Die Haltung der sowjetischen Satellitenstaaten gegenüber der mit soviel Lärm angekündigten und dann gescheiterten Gipfelkonferenz war von vornherein nicht einheitlich. Selbstverständlich wurde überall dem Wunsch Ausdruck verliehen, daß die Koexistenz zwischen Sozialismus-Kommunismus und kapitalistischer Welt Wirklichkeit werde, wie das Chruschtschow unablässig gepredigt hatte. Hinter dieser offiziellen Lesart verbargen sich aber die sehr unterschiedlichen und „unheiligen Egoismen“ der einzelnen Regierungen, die Sonderempfindungen der Völker, deren Mannigfaltigkeit sogar unter der
Bulgarien ist das Land, in dem der kommunistische Umschwung am wenigsten Hindernisse zu überwinden hatte und wo Rußland von jeher die meisten Sympathien genoß. Hier gab es noch unter der Monarchie der Koburger eine starke agrarkommunistische Bewegung, die mehrmals zu blutigen Ausbrüchen führte. Ja, die radikalen Strömungen reichen bis auf das Mittelalter zurück, wo das auf mannigfachen Wegen westwärts wandernde Gemenge sozialen Gleichheitstrebens und'dogmenfeindlicher, die Hierarchie bekämpfender Schwärmerei von den Bulgaren — and den benachbarten anderen Südslawen — den Ausgang
Unter allen mittel- und osteuropäischen Staaten, die an der Seite Deutschlands gegen die Sowjetunion Krieg geführt haben, ist Finnland der einzige, der dem politischen System der westlichen Demokratie treu bleiben konnte. Das tapfere kleine Volk hatte es verstanden, sogar als Bundesgenosse des Dritten Reichs seine Institutionen zu wahren und jedes wesentliche Zugeständnis an die Diktatur zu vermeiden. Die Finnen erstreben vor allem, Herren ihres eigenen Geschicks zu sein. Wenn sie irt ihrer Mehrheit sich vor allem den Angelsachsen verbunden fühlen, so hat das seine Ursache in der