In den Räumen des Österreichischen Kulturinstituts in New York wird eine Auswahl von drei Bilderzyklen des Kärntner Künstlers Valentin Oman präsentiert: Die „Artissi-ma”-Serie, die aus Ölkreideskizzen auf Zeitungspapier besteht, der Porträtzyklus „In Memoriam”, eine Vorlage der Wandgestaltung einer Verab-schiedungshalle und der dritte Zyklus „II Spirito Rosso”, in dem der Künstler die Tragik des Ralkankriegs auf eine sehr beeindruckende Weise bezeugt.Seine Rilder sind wie Fresken, die uns ein Menschenbild vermitteln, das wir kaum noch kennen. Es dringt -unter den vielen
Bis zum 24. März 1996 ist im Metropolitan Museum of Art in New York die Ausstellung „Haute Couture" zu sehen - eine vom Metropolitan Museum of ArtCostume Institute vortrefflich zusammengestellte Betrospektive —, Kostümwerk vom höchsten künstlerischen Rang, meisterhafte Schneiderkunst, Stickereien, Juwelen, Federschmuck, Spitzen und andere Accesoires, vom Jahr 1870 bis heute. Die Namen der Designer sprechen für sich: Charles Frederick Worth, Paul Poiret, Chanel, Dior, Ba-lenciaga, Givenchy, Versace. Der nahezu liebevolle Umgang mit der Vergangenheit, der nostalgische Duktus dieser
Das Solomon R. Guggenheim Museum in New York zeigt bis 14. Mai 1995 eine Retrospektive des profilierten, zeitgenössischen Vertreters der amerikanischen Kunstszene, des Malers Ross Rleck-ner (Jahrgang 1949).Die Schau umfaßt rund 70 Arbeiten, darunter den neuesten Leinwand-Zyklus, auserlesene Aquarelle und kleine Studien, Hauptwerke aus allen Schaffensperioden des Künstlers.Diese Arbeiten sind sehr deutlich in ihrem Pessimismus, ihrer Melancholie, dem Verlangen und den Ängsten unserer Zeit verankert. Sie reflektieren die so verworrene Fin-de-siecle „Condition humaine”, bei gleichzeitiger
Die junge Salzburgerin Elga Wimmer hat erreicht, was nur wenigen Galeristen in New York beschieden ist: Sie kann ihre eigene Richtlinie, unabhängig von aktuellen Kunsttendenzen, ohne Kompromisse durchhalten. Die gelernte Linguistin, anfangs als Übersetzerin tätig, lebte fünf Jahre in England und in Frankreich. Aus Paris wurde sie für die Modebranche in die große Welt befohlen. Auf vielen Reisen konnte ihr Interesse an Kunst besonders starke Impulse finden. Der Beschluß, in den Kunstbereich beruflich umzusteigen, kam dann von einem Tag auf den anderen.Der Erfolg kam wie
Die gebürtige Wienerin, seit 1939 im Exil lebende Wissenschaftlerin, Professorin und Vorsitzende der Soziologischen Fakultät der Rut- gers University, Newark/USA, Edith Kurzweil wurde von der Wiener Freud-Gesellschaft zu ei- nem zweimonatigen Aufenthalt nach Wien eingeladen, um an ei- nem Buch über die Psychoanalyse zu arbeiten. Nun liegt die englische Ausgabe vor, eine deutsche Fas- sung - in der Übersetzung von Max Looser - erscheint 1991 im Verlag Internationale Psychoanalyse München.Das Buch unternimmt den Ver- such, in einem breiten Spektrum einer vielschichtigen Analyse den
Wer sich dem unverwechselbaren Kolorit dieser Erzählung, ihrer zeitüberdauernden Schönheit hin- gibt, erspürt eine faszinierende archaische Welt, die Liebe und Hoffnung ausstrahlt.Jüdische Fromme warten auf das Kommen des Messias, auf die endgültige Erlösung. Eine Gemein- schaft wird geschildert, die im Bewußtsein der Gottesnähe lebt, in ekstatischer Glückserwartung. Gott und Mensch sind hier innigst ver- bunden und doch erwachen Zwei- fel. Die kritische Frage warum steigt allmählich empor, die Begriffe Gerechtigkeit und Frieden nähern sich immer mehr der Utopie.Die Neuausgabe
Abseits der gewohnten Verkehrswege, in jener heilsamen Umgebung, wo der Himmel immer noch sowohl dem Menschen als auch dem kleinsten Geschöpf gehört, fern der zerstörerischen Eile unseres täglichen Lebens, im sonderbaren Kontrast zu der vorbeisausenden Zeit liegt das barocke Stift Altenburg bei Horn. In der Krypta des Stiftes - welch ein ergreifender Raum — wird das Renaissance-Stück .Jlecastus” — \,ein Comedi von dem reichen sterbenden Menschen” — von Hans Sachs dargestellt.Es ist ein zeitloses Stück, das die Gegenüberstellung des Menschen mit dem Tod aufzeigt, die Einsamkeit
Wislawa Szymborska ist die polnische Meisterin der kleinen Metapher, „Moralistin, Anwältin der Freiheit, die die Entwicklungsgeschichte der eigenen Gattung ohne Illusionen betrachtet“, für die das eigene Leben nicht als „selbstverständliche Offensichtlichkeit“, sondern als „sonderbare Unterbrechung im Nichtsein“ zu sehen ist.Ihre Gedichte ins Deutsche zu übertragen bedeutet das Unmögliche möglich zu machen.Karl Dedecius, der Herausgeber und Ubersetzer dieser Auswahl, hat sich nicht nur der Magie der Sprache bedient, sondern auch die intellektuellen Schichten der Gedichte
Was geschieht, wenn nichts geschieht, zeigt das Beispiel Polens. Erstmals gibt es Berichte über die katastrophalen Umweltprobleme im Land der rauchenden Schlote.
Der Autor hat ein faszinierendes psychologisches Porträt des Dichters Heinrich Heine entworfen. Die positiven und negativen Züge seines zwiespältigen Charakters gleichgewichtend entfaltet Wolfgang Hädecke das Leben des feinfühligen Individualisten, des Visionärs, des literarischen und politischen Einzelkämpfers, des Poeten. Unter sorgsamer intellektueller Kontrolle wird der historische Hintergrund geschildert, die „zukunftsträchtigen Phänomene“ werden beleuchtet.In sechs präzis durchdachten Kapiteln führt Wolfgang Hädek-ke durch die Zeit zwischen 1797 und 1856 durch Deutschland
Im Jahr 1885, vor hundert Jahren, kam der polnische Schriftsteller Stanislaw Ignacy Witkie-wicz (Witkacy) zur Welt. Vor 46 Jahren, am 18. September, erreichte seine tief veranlagte Todessehnsucht ihren Höhepunkt. An diesem Tage, im tragischen September 1939, verübte er Selbstmord.Witkiewicz wuchs im Kreis bedeutender polnischer Künstler auf. Er war überempfindlich, neurotisch, neigte schon früh zum phüosophischen Denken, war künstlerisch begabt, studierte Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Krakau. Der Erste Weltkrieg traf ihn in Rußland an, und auch dort wurden ihm die
Die Nähe der riesigen Almen, die sich rund um den Wintersportort Lech am Arlberg ausdehnen, die einzigartige Lage des Ortes, brachten den Wiener Restaurator Josef Fastl darauf, hier Spuren von Besiedlung aus frühester Zeit zu suchen. Der Name Lech scheint zum ersten Mal im Jahre 642 n. Chr. als Flußbezeichnung „Licca" in einer Urkunde auf. Aus dem Fund einer mittelbronzezeitli-chen Lappenaxt geht die frühe Besiedlung der Gegend hervor, vielleicht war es nur Durchzugsgebiet.Josef Fastl, Freskomaler und Restaurator, der unter anderem am Wiener Stephansdom, in Schönbrunn, im oberen
(Burgtheater Wien: Gastspiel des Moskauer Gorki-Theaters, „So werden wir siegen" von Michail Schatrow, „Die Möwe" von Anton Tschechow) Das auf authentische Dokumente gestützte Stück von Schatrow soll in Lenins letzte Lebensphase führen und will bewußt Gedanken vermitteln, nicht nur diese Gestalt literarisch darstellen.Lenins Persönlichkeit soll, nach Absicht des Autors und der ausgewählten Dokumente, gezeigt und parallel dazu das politische Denken in der Sowjetunion dargestellt werden. Das wäre viel klarer und ausdrücklicher gelungen, wenn ein kritisches Gegengewicht sichtbar
Wie von wohlwollender Geste Gottes berührt dauert in seiner Vollkommenheit als Oase der einfachen Schönheit der Kalksandsteinbruch St. Margarethen, der schon seit 1959 ein internationales Symposion der Bildhauer beherbergt. Auch in diesem Jahr kam es zu einem Bildhauer-Treffen.Die Künstler — drei bedeutende Bildhauer aus Polen, Jerzy Ked-ziora, Edward Sitek und Tadeusz Markiewicz, und die jugoslawische Bildhauerin Milena Lah — haben die Absicht, nicht nur theoretische Überlegungen auszutauschen, sondern auch konkrete praktische Aufgaben zu erfüllen. Mit ihrer Kunst versuchen sie diese
Vor einigen Tagen wurde im Polnischen Institut der Bruder-Albert-Preis für außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der sakralen Kunst für das Jahr 1983 verliehen. Es erhielt ihn der seit zehn Jahren in Österreich lebende polnische Maler Leszek Piasecki für konservatorisch-künstlerische Tätigkeit in der Kahlenberger Kirche.Diese Feier hatte einen eigenen Rahmen, der sich in altpolnischer, beinahe familiärer Gastfreundlichkeit äußerte. Der herzliche Ton spiegelte sich auch in der Eröffnungsrede des Gastgebers des Institutes und in den Worten des Vizepräsidenten des polnischen
„Jch danke Gott für die Gnade unserer Begegnung und begrüße alle, die hier die brüderliche Solidarität zusammenbrachte.“ Mit diesen Worten wandte sich der Heilige Vater an seine Landsleute, die ihn am Montagabend am Karlsplatz in unzählbarer Menge versammelt erwarteten. Es gab etwas Erhebendes und unwieder- ruflich Schönes, Stärkendes in der Stimmung dieses Treffens.,JZin Volk“, sagte der Papst, „bedeutet eine eigenartige Synthese der Sprache, des Glaubens, der Traditionen, der Kultur; sie wird von den einzelnen Menschen gebildet. Jeden einzelnen Menschen aber bildet der Geist
In Polen, im PAX-Verlag, erschien ein neuer Lyrik- Band des katholischen Lyrikers und Prosaautors Zdzis- law Laczkowski: „Tobie przystoi piegsn“ - „Dir fügt sich das Lied“. Es ist ein Poem, „Seiner Heiligkeit, dem Apostel der Liebe und des Friedens, dem Papst Johannes Paulus II. gewidmet“. Das 74 Seiten umfassende Buch bildet ein kompaktes geschlossenes Werk. Es ist eine eigenartige Transformation der Sehnsüchte und des Leides, das hier die Grenzen des menschlich Ertragbaren fast übersteigt, jedoch: ein Hoffnungsschimmer bleibt erhalten.Die Worte dieser Lyrik schillern in
„Die silberne Brücke” von Eva Bakos ist ein Buch über zwei Frauen. Mutter und Tochter versuchen ihre Vergangenheit zu rekonstruieren, um die Ursache der gegenseitigen Spannungen nicht nur zu verstehen, sondern auch um sie mit einer silbernen Brücke des Lächems und der Zärtlichkeit zu überbrücken.Dichte aller Elemente, straffes Anwenden der epischen Mittel, gekonntes Führen der verschiedenen Handlungsfäden — so daß ein Teil des Gestern in die Gegenwart eindringt —, sachkundiges Anhalten des Augenblickes, genaue Beobachtung der Einzelheiten: dies sind die Vorzüge des Romans.Es
Im Klub ,J3elvedere" in Wien fand unlängst eine hitzige Diskussion statt. Als Einleitung in das Thema .JNeigt sich die künstlerische Seite der Freiheit zum Bösen" sprach Ernst Wolfram Marboe. In Zusammenhang mit dem Theaterstück „Die Bürger" kam man auch auf die ethische Position des Autors Peter Turrini zu sprechen.In Zeiten, in denen sich der Weg von einem Menschen zum anderen so unendlich verlängert habe, wo sich das Böse in kaum erkennbare Kostüme verkleidet, wäre es wichtig, die geistigen Grundwerte wirksam zu beschützen, die falschen Apostel der Moral zu
Schon über acht Monate lebe ich in Österreich. Die Entscheidung, hierher zu kommen, faßte ich nach langer und reiflicher Überlegung. Ich kam ohne Gepäck. Und fast ohne Geld. Das einzige, was ich hatte, war der Wille, hier zu bleiben, und die Hoffnung, hier ein Zuhause zu finden.Ganz am Anfang, fragte man mich sehr oft, warum ich meine Heimat verlassen habe. Es war und ist immer noch kaum möglich, dies zu beantworten. Die Wunde ist zu frisch und tut weh.Jetzt fragt man mich eigentlich nur noch sehr selten, und nur diejenigen, die das komplizierte Polen-Problem nicht im Ganzen be-:greifen.
Es ist Freitag. Mein liebster Tag der Woche. Ich kann zu Hause bleiben und die Freiheit genießen. Und auch noch glauben, daß das wirkliche Leben keinen Zugang hat. Beides ist Selbstbetrug. Um 6 Uhr muß ich doch aufstehen, um das Wasser zu erwischen: Das Fließwasser. Später wäre es schon kaum möglich. Die Sperre dauert manchmal bis zum Nachmittag. Man kann sich aber auch daran gewöhnen. Auch an das Phenolgemisch, das nachher aus dem Wasserhahn fließt, um sich auf eine ganz originelle Weise in Tee oder Kaffee zu verwandeln. XViele absurde Tätigkeiten habe ich dank dieser Situation