieren. Vorbilder und Anknüpfungspunkte sind viele zu nennen: Velazquez, Goya, Picasso und, wie mir scheint, immer wieder Max Emst. Da greift Castillo gekonnt ins Volle.Seine Bilder sind nicht zum flüchtigen Hinschauen, sondern zum wirklichen Anschauen. Sie zeigen die schön-schaurige Seite des Lebens und
(Künstlerhaus, Wien, bis 12. August.) Eröffnung der 1. Freien Wiener Kunstausstellung: Da war was los - auch ohne Freibier und ohne zugkräftige Namen.Da drängten und schoben sich die Leute von Koje zu Koje, zur ebenen Erd und im ersten Stock, vom glutroten Sonnenuntergang zum Blumenstilleben, das noch immer der geheime Spitzenreiter unter den Darstellungsmotiven ist.Pensionisten diskutierten mit den kojenbenachbarten Studenten über die Technik des flockigzarten Aquarells, und Verwandte, Bekannte kamen, um ihren Meister bei diesem wichtigen Schritt an die Öffentlichkeit nicht allein zu
(österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, Wien, bis 30. November.) Als Organisationszentrale von Ausstellungen ist das österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum kaum in Erscheinung getreten. Der Erfolg der Aktivitäten, gemessen am Publikumszustrom, war aber immer groß. Denn der öffentliche Raum - zum Beispiel die Fußgängerzone Kärntner Straße - war der Ausstellungsrahmen. Der Schritt hinaus auf die Straße war programmatisch.Das Museum wurde 1925 von Otto Neurath gegründet. Schulische Zwecke standen zunächst im Vordergrund. Die Ausstellungsräume wurden nun
(Secession und Stadtpark, Wien, bis 22. Juli). Die Linie hat das Blatt verlassen und taucht als „sky event“, als Himmelserscheinung, am Wiener Himmel wieder auf - Expansion in und um die Secession.Die Internationale Biennale für Graphik und Visuelle Kunst will gegenwärtige Tendenzen vorstellen und mußte dabei natürlich den ursprünglichen Rahmen aufgeben. Das Zentrum der Geschehnisse - die Wiener Secession - ist ein zu kleiner, aber ein passender Ort für diesen ersten Beginn; war doch um die Jahrhundertwende die Präsentation der damals internationalen Moderne eines der wichtigsten
(Galerie Zentrum, Wien, bis Ende Juni.) „Kraftproben zwischen links und gelb“ oder aber auch „Kraftproben zwischen rechts und gelb“ - so der Titel der Objekte von Peter Paszkiewicz, die recht bunt und auch lustig sind und wie Spielkästen an der Wand der Galerie hängen. Paszkiewicz ist der älteste unter den sehr jungen Künstlern, die sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben und nun vorführen, was man an den Hochschulen in Wien lernen und wie man eigene Ideen verwirklichen kann.Da begegnet man Plastiken aus edlen Materialen von Fütao Fujii, die er angenehmerweise nur
(Prunksaal der österreichischen Nationalbibliothek, Wien, bis 14. September.) In den Sommermonaten des vergangenen Jahres wurden in der Nationalbibliothek Meisterwerke der Buchmalerei präsentiert. In diesem Jahr hat man aus dem 3,2 Millionen Druckschriften umfassenden Bestand der Bibliothek interessante und erlesene Objekte zum Thema „Europäische Kinderbücher vom 15. bis zum 19. Jahrhundert“ ausgewählt. 1979, das Jahr des Kindes, ist der nahehegende Grund für diese Themenwahl.Da liegen sie nun in Vitrinen hinter Glas: die Vorläufer der Kinderbücher - die Bücher religiösen
(Historisches Museum der Stadt Wien bis 16. September). Wien im Juni 1898. Vom Seces-sionsgebäude, dem „goldenen Krauthappel“ am Getreidemarkt, sind erst die Fundamente zu sehen. In den Räumen der Gartenbaugesellschaft am Parkring geht ein ungewöhnliches Unternehmen erfolgreich zu Ende: die erste Ausstellung der jungen Secessio-nisten, die in knapp drei Monaten 57.000 Besucher anlocken konnte. Man begrüßte auch den Kaiser. Rudolf von Alt, der 86jährige Ehrenpräsident der Wiener Seces-sion, heißt gemeinsam mit Gustav Klimt den Monarchen willkommen. Eine Szene, die Rudolf Bacher in