Das aber bildet gerade das Kreuz und die Aufgabe der Kirche, wohl auch ihre Größe und das Geheimnis ihres Welterfolges - daß sie in der Zeit zu stehen und zu ihr Distanz zu halten hat, um das Ewige im Menschen, seine Seele hindurchzutragen. Das ergibt allerdings in der Kirchengeschichte bewegter Zeiten die Tragik des geistlichen Würdenträgers, der die menschlichen Machtverhältnisse - oft gegen das eigene Herz anerkennen muß, weil es nicht der Kirche ist, Staatsaktionen zu unternehmen, vielmehr der Kirche nur ist, die wechselnden Machtverhältnisse zu erleiden, um in den einmal gegebenen
Am 4. Februar 1959 verschied, 63 Jahre alt, Ernst Karl Winter. Ein Leben geistigster Anstrengung und härtesten Willens erfüllte sich. Wenige wissen davon, was es bedeutete. Daß E. K. Winter nach der „Selbstausschaltung des Parlaments” 1933 „Oef- fentliche Briefe” an den Bundespräsidenten Miklas zur Verteidigung der Verfassung schrieb und er trotzdem 1934 von Dollfuß als Vizebürgermeister von Wien und Anwalt der Arbeiterschaft berufen wurde, machte ihn gewiß bekannt. Aber diese Funktion war für E. K. Winter Zufall, kein Ziel. Daß E. K. Winter für die Demokratie und gegen
Vierteljahrszeitschrift, herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Matt, Graz, und Univ.-Prof. Dr. Heinrich Felix Schmid, Wien. Verlag Kleinmayr, Klagenfurt-Wien.