Die Vietnam-Ausstellung in Leoben zeigt die alte Kultur des Landes, den Krieg und das Leben der Gegenwart.Vietnam ist heute fast nur noch als Schauplatz eines schrecklichen Kriegens bekannt, und man vergisst, dass es auch das Land einer alten, reichen Kultur ist. Nun zeigt das Kunsthaus Leoben Kunstschätze aus 2500 Jahren. Sie kommen aus Museen in Vietnam und Europa, manche werden auch Vietnam nie mehr verlassen. Da steht eine ornamentierte Trommel aus der Bronzezeit, nur der König durfte sie schlagen, um die Götter anzurufen. Grabbeigaben und Plastiken berichten vom reichen religiösen
Eine Ausstellung in Trient zeigt kulturelle Gemeinsamkeiten des Alpenraumes. Ein wesentliches Exponat kommt aus der Steiermark.In prähistorischer Zeit bildeten die Alpen über die Gebirgsübergänge hinweg die Mitte einer Kulturlandschaft. "Krieger, Fürsten und Helden zwischen Donau und Po" nennt sich eine Ausstellung im Castello del Buonconsiglio in Trient, die anhand von Objekten aus europäischen Museen erzählt, wie sich in diesem Raum Machtverhältnisse und sozialer Status in der Zeit bis zur Völkerwanderung entwickelten: Je besser die Waffen umso mehr Besitz, größerer Reichtum und
Das Stift Rein gilt als eines der "besten Werke des weichen Stils" in der Steiermark.Im Jahr 1129 wurde Stift Rein bei Graz als Tochterkloster von Ebrach gegründet, heute ist es das älteste ununterbrochen bestehende Zisterzienserkloster der Welt und eine historische Quelle der Baugeschichte. Sein 875-jähriges Jubiläum feiert das Stift mit einer Ausstellung dieser Baugeschichte. Wichtigstes Objekt ist das Kloster selbst mit seinen Bauten, die bis in die Romanik zurückreichen. Die Wand des ehemaligen, inzwischen abgebrochenen Kreuzganges stammt noch aus romanischer Zeit und trägt noch den
Hans Gross, dem Begründer der modernen Kriminalistik, ist in Graz ein Museum und eine Ausstellung gewidmet.Heute werden zur Aufklärung eines Verbrechens die modernsten naturwissenschaftlichen Methoden eingesetzt, unterstützt von psychologischen Täterprofilen und neuen Erkenntnissen der Gerichtsmedizin. Bis gegen Ende des 19.Jahrhunderts aber gab es so gut wie keine Möglichkeiten zur objektiven Beweisaufnahme. Die Richter stützten sich auf Zeugenaussagen und schlecht gesicherte Spuren. Vorurteile und offenkundige Lügen verhinderten oft ein gerechtes Urteil. Das änderte sich mit dem
Die Rittergesellschaft der Samurai, der Luxus der Kaufleute, Shintoismus und Zen- Buddhismus, Teezeremonie und Steingarten in einer überzeugenden Ausstellung.Wie ein Drama in drei Akten mit Ouverture und Nachspiel entfaltet sich die Ausstellung "Liebe und Tod im Japan der Shogune" in der Kunsthalle Leoben. Der erste Raum zeigt mit wenigen ausgewählten Objekten, was den Besucher erwartet: Im 17. und 18. Jahrhundert entstand in Japan die Rittergesellschaft der Samurai unter der Führung der Shogune. Der Kaiser war entmachtet, er war auf zeremonielle und religiöse Aufgaben beschränkt. Daneben
Das neue Museum im Stift Admont - alles unter einem Dach: von der weltberühmten Bibliothek bis zur Sammlung zeitgenössischer Kunst.Das Benediktinerstift Admont besitzt nun ein Museum, das nach dem neuesten Stand der Museologie umgebaut und eingerichtet ist. Im Herbst 1994 begann die Planung durch das Team Wehdorn in Zusammenarbeit mit dem künstlerischen Leiter Michael Braunsteiner. Doch das Projekt brauchte Geld, viel Geld, das von der öffentlichen Hand nicht zu erwarten war. Da musste eben der Wirtschaftsbetrieb des Klosters die notwendigen Summen aufbringen. Der gesamte Osttrakt des
Das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ist nicht nur reich an Geschichte: Seine Kunstschätze sind noch bis Ende Oktober zu bewundern.Seit fast einem Jahrtausend ist das Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal ein Hort der Kultur. Als es 1809 von Benediktinern aus St.Blasien im Schwarzwald wieder besiedelt wurde, kamen Äbte, die als hervorragende Mäzene der Kunst galten. Sie sammelten mit Leidenschaft und untrüglichem Geschmack Kunstwerke aus allen Epochen der europäischen Kultur. Nun entfaltet sich in einer Ausstellung eine Fülle von erlesenen Schätzen wie eine greifbar gewordene
Er war Herrscher über das größte Reich, das je in der Lebensspanne eines einzelnen Menschen entstanden ist, unterwarf die mächtigsten Kulturstaaten Asiens und drang bis nach Europa vor. Nun widmet die Kunsthalle Leoben Dschingis Khan und seiner Horde eine eigene Ausstellung .Dschingis Khan ... bei diesem Namen denkt man an Reiterhorden von unvorstellbarer Grausamkeit, bar jeder Kultur. Eine Ausstellung im Kunsthaus Leoben bringt nun anhand von Objekten aus der Eremitage St. Petersburg ein differenzierteres Bild von jenem asiatischen Volk der Mongolen, das einst eines der größten Reiche
Ausstellung und Symposium in Stift Admont.Das Mittelalter war nicht finster. Die Klosterreform des 12. Jahrhunderts brachte eine Blüte der Wissenschaft und Kunst, die bis heute nachwirkt. Das Benediktinerkloster Admont schloss sich damals der Hirsauer Reformbewegung an und wurde unter den Äbten Wolfold und Gottfried I. zu einem wesentlichen Hort dieser Erneuerung. Nun behandelte ein Symposium "Die klösterliche Reform in Admont im 12. Jahrhundert". Die Klosterbibliothek besitzt zu diesem Thema eine große Zahl von Handschriften, die meisten davon mit Buchmalereien von hohem künstlerischen
Vor kurzem wurde im südsteirischen Bischofsschloss Seggau, das heute ein kirchliches Bildungshaus beherbergt, ein weiterer Trakt renoviert.Auf einem Berg im Sausal, einer der schönsten Gegenden der Südsteiermark, liegt Schloss Seggau. Dort ist uralter Siedlungsboden, und schon im Jahr 860 stand der Berg im Besitz des Erzbistums Salzburg. In den folgenden Jahrhunderten wurden drei Burgen gebaut, die Türkenkriege brachten Verwüstungen, unter Bischof Martin Brenner kam 1595 der Besitz ans Bistum Seckau. Seit damals diente die Burg als Sommersitz der Fürstbischöfe, ein Haus der
Peter Pakesch, der neue Leiter des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum.Im kommenden Herbst wird eine der wichtigsten Institutionen im steirischen Kulturleben einen neuen Leiter bekommen: Peter Pakesch wird künstlerischer Direktor des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum. Er stammt aus einer angesehenen Grazer Familie, die in der Kunst seit Generationen eine wichtige Rolle spielt. Seine Großmutter Ludovica van Kaan war eine ausgezeichnete Pianistin und als Pädagogin die erste Lehrerin Alfred Brendels, der unter ihrer Leitung die ersten Schritte zur Meisterschaft tat. Ihre Tochter
Ballett-Premiere an der Wiener Staatsoper: "Spartacus".Spartacus" nach der zündenden, plakativen Musik von Aram Chatschaturjan ist das jüngste abendfüllende Ballett, das sich im Repertoire gehalten hat. Man kann es als Apotheose der Revolution auf die Bühne stellen wie Juri Grigorowitsch mit dem Bolschoi-Ensemble, man kann es als Tragödie einer aussichtslosen Liebe zeigen wie Orlikowsky bei der westeuropäischen Erstaufführung in Graz, man kann es auch machen wie Renato Zanella in Wien.Gerade das aber sollte man nicht tun. Mit seiner 50. Choreographie ist ihm kein Meisterwerk gelungen.
Auf den Spuren der Leslies, eines heute weitgehend unbekannten Geschlechts, das im 17. Jahrhundert in der österreichischen Geschichte gehörig mitmischte.Üppige Blütenranken umgeben ein idyllisches Bild mit einem Liebespaar, Odysseus bietet Polyphem den verderblichen Trank, Jäger lauern dem Wild auf: Prachtvolle flämische Gobelins leuchten in allen Farben. Sie sind als "Erbe der Leslies" im Besitz des slowenischen Museums Schloss Oberpettau, wo sie nun wieder die Räume schmücken, nachdem sie in der Nationalgalerie Ljubljana ausgestellt waren.Wer aber waren diese Leslies? Historikern ist
Während das Projekt "Graz 2003 - Kulturhauptstadt Europas" steigt, gehen Kulturgüter - etwa Schloss Eggenberg oder die Landesbibliothek - vor die Hunde.Jahrelang bemühte sich die Stadt Graz, nun ist es endlich gelungen: 2003 wird sie zusammen mit St. Petersburg europäische Kulturhauptstadt. Also nahm man eine Reihe spektakulärer Programme in Angriff.Am notwendigsten ist der Bau eines Kunsthauses für Großausstellungen - Events sollen ja nicht ausgelassen werden. Pläne dafür wurden seit zwei Jahrzehnten diskutiert, schließlich kam es zu einem reizvollen Entwurf für den "Pfauengarten",
Eine Ausstellung mit Werken des unangepassten Malers Karl Stark, soeben 80 Jahre alt, im Joanneum in Graz.Zwei Ölbilder hängen einander in der Ausstellung gegenüber, eine Landschaft in wilden, pastos aufgetragenen Farben, mit seiner Explosivität beinahe den Rahmen sprengend, und ein Frauenporträt von vollkommener Verinnerlichung. Sie zeigen zwei der vielen Seiten des Malers Karl Stark. In den Räumen der Abteilung für Kunstgewerbe widmet ihm das Landesmuseum Joanneum in Graz diesem unangepassten Künstler zum 80. Geburtstag eine Personale. Stark ist gebürtiger Steirer, studierte
Zum Tod des Dichters Alois Hergouth (1925 bis 2002).Wer daran denkt, was wäre, wenn - kommt mit dem Denken nie zu Ende. Und wenn er tausend Wege fände, so kann er doch nur einen gehen". So schrieb Alois Hergouth zu Weihnachten 1973, und besser könnte niemand ausdrücken, dass dieser Dichter seinen unverwechselbaren Weg ging. Am Donnerstag, 17. Jänner starb er nach langem, schwerem, mit wahrhaft philosophischer Haltung getragenem Leiden. Die österreichische, besonders die steirische Literatur der Nachkriegszeit wäre ohne ihn undenkbar.Er wurde am 31. Mai 1925 in einer kinderreichen
Zum 100. Geburtstag von Ödön von Horváth, Chronist und Analytiker seiner Zeit, der mit seinen Figuren litt und um ihre Sprachlosigkeit wusste.Kurz vor seinem Tod hatte Ödön von Horváth ein neues Buch begonnen. Es sollte "Adieu Europa" heißen, ein Titel, wie er kaum besser zu Leben und Werk dieses urösterreichischen Schriftstellers gepasst hätte. Dabei war er von seiner Herkunft her kein Österreicher. Er wurde als Sohn eines Diplomaten am 9. Dezember 1901, also noch in der k. u. k. Monarchie geboren, im damaligen Fiume, dem heutigen Rijeka, kam noch als Baby mit seinen Eltern nach
Stadttheater, KlagenfurtAm Anfang wird ein weißverhüllter Kapuzenmann an Seilen in die Höhe gezogen, am Ende schwebt er wieder herunter und bleibt über dem Bühnenboden hängen: der Geist Karls V. Dazwischen ist in Klagenfurt Verdis "Don Carlos" ein Fest der Stimmen, und kennt man die Besetzungspolitik des Hauses, weiß man, die Zweitbesetzungen sind den Premierensängern ebenbürtig. Micaela Carosi singt eine wahrhaft königliche Elisabeth, mit allen Valeurs ihres leuchtenden Soprans. Andrea Ulbrich beeindruckt als Eboli mit dramatischem Mezzo, der auch die Tücken dieser höchst
Kleists "Käthchen von Heilbronn" in Klagenfurt.Kleists "Käthchen von Heilbronn" ist sicher schwierig zu inszenieren. Als romantisches Märchen einer Verzauberung kann man es angeblich nicht mehr tun (warum eigentlich nicht?), eine psychologische Deutung bietet sich an. In Klagenfurt geht die Regisseurin Stephanie Mohr einen dritten Weg: Sie versucht eine moderne Story als Emanzipationsversuch, angereichert mit slapstickartiger Persiflage auf Rittertum, Ehre und Liebe. Ein möglicher Ansatz, doch er passt einfach nicht zu Kleists Sprache, reicht aber aus, um einigen kichernden Teenagern einen
Mit dem Totentanz als moralischem Aufruf begegneten die Menschen des Mittelalters dem unabwendbaren Phänomen Tod.Nun hebt sich der Schenkel, nun wackelt das Bein, Gebärden da gibt es vertrackte; Dann klipperts und klapperts mitunter hinein, als schlüg man die Hölzlein zum Takte". So frech und munter wie in dieser Goethe-Ballade war der Totentanz nie. Er war ein memento mori, ein moralischer Aufruf. Seit etwa dreißig Jahren beschäftigt sich die europäische Totentanz-Vereinigung mit der wissenschaftlichen Untersuchung dieses Phänomens, heuer wurde ihr Kongress im Stift Admont
In der Steiermark wurde eine blühende Moderne vom Faschismus
erstickt. Ab nächster Woche erinnert eine Ausstellung in der Neuen
Galerie Graz an die Kunst jener dunkler Zeit.
Vor zehn Jahren wuchsen Büsche aus den Mauerfugen, der Dachreiter war fast verfallen, der Innenraum devastiert, die Statuen lagerten in Depots. Heute ist die gotische Kirche "Maria Himmelfahrt am grünen Anger" in Neuberg an der Mürz gerettet. Sie geht auf eine Anna-Kapelle zurück und diente vom 16. Jahrhundert bis zur Aufhebung des Stiftes Neuberg 1786 als Pfarrkirche. In unserer Zeit war sie dem Verfall preisgegeben.Als die Diözese Graz-Seckau die Kirche von den Bundesforsten kaufte, begann die Restaurierung. Die Feuchtigkeit wurde behoben, die Maßwerkfenster sind wieder hergestellt,
Eine umfangreiche Gauguin-Ausstellung zeigt man in Graz. Unter dem Titel "Von der Bretagne nach Tahiti" sind rund 100 Bilder, Grafiken und Objekte aus Keramik und Holz aus Museen in Europa und Amerika ausgestellt, darunter berühmte Tahiti-Bilder aus dem Puschkin- Museum in Moskau, hervorragend sind die Selbstporträts und die sensiblen Landschaften der Bretagne.Leider wird die Gestaltung der Ausstellung der Qualität der Werke nicht gerecht. Im ersten Raum wird der erschütternde "Grüne Christus" vom drittklassigen Ölbild eines unbedeutenden Malers und der Kopie einer Steinplastik
Nicht jeder der deprimiert ist, hat eine Depression. Ist jemand aber
von einer solchen befallen, so ist er schwer krank. Da hilft kein:
"Reiß dich zusammen!", wohl aber eine gezielte Behandlung. Und die
istmeist erfolgreich ...
Die Kultur des christlichen Abendlandes ist undenkbar ohne das Wirken des Benediktinerordens. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wovon Klöster in allen österreichischen Bundesländern Zeugnis geben. Stift Admont in der Steiermark ist heuer 925 Jahre alt und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Immer aber war dieses Haus offen für Menschen, solche die in seiner Nachbarschaft leben und andere, welche die besondere Atmosphäre der engen Verbindung von Glauben, Kultur und Weltoffenheit näher kennenlernen wollen. Am bekanntesten ist die Bibliothek des Stiftes, ein Juwel
Mit seinem Stück "Die geretteten Köche" ist Alfred Kolleritsch vom kochenden Philosophen zum philosophierenden Koch geworden. In einem Heilbad treffen sich vier ältere Herren, zwei Philosophen, ein Theologe und ein Maler. Sie werden in ein Schloß eingeladen, um dort eine Koch-Freß-Sauf-Liebesorgie zu feiern. Das Endziel ist dabei nicht der Lustgewinn: Kolleritsch nennt es "Erkenntniskochen", Selbstfindung auf dem Weg durch Mund, Schlund und Bauch. Ein paar Wortspiele zitieren Philosophen von Parmenides bis Nietzsche, aber die Hauptsache bleibt das Essen. Da werden Gerichte gepriesen,
Glanzvolle Eröffnung der Haydn-Tage in Eisenstadt mit Haydns Oper "L'isola disabitata". 1779 hatte die Uraufführung wegen einer Feuersbrunst verschoben werden müssen. So schlimm wurde es diesmal nicht, nur ein Feuermelder machte sich mehrmals lautstark bemerkbar. Mit bewundernswerter Professionalität ließ sich das Ensemble nicht aus der Ruhe bringen. Das Konzept der Aufführung folgte dem bewährten Eisenstädter Konzept, mit wenig Aufwand und guten Musikern eine vergessene Perle zum Leben zu erwecken. Das Libretto stammt von Metastasio. Es ist die Geschichte zweier schiffbrüchiger
Auch wenn es in diesem Sommer kein so richtiges Badewetter gibt, bietet Kärnten seinen Gästen sehr viel, nämlich eine Fülle qualitätvoller Kulturveranstaltungen. Vielleicht ist es heuer sogar eine Besonderheit, daß sich bei den Ausführenden Jung und Alt einstellen, bei den Gästen sollte sich diese Begegnung fortsetzen.Das Festival "Carinthischer Sommer" war dafür schon ein Vorgeschmack. Das erste Konzert bestritt das San Francisco Symphony Youth Orchestra. Da saßen junge und noch jüngere Musiker an den Pulten und musizierten mit hinreißender Spielfreude. Eine erfreulich große Zahl
Die wuchtigen Mauern einer der schönsten Burgen Österreichs als Hintergrund, davor ein Spiel, das sich auf mehreren Ebenen bewegt: Die Burgspiele Güssing bieten Unterhaltung mit Tiefgang. Die Laienspiele in der Regie von Martin Weinek nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und bringen eine wirkungsvolle Aufführung des Stückes "Der Tribun" von Josef Dirnbeck. Der Spielort ist eine Wiese, eine glatte Wand als Hintergrund, die steile Stiege zum Schloßeingang, ein Brunnenbecken genügen, um Stimmung zu erzeugen.Dirnbeck kennt man als Autor, der Doppelbödigkeit liebt. Auch dieses Spiel um den
Fromm wie eine slowakische Bäuerin" heißt es in kirchlichen Kreisen Osteuropas. Die vielleicht innigste Frömmigkeit bezieht sich auf die Gottesmutter. Marienbilder gibt es in jeder Kirche und Kapelle, auch in fast jedem Haushalt. Daran haben auch ein halbes Jahrhundert Kommunismus und Kirchenverfolgung nichts ändern können. Das ostslowakische Museum Kosice (Kaschau) hat nun eine Auswahl aus seinem reichen Besitz an Marienbildern ins Grazer Diözesanmuseum geschickt. Die Auswahl ist bunt und zeigt die Fülle religiöser Vorstellungen zu diesem Thema.Rührend unbeholfene, und gerade dadurch
Zwei Großmeister der österreichischen Moderne werden im Grazer Kulturhaus gezeigt. Hans Fronius ist einer der letzten bedeutenden Illustratoren. Er geht dabei weit über die Bebilderung von Geschichten hinaus in existentielle Bereiche. Nun sind zum ersten Mal 18 Zyklen vollständig ausgestellt, einige Einzelbilder wurden schon gezeigt. Diese Zyklen umfassen Illustrationen zu Werken wie Voltaires "Candide" oder "Hiob" von Joseph Roth, oder es sind freie Zyklen zu einem Thema, etwa "O Tod, wie bitter bist du". Eine Sonderstellung nimmt "Zwerg Nase" von Hauff ein. Aquarellierte Federzeichnungen
Das Palais Herberstein in der Grazer Sackstraße ist ein geschichtsträchtiger Ort. Im frühen 19. Jahrhundert wohnte dort für kurze Zeit die Herzogin von Berry, Mutter des letzten Kronprätendenten der Bourbonen. Im Jahr 1863 wurde hier Erzherzog Franz Ferdinand geboren, der seine ersten Jahre mit kurzen Unterbrechungen in diesem Palais verbrachte. Seine Ermordung 1914 wurde zu einem Wendepunkt der Weltgeschichte. Heute ist hier das Stadtmuseum Graz untergebracht. Für ein auch nur einigermaßen funktionierendes Museum waren die herrschaftlichen Bäume allerdings ganz ungeeignet. Vor einigen
Im Grunde genommen gelten für ein Festival dieselben Elemente wie für ein klassisches Drama: Es ist aus Ort, Zeit und Handlung aufgebaut. Man kann auch Überlegungen zum nun beginnenden steirischen. herbst mit Hilfe dieser Kategorien anstellen.Zunächst die Zeit: Sie ist zwar von Beginn an gleich geblieben - Sep-* tember und Oktober -, doch hat sich die Qualität dieser Zeit geändert. In den Anfängen des Festivals bedeuteten diese Wochen den Auftakt zum kulturellen Geschehen der neuen Saison. Heute aber war gerade in Graz und darüber hinaus in der gesamten Steiermark von einer Buhepause
Im Palaishof und auf dem Markt platz, in Burgen und auf Bauernhöfen, am See und im Keller, abwechslungsreich wie die Schauplätze sind die Aufführungen der Sommertheater in der Steiermark. Sie sind vorwiegend von Amateuren getragen, doch erreichen diese erstaunliches Niveau. Die Auswahl der Stücke ist auf Heiterkeit abgestimmt, denn kaum jemand will sich an lauen Sommerabenden mit Problemen belasten.Diese Abende gefährdet aber Schlechtwetter, denn mit zwei Ausnahmen finden alle Aufführungen im Freien statt. Die Ausnahmen: Im südsteirischen Arnfels spielt man in einem Saal der
Wieder einmal hat die Hoftafel- und Silberkammer ihre Schatztruhen geöffnet und zeigt im oststeirischen Schloß Kornberg, wie man am Hof der Habsburger tafelte. Auch wer die Sammlungen schon kennt, erfährt viel Neues. Die wissenschaftliche Leiterin, Ingrid Haslinger, konnte nämlich auf Grand neuer Erkenntnisse und Neuentdeckungen aus den Beständen ein detailreiches Bild zeichnen.Die Speisen für die „Frauenzimmer", den Hofdamen aus dem 17. Jahrhundert, waren üppig. Nicht weniger als 30 verschiedene Gerichte wurden ihnen serviert, Suppen, Braten, Geflügel, Fische, „grün
Bis in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg reicht die Auswahl von Graphiken und Aquarellen aus der Hand Oskar Kokoschkas, die nun in der Stadtgalerie Klagenfurt ausgestellt sind.Die Werke stammen vorwiegend aus amerikanischen Privatsammlungen, ergänzt durch Leihgaben aus Osterreich und Tschechien. Anette Vogel von Serge Sabarsky Inc. hat die Bilder ausgewählt und die Ausstellung gestaltet. Größten Eindruck hinterlassen die Porträts. Kokoschka ging es nicht um äußerliche Ähnlichkeit. Er machte den Charakter der Porträtierten sichtbar, oft sehr zu deren Unwillen.Da ist die
Wilhelm Thöny gehört zu den wichtigsten österreichischen Malern der Zwischen kriegszeit. Leider ist von seinem Oeuvre nicht allzuviel zu sehen. An die tausend Arbeiten gingen 1948 bei einem Kaufhausbrand in New York verloren, die von seiner Witwe der Neuen Galerie Graz gestifteten Gemälde sind deponiert. Nun aber zeigt das Kulturhaus Graz ein Konvolut von rund 100 Zeichnungen und Aquarellen unter dem 'Titel „Buch der'Träume". Sie entstanden im Zusammenhang mit einem Buchprojekt des Georg-Müller-Verlagcs, das nie verwirklicht wurde. Die genaue Entstehungsgeschichte liegt im
Als Solitärbau steht das Stadttheater Klagenfurt inmitten eines eher ruhigen Platzes am Rande der Altstadt. Wie fast alle Theater der Monarchie wurde es von den Architekten Helmer und Fellner entworfen und nach zweijähriger Bauzeit 1910 als „Jubiläums-Stadt-theater" eröffnet.Die Büste des Widmungsträgers Kaiser Franz Joseph schmückt das Foyer, je eine dekorative Jugendstildame ziert die Stiegenaufgänge in den ersten Stock. Seit drei Jahren verunzierte eine Girlande aus giftgrünem Neonlicht die Kaiserbüste, doch das war Absicht des Intendanten Dietmar Pflegerl. Er wollte durch
Der Traum ist uralt: Menschen nach Bedarf und Wunsch herzustellen. Man kann den Golem, den Homunculus als Ahnen ansehen, sogar Paracelsus gibt ein Be-zept zur Erzeugung eines Menschen ohne Mutterleib. Heute redet man vom Klonen und hat die Welt in den Weltraum erweitert. Wolfgang Bauer spielt in seinem beim „steirischen herbst" uraufgeführten Stück „Die Menschenfabrik" mit all diesen Möglichkeiten: Ein Nobelhotel entpuppt sich als Labor, in dem geniale Menschen hergestellt und in andere Universen verschickt werden. Erst ein Gedicht zerstört den Spuk, das ganze Gerumpel wird
Seit drei Jahrzehnten sammelt der deutsche Industrielle Reinhold Wurth zeitgenössische Kunst und stellt sie in einem frei zugänglichen Haus auf dem Firmengelände in Künzelsau (Deutschland) aus. Künzel besitzt auch die bedeutendste Sammlung von Dokumenten, Plänen und Bildern zur Arbeit der Verpackungskünstler Jeanne-Claude und Christo. Nun zeigt das Kulturhaus Graz einen Teil dieser Dokumentation, deren einzelne Teile als selbständige Kunstobjekte gelten.Einen ganzen Raum nimmt das Modell des „verpackten Reichstages" in Berlin (Juni 1995) ein, zusammen mit Fotos, Zeichnungen und