Die Kirche feiert ununterbrochen Jubiläen. Gedächtnisfeiern von Betlehem und Golgota. Von der Sendung des Heiligen Geistes und von Lebensschicksalen unzähliger Menschen, die wir Heilige nennen. Und jedes Jahr wieder. Seit 2000 Jahren.Die Kirche feiert Jubiläen und paßt doch nicht ins Schema der Gedenkfeiern: Ihre Jubiläen sind Erinnerungen, Rückblicke - und doch wird aus ihnen Erneuerung. Ständig. Und wer ihr verordnet, es sei mm an der Zeit, mit der Erneuerung aufzuhören, hat etwas nicht verstanden. Ebensowenig wie jener, der Alarmrufe ausstößt, die Erneuerung sei abgestoppt, ja
Auf dem Hintergrund des anhaltenden Priestermangels auch in Österreich zeichnet der Bischof der Diözese Graz-Seckau das Bild des Priesters als Hir-te und seiner Verantwortung für die Herde.
Es scheint ein unersprießliches Thema zu sein, über die Kurie in Rom etwas zu sagen. Ein verknöcherter Apparat, Dokumente mit überholten Themen in einer unerquicklichen Sprache. Und im übrigen müßten Kirchenleute aufpassen, daß sie dort nicht angezeigt werden.Seit einiger Zeit bin ich Mitglied der — wie es etwas feierlich heißt — „Heiligen Kongregation für die katholische Bildung". Und da sitze ich also mit 30 anderen Bischöfen an einem großmächtigen Tisch. Der ganze Raum im Vatikanischen Palast ist eine Mischung aus dem Atem der Jahrhunderte und moderner
Als Nichtfachmann in Ihrėm Metier kann ich mir denken, daß Sie leben müssen mit dem ausgesprochenen oder geflüsterten Vorwurf, die Werbung sei eigentlich eine sehr böse Sache, und diejenigen, die sich damit befassen, hätten keine Skrupel.Doch ich glaube, daß Ihnen sehr viel Unrecht getan wird. Und daß die Werbung — wie immer sie aus- sehen mag - eigentlich auch so etwas wie ein Hymnus auf die Talente des Menschen ist, der etwas zu leisten vermag, und nicht nur ein materielles Interesse haben muß, diese Leistung anzubringen.Er besitzt vielmehr auch ein Recht auf die Bestätigung
Liebe Schwestern!Nur mehr wenige Tage sim es bis zum Katholikentag.Die österreichische Kirche fei ert ihren Glauben. Und ich meine daß Ihr in der Geschichte diese Kirche Österreichs ein Ehrenblat verdient.Wer würde es wagen, das Uber maß an Gebet, Aushalten, Zu rücktreten, Umgehen mit schwe Erziehbaren — oft aus Wohl standshäusern — mit Armseliger mit Kranken zu beschreiben?Eine von Euch wird in Mariazel dem Papst eine Lampe als Symbo der klugen Jungfrauen überge ben, die sich nicht harmlos in eil ungewisses Morgen hineinträu men, sondern jetzt und hier das unversiegliche öl- der
Im christlichen Denken sehen wir die Arbeit als Teilnahme am Schöpferwirken Gottes. Der Auftrag zur „Unterwerfung" heißt Pflege und Verantwortung im guten Sinn Gottes (Gen 1.28).Schließlich muß mehr als bisher herausgestellt werden, „daß die menschliche Arbeit ein Schlüssel in der gesamten sozialen Frage ist, wenn wir sie wirklich vom Standpunkt des Wohls für den Menschen betrachten wollen. Wenn die Lösung der sozialen Frage, die sich immer neu stellt und immer komplizierter wird, darauf abziehen soll, das menschliche Leben menschlicher zu machen, dann bekommt gerade dieser
Es ist Zeit, ein wenig wegzusehen von den Vorbereitungspapieren und den Vorbereitungsaktionen — obwohl diese gerade jetzt unmittelbar vor dem Katholikentag die größte Anstrengung brauchen. Was ist mit dieser Kirche? Wie wird sie nach dem Katholikentag agieren, wird sie sich selbst erkannt haben?Haben sie recht, die das Leuchten der Kirche vermissen? Ich weiß es nicht. Aber keinesfalls muß es in Zukunft so sein.Der Katholikentag soll durchgeführt werden, mit Sorgfalt und mit der ganzen Akribie organisatorischer Vorbereitung, die wir einfach den Teilnehmern schuldig sind. Aber der
„Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude."Vor kurzem erschien in Frankreich ein Buch: „Anleitung zum Selbstmord". Dem Vernehmen nach soll sich die mittlerweile herausgebrachte Ubersetzung gut verkaufen.Was bedeutet das? Steht eine drückende Wetterwand am Horizont? Wird sich ein Gewitter des Holocaust, der Massenarmut, der Verwüstung entladen?Die einen beschwören die Schreckensvisionen, andere möchten beruhigen. Die Angst von heute scheint davon gekennzeichnet, daß wir nicht wissen, wieviel Reserven wir noch haben. Haben wir schon zuviel Substanz
Der Katholikentag in Graz hat den steirischen Katholiken bis weit über die Grenzen Österreichs hinaus viel freundliche Anerkennungen gebracht. Das freut uns natürlich, aber es nötigt uns umso mehr, darüber nachzudenken, wie dieser Katholikentag in der heutigen Sicht anzusehen ist. Noch steht das große, hohe Kreuz im Stadtpark, vor dem 80.000 Menschen die Messe gefeiert haben. Es wird zumindest zehn Jahre stehen bleiben und damit so etwas sein wie ein unsichtbarer Wegweiser für das „Jahrzehnt des Evangeliums”, das mit dem Katholikentag begonnen hat.Doch zurück zum Fest selber: Was
Wenn es nicht mehr genug Priester gibt, wird sich der Schwerpunkt von der Eucharistie auf die Glaubensvermittlung im Wort verlagern,prophezeite P. Johannes SchaschingSJ(FURCHE Nr. 43/1980). Daraufhin postulierte Univ.-Prof. Ferdinand Klostermann ein ,.Recht der Gemeinde auf Eucharistie“ (Nr. 3/1981). Viele Leserbriefschreiber meldeten sich zu Wort. Heute nimmt der Diözesanbischof von Graz-Seckau Stellung.
Ein Land feiert 800Jahre seiner Geschichte. Es gedenkt seiner Vergangenheit, seiner Siege und Niederlagen, seiner großen und stolzen, aber auch seiner schmerzlichen Stunden. Mit ihnen verwoben in das Schicksal dieses Landes Steiermark ist die katholische Kirche. Wer deshalb die Zeugen der Vergangenheit befragt, wer die Geschichtsbücher aufschlägt und darin liest, wer hineinhorcht in die Überlieferung des Volkes, der wird diese Verflochtenheit, dieses gemeinsame Wachsen niemals leugnen können.
Dieses Hirtenwort entstammt einem Gedenken an die Oktober-Ereignisse 1938 in Wien, als katholische Jugend sich in Bekennermut um Kardinal Innitzer scharte, und Hitlerjugend tags darauf das Erzbischöfliche Palais stürmte. Nachgedanken über Tag und Jahr hinaus...
Auf einmal war die Idee da, die Gremien haben sie mit gebührendem Ernst behandelt, und der Diözesanrat hat es beschlossen: 1981 soll es ein Fest der steirischen Katholiken geben, einen Katholikentag neuer Art. Die Begeisterung für Katholikentage ist manches Mal eher gedämpft. Und gelernte Seelsorger überschlagen innerlich, was da wohl wieder an Arbeit und Sitzungen auf sie zukäme. Andere meinen, daß es zum Feste-Feiern noch eine gute Weüe habe. Denn die Dinge stünden nicht allseits zum besten. Die einen sehen Resignation, die anderen Glaubensabfall, die dritten steckengebliebene
Mit diesem Namen wurde er vor 80 Jahren ins Pfarr-Register eingetragen. Wahrscheinlich wissen nicht allzu viele von diesem ersten Namen, denn er wird heute anders genannt: Heiliger Vater, Papst, Paul, Paul VI.. Es ist einer jener Namen, bei denen das Gesicht jener, die ihn aussprechen, meist nicht unbewegt bleibt. Das Gesicht gibt ein kleines oder lautes Signal, was sich der Sprecher vom Träger des ausgesprochenen Namens denkt.Und da gibt es ein ironisches Lächeln, Kopfschütteln. Es gibt einen Sturzbach von klugen Bemerkungen, wie dieser Papst eigentlich alles anders machen sollte. Davon