Die erste amerikanische Volkszählung (1790) ergab für die junge Nation eine Bevölkerungsziffer von rund 4 Millionen, jene von 1800 eine solche von 5,3 Millionen. Nur fünf Städte hatten mehr als 20.000 Einwohner, in Boston und Newyork wechselten Holz-und Backsteinhäuser in krummen und engen Gassen miteinander ab. Öllampen wurden zwar zur Straßenbeleuchtung eingeführt, aber bei Mondschein nicht angezündet. Aus so bescheidenen Anfängen erwuchs binnen 150 Jahren eine Weltmacht — die Weltmacht des westlichen Kulturbereiches, alle Rivalen an wirtschaftlicher, politischer und
„Heute, in einer Zeit, da der große Strom schwächer wird, da die europäische Kultur zerfällt und das menschliche Bewußtsein aussetzt und sich verdunkelt, soll noch einmal das, was wir zu vergessen beginnen, kurz aufgezeichnet werden, als Flaschenpost für die unbekannte Zukunft.” Mit diesen Worten beschließt Michael B a b i t s das einleitende Kapitel seiner „G e- schächte der europäischen Litera- t u r” (Europa-Verlag Wien, 600 Seiten). Eines der eigenwilligsten, kultiviertesten und gepräg- testen Bücher, die seit “Jahnen auf den Büchertisch gekommen sind. Reflexionen
Der Wiener Professor für Turkologie und Islamik versuchte mit dieser Arbeit eine Einführung in das Verständnis jener großen Krisen Zu geben, durch deren erfolgreiche Überwindung die Türkei zu ihrer heutigen Gestalt gelangte. Es sind zwei Fragen, die beantwortet werden sollen: Wie ist die Türkei das geworden, was sie bis 1918 gewesen ist, und wie wurde sie das, was sie heute ist. Es handelt sich bei diesen Vorgängen um innere und äußere Veränderungen, die ein Volk von Grund aus verwandelten und zu den interessantesten geistesgeschichtlichen Phänomenen gehören, die es überhaupt in