Im Topf der Wohnbauförderung ist zu wenig Geld. Deshalb hat Niederösterreich eigenständig ein neues Förderungsmodell (FURCHE8/ 1981) entwickelt. In Wien versuchte SPÖ-Stadtrat Johann Hatzi durch Weisung, den Erwerb von Wohnungseigentum möglichst unattraktiv zu machen. Sein Ö VP- A m tskollege aus Vorarlberg, Siegfried Gasser, hält das für einen grundfalschen Weg: Denn ohne Eigeninitiative und Eigentum ist seiner Meinung nach das Problem überhaupt nicht zu bewältigen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte man sich im Lande Vorarlberg zielstrebig, das Volks- und Hauptschulnetz optimal auszubauen. Ein Bundesland mit hoher industrieller Entwicklung und immer stärker werdenden Ballungszentren hatte aber auch gleichzeitig eine besondere Problemstellung:In den Talschaften des Landes war Rücksicht zu nehmen auf jene Kinder, die in entlegener Berglage wohnen und daher vom reichlichen Schulangebot nicht oder nur unter besonders erschwerten Umständen Gebrauch machen können. Im Sinne einer echten Chancengerechtigkeit galt es, auch ihnen ein Schulangebot anzubieten,
Hoch schlagen derzeit die politischen Wellen in Vorarlbergs Landeshauptstadt: Der Bregenzer Bürgermeister Fritz Mayer sorgte wieder einmal für Schlagzeilen, indem er eine Meinungsumfrage durchführen ließ, die das Wahlverhalten der Bregenzer Bürger durchleuchten sollte. Dabei wurde den Befragten - wie wohl bei jeder Umfrage - Anonymität zugesichert. Später stellte sich dann heraus, daß diese Anonymität nicht gewährleistet war.Grund für die Umfrage war die von der sozialistischen Mehrheit geplante Verbauung des Bregenzer Seeufers, die vor einem Jahr mit dem Bau des Festspiel- und
Das in den Jahren 1965 bis 1967 ausgeführte Bauvorhaben entsprach einem dringenden Raumerfordernis. Zuerst wurde der Schulneubau erstellt, um eine entsprechende Ausweichmöglichkeit zu erhalten.In der westseitigen Unterkellerung sind eine Waschküche mit Bügelraum für den Schulunterricht sowie eine Waschküche für das Kloster und ein großer Raum für Wintersport-geräte untergebracht.Das Tieigeschoß enthält vier Klassen, ein Lehrmittelzimmer, Direktion und Konferenzzimmer sowie die erforderlichen Garderoben und Sanitärräume.Im Erdgeschoß wurden vier Klassen, eine Sonderklasse mit
Sehr geehrte Redaktion!ln der Nummer 34/1963 brachte „Die Furche“ unter dem Titel „Die Wappen der Länder“ eine Zuschrift von DDr. Floridus R ö hr i g, Klosterneuburg, zu der ich folgendes feststellen möchte:1. Der Herr Bundespräsident hat anläßlich der Eröffnung der Bregenzer Festspiele nicht gesagt: „Aus Protest gegen die Besitznahme des Landes Vorarlberg durch die Habsburger führen die Vorarlberger heute noch das Wappen der Familie, die vor den Habsburgern die staatliche Einheit des Landes verkörperte.“ Der Herr Bundespräsident zitierte vielmehr wörtlich folgenden Satz
Viele Shakespeare-Stücke, nahezu alle Tragödien, weniger die Lustspiele, sind heute auf der Bühne ein Wagnis. Es fehlen dem Menschen der „zweiten Aufklärung”, die heute um die Welt läuft, nahezu alle inneren Voraussetzungen, um zu begreifen, was hier gespielt wird. Das zeigt besonders deutlich der „Macbeth”. Der höfische, spielerische Glanz des Elisabethanischen England, der vornehmen adeligen Herren, für die Shakespeare spielte und dichtete, verdeckte für viele und für Jahrhunderte, wie weit Shakespeare zurückgreift: in die Eingeweide der Vorzeit, in eine Welt des Chaos, in
Im Tagesstreit der Meinungen über den Wert eines Heeres werden oft Schlagworte gebraucht und, ich möchte mich nichj: enthalten, darüber einige Worte zu sagen. Ich bin mir dabei wohl bewußt, daß gegen Schlagworte der menschliche Geist vergebens kämpft. Vielleicht sind sie notwendig, da alle die Schlagworte nicht entbehren können, welche nicht in der Lage sind, ihre eigenen Gedanken zu denken. Auf militärischem Gebiet kann das Schlagwort tödlich wirken, weil dem militärischen Schlagwort Tausende von Menschen geopfert wurden.„Militarismus“ ist im politischen Tageskampf kaum mehr ein
Der heutigen journalistischen Jugend ist kaum begreiflich zu machen, was vor einem Menschenalter die „Reichspost“ bedeutete. Ein Vergleich mit den heutigen Wiener Zeitungen hält nicht stand. Nicht daß die „Reichspost“ eine Auflage gehabt hätte, der heute nichts mehr gleichkäme; der von ihr unmittelbar erfaßte Volksteil aber war unendlich stärker als die sichtbare und faßbare Gemeinschaft der Bezieher.Redakteur der „Reichspost“ sein war ein Begriff. Man fand mit dieser Visitenkarte offene Türen. Aber dreimal war ich auf meinen Berufstitel besonders stolz.Es war während des
Es ist ein seltsames Zusammentreffen, daß zur gleichen Zeit, da man aus Oesterreich von der Klärung der Grundlagen für den Bau seiner ersten Autobahn Salzburg—Wien hört, auch in der Schweiz ein entscheidender Schritt in der gleichen Richtung getan wird: Auch in der Eidgenossenschaft beginnt nun der Bau der ersten Nurautostraße in Form einer Ausfallstraße der Stadt Luzern gegen den Brünig zu. Während es sich aber in Oesterreich eigentlich um den Ausbau einer in den Kriegswirren eingestellten ehemaligen Reichsautobahnstraße handelt, bedeutet der Autobahnbau in der Schweiz
Die Bundesregierung hat dem Nationalrat den Entwurf eines Bundesverfassungsgesetzes vorgelegt, der eine Neufassung des fünften Hauptstückes der Verfassung über die Rechnungs- und Gebarungskontrolle bringen soll. Diese Verfassungsnovelle will verankern, daß an der Spitze des Rechnungshofes nunmehr zwei Präsidenten stehen sollen, deren einer den Namen Präsident führt, während der zweite Vizepräsident heißt. Sind beide verhindert, so soll sie der rangälteste Beamte vertreten. Seit mehr als hundert Jahren gab es nur einen Präsidenten des Rechnungshofes, und die Notwendigkeit eines
Die Eidgenossenschaft tritt in das Jubiläumsjahr der Bundesverfassung von 1848 mit zwei schweren verfassungsrechtlichen Problemen.Ein Kenner des Schweizer und zugleich des österreichischen Verfassungsrechtes, Altbundeskanzler Dr. Otto Ender, hat einmal mit Recht darauf hingewiesen, daß für den Schweizer die Verfassung einen ganz anderen Charakter habe als für den Österreicher. In Österreich gibt es, über den ganzen Komplex von Gesetzen verstreut, aller Orten Bestimmungen, die verfassungsrechtlichen Charakter tragen, was aber nicht mehr bedeutet, als daß zu ihrer Änderung eine
„Liechtensteins Weg von Österreich zur Schweiz.“ Von Eduard Prinz von und -zu Liechtenstein. Selbstverlag.Im Jahre 1918 regierte Fürst Johann II. schon 60 Jahre sein Fürstentum Liechtensten. dem er ein großer Wohltäter war. Das Ländchen war bis dahin eng an Österreich angeschlossen, dessen Bahn es durchquerte und dessen Post, Telegraph und Telephon ihm diente. Liechtenstein war auch in das österreichische Zollgebiet eingeschlossen und bekam vom Ertrag der Zölle einen wohlwollend bemessenen Anteil. Die österreichische Krone war die Landeswährung, österreichische Richter sprachen
Die Brücke über den schmalen westlichsten Rheinarm trennt uns von dem Lande, wo Milch und Honig fließt. Fast hält man es für eine verständliche Zwecklüge, wenn Schweizer Staatsmänner und ernste Zeitungen von Problemen, gar von Sorgen reden.Die andersgeartete Haltung des Sdiwei-zers gegenüber dem sonstigen Kontinentaleuropäer beginnt nicht damit, daß am Schweizer zwei blutige Kriege glücklich vorbeigegangen sind, obwohl sein Land nicht am Rande der Weltgeschichte, sogar im Herzen Europas liegt. Der Schweizer hat unleugbar ein anderes Staatsgefühl als seine Nachbarn. Seit