„Die Macht des Widerstandes (der schiitischen Hisbollah) und die Einheit der libanesische Armee lassen nicht zu, dass das zionistische Regime auch nur einen Baum fällt.“ Die Zeiten seien endgültig vorüber, da Israel „ohne Angst bis an die Grenzen Beiruts vorstoßen konnte,“ bekräftigt Said Jalili, Chef des iranischen „Nationalen Sicherheitsrates“ bei einem Besuch im Libanon. Und er fügt hinzu: „Libanon, Irak und Afghanistan sind Irans Sicherheitsgürtel.“ Die Iraner scheuen keine Mühe, um ihre bedrohte strategische Position in der Levante zu verteidigen. Seit der jüngste
Die lange Grenze zum Nachbarn Afghanistan macht Teheran Sorgen und bringt das Regime in die Zwickmühle: Kooperation mit den USA – ja oder nein?Es ist noch kein Jahr her, dass der Iran im ersten offiziellen Treffen mit einem hohen Vertreter der USA seit drei Jahrzehnten Zusammenarbeit im krisengeschüttelten Afghanistan versprach. Seither aber hat sich in den radikalisierten Führungskreisen des Irans der Hass auf den „Großen Satan“ bis zur Paranoia gesteigert. Teherans Bereitschaft zur Kooperation sackte auf den Nullpunkt. Totale Distanz zu den „Mächten der Arroganz“, wie sie
Irans Revolutionsgarden sind die eigentlichen Machthaber im Gottesstaat geworden. Sie beherrschen das Land politisch und wirtschaftlich.„Wenn sie nicht auf den Pfad der Revolution und des Imams (Khomeini) zurückkehren, werden sie wie Bani Sadr (den 1981 vom Parlament entmachteten ersten Präsidenten der Islamischen Republik) enden. Das Volk wird sie auf den Müllhaufen der Geschichte schleudern. Ihr (die Führer der ‚Grünen Bewegung‘, Mussawi, Khatami und Karrubi) habt 30 Jahre des Vertrauens von Millionen Iranern verspielt.“ Mit solch scharfen Worten kündigte General Ali Reza
Das iranische Regime hat Journalisten und Internetaktivisten als Erzfeinde ausgemacht. Einschüchterungen, Verhaftungen, Flucht sind die Folge. Die Ayatollahs wissen selbst nur zu gut über die subversive Kraft der Medien Bescheid: Tausende in Moscheen verteilte Khomeini-Tonbänder haben einst den Boden für den Sturz des Schahs bereitet.Wer hat das größte Sakrileg im Gottesstaat gewagt? Irans staatliches Fernsehen enthielt dem Volk die Ungeheuerlichkeit nicht vor: Ein zerrissenes Poster Ayatollah Khomeinis, des immer noch unantastbaren Gründers der „Islamischen Republik“, flimmerte
Nach außen hin gibt sich der Iran stark, bagatellisiert die EU-Sanktionen - doch unter der Oberfläche gärt die Unzufriedenheit über den Präsidenten.Frauen, eingehüllt vom Scheitel bis zu den Zehen in ihre schwarzen Schadors, hocken auf den Hauptplätzen der iranischen Hauptstadt. Es ist ein neues Bild in Teheran: Arbeitslose Iranerinnen, die alles feilbieten, was sie nur auftreiben können: Socken, Haarspangen, einzelne Zigaretten … - wie sie dasitzen und auf einen Käufer hoffen. Gleichzeitig sind sie auf der Hut, um rechtzeitig das Herannahen der Staatssicherheits-Beamten zu
Kein anderes Land der Welt konsumiert so viel Brot wie Ägypten. Brot, "Eesch", ist am Nil mehr als anderswo das Synonym für Leben. Der steigende Brotpreis stachelt jetzt den sozialen Ungehorsam gegen das unantastbare Regime auf.
Gefahren von innen und außen bedrohen die kurdische Insel des Friedens im Irak.Seit im Zweistromland Widerstand und Terror immer blutiger toben, gelten Suleymania, Erbil und Dohuk, die drei Provinzen des sich seit 1992 selbst verwaltenden Kurdistan, als "der andere Irak", als eine Insel der Ruhe inmitten des Infernos. Hier suchen US-Soldaten Erholung und reiche Iraker ein Leben in gesichertem Luxus. Das Geld fließt wie nie zuvor in diesem jahrzehntelang durch Bagdads Diktatoren, durch Kriege und internationale Sanktionen so gepeinigten Land.Während die Menschen im Rest des Iraks um ihr
Der gegenwärtige arabische Staat gleicht einem "schwarzen Loch … In ihm bewegt sich nichts, und nichts kann ihm entkommen." Mit dieser astronomischen Metapher beschreibt der dritte "Arab Human Development Report" der Vereinten Nationen die Kernproblematik der gegenwärtigen arabischen Entwicklungsblockade. Sie wurzele nach Ansicht der Autoren in der Politik. Gelinge es nicht, Auswege aus dem repressiven Status quo zu finden, befürchten die Verfasser des Berichts eine explosive Verschärfung sozialer Auseinandersetzungen.Wie keine Region der Welt verweigert die arabische ihren Bürgern
Erst die "Provokation" des Papst-Zitates habe eine gemeinsame Reaktion der islamischen Theologen und Schulen zuwege gebracht, kritisiert Prinz Hassan bin Talal im Furche-Gespräch. Das liege daran, dass Mekka als letzte Instanz der Muslime versagt. So wie die politischen Führer im Orient - "von denen sich niemand nach ethischen Grundsätzen richtet".Die Furche: Ihre Königliche Hoheit, im Westen wird der Islam häufig als eine Religion angesehen, die Terror ermutigt und gewaltsame Reaktionen als Problemlösung lehrt.Prinz Hassan bin Talal: Ich bin ein Muslim und kein Islamist. Ich
Vom Slumkind zur arabischen Kultfigur: Warum Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah"allen in der arabischen Welt eine historische Lektion" erteilte.Milde lächeln die dunklen Augen über dem üppigen, graumelierten Vollbart: Hassan Nasrallahs Konterfei ist allgegenwärtig im Nachkriegs-Libanon. Es ist das Gesicht des Widerstandes, der wiedergefundenen arabischen Würde. Frischgedruckte Plakate mit dem Porträt des Hisbollah-Chefs hängen an Ruinen, kleben auf Heckscheiben in Autos oder an Fenstern von Lebensmittelgeschäften. Der Name Nasrallah erlebt einen Boom in den Entbindungsstationen der
Aus dem Konflikt im Libanon könnte Syriens Präsident Baschar el Assad als der einzig wahre Gewinner hervorgehen und zu neuer regionalpolitischer Macht aufsteigen.Während der Libanon in Trümmern versinkt, lässt das syrische Regime in Damaskus die Bilder einer neuen Dreieinigkeit paradieren: das blasse, aus weißem Hemdkragen hervorlugende, glatte Antlitz Baschar el Assads, flankiert von zwei vollbärtigen Geistlichen, dem radikalen irakischen Schiitenführer Moqtada Sadr auf der einen und Hassan Nasrallah, dem durch israelische Bomben schwerbedrängten Chef der libanesischen Hisbollah auf
Nach zwei Jahrzehnten internationaler Isolation ist Libyens Muammar Gaddafi voll rehabilitiert. Wirtschaftliche Liberalisierung soll folgen - politisch regiert aber nach wie vor die eiserne Faust.Was beim Iran gegenwärtig unmöglich scheint, im Verhältnis zwischen den usa und Libyen ist es gelungen. Zu beiden Staaten brachen die Vereinigten Staaten ihre Beziehungen fast zum selben Zeitpunkt ab - nachdem in beiden Ländern ihre diplomatischen Vertretungen attackiert worden waren. Die us-Botschaft in Teheran wurde am 4. November 1979 von Studenten gestürmt, die dann 52 Geiseln mehr als ein
Der Tatbestand der Apostasie, des Abfalls vom - islamischen - Glauben, wird von muslimischen Despoten nicht selten zum Machterhalt missbraucht.Wenn jemand seinen (nicht-islamischen) Glauben in einer muslimischen Gesellschaft praktiziert, wird diese ihn nicht daran hindern oder auf ihn Druck ausüben, damit er zum Islam übertrete. Doch wenn eine Person einmal die Wahrheit (den Glauben an Allah) erkannt hat und sie dann zurückweist oder leugnet, dann unterhöhlt sie das gesamte Glaubensgerüst. Sie begeht damit ein derart schweres Vergehen, für das die Strafe nur der Tod sein kann." So
Christen in islamischen Ländern: Vor allem im Orient werden sie zwischen fanatischen Islamisten und westlichem Überheblichkeits-und Großmachtdenken zerrieben.Wir sind eine sterbende Gemeinde." Verzweifelt appelliert Raed Mualem, Präsident des Mar Elias Universitäts-Campus in Ibillin, Galiläa, an den Vatikan, die christlich-arabische Gemeinde in Israel zu retten. Der israelische Staat hätte die arabisch-christlichen Mitbürger über die Jahrzehnte so sträflich vernachlässigt und ignoriert, dass die Gemeinden in alarmierender Geschwindigkeit ihre Kraft verlieren. "Es gibt keine direkte
Für den türkischen EU-Verhandler Ali Babacan ist der europäische Weg der Türkei unumkehrbar - ein Lokalaugenschein in Kurdistan zeigt hingegen, dass dieser europäische Weg von der Türkei noch gar nicht richtig eingeschlagen wurde.Türkische Medien sind in diesen Tagen voll des Lobes für Ali Babacan, den Chef des türkischen Verhandlungsteams mit der eu, der zu Beginn der ersten offiziellen Gesprächsrunde in Brüssel durch seine Ruhe, seine Besonnenheit und seinem Realismus bestochen habe (siehe auch "Kopf der Woche", Furche Nr. 40).80.000 Seiten Gesetzestexte müssen die Türken in den
Die syrische Ministerin Bouthaina Shaaban sieht im Abzug syrischer Truppen aus dem Libanon einen großen Vorteil für ihr Land. Den USA hingegen wirft sie Neo-Kolonialismus vor, mit dem die Amerikaner die Würde der Araber zu zerstören versuchten.Die Furche: Frau Minister Shaaban, der verstorbene Präsident Hafes el Assad hinterließ seinem Sohn Bashar ein Erbe, das von entscheidender strategischer Bedeutung für Syrien ist: die Libanon-Akte, das heißt die militärische und politische Kontrolle über den an Israel grenzenden Nachbarstaat. Welche strategische Optionen bleiben Syrien nun, da
Das hätte bis vor kurzem auch niemand geglaubt: Dass das frühere religiös-konservative Feindbild Ali Akbar Haschemi Rafsandschani zur Hoffnung iranischer Reformer wird.Im Volksmund nennt man ihn wenig schmeichelhaft "kuseh" - den "Hai": Skrupellos, gerissen, korrupt und mächtig, das sind die Attribute, die viele Iraner Ali Akbar Haschemi Rafsandschani zuschreiben. "Die rote Eminenz" nannte der einstige Leibwächter von Revolutionsführer Khomeini und mutige journalistische Aufklärer Akbar Gandschi in seinen im Jahr erschienenen 2000 Enthüllungen über den iranischen Geheimdienst
Gibt es eine Chance auf Veränderung im Libanon nach der Ermordung von Ex-Premier Rafiq Hariri? Trotz aller Trauer, Wut und Angst keimt in Beirut auch ein wenig Hoffnung.Der Libanon mit seinen unzähligen Opfern von Kriegen und Terror hat einen neuen Nationalhelden. Vor dem Grab des sunnitischen Multimilliardärs Rafiq Hariri im Herzen des von ihm wieder errichteten Beirut versammeln sich täglich unzählige Menschen zum Trauergebet. Christen verneigen sich vor dem toten Ex-Premier mit dem Zeichen des Kreuzes, Muslime rezitieren den Koran. Ehemalige Angehörige der drusischen und maronitischen
Der Streit zwischen Amerika und Iran um dessen angebliche Atomwaffenpläne wird auf dem Rücken von Menschenrechtsaktivisten ausgetragen. Sie fürchte um ihre Sicherheit, sagt Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi im FURCHE-Exklusivinterview.
Alle Nachbarländer wittern im irakischen Chaos die Chance, ihre eigene geostrategische Position zu stärken. Jedoch bergen die Turbulenzen auch für sie enorme Risiken.Gott soll einst zwischen dem Euphrat und Tigris das Paradies geschaffen haben. Doch solange menschliches Denken zurückreicht, tobten hier Kriege, war Mesopotamien, etwa das Gebiet des heutigen Irak, von alters her heiß umkämpft.Fast fünf Jahrhunderte lang stand das Land im Zentrum gewaltsamer Rivalitäten zwischen den mächtigen Nachbarn, dem persischen und dem osmanischen Reich. Schah Ismali, der Safawiden-Herrscher
Vertrieben und vergessen: Aufgerieben im Krieg zwischen türkischer Armee und PKK ist die kurdische Landbevölkerung vor zehn Jahren in die Städte geflüchtet. Dort hausen sie in den Slums und hoffen, dass die Europäische Union ihre Rückkehr durchsetzen kann.Weil wir von unseren Dörfern vertrieben wurden, fristen wir ein elendes Dasein in Hoffnungslosigkeit. Wir sind hungrig, unbekleidet, heimatlos und allen Eigentums beraubt. Weil unsere Dörfer entvölkert wurden und die Menschen in die Städte drängten, können wir keine Arbeit finden. All unsere Versuche, unser Eigentum in den
Die Jesiden im Nordirak sind die wenigen letzten Gläubigen einer mesopotamischen Uralt-Religion. Nach Vertreibungen und Massakern im Saddam-Irak sind sie jetzt erneut der Verfolgung ausgesetzt.Jesiden werden vergiftet", alarmierte Al-Taakhi, die Tageszeitung der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP) die Bevölkerung des nordirakischen Kurdistan. Rund 400 Menschen aus dem von Jesiden bewohnten Dorf Khanik wurden wegen Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus der Kurdenstadt Dohuk eingeliefert. Ein Arzt des Dorfes starb. Während Chemiker in Bagdad noch die Ursachen der Krankheiten
Kaum eine andere Revolution hat auf eine so große Unterstützung durch das Volk bauen können wie die des Ayatollah Khomeini im Iran - 25 Jahre später ist hingegen klar: Die Islamische Republik ist gescheitert.Es war ein Moment ungezügelter religiöser Freude, für die es wahrscheinlich keine Parallele in der modernen Welt gibt. Wenn der verborgene Imam (der islamischen Schiiten) nach elfhundert Jahren in die Welt zurückkehrte, könnte die Begeisterung kaum größer sein", berichtete der berühmte ägyptische Journalist Mohammed Heikal. Der einstige enge Berater Präsident Gamal Abdel
In die Hoffnung vieler Libyer auf ein rasches Ende der Isolation ihres Landes mischt sich die Sorge, ihr "Bruder Führer" Muammar al-Gaddafi könnte vom Ende der Sanktionen am meisten profitieren.Die offiziellen Presseorgane in Libyen schwelgen im Lob, mit dem westliche Politiker den einstigen internationalen Buhmann, Oberst Muammar al-Gaddafi, überhäufen. Die Tageszeitung Shams nennt die Entscheidung des "Bruder-Führers", auf Massenvernichtungswaffen zu verzichten, einen "neuen Sieg der libyschen Diplomatie". Jumhuriya schreibt von einer "Kriegserklärung gegen die Diplomatie des
Das spurlose Verschwinden des Diktators gibt dem Mythos vom unbesiegbaren Saddam Hussein reichlich Nahrung. Die Klärung seines Schicksals ist das größte Hindernis auf dem Weg zu einem befriedeten Irak.Der Krieg ist zu Ende, doch die Zahl der toten Soldaten und Zivilisten im Irak steigt. Reste des alten irakischen Regimes schüren das Chaos und Ärzte in den Spitälern bestätigen, dass die Zahl der im Nachkriegschaos verwundeten Patienten bereits jetzt höher liege, als jene der durch den Krieg verletzten. Immer wieder geraten US-Soldaten in einen Hinterhalt, werden getötet und
Die Kurden im Irak setzen alle Hoffnung auf die USA. Eingezwängt zwischen den zwei misstrauischen Nachbarstaaten Türkei und Iran, fürchten sie um ihre wiedergewonnene einzigartige Freiheit. Ein Reisebericht.Die Wolken ziehen sich dichter zusammen. Ein eisiger Wind pfeift über den Bergsattel. Die löchrige Asphaltstrasse stößt an ein weiß-grün bemaltes Gittertor. Nach zweistündiger Fahrt von Urmieh, im iranischen West-Aserbaidschan, sind wir in den schneebedeckten Bergen angelangt, wo die Iraner an Wochentagen inoffiziell Menschen aus dem kurdischen Nord-Irak ein- und ausreisen lassen.
Ein Krieg gegen den Irak trifft die Bevölkerung einer verarmten und erschöpften Nation. Selbst wenn der Konflikt die Ausmaße des ersten Golfkrieges nicht überschreitet, drohen weit schlimmere humanitäre Folgen.Ein Krieg der USA gegen den Irak wäre ein Krieg zwischen zwei extrem unterschiedlich starken Gegnern. Geführt von der größten Militärmacht der Welt gegen eine verarmte, total erschöpfte Nation, die nur über äußerst begrenzte Mittel der Selbstverteidigung verfügt. Eine humanitäre Katastrophe scheint unvermeidlich, denn die Ausgangsposition für den Irak und seine 23
Sein Stammbaum geht zurück auf den Propheten Mohammed. Im Exklusivinterview formuliert Prinz Hassan bin Talal von Jordanien seine Zukunftsvisionen von einer globalen pluralistischen Weltordnung.Die große Gefahr einer "Balkanisierung" des Mittleren Ostens sieht Jordaniens Prinz Hassan bin Talal, wenn die USA einen Krieg gegen den Irak beginnen. "Die gesamte Region könnte sich in ein Mosaik verwandeln und dann steht diesem Raum von Israel bis Indien eine extrem unsichere Zukunft bevor." In einem Exklusivinterview verbirgt der Prinz seine großen Ängste nicht: Ängste für sein Heimatland,
Die US-Kriegspläne gegen den Irak erfüllen die Kurden im Land mit Angst. Ihre mühsam errungene Freiheit steht auf dem Spiel, fürchten kurdische Intellektuelle, die den Amerikanern vorwerfen, dass es ihnen nur ums Erdöl gehe.Der heißeste Punkt der Welt ist heute Kurdistan." Tiefe Ängste über die Zukunft der kleinen demokratieähnlichen Oase im Orient beherrscht heute das Denken vieler der rund fünf Millionen Kurden des Iraks, erläutert Falak Aidin Kakaie, Literat, Philosoph und führender Intellektueller, die äußerst kritische Situation des Nordiraks. Einige der in den Medien heftig
Die Aufnahme der Mittelmeerinsel in den Schoß der Europäischen Union könnte die Teilung des winzigen Staates zementieren. - Die Chancen auf eine Wiedervereinigung schwinden.Sie treten zur neuen Runde in ihrem "letzten Tango" an: die beiden Jugendfreunde und alten Kämpfer, Glafkos Clerides (Präsident der griechisch-zypriotischen Republik) und Rauf Denktasch (Führer der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nord-Zypern). Jede byzantinische Finte ist ihnen vertraut. Sie kennen jede Falte im Gesicht des Gegners. Sie haben einander in harten Verhandlungen unzählige Male
Am Nil wird ein harter ideologischer Stellungskrieg ausgetragen, in dem Meinungsfreiheit und künstlerische Kreativität auf der Strecke bleiben.Für all die Ideale, für die er sich sein ganzes Leben lang eingesetzt habe, "werde ich weiterkämpfen", betont Saadeddin Ibrahim in seinem Büro in der American University of Cairo. "Ich komme zurück." Auf einen Stock gestützt, kann der 63-jährige Soziologieprofessor seinen schlechten Gesundheitszustand nicht verbergen. Acht Monate Gefängnis haben einen der brillantesten ägyptischen Intellektuellen alarmierend geschwächt. Ein schweres
Die blutigen Ereignisse im Nahen Osten ließen die tiefe politische, ökonomische und kulturelle Krise der arabischen Welt deutlich sichtbar werden.Im Libanon marschierten 200 Kinder, manche davon nicht älter als acht, durch die Straßen von Beirut und Tyre, als Selbstmordattentäter gekleidet, einen Gürtel mit Sprengstoffattrappen um die Hüften gebunden. "Wenn Abu Ammar (Palästinenserführer Yassir Arafat; Anm.) den Märtyrertod erleidet, dann werden wir Botschaften in die Luft sprengen und Flugzeuge kapern", brüllten Palästinenser im Flüchtlingslager von Tyre.In Kairo schwenkte eine
Der Druck der USA auf den Libanon, Heimat und Unterschlupf der Hisbollah, steigt. Diese fühlt sich zwar als Vorhut im Kampf gegen Israel - doch internationaler Terrorismus wird von diesen libanesischen Schiiten entschieden abgelehnt.Die Frühlingssonne senkt ihre Strahlen auf das rote, fruchtbare Erdreich. Schon lässt sich ein schwacher grüner Schimmer erkennen. Die Saat ist aufgegangen. In wenigen Wochen wird sie weite Flächen der libanesischen Bekaa-Ebene in farbige Blütenpracht verwandeln. Es wird wieder Mohn geben, wie jahrzehntelang, bis die syrische Besatzungsarmee 1992 unter
Wir sind bereit für die Schlacht um Jerusalem, die uns Israel aufgezwungen hat. Wir werden uns mit allen Mitteln den Versuchen widersetzen, unsere besetzte arabische Stadt zu judaisieren. Diese Mittel schließen politischen und bewaffneten Widerstand mit ein." Es ist eine eindrucksvolle Kehrtwende, die Abu Ala mit solchen Worten signalisiert. Der palästinensische Unterhändler zählt zu den Architekten der Osloer Verträge von 1993, die Israel und die Palästinenser nach einer Übergangsphase schließlich zum Frieden führen sollten. Nun hat auch dieser Friedensaktivist resigniert. Abu Alas
Palästinensern und Israelis droht ein langer Abnützungskrieg. Die
siebenmonatige Intifada hat die palästinensische Haltung gegenüber
Israel wesentlich verhärtet.
Mit der Machtübernahme Ariel Sharons in Israel ist der Osloer
Friedensprozess endgültig gescheitert. Beide Seiten verdächtigen
einander nun, den Frieden nie richtig gewollt zu haben.
Die neue Generation nahöstlicher Herrscher gibt sich volksnah,
spricht viel von Modernisierung und Demokratie, doch sie bleibt
vorerst gefangen in den alten Strukturen.
Vor zehn Jahren provozierte die Besetzung Kuwaits durch den Irak den
größten internationalen Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg. Die
Invasion wurde binnen kurzer Zeit gewaltsam beendet. Geblieben sind
die Strafsanktionen, unter denen die Iraker anstelle ihres Diktator
Saddam Hussein ein "permanentes Kosovo" durchleiden.
Hunderttausende vertriebene Kurden fristen in den Slums türkischer
Metropolen ein tristes Dasein. Der Haß auf den Staat ist bereits bei
den Kindern tief eingebrannt.
Seit der Wahl Mohammed Khatamis zum Präsidenten des Iran weht eine
Reformbrise durch das Land. Erst kürzlich zeigte jedoch die
Verhaftung des liberalen Teheraner Bürgermeisters, daß die
konservativen Kräfte im Land nach wie vor mächtig sind. Aber nicht
zuletzt die immer selbstbewußter auftretenden Frauen zeugen von
Aufbruchstimmung.