Sie gilt als zahnlose und ohnmächtige Riesenveranstaltung; die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). Erst kürzlich wurde das in Wien scheinbar wieder vor Augen geführt. Daß dem nicht immer so war und sein müßte, zeigen die Autoren Peter Schlotter, Berthold Meyer und Norbert Ropers. Mit den gewaltigen Veränderungen in Europa seit 1989 steht die nunmehr neue KSZE wie alle sicherheitspolitischen Institutionen vor neuen Herausforderungen. Von vielen tot geredet und manchen auch tot gewünscht ist sie weitgehend die einzige Institution, der alle Staaten zwischen
Rußland einmal ganz anders. Die dramatischen Umwälzung, die zum Zerfall der Sowjetunion führten, bilden nur den Hintergrund für deis „Russische Tagebuch" der Moskau-Korrespondentin des ORF Susanne Scholl. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Leben der kleinen Leute und ihr alltäglicher Kampf um ein würdigeres Leben — eine oft übersehene Perspektive. Scholl greift dabei auf ganz persönliche Erfahrungen und Erlebnisse zurück und offenbart damit auch einen kleinen Einblick in ihr Berufsleben.Anschaulich und vielleicht symptomatisch sind ihre Schilderungen von Chaos und Korruption, dem
Die „Rassenfrage" in den USA aus der persönlichen Sicht weißer wie schwarzer Ameriltaner thematisiert Studs Terltel in seinem Buch „Die sind einfach anders".
Die anstehende Preisverleihung an den Autor der „Satanischen Verse", Salman Rushdie, ist kein Thema, wenn am kommenden Wochenende Irans Außenminister Ali Akbar Velajati seinen Wien-Besuch absolviert - sagt zumindest die Iranische Botschaft. Auf der Themenliste bei den Gesprächen mit Außenminister Alois Mock stünden vielmehr die Beziehungen zu Österreich, die Lage im Nahen Osten, vor allem aber die Situation in Bosnien.Ein anderes hetkles Thema hat sich bereits im Vorfeld des Besuches erledigt. Vor zwei Wochen einigten sich Österreich und der Iran über die Umschuldung staatlich
Die Auseinandersetzungen um das der Atombombenbastelei bezichtigte Nordkorea offenbaren der Öffentlichkeit ein Problem, das bislang nur Fachleute interessierte: die Gefahr der Weiterverbreitung von Atomwaffen und damit die Zukunft des Atomwaffensperrvertrages, der 1995 nach 25 Jahren Gültigkeit auslaufen wird und bisher das Schlimmste verhindert hat.Die Chancen für eine Verlängerung des „Vertrages über die Nichtverbreitung von Kernwaffen" (NW) im Frühjahr 1995 stehen nicht schlecht. Z,uvor müssen die Atommächte aber eine alte Forderung der UNO-Vollversammlung erfüllen: der Abschluß
Wenn Margaret Thatcher zur Feder greift, bleibt kein Auge trocken. Und es ist nicht verwunderlich, daß die Erinnerung an ihre Zeit in Downing Street No. 10 zu einer einzigen Abrechnung mit allen geraten ist, die ihre Heilsbotschaften nicht teilen wollten oder konnten. Für Sozialdemokraten und Christdemokraten hat sie nur Spott übrig. Die Europäische Union ist ihr schlicht ein Greuel..Lob gibt es nur für Ronald Reagan. Deutschlands Kanzler Kohl bekommt statt dessen das Prädikat „Provinzpolitiker“. Politik ist für Maggi Thatcher „Krieg“, wo „Schlachten“ geschlagen werden.
Der Buchtitel verspricht viel, die Autoren halten aber nur wenig. Das Buch ist ein Wiederkauen bekannter Fakten im Eilzugstempo. Nicht das es schlecht geschrieben wäre, doch der Inhalt hält mit dem Stil nicht mit. Selbst dort, wo sich der Leser Tiefgang wünschen würde, etwa bei der Bolle der Inoffiziellen Mitarbeiter (IMs) der Stasi, drücken die beiden Autoren aufs Tempo. Angereichert mit dem Denken des Kalten Krieges, gehen sie an die Rolle, die die Sowjetunion beim Ende der DDR gespielt haben soll. Unterbelichtet bleibt, was die Konservativen heute schmerzen könnte; kein Wort über die
Auf die Bedrohung des Weltklimas hat die Politik bislang nur mit Großkonferenzen geantwortet. Jetzt versuchen Gemeinden in ganz Europa, konkret etwas zu tun.
„Erst wenn das palästinensische Volk in seine Heimat zurückkehren und dort sein Selbstbestimmungsrecht und seine Eigenstaatlichkeit verwirklichen kann, ist die Zeit für einen dauerhaften Frieden im Nahen und mittleren Osten gekommen", schreibt Adel S. Elias im Schlußwort. Der gebürtige Libanese zeigt, wo die Stolpersteine für den Friedensprozeß liegen. Dabei quält er den Leser nicht mit selbstverliebten Ausflügen in die Vergangenheit, sondern analysiert die Wurzeln der Konflikte. Kritisch setzt sich der langjährige Nahost-Korrespondent auch mit den Fehlern des Westens bei der
Alfred Missong, bisher Direktor der österreichischen Diplomatischen Akademie in Wien, bereitet sich auf seine neue Aufgabe als Botschafter Österreichs in Portugal vor. In einem Gespräch mit der furche betont er, daß er Portugal schon von früher kenne: „Ich bin durchs ganze Land gereist, allerdings schon vor einigen Jahren. Ich habe noch tiefe Eindrücke, mir ist das Land also nicht total fremd." Momentan beschäftigt sich Missong mit der Geschichte, der Kultur, der Kunst und der Sprache des Landes, er kontaktiert zur Zeit auch jene Stellen in Österreich, die Interesse an Portugal
So etwas darf nie mehr passieren." Noch immer sitzt der kleinen jüdisehen Gemeinde in Bratislava der Schock in den Knochen.Anfang September wurde der Preßburger Oberrabiner, Baruch Myers,von zwei Jugendlichen unter „Juden raus"-Rufen niedergeschlagen. „Niemand hat uns gewarnt, daß dort ein Nest von Skinheads ist."Daß in der Slowakei der Antisemitismus blüht, glaubt Pavol Me-stan, der Leiter des jüngst eröffneten Jüdischen Museums in Bratislava, nicht. „Das war eine Gruppe Skinheads, das ist nicht die Slowakei." Ein mulmiges Gefühl hat er seit der Attacke
Der slowakische Ministerpräsident Meciar gibt den Spekulationen um vorgezogene Neuwahlen neue Nahrung. Vor ausländischen Journalisten meinte er Sonntag abend: „Ich schließe vorzeitige Wahlen nicht aus." Allerdings, so schränkte Meciar ein, es werde sie erst dann geben, „wenn es uns paßt".Von Neuwahlen erwartet sich der slowakische Ministerpräsident große Stimmengewinne. Die HZDS werde dann allein die Regierung bilden können, gibt sich Meciar optimistisch. Eine ähnliche Entwicklung wie in Polen, wo die ehemaligen Kommunisten die Regierung stellen, schließt er für sein
Der Titel „Das neue Chaos der nationalen Egoismen” zeigt schon den Schwerpunkt des Friedensberichts 1993, der heuer erstmals als eigene Buchpublikation erscheint. In einer Vielzahl von Berichten versuchen die Autoren eine Systematik in dieses Chaos zu bringen, was auch gelingt.Das Spektrum der Themen reicht vom Konfliktfall Jugoslawien und Europa über den Nahen Osten bis zum Schwarzen Kontinent.Unter den Autoren finden sich nicht nur Friedensforscher, sondern auch den FURCHE-Lesern bestens bekannte Namen. So analysiert etwaKhalid Durän das neue „Feindbild Islam”. Und Christine von
Seit Anfang Juli gilt auch in Deutschland ein neues, restriktives Asylgesetz. Nach offiziellen Angaben des bayrischen Innenministeriums wurden bis 22. Juli 4.261 Personen nach Österreich zurückgewiesen. Das österreichische Innenministerium weiß allerdings nichts von deren Verbleib.
Hoyerswerda, Rostock, Mölln. Die Namen dreier deutscher Städte sind zum Symbol für den blindwütigen neonazistischen Terror geworden. Besorgt fragt sich der politisch Interessierte, was ist los im Staate Deutschland? Das Jahr 1989 bedeutete nicht nur die Auflösung der DDR, sondern auch „Das Ende der Bonner Republik”, so der Titel des Buches von Margarita Mathiopoulos. Nach dem Fall der Mauer sei die Zukunft Deutschlands wiederoffen - nach allen Seiten.Kritisch im Blick auf die Ereignisse seit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten, legt Mathiopoulos die analytischen Finger in die
Wenn von Kenia die Rede ist, denken die meisten an Abenteuerurlaub und Safaris. Doch im Land des Präsidenten Daniel arap Moi, einst eine Hoffnung des Westens, werden nicht nur Löwen gejagt. Der Oppositonspo-litiker und (evangelikale) Bischof Joseph Kimani fordert nun das Eingreifen der UNO.
Der Konflikt im Kosovo wird von der Weltgemeinschaft noch immer nicht ernst genommen. Diese Meinung vertrat Bujar Bu-koshi, Chef der illegalen Regierung des Kosovo im Exil, in einem Gespräch mit der FURCHE, am Rande einer Albanien-Konferenz der Internationalen Helsinki-Föderation in Wien.
Bis 11. Dezember feiert die Bruckner-Gemeinde St. Florian „500 Jahre Markterhebung". Das Stift und die barocke Kirche werden aber bereits jetzt für das Brucknerjahr 1996 auf Hochglanz gebracht. Wäre es nach den Plänen der Nationalsozialisten gegangen, gäbe es heute nichts mehr zu feiern.
Österreich, das sich seinerzeit gerne als Brücke zwischen Ost und West sah, ist heute zur Drehscheibe geworden - mit beträchtlichen Chancen und Problemen.
50 Jahre nach dem sogenannten „Auschwitzerlaß" und drei Jahre nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sind die Roma in Osteuropa wieder Opfer von Gewalt und Vertreibung.
Die europäische Gemeinschaft ■ gehört reformiert. In diesem Punkt waren sich vor kurzem die Grünen Parteien der EFTA-Staaten bei ihrer Konferenz in Wien einig. Ob die Reform durch Mitgliedschaft oder Ablehnung der EG erreicht werden soll, darüber gingen die Meinungen auseinander.
Als Reaktion auf den Zusammenbruch des Kommunismus diskutiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) eine Neudefinition der Begriffe „Entwicklungsländer" und „Entwicklungshilfe".
Ein düsteres Bild der russischen Wirtschaft zeichnete der Moskauer Ökonom Vladimir Pankov bei einem Vortrag in Wien. Verantwortlich für die Misere sei vor allem die verfehlte Wirtschaftspolitik des ehemaligen Premiers Jegor Gaidar.
Die Grünen diskutieren die Probleme und eine neue Architektur der europäischen Sicherheit - in Österreich und europaweit. Im Gespräch mit der FURCHE präzisiert der Verteidigungssprecher der Grünen, der Theologe Severin Renoldner, seine Vorstellungen von einer neuen Struktur europäischer Sicherheit.
Vor der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen ein Blick in eine evangelische Gemeinde (A.B.) in Wien-Floridsdorf: Gemeinsam mit einem männlichen Kollegen wirkt dort die Pfarrerin Johanna Uljas-Lutz.
Die fehlende Solidarität der internationalen Gemeinschaft und die verstärkte serbische Repression machten es den Albanern im Kosovo immer schwerer, ihren friedlichen Widerstand gegen Belgrad fortzusetzen. Eine Eskalation des Konfliktes hätte ein „ungeheures Gemetzel" zur Folge. Das befürchtete Präsident Ibrahim Rugova auf einem vom Forum Schwarzenberg veranstalteten Vortragsabend in Wien.
Das „Pulverfaß" Kosovo steht unmittelbar vor der Explosion. Seit letzten Donnerstag machen die Serben in der zu 90 Prozent von Albanern bewohnten Provinz mobil. Für Edi Shu-kriu und Gazmor Cela vom Albanischen Frauenverband gehört das zum ganz normalen Wahnsinn. Es gebe täglich diese „normalen" Manöver der, im Gegensatz zu den Albanern, bis an die Zähne bewaffneten Serben, so die beiden Frauen.Für den Kosovo fordern Cela und Shukriu deshalb UNO-Truppen. Damitkönnte vermieden werden, „daß das Schicksal der Albaner schwer auf den Schultern der Europäer liegt."
Erinnern an Hiroshima, Nachdenken über den Krieg in Bosnien, Gedanken zu Krieg und Medien - die Friedensbewegung meldete sich unlängst mit Aktionstagen zu diesen Themen zu Wort.