Entgegen den gängigen Abrechnungen mit katholischer Erziehung
erinnert der Soziologe Roland Girtler liebevoll an eine versunkene
Welt: die Klosterschule.
Wie können Kinder fremde Religionen und Sitten besser verstehen
lernen? Der Verein "KuKeLe" versucht Vorurteile spielerisch im
Unterricht abzubauen und Interesse für andere Kulturen zu wecken.
Die Waldenser gelten als Vorläufer der Franziskusbewegung. 1532 schlössen sie sich der Reformation an. Nach langer Verfolgung überlebten nur wenige in den italienischen Alpen.
Jeder Mensch ist schöpferisch. Und daraus ergibt sich ein wichtiger Zugang zum Unbewußten, nämlich indem man an diese schöpferische Komponente andockt.” Dieser Gedanke des deutschen Gestalttherapeuten Hillarion G. Petzold ist eine wesentliche Basis der Kunsttherapie, einer Therapieform, die in Österreich gerade dabei ist, sich ihren Weg zu bahnen. Berufsverbände sind im Entstehen, Ausbildungsmöglichkeiten werden seit einiger Zeit angeboten, und - was wohl das Wichtigste ist - zahlreiche Hilfesuchende haben inzwischen positive Erfahrungen mit der Kunsttherapie gemacht.Da ist zum
Unsere Probleme beginnen damit, daß wir nicht zu Hause bleiben." Dieses Zitat von Blai-se Pascal steht am Anfang des Schweizer Films „Bröken Silence", der in Wien Anfang Mai ins Kino kommt. Die Geschichte zum Zitat: Der Kartäusermönch Fried (Martin Huber) wird seines Schweigegelübdes entbunden und nach Indonesien geschickt, wo er wichtige Papiere für sein Kloster unterschreiben lassen muß.Gleich am Anfang seiner Beise begegnet er einer agilen, jungen Afro-Amerikane'rin (Ameenah Kaplan), die ihrerseits auf dem Weg nach Indien ist. Eine flüchtige Begegnung, zunächst, die
Die junge Regisseurin Sabine Derflinger hat sich die Mühe gemacht, den Alltag einiger Schubhäftlinge auf Zelluloid zu bannen. „Achtung Staatsgrenze”, so heißt der Dokumentarfilm, den sie letzten Winter in einem Linzer Gefangenen -haus gedreht hat und der einen Rlick hinter Statistiken und politische Parolen in Sachen Fremdengesetze gewährt.Es ist der ganz normale Tagesablauf, der da gezeigt wird, vom Wecken um sechs Uhr morgens bis zum abendlichen „Licht aus” - mit all dem Leerlauf dazwischen. Einmal pro Tag ist ein Spaziergang angesagt, 20 Minuten, im Hof des Gefangenenhauses.
Du Dickschädl" heißt die Produktion des Theaters der Jugend im La Wie, Landstraßer Hauptstraße 96. Der Dickschädl, das ist wohl der von Justus Neumann dargestellte Clown, der sich schwertut, das neugierige Clownmädchen (Katharina Manker) in „seuie Landschaft" zu lassen.Da gilt es zuvor schon einiges an Widerborstigkeiten und Zurückweisung hinzunehmen.bevor man gemeinsam ein Schnitzel essen geht. Im Stück wird ein ernstes Thema, nämhch die Uberwindung von persönh-chem Egoismus und Berühmngs-ängsten, auf launige Art dargestellt. Warum es allerdings unbedingt Clowns sein müssen ist
Mit vorweihnachtlichen Aufführungen des „Nußknacker” oder von „Hansel und Gretel” haben bei Kindern schon immer erste Kultureindrücke begonnen. Ist in der Zeit der „Medienkinder”, des veränderten Familienlebens Kultur für Kinder noch gefragt? Was wird geboten?
Zum dritten Mal fanden heuer die Jüdischen Filmwochen in Wien statt. 34 Filme wurden gezeigt, darunter 17 österreichische Erstaufführungen. Thema der Filmwochen war „Die jüdische Frau im Film". Die älteste gezeigte Produktion stammte aus dem Jahr 1910 („Ein Kind aus dem Ghetto" von D. W. Griffith), der zeithche Bogen spannte sich herauf bis in das Jahr 1993.Gezeigt wurde dabei auch die skandinavische Produktion „Sofie", das Regiedebüt der vor allem als Schauspielerin bekannten Liv Ullmann. In „Sofie" stellt sie unter Beweis, daß sie auch eine überaus begabte
Essen tröstet", sagt Gretchen Sackmeiers Oma. Und sie weiß wovon sie spricht: alle Sackmeiers sind dick, Vater, Mutter, Oma, Gretchen, Hänschen und Mädi.Man versteht sich gut in der Familie, aber das Idyll trügt. Als Mutter mit einer Abmagerungskur beginnt und gleichzeitig einen Job annimmt (um sich für später ein Studium damit zu finanzieren), brechen Chaos und Zank aus. Nicht genug damit, ist Gretchen auch noch unglücklich verhebt, in ihren Mitschüler Kalb.Für Spannung ist also gesorgt in Christine Nöstlingers Stück „Gretchen Sackmeier", einer Produktion des
Genau ein Jahr nach dem Frauen-FilmFestival „Mörderinnen" hat die Wiener FrauenFilmlnitiative wieder eine Filmreihe zusammengestellt. Unter dem Titel „Afrodite" sind im Wiener Votivkino vom 16. bis 29. September 26 Streifen zu sehen, die die Lebenswirklichkeiten schwarzer Frauen und ihre Suche nach Identität zum Thema haben.Die Identität beziehungsweise die oft schwierige Suche danach ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm, das aus sehr unterschiedlichen Filmen besteht. Schwarze Filme aus Afrika, aus Europa und Amerika behandeln das Problem der Identitätssuche -
SOS Aufbau - Wohnen: Diese Initiative verfolgt ähnliche Ziele wie SOS Mitmensch, ihre Mittel sind allerdings andere. Integra ti-ver Wohnbau soll den Flüchtlingen in Österreich ihr Los erleichtern.
Die Berliner Hochkuitur steckt in ärgsten finanziellen Nöten, die Alternativ- und Jugendkultur, teilweise noch aus östlichen und westlichen Geldquellen gespeist, hat auch im Sommer einiges zu bieten.
Ebenso wie der G'spritzte hat auch eine andere Wiener Institution jeden Sommer wieder Saison: Der„Tschau-ner” in der Maroltingergasse in Wien Ottakring.Daß es den richtigen „Tschauner” seit 1988 nicht mehr gibt, ist dabei nicht wirklich von Bedeutung - was ist schon ein Name. „Original Wiener Stegreifbühne” so heißt das Theater seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 1989. Die alte, baufällige Pawlatschn war kurzentschlossen abgerissen worden und wurde durch eine neue, viel schönere ersetzt.Vorteil: RegendachDiese bietet nun zahlreiche Vorteile, vor allem eine mechanisch
Vom 9. bis 13. Juni fanden heuer die Österreichischen Film Tage Wels statt. Um rund eine Million Schilling ärmer - Kulturminister Schölten steht bekanntlich nicht mehr hinter dem Festival - bot Wels, was es zu bieten hatte: österreichische Filme.
Kinder mit unangenehmen Tatsachen konfrontieren? Gerade wenn es um die Umweltproblematik und deren allenthalben spürbaren Auswirkungen geht, bleibt einem nichts anderes übrig.Daß dies bei aller Ernsthaftigkeit des Themas auch auf unterhaltsame Weise geschehen kann, beweist das Stück „Dicke Luft-, das noch bis 1. Juli im Renaissancetheater (Neubaugasse 36) in Wien zu sehen ist.Die Autoren Volker Ludwig und Reiner Lücker erzählen die Geschichte der Kinder Alex und Mai, die zusammen mit dem Schriftsteller Kaspar Sonnenschein (fast) alle Bewohnereines Mietshauses von ihrer Sache - dem
Geschichten und Geschichte, Politisches und Privates - so könnten die Inhalte jener Filme beschrieben werden, die beim Israelischen Filmfestival vom 3. bis 7. Mai in Wien gezeigt wurden.
Seit 1984 gibt es die Beratungsstelle für ausländische Frauen und Mädchen im WUK (Verein zur Schaffung offener Kultur-und Werkstättenhäuser) in Wien. Angefangen hat es als Beratungsstelle für Türkinnen. Mittlerweile hat sich das ausgeweitet und Frauen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern brauchen Dolmetscher für Amtswege oder soziale Hilfen vermittelt.
Verglichen mit den Frauen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien sind sie eine kleine Gruppe, die Lateinamerikanerinnen in Österreich. Ihre Lage unterscheidet sich in manchem von den Türkinnen und ehemaligen Jugoslawinnen, manche Probleme haben sie mit ihnen gemeinsam.
Die deutsche Einheit, auch die Euphorie darüber- längst schon wieder Geschichte. Was nun folgt ist mühevolle Kleinarbeit, das Verwirklichen der großen Ideen im politischen Alltag.Eine, die alle Hände voll damit zu tun hat, ist Angela Merkel, Bundesministerin für Frauen und Jugend und stellvertretende Vorsitzende der CDU. Die promovierte Physikerin, die selbst aus dem Osten stammt, betont, daß zwar die allermeisten Deutschen über die Einheit erfreut seien, aber doch mehr Schwierigkeiten anträfen als sie erwartet hatten. Das gilt auch für die Bürger der ehemaligen DDR.Die Zeit der
Ein tropischer Fisch, der über den Bildschirm schwimmt, langsam, von rechts nach links. Während er schwimmt verändert er seine Form, die Flossen verändern sich, fadenartige Fortsätze wachsen ihm aus der Haut. Das ist nicht die neueste Unterwasserdokumentation von Jacques Cousteau, sondern eine Computeranimation, also eine Art Zeichentrickfilm, die der Natur täuschend ähnlich nachempfunden ist.Louis Bec, ein französischer Künstler, hat diesen Fisch geschaffen. Was früher nur Schriftstellern (etwa Jules Verne) oder Malern (etwa Hieronymus Bosch) vorbehalten war, nämlich ihre eigene
Ein Robinsonstück im Kinderzimmer -das steht derzeit auf dem Programm des Wiener Theaters der Jugend.Was da gespielt wird, das kann sich sehen lassen: mit Musik und Tanz, Witz und Tiefgang werden Themen wie Freundschaft und Macht, Freiheitsdrang und besitzergreifende Liebe der Eltern dargestellt. In einer Form, die Kinder (ab etwa sechs Jahren) genauso anspricht wie Erwachsene, die sich mitreißen lassen auf eine Phantasiereise.Das Zimmer wird zur Insel, aus einer Mottenkiste entsteigt der liebenswert-skurrile Freitag und los geht's mit der Geschichte frei nach dem Stoff von Daniel Defoe.
Großes Welttheater einmal anders bot vom 13. bis zum 17. März die Wiener Volkshochschule Stöbergasse. In diesen Tagen fand nämlich unter dem Titel „Zeit der Puppen" das vierte internationale Puppentheaterfestival in der Stöbergasse statt.
Jeanette Tanzer, Mitglied des Frauen-kabarettensembles „Menubeln”, bietet mit „Du apple - ich Eva” fast ein Soloprogramm. Eigentlicher Gesprächspartner von Jeanette Tanzer aber ist ein Computer. Ein „apple” eben, den sie anfangs zerstören will, dann aber beginnt Eva sich für Hard-und Software zu interessieren und lernt im Computerspiel verschiedene Frauenleben kennen. Männerherrschaft, Patriarchat, Kirche werden dabei natürlich scharf kritisiert.Manches in dem von Leo Lukas geschriebenen Programm ist witzig, manches bloß witzig gemeint. Zu sehen ist das Programm bis Anfang
Vom 11. bis 22. Februar war es wieder einmal soweit: die Berlinale, das wichtigste Filmfestival im deutschsprachigen Raum hatte ihre Tore geöffnet. Zum 43. Mal übrigens seit ihrer Premiere im Jahr 1950.Das Programm heuer war umfangreich und vielfältig. Im Wettbewerb konkurrierten mehr oder weniger kommerzielle Filme aus allen Teilen der Welt um den „Goldenen Bären”. Eine Hommage an Gregory Peck und eine Retrospektive ermöglichten eine (Wieder-)Begegnung mi{ dem Kino vergangener Jahrzehnte. Das 16. Kinderfilmfest zeigte zehn Kinderfilme aus unterschiedlichen Kulturkreisen.Daneben gab
„Es ist ein liebevoller, feministischhistorischer Blick auf die Frauen einer Großstadt, deren Geschichte dem Vergessen zu entreißen war” - so formuliert es Eva Geber, eine der drei Herausgeberinnen des Wiener Stadtbuches „Die Frauen Wiens”. Das Buch ist eine Chronik, die Frauengeschichte und Frauengeschichten aus verschiedenen Jahrhunderten erzählt. Kurioses und Persönliches läßt sich darin ebenso finden wie Zeit- und Kunstgeschichtliches. Entstanden ist das Buch aus dem Engagement einer Handvoll feministisch engagierter Frauen aus dem Umkreis der Zeitschrift AUF. Das Buch
„Der Tschusch will nach Kaisermühlen", heißt das Stück, das derzeit im Wiener Interkult-Theater in der Fill-gradergasse 16 zu sehen ist. Eigentlich ist es ja ein amerikanisches Stück um einen Inder, der in die Bronx will, aber von den New Yorker Verhältnissen ist nichts mehr zu merken. Das Stück ist geradezu genial auf Wiener Verhältnisse übertragen. Das Bühnenbild ist irgendeine Straßenecke in einem Wiener Außenbezirk, so naturgetreu gestaltet, daß sich der Zuschauer weniger im Theater als an irgendeiner trostlosen Bushaltestelle wähnt. Und auch sprachlich ist das ganze in
„Neue Männer braucht das Land", stellte schon seinerzeit ebenso unzweideutig wie lautstark die deutsche Rocksängerin Ina Deter fest. Was aus der Forderung nach neuen Männern geworden ist, war ein Thema des internationalen Symposions „Test the West" - Geschlechterdemokratie und Gewalt, das Mitte November im Austria Center in Wien abgehalten wurde.Juristische und politische Probleme wurden aufgeworfen aber auch die Frage, wie frauenfreundliche (profeministische) Männer mit Männergewalt gegenüber Frauen umgehen. Richtungsweisend scheint hier die amerikanische NOMAS-Bewe-gung
Die Filmwoche vom 3. bis 11. No- vom Film aufgegriffen würde, vember im Wiener Filmhaus Stö- Eng mit der Darstellung jüdi-bergasse bot einen Querschnitt des * sehen Alltagslebens ist auch die jüdischen Films von den vierziger bis in die neunziger Jahre. Aus den Ländern der ehemaligen UdSSR kommen interessante Impulse für den jüdischen Film. Bis vor kurzem war Antisemitismus ja vom kommunistischen Regime verboten gewesen und durfte deshalb auf der Leinwand auch nicht dargestellt werden. Außerdem bieten diese Filme Einblick in die jüdische Lebenswelt in der ehemaligen UdSSR.Genau das
Geboten wurde ein Mammutprogramm: vom 16. bis 26. Oktober wurden über 100 Filme aus 26 Nationen, sieben verschiedene Reihen, an vier Haupt- und einigen Nebenschauplätzen gezeigt. So lief zum Beispiel im Filmmuseum eine Retrospektive über das Boxkampfkino, für stillere Gemüter gab es im Stadtkino eine Reihe mit Filmen von (beziehungsweise zu) dem französischen Regisseur Robert Bresson. Vor allem für religiös Interessierte war diese Werkschau von Interesse, gilt Bresson doch neben Tarkowskij und Berg-man als einer der Großen, die sich mit der Verbindung Film und Spiritualität
Der Zusammenhang zwischen Gewaltanwendung durch Worte und physischer Gewalt ist erwiesen. In der Öffentlichkeit sind Frauen viel weniger am Wort als Männer, abwertende Benennungen von Frauen existieren in vielen Sprachen.
Insgesamt vier Kinderstücke stehen diesen Herbst auf dem Spielplan des Wiener Burgtheaters. Pro Nachmittag werden je zwei Stücke geboten und zwar „Der zerbrochene Spiegel" und „Die Geschichte vom Baum" oder „Rotkäppchen und Grünkäppchen" und „Usflug".„Der zerbrochene Spiegel" ist eine Clownnummer (von Tristan Remy), „Die Geschichte vom Baum" ist eine märchenhafte Erzählung über eine sprechende Eberesche, „Rotkäppchen und Grünkäppchen" überträgt das Grimm 'sehe Märchen in die Jetztzeit.Bemerkenswert ist an diesen drei Stücken
Zwanzig Millionen Menschen auf 1.500 Quadratkilometern, das ist Mexico City. Wie das Leben von Frauen dort aussieht, das zeigt die Ausstellung „Mexico - Stadt der Frauen", die im Wiener Rathaus zu sehen ist.Ziel der Ausstellung ist es, mit den gängigen Klischees über Mexiko wie Slums, Aztekentempel und dem Stereotyp vom Macho Schluß zu machen. All das gibt es zwar, aber nicht in der Form, wie wir uns das vorstellen.So ähnlich lautet die Botschaft der Schau, die der Besucher selbst entdecken muß. Mexico, das bunte, exotische Ambiente wird erlebbar, nimmt einen gefangen und zieht
Schwarzes Kino - wer dächte da nicht an Namen wie Sidney Poitier, Whoo-pi Goldberg oder Blödelstar Eddie Murphy. Sie sind Stars geworden, weltweit, sie haben es geschafft. Ein anderes schwarzes Kino, Filme, die ausschließlich in einer schwarzen Welt spielen, bei denen nur Schwarze mitarbeiten, dieses schwarze Kino stellt der „steirische herbst" heuer vor. Wohl nicht zufällig im Jubiläumsjahr 1992.Regelmäßigen Kinogängern ist vielleicht der Name Spike Lee ein Begriff. Ihm ist es gelungen, diese Art von Kino, sogenannte All-Black Filme, über Amerika hinaus bekannt zu machen.
Eigentlich wollte er ja ein Zimmer in einem Altersheim, der Protagonist des Stückes „Zimmer frei", aber dann kommt es doch ganz anders. Das Zimmer ist noch belegt, und der pensionierte Steuerbeamte stößt in einem Szene-Beisl auf das Angebot eines flippigen Gruftie-Mädchens, das ein Zimmer vermietet. Eine turbulente Geschichte nimmt ihren Lauf...„Zimmer frei", so heißt das Stück der Schweizer Jugendtheatergruppe Spilkischte, der ältesten Truppe ihrer Art in der Schweiz. Zu sehen ist es im Rahmen des Kinder- und Jugendtheaterfestivals „Szene bunte Wähne" am 8. und
Gewalt an Frauen ist als Thema (leider) in aller Munde. Gewalt von Frauen hingegen ist als Problem kaum aufgearbeitet. Darstellungen bleiben nicht selten im Klischeehaften, im Mythos von „Sex and Crime" stecken. Genau gegen diese beengte, wirklichkeitsfremde Sichtweise wendet sich das Frauenfllmfestival „Mörderinnen", das seit 17. September im Wiener Filmcasino zu sehen ist.
Das Waldviertel: für die einen strukturschwache Grenzregion, für die anderen Zentrum magischer Plätze und alternativer Lebensart. Der wildromantische Traum vom Aussteigen, bei Schafzucht und Bio-Gemüse, führt viele ins Waldviertel. Manche nur in der Phantasie, manche tatsächlich. Die kühle, unfruchtbare Gegend im äußersten Norden Österreichs ist somit zum Mythos geworden für all jene, die einfach „anders" leben wollen.Aber auch wenn man bereit ist, als Aussteiger auf städtischen Lebenskomfort zu verzichten, das Bedürfnis nach Kultur bleibt. Das Bedürfnis nach einer
Kaffeehauskultur - das hat in Wien Tradition und kaum einer möchte sie missen. Mit der Beisl-kultur und der Kultur im Beisl verhält es sich so ähnlich. Sie ist eine jüngere Fassung der großen Wiener Kaffeehaustradition, ihr Enkelkind, gewissermaßen.
Im Park lesen, stricken oder plaudern - das kann man überall. In Wien kann man aber auch alljährlich im Frühsommer im Park ins Theater gehen.Im Mai und Juni dieses Jahres gab die türkisch-österreichische Theatergruppe Iodo das Stück „Die Trommel" oder „Die Hochzeit" (im Original: „Dügün ya da davul") zum Besten. Veranstaltungsorte waren stark frequentierte Plätze und eben Parks.„Das Ziel war, das Theater an die Leute heranzutragen, die sonst nicht ins Theater gehen", erklärt Kemal Boztepe, der Dramaturg der Gruppe.Leute, die sonst nicht ins Theater gehen -
Sie sind die Mauerblümchen der österreichischen Kulturlandschaft: selbständige Kulturinitiativen und -vereine, die ihren eigenen Weg gehen, abseits der komfortablen Straßen traditionsreicher Festivals, und medienwirksamer Großveranstaltungen. In etwa 400 Kulturbetrieben der autonomen Kulturszene arbeiten zirka 2.000 Angestellte, dazu kommen noch weitere 5.000 Mitarbeiter, die sie unterstützen.Nicht selten erfolgt diese Unterstützung in Form einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Müßte diese Arbeit bezahlt werden, so käme das ganze auf (geschätzte) 300 Millionen Schilling (nur für den
„Hoffnungsträger in einer festgefahrenen ökumenischen Landschaft", das ist für Inge Schintlmeister, Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit, die Zusammenarbeit von Frauen, über konfessionelle Grenzen hinweg.Deutlich sichtbares Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Österreichische Frauensynode, vom 2. bis 4. Oktober im Bildungshaus Puchberg bei Wels. Diese Synode wird nämlich wesentlich unterstützt von der „Arbeitsgemeinschaft Ökumenisches Forum christlicher Frauen in Österreich", der nicht nur römisch-katholische Frauen angehören, sondern auch evangelische und
„Plötzlich habe ich das Gefühl, in einem Lande der Liliputs zu sein, wo alles die Schönheit einer perfekten Miniatur besitzt", sagte der Argentinier Fernando Birri über Österreich.1925 in Santa Fe de la Veracruz geboren, wird er der Vater des „Neuen Lateinamerikanischen Kinos". Diese Bewegung entstand Mitte der fijpf-ziger Jahre unabhängig voneinander in Kuba, Brasilien und Argentinien. Birri gründete 1956 die erste Dokumentarfilmschule in Santa Fe.Es ist nur konsequent, daß er in allen seinen Filmen immer wieder lateinamerikanische Stoffe verarbeitet. Etwa in der
Neues Kino, Kino abseits der Gleichförmigkeit amerikanischer und westeuropäischer Kommerzproduktionen, das ist der Schwerpunkt, den sich das Filmfestival im mittelitalienischen Pesaro seit fast dreißig Jahren setzt.
„Nur für Frauen", so steht es zu lesen am Eingang zur Sechser-Stiege im Wiener Werkstätten- und Kulturzentrum. Die Sechser-Stiege, das ist der Frauentrakt. Unten arbeiten die Großen in der Tischlerwerkstatt, oben lernen die Kleinen, in der feministischen Mädchenschule „Virginia Woolf', europaweit der einzigen in ihrer Art. Galt lange Zeit die Koedukation als einzig zeitgemäße Form der Erziehung, so zeigt die feministische Forschung in der Zwischenzeit, daß die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Buben für erstere nicht unbedingt von Vorteil ist.Dieselbe Erfahrung machte die
Wie braun ist Wels? Diese Frage warf ihre Schatten voraus, längst bevor die „Österreichischen Film Tage" überhaupt begonnen hatten. Und diese Schatten blieben auch während des Spektakels von 21. bis 26. April bestehen. Was sich unter anderem darin äußerte, daß Unterrichtsminister Rudolf Schölten nicht zur Eröffnung der Veranstaltung kam und der Eröffnungsfilm „Schuld und Gedächtnis" von Egon Humer nicht vorgeführt wurde. Ganz zu schweigen von der Stimmung, die in Wels herrschte.
Albert Thimann ist einer der wenigen, die noch jiddische Lie-der singen. Er weiB auch viel zu erzahlen iiber Geschichte und Inhalt der einzelnen Lieder und iiberdie Tradition der jiddischen Musik. „Sie hat so viel Stim-mung", sagt er, „Melancholie und Wehmut, das ist toll." Und auch die Sprache, das Jiddische, sei ganz besonders poetisch, meint er, und irgendwie anar-chistisch. Jiddisch habe nam-lich keine starr festgeschriebe-nen Regeln.Seit Anfang der siebziger Jahre trat Thimann gemeinsam mit Partner Eduard Geduldig als Duo auf. Ende der siebziger Jahre kam die erste Platte
„Chaj" (Leben) heißt sie, die jüdische Buchhandlung, im zweiten Wiener Gemeindebezirk, Lessinggasse 5. Und sie ist etwas Besonderes, auch für religiös nicht interessierte Bücherfreunde.Das Angebot ist bunt gemischt: Taschenbuchausgaben von Mar-guerite Duras, Woddy Allen oder Doris Lessing sind dort ebenso zu finden wie hebräische Sprachkurse oder Kochbücher für koschere Küche. „Eigentlich habe ich hier alles", sagt Inhaber Emst Meir Stern, „nur die Science Fiction fehlt." Eines aber haben alle Bücher gemeinsam, ob es nun das „Tagebuch der Anne Frank" i st
Von außen ist es eigentlich kaum als Restaurant erkennbar, und schon gar nicht als ein besonderes. Die Rede ist von „Tuv Taam" in 1020 Wien, Franz Hochedlinger-gasse 23, einem der beiden jüdischen Restaurants in Wien. In gewisser Weise ist „Tuv Taam" eigentlich ein doppeltes Restaurant.Das ist durch die koschere Küche begründet. Diese verbietet es gläubigen Juden, Milch oder Milchprodukte gemeinsam mit Fleisch zu essen. Diese Vorschrift der Lebensmitteltrennung geht aber noch weiter, und deshalb gibt es in „Tuv Taam" alles zweimal: zwei Küchen (eine für
Antworten auf die Frage „Wer ist der Mensch?" finden - darum geht es heuer in dem kirchlichen Jugendpro-jekt „jup 92".Das Projekt wurde am Dienstag, dem 10. März, bei einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt. Der Kärntner Diözesanbischof Egon Kapellari, Jugendreferent der Österreichischen Bischofskonferenz, wies dabei darauf hin, daß es hier nicht darum gehe, sich bei der Jugend anzubiedern. Auch wolle sich die Kirche nicht irgendwie dafür entschuldigen, daß sie existiere. Das Ganze soll einfach eine Gesprächsplattform sein, bei der ein Austausch nach beiden Seiten
„Center Parting - Ein Labyrinth in Bewegung", so nennt sich die bewegliche Installation des international tätigen Künstlers Jim Whi-ting, mit der sich der neue Wiener Veranstaltungsort StadtRaum Remise in der Öffentlichkeit vorstellt. Ein Labyrinth in Bewegung, was ist das?Das ist schwer zu sagen, auch nach dem Besuch dieser Veranstaltung. Denn in der Remise bewegt sich kein Labyrinth, sondern Mäntel. Diese hüpfen entweder unvermittelt'in Richtung Dek-ke der hohen Halle oder sie bewegen sich - von Drahtseilen herabhängend - durch den Raum. Ermöglicht wird dies durch eine
Können Theater nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden? Bundestheater-Defizite, hochsubventionierte Landestheater, steigende Finanzspritzen für Klein- und Mittelbühnen belasten die Steuerzahler, - steigende Personalkosten, Material- und Strompreiserhöhungen und anderes die Theater.
Filmfestival in der Saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken: von Ende Jänner bis Anfang Februar stand die Stadt nahe der französischen Grenze im Zeichen des 13. Max-Ophüls-Preis-Filmfestivals.Um es gleich vorweg zu nehmen, Österreich war heuer weniger stark präsent als in den Jahren zuvor. Im Wettbewerb gab es nur Kurzfilme und einen einzigen normallangen Spielfilm zu sehen, nämlich „Die Frau vor mir" von Henriette Fischer. Im Gegensatz zu den Erfolgen vergangener Jahre („Scha-lom General" oder „Nie im Leben") ging Österreich damit heuer leer aus, was Preise
Jenseits klingender Namen wie Ingmar Bergman oder Greta Garbo hat sich in Schweden eine neue Filmszene entwickelt, die ihre Probleme hat und ihre Glanzlichter. Die Schwedischen Filmtage in der Wiener Urania, bieten einen Einblick in das Geschehen.
Vergewaltigungsprozesse allerorten: Ob es William Kennedy-Smith im fernen Florida ist oder der Täter vom viel näheren Schwedenplatz in Wien, der nächtens an die 40 Frauen vergewaltigt haben soll - oder es zumindest versucht hat.
Stars und Schickeria, Medienrummel und Spektakel - was eben so zu Filmfestivals gehört -das gab es im Wiener Apollo-Kino und rundherum vom 17. bis 27. Oktober. Bei der Viennale.
Für Cineasten sowieso, aber auch für alle, die einfach gern ins Kino gehen, für all jene im Grunde, die über dem Denken das Träumen nicht verlernt haben, bietet sich jetzt die Gelegenheit: eine (Wieder-) Begegnung mit dem russischen Filmpoeten Andrej Tarkowskij.Im Wiener Stadtkino sind derzeit die Filme des 1986 verstorbenen Regisseurs zu sehen. Ganze sieben sind es an der Zahl, dazu kommen noch Filme über Tarkowskij und seine Arbeit.Das erscheint vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so viel, und dennoch: dem Zuschauer eröffnet sich eine erstaunliche Vielfalt an Botschaften, an
Vom 3. bis 13. Oktober feiert das WUK - das Wiener Zentrum für Kultur- und Gesellschaftspolitik der anderen Art schlechthin -seinen zehnten Geburtstag.
Die Ausstellung „Wem gehört der öffentliche Raum - Frauenalltag in der Stadt" im Wiener Messepalast zeigt, wie Frauen leben: oft mehr schlecht als recht und ohne einflußreiche Lobby im Hintergrund. Leben Frauen in der Stadt anders als Männer, wenn es doch genau dieselbe Stadt ist?
„Vom Anstand, rechtzeitig gestorben zu sein" heißt die Mozartshow, die im Wiener Graumanntheater zu sehen ist. Das Stück von Rupert Henning und Michael Niavarani beginnt im Jahr 3791, führt uns dann ins Jahr 1787, um in der Jetzt-Zeit zu enden.Den verschiedenen Epochen entsprechen verschiedene Handlungsstränge, die - lose miteinander verbunden - immer wieder durch Tricks bewußt unterbrochen werden: In ferner Zukunft ist ein militantes ProMozart-Regime an die Macht gekommen. Eine Widerstandsgruppe entschließt sich zu einer Zeitreise in das Jahr 1787, um Mozart zu töten und damit
Theater für Kinder und Jugendliche, das ist doch keine Kunst, das ist doch allenfalls ein Mittel zur Rettung verregneter Samstagnachmittage, oder? Das Festival „Luaga & Losna" in Bludenz und Umgebung beweist das Gegenteil.
Da heißt es immer, Musik verbinde die Völker, die Menschen - in der österreichischen .Jazzwelt sieht es aber momentan ganz anders aus. Der Grund dafür: Vom 5. bis 7. Juli werden heuer zeitgleich zwei Jazzfestivals abgehalten, in Wiesen und in Wien. Was auf den ersten Blick erfreulich aussehen mag, hat auch seine Schattenseiten.
Der Stoff von Aristophanes, die Dialoge von Heinz Rudolf Unger, Musik von den Schmetterlingen - bunt gemischt ist die Sommerproduktion des Wiener „Metropol”. Heißen tut das ganze „Heut' Abend tanzt Lysi-strate”, ein Musik-Revue-Spektakel, sehr frei nach Aristophanes. Die Story ist bekannt: um den Frieden zwischen Athen und Sparta herbeizuführen, verweigern sich die Athenerinnen unter der Führung'Lysistratas ihren Männern.In Ungers Fassung sieht das dann so aus: die Mitstreiterinnen Lysistra-tes sind eine jeanstragende Feministin, die Geliebte eines Yuppies und eine Gastarbeiterin.
Endlich ist es wieder so weit: die Zeit der Open airs und Musikfestivals ist angebrochen: Von 17. bis 19. Mai stand das oberösterreichische Raab ganz im Zeichen der Musik. Genauer gesagt, des österreichischen und internationalen Jazz. Da gab es klingende Namen, wie etwa die Austro-Jazzer Harry Stojka (mit seinem Express), Karl Ratzeroderden „Teufelsgeiger” Zipfio Weinrich. Aus Amerika ist unter anderem das Eddie Harris Quartett gekommen.Eigentlich geht es bei so einem Festival aber gar nicht so sehr darum, möglichst viel Prominenz zu sehen und zu hören - obwohl das natürlich durchaus
Dein Computer - das unbekannte Wesen? Einmal ehrlich, wer von uns traut sich schon so richtig virtuos in die Tasten des Computers zu greifen? Datei anlegen, Kapitel eröffnen, ausdrucken lassen und so weiter? Vor allem Frauen, die ja oft von Kindheit an mitbekommen haben, weniger lernfähig zu sein als männliche Gleichaltrige, haben da ihre Schwierigkeiten.Natürlich nicht, weil sie tatsächlich dümmer wären, sondern weil sie weniger Selbstvertrauen mitbringen. Und oft werden sie in dieser skeptischen Einstellung noch von Männern aus Familie oder Bekanntenkreis bestärkt. Das kann dann
Im Ensembletheater hat am 17. April das Stück „Die wilde Frau" von Felix Mitterer Premiere. Es geht darin um das Schicksal einer geheimnisvollen Fremden, die eines Tages in einer Holzfällerhütte auftaucht und dort der Gewalt dieser Männer ausgeliefert ist. Erika Deutinger spielt die Rolle dieser Frau.FURCHE: „Die wilde Frau" ist ein Stück, in dem fünf Männer sprechen und eine Frau die ganze Zeit über nicht spricht.ERIKA DEUTINGER: Als mir Michaela Scheday die Rolle vorgeschlagen hat, hab ich mir gedacht wunderbar, endlich einmal keinen Text lernen, weil ich Textlemen
Reisevorbereitungen - sie helfen einem nicht nur die oft endlos erscheinende Zeitspanne, bis es endlich soweit ist, zu überbrücken, sondern von ihnen hängt oft wesentlich das Gelingen eines Urlaubs ab. Bücher sind dafür eine große Hilfe. Gerade bei der Reiseliteratur ist allerdings die Auswahl so groß, daß es oft gar nicht einfach ist, diejenige zu finden, die den persönlichen Bedürfnissen am besten entspricht.Wichtig ist, genaue Vorstellungen davon zu haben, welche Art von Urlaub man verbringen will, um danach das Buch auszusuchen, das die passenden Informationen enthält. Es ist