Im April 1950 verurteilte ein New Yorker Gericht Julius Rosenberg und dessen Frau Ethel zum Tod auf dem elektrischen Stuhl, am 19. Juni 1953 wurde das Urteil vollstreckt. Sie sollen den Sowjets US-Atomgeheimnisse verraten haben, haben aber nie gestanden. Curt Riess, der vergangene Woche seinen 90. Geburtstag feierte, rief den Fall in seinem eben erschienen, jüngsten Buch in Erinnerung. Hier einige Stellen aus dem Kapitel „Der Verrat des Atombombengeheimnisses":
Das Buch stammt nicht von dem bekannten und durch seinen Roman „Lolita“ weltberühmt gewordenen Vladimir Nabokov, sondern von seinem Vetter Nicolas. Und der war und ist... — Hier entsteht schon eine Frage. Komponist war und ist er ganz zweifellos, er hat im Laufe seines langen Lebens — er ist über siebzig — zwei Opern geschrieben, die freilich beide nicht sehr bekannt wurden, unzählige Ballette, Filmmusiken, auch Kammermusik. Aber er hat auch vieles andere getan und war in vieles andere verwickelt. Er war Universitätsprofessor in Amerika^ ist es noch immer, spielte eine
Das Buch „Die Genossin“ von Klaus Rainer Röhl (Verlag Fritz Molden) ist weder ein Roman, als der er sich ausgibt, dafür aber ein „Tatsachen-Roman“, was im Vorwort ausdrücklich abgestritten wird.Warum eigentlich? Ein Schwindel, der leicht zu durchschauen ist. „Die Genossin“ ist ein Schlüsselroman. Der Verfasser, ehemals verheiratet mit Ulrike Meinhof, hat eben sie — als Katharina Holt —, dürftig verkleidet, in den Mittelpunkt gestellt.Überhaupt kommen fast alle mit der Meinhof liierten Personen vor, wenn auch unter anderem Namen, wie zum Beispiel Baader, die Enns-lin. Am
Da hat vor kurzem ein Richter vom Landgericht in Frankfurt am Main namens Hummerich ein bemerkenswertes Urteil gefällt. Es ist nur ein vorläufiges, eine Hauptverhandlung folgt noch; aber es besteht immerhin die Möglichkeit, sogar die Wahrscheinlichkeit, daß die mündliche Verhandlung dieses Urteil bestätigt. Und dann sieht es schlimm aus um die deutschsprachigen Theater. — Aber beginnen wir am Anfang.
„Iphigenie“ stand auf dem Programm des „Theaters am Turm“ in Frankfurt am Main, geleitet von dem vielversprechenden Regisseur und Autor Rainer Werner Faßbinder, der zumindest durch einige interessante Fernsehspiele auf sich aufmerksam gemacht hat. Auf dem Theater war er nicht ganz so erfolgreich.Nicht ahnend, daß es sich um eine Premiere handelte, ging ich an die Kasse. Dort sagte man mir, ich könne noch jede Karte haben. Auf die Frage nach der Länge der Vorstellung erhielt ich die Antwort, sie dauere etwa eine Stunde. Und: „Das Stück ist ja eigentlich nicht von Goethe, sondern
Ich bin in den letzten Jahren viel in deutschsprachigen Gebieten umhergereist und habe auch Theaterabende erlebt, an denen viel Jugend anwesend war. Sagen wir so zwischen dreizehn und achtzehn Jahren.Und diese Jugend benahm sich sehr seltsam. Sie lachte nämlich immerfort.Es versteht sich, daß man beim Schwank lacht. Oder auch bei einem Lustspiel, bei einer Komödie, bei einer Operette, bei einem Musical — immer vorausgesetzt, daß es da komische Stellen gibt.Aber ich spreche von Lachem bei Stellen, die man zumindest dafür als unpassend bezeichnen muß, und es handelte und handelt sich
Karl Kraus hat von seiner Monster-Tragödie „Die letzten Tag der Menschheit” geschrieben, sie aufzuführen würde zehn Tage respektive Abende in Anspruch nehmen und ein Marstheater — also wohl auch ein Theater von außerordentlichen Dimensionen brauchen. Trotzdem ist es immer wieder versucht worden, eine solche Aufführung zustande zu bringen, gelegentlich auch Lesungen, und obwohl bedeutende Teileindrücke entstanden — einen wirklichen Eindruck des Werkes bekam man bisher nie vermittelt.
Da hat der bekannte Literatur- und Theaterhistoriker Siegfried Melchinger unter dem Titel „Geschiehte des politischen Theaters” ein Buch erscheinen lassen, bei dem es sich um die Zusammenstellung von 24 Vorlesungen, gehalten an der Staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart, handelt Melchinger war übrigens auch Mitbegründer von „Theater — heute”, von welchem Unternehmen er sich aber bald zurückzog, da er, bis vor kurzem selbst Theaterkritiker, wohl spürte, daß das Theater so ode nicht ist wie die Zeitschrift und die in ihr beschriebenen Aufführungen. — Auch sie war und bleibt gefährlich — mit der Einschränkung, daß sie ja wohl nur wenige Leser hat. Das gleiche gilt für Melchingers Buch nicht mehr, seit es in einer zweibändigen wohlfeilen Ausgabe zu haben ist…
Manfred Weckwerth, ein Schüler Bert Brechts, Regisseur von gewissem Rang in Ost-Berlin, der schon vor einem Jahr in Zürich ein Stück Gorkis inszenierte, hat im Zürcher Schauspielhaus jetzt seinen „Richard III.” herausgebracht — Ich sage „seinen”, denn er zeichnet nicht nur als Regisseur, sondern auch als Übersetzer und Bearbeiter.Von der Bearbeitung ist eigentlich wenig zu spüren. Shakespeares Text ist — man muß heute schon wirklich sagen glücklicherweise und erstaunlicherweise — im wesentlichen beibehalten. Die Übersetzung ist eigentlich nichts anderes als eine
Zumindest vor oder nach jeder Frankfurter Buchmesse, die ja sehr international geworden ist, Ifesen wir mit tiefster Hochachtung, wie viele Tausend und Zigtausend Bücher nun wieder auf der Welt erschienen sind, und vielleicht auch mit Trauer, weil wir wissen, daß wir sie nie alle werden lesen können. Nicht einmal den germgen Teil von einem Prozent.Freilich, die Ziffern täuschen. Die Übersetzungen werden in den Statistiken nicht berücksichtigt, will sagen ein Buch, das fünfmal über- sezt worden ist, fungiert eben in diesen Statistiken als sechs Bücher und nicht als eines. Und manche
Reinhardt, Reinhardt und kein Ende! Nun kommt, nach dem Buch von Reinhardts Sohn Gottfried, nach seinem hundertsten Geburtstag, eine Gelegenheit, bei welcher sich plötzlich viele an ihn erinnerten, die ihn schon vergessen hatten, spgar — o Sünde! — nach der Frankfurter Buchmesse ein weiteres Buch über den großen, den größten aller Regisseure, man darf wohl sagen, d a s Buch. Ich weiß nicht, wie viele es lesen werden, jetzt, morgen, in den nächsten Monaten. Aber ich weiß, daß es in fünfzig Jahren noch gelesen werden wird und gelesen werden muß: von allen, denen Theater am Herzen liegt.
Unser Erstaunen — auch das der Theaterkenner — darüber, daß es nun schon zehn Jahre her ist, seit Gustaf Gründgens von der Bühne und fast gleichzeitig von der Bühne des Lebens abtrat, dieses Erstaunen ist leicht erklärbar, wenn man sich überlegt, was seither alles vorgefallen ist. Als er abtrat, als Hausherr in Hamburg, nicht wissend, daß aus seinen für später vorgesehenen Tourneeplänen nichts mehr werden würde, war das Theater, wie man heute so schön sagt, noch heil. Seitdem ist es, um es milde auszudrücken, „unheil“ geworden. Der relativ geordnete Betrieb hat sich zu einem Tohuwabohu entwickelt, besser gesagt unterentwickelt, dessen Sinn im Augenblick noch niemand ganz begreift. Nur daß es nicht mehr lange so weitergehen kann, wissen alle, mit Ausnahme der hochbezahlten subventionierten Direktoren, die Gehälter einstecken, von denen Gründgens nie träumte.
Die Ereignisse um die Geiselnahme jüdischer Auswanderer durch zwei obskure Palästinenser, ihre Forderungen und die Nachgiebigkeit der österreichischen Regierung haben ein Weltecho gefunden, wie man es sich in den Amtsräuimen am Ballhausplatz offenbar nicht träumen ließ. Aber mehr als die politischen Folgerungen für Österreich steht die Grundsatzfrage im Raum, ob und wie nun die Welt mit den politischen Kriminellen (vielleicht auch bald mit den nichtpolitischen) nach dieser Entscheidung fertig werden soll.Bisher hat man vor allem darüber diskutiert, technische Mittel anzuwenden.
In der Schweiz hat sich vor kurzem eine Art Kulturrevolution abgespielt, von der man merkwürdigerweise noch nichts erfahren hat; dabei bereitet sich die Sache schon seit einigen Jahren vor. Nun ist zwar noch nichts „Endgültiges“ geschehen —■. aber es sind eint; ^roße Anzahl von Resolutionen und Protestschreiben formuliert und geschickt worden, und es kann nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen sein, bis sich die europäische Öffentlichkeit mit der Angelegenheit befaßt es handelt sich um die Revolte der Bühnenautoren und der Komponisten von Bühnenwerken — die geht es ja an — gegen die unmögliche Art ihrer Bezahlung.
Ein großes Buch über einen großen Mann. Ein liebenswertes Buch über einen liebenswerten Mann. Und ein Buch, das alle lesen müßten, die sich für Theater interessieren.Eine Biographie ist es nicht, die Gottfried Reinhardt, Regisseur, Skriptautor, Filmregisseur, Produzent, über seinen Vater, den herrlichsten Theaterregisseur unseres Jahrhunderts und vermutlich vieler Jahrhunderte, geschrieben hat. Er nennt das Buch „Der Liebhaber“: ein zuerst befremdlicher Titel, der einem erst allmählich klar wird, und „Erinnerungen seines Sohnes“.Nein, keine Biographie (die sozusagen mit der
Friedrich Dürrenmatt, nach Ansicht vieler einer der bedeutendsten Dramatiker unserer Zeit, nach meiner Ansicht der bedeutendste, hat Anspruch auf Wahrheit. Verkünden wir sie also, die Wahrheit. Sagen wir es laut, selbst an dieser Stelle* wo es stört, um Morgenstern zu bemühen: sein letztes Stück war ein Durchfall. Das Stück „Der Mitmacher“ und die Aufführung.
Uber den sozialen, finanziellen, gesellschaftlichen Status dei Schauspieler ist im Laufe der letzten Jahrhunderte viel geschrie-ben worden, nicht hur Aufsätze, sondern Bücher, ja ganze Bibliotheken. Wenn heute ein paar Worte über dieses Thema gebracht werden, so weil es dank einem Mann wieder recht aktuell geworden ist: Curd Jürgens.
Noch in den zwanziger, ja, vielleicht noch in den dreißiger Jahren gab es eine Art Gesellschaftsspiel. Man fragte einander: „Wenn Sie den Rest Ihres Lebens auf einer einsamen Insel verbringen müßten, was würden Sie wohl mitnehmen?“Wohlgemerkt, was — nicht wen. In den zwanziger Jahren hatte wohl jeder die Garbo mitgenommen, in den dreißiger Jahren vermutlich die Dietrich. Aber darum ging es letzten Endes gar nicht. Es ging darum, was einer, der mit dem Leben abgeschlossen hatte, aus seiner bisherigen Welt retten würde?Viele meinten, sie würden den ,Faust' mitnehmen, andere die
Ich traf ihn in Bangkok, im Hotel Intercontinental, genauer: an der Bar. Ich kannte ihn schon aus New York, aus Washington und aus Paris. Kennen ist vielleicht zuviel gesagt. Ich wußte, wer er ist:Einer der bedeutendsten japanischen Zeitungsverleger. Japan hat unzählige Zeitungen. Die großen Verleger sind wirklich einflußreiche, in jedem Sinne wichtige und meist sehr reiche Persönlichkeiten. Der, mit dem ich an der Bar saß, war deprimiert. Der Grund: Seit einigen Monaten, seitdem Rotchina sozusagen wieder ins Gespräch gekommen war, bemühten sich die großen und auch die mittleren
Die meisten, selbst die Filmkenner, sogar diejenigen, die noch seine großen Filme gesehen haben, die er bis etwa 1955 produzierte, wissen gar nicht, daß er noch lebt. Er wird ja nun auch, am 17. August dieses Jahres, neunzig Jahre alt, und das ist' eitf biblisches Alter,.insbesondere für Hollywood, wo alles so sehr, sehr schnell geht. Aber er lebt noch. Das ist aber auch das einzige, was man mit Sicherheit von ihm sagen kann.
Elisabeth Bergner wird also am 22. August dieses Jahres 75 Jahre alt. Wirklich 75? Diejenigen, die sie früher kannten, in ihrer ganz großen Zeit, ja selbst diejenigen, die sie heute kennen, können es kaum glauben. Als sie noch jung war, glaubte man nicht, daß sie je alt werden könnte. Man glaubt es auch heute noch nicht.
Das Klassikerwort von der Nachwelt, die dem Mimen keine Kränze flicht, ist sicher in jenen Zeiten, da es entstand, richtig gewesen, jetzt aber nur noch bedingt richtig. Zumindest wenn man unter „Nachwelt“ die Welt versteht, die den oder die Mimen überlebt oder doch diejenigen, die den oder die Mimen noch gesehen und gehört haben. Sie werden nicht müde, sich selbst und uns daran zu erinnern: „Den Kainz hättest du noch sehen sollen! ... Oder den Moissi! Oder Bassermann! Caruso hat das viel schöner gesungen!“ Und so weiter.Aber in der letzten Zeit hört man solche Worte seltener als
Vor einigen Wochen gab Vittorio de Sica — vor 30 Jahren, ja, noch vor zwanzig eine Weltberühmtheit — ein Interview, das in Amerika erschien, dort aber kaum Aufsehen erregte. Aber einige wenige erinnern sich noch, wer er war. 70 Jahre jetzt. Die einen sagen: schon? Und die anderen: erst? Er hat unglaublich viele Filme gemacht und in noch viel mehr Filmen gespielt. Mehr als die meisten anderen Filmschaffenden. Freilich, einige dieser Filme waren so außerordentlich, daß die Fans — und zu denen gehörten die ernsthaftesten Kritiker — sich mehr erwarteten. Mehr im qualitativen als im quantitativen Sinne. Sein Soll erfüllte er, aber eben nur im quantitativen Sinn.
Ein Buch, gegliedert in 24 Kapitel, eines davon ist der modernen Technik im Dienste der Spionage gewidmet, das letzte den Westagenten hinter dem Eisernen Vorhang. Einer der Gründe für den Erfolg der sowjetischen und kommunistischen Spionage ist der dort gehegte Grundsatz, „ein Spion darf nicht unter Geldmangel leiden“. Da im Gegensatz dazu die Parlamente des Westens nur allzu gerne am Verteidigungsbudget Abstriche durchsetzen, kann dieser Grundsatz in entgegengesetzter Richtung nicht angewendet werden. Trotz der Bedeutung des Geldes weiß man in den östlichen Spionagezentralen, daß ein
Es ist schwer, wenn nicht unmöglich, einen auch nur einigermaßen „vollständigen“ Artikel über Leopold Lindtberg zu schreiben; eher schon ein Buch, einige hundert Seiten würden ihm vielleicht gerecht werden, ihm, dem ohne Zweifel profiliertesten Regisseur unserer Zeit. Er kann alles inszenieren, und er hat alles inszeniert. Klassiker und Moderne, Lustspiele und Tragödien. Er hat ohne Zweifel mehr inszeniert als jeder andere. Noch heute tut er es kaum unter sechs bis acht Inszenierungen pro Jahr. Früher waren es einmal zwanzig. — Hinzu kamen die Filme, die er während des Krieges und kurz danach in der Schweiz herstellte, fast alle kleine oder große Meisterwerke — ein Grund, warum ihn die deutsche und österreichische Nachkriegsproduktion schnitt. Hinzu kamen und kommen Lehrtätigkeiten an allen möglichen schweizerischen, deutschen und österreichischen Instituten.
Man könnte es meinen, wenn man der Kritik glauben würde. Aber wer tut das heute noch? Die Frage ist rhetorisch zu verstehen, denn um zu glauben, muß man erst einmal lesen, und — wieder rhetorisch — wer tut das noch? Ein viel gültigeres Argument gegen das Theater, das heißt für die These, es sei dem Untergang geweiht, ist die in den letzten Jahren sich erschreckend häufende Zahl der Mißerfolge und zwar allerorts, zumindest auf der deutschsprachigen Bühne (und um die geht es vor allem) — in Hamburg und in Berlin, in Zürich und in Wien, in Basel und in Stuttgart.
Das Wichtigste an diesem Buch („Von Berlin aus gesehen“, Seewald-Verlag, Stuttgart) ist sein Autor. Man weiß ja so ungefähr, was in den letzten zehn Jahren alles über Axel Springer geschrieben und geredet worden ist. Er ist, wenn man gewissen Zeitungen und Zeitschriften, Rundfunk- und Fernsehkommentatoren glauben darf, ziemlich der übelste Bursche, der seit Menschengedenken sein Unwesen treibt. Er, und nicht etwa Hitler oder Stalin oder die Leute, die in Berlin die Mauer gebaut oder die Tschechoslowakei, Ungarn und Ostdeutschland überfallen haben; nicht die Initiatoren von Kriegen
In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg erschien ein Roman, der in Amerika und darüber hinaus viel Aufsehen erregte. Er hatte den Titel „What makes Sammy run? — Warum rennt Sammy?“
Da sah ich neulich im Schweizerischen Fernsehen eine Art zeitkritische Studie über den Bestsellerbetrieb. Die Redakteure hatten »ich die Mühe- gemacht, die Bestsellerlisten einiger schweizerischer (nicht deutscher, nicht österreichischer) Publikationen unter die Lupe zu nehmen. Dabei kam etwas heraus, von dem diese Publikationen wohl angenommen hatten, es würde hie herauskommen.
Dies ist, wie die meisten politischen Artikel, eine Spekulation. Aber um die unerträgliche Spannung zu beheben, möchte ich gleich voranschicken: ja, Ich glaube, daß Hitler zurückkommt. Nicht der uns bekannte, der ist ja tot und erstaunlicherweise auch so vergessen, daß Umfragen in deutschen Schulen auf die Frage „Wer ist Hitler?“ nur selten die richtige Antwort bringen. Nein, der Hitler oder die Hitler, die uns bevorstehen, werden ein wenig anders sein, werden nicht alle Fehler machen, die ihr Vorbild gemacht hat.
Es ist — leider — ein Fall Klaus Mann, und ich hätte längst darüber schreiben sollen, denn ich bin oder zumindest war in diesem Fall eine Hauptperson, jedenfalls ein Hauptzeuge. Wenn ich es nicht tat, so deshalb, weil ich nicht in das, was man ein schwebendes Verfahren nennt, eingreifen wollte, obwohl das Verfahren eigentlich bevor es begann, nämlich spätestens nach Zusammenbruch des Dritten Reiches, beendet war.
Eigentlich wollte und sollte ich eine Kritik über sein letztes Buch schreiben. Aber als ich es las, kam mir so vieles in Erinnerung. Manches von dem, was in diesem letzten Roman erlebt und von Remarque in kaum verfremdeter Weise dargestellt wurde, manches, was wir zusammen erlebt haben. Und so schreibe ich heute, sicher gegen meine ursprüngliche Absicht, fast gegen meinen Willen, einige Erinnerungen an ihn auf.
Da las man zu Beginn des neuen Jahres in deutschen Zeitungen, Maximilian Schell, Schauspieler, Filmschauspieler und gelegentlich auch Regisseur, habe das Schauspielhaus Düsseldorf verklagt, weil der Leiter der Bühne, Karlheinz Stroux, seine „Pygmalion"-Aufführung nach der Premiere ohne seine Zustim- HaP. Was Im Attg^Hck di« l^eatetptiiąt^^^^^ ifetr^äB es kaum tH>«ai ėitt^^^P^ Das heißt,- es gibt schon ein Publikum oder viele Leute, die gern ins Theater gingen, wenn man sie nicht fast mit Gewialt daraus vertriebe. Man — das sind die Dramaturgen, aber vor allem die Regisseure, die Stücke spielen, welche niemand sehen will, und diejenigen, die man gerne sehen würde, so spielen, daß nicht einmal der Autor sie wiedererkennen würde.