Über Architektur, ihre derzeitige Konjunktur und ihre vielen Öffentlichkeiten. Ein ZwischenrufArchitektur existiert. Als Kunst, als Kulturtechnik, als Kulturindustrie. Und eben nicht nur als Investment und Rendite. Öffentlichkeiten für Architektur gibt es dadurch viele, politische wie mediale. Architektur, als gebaute Kunst, ist öffentlich wie keine andere. Und die Architektur ist auf verhängnisvolle Art und Weise mit einem Bauen an sich verknüpft, wo eben Architektur nicht stattfindet. Das unterscheidet aber auch die Architektur von den anderen Künsten, die nicht, wie es der große
Neubauten in Wien sollten als Chance für die Zukunft begriffen werden und nicht der mächtigen Ewiggestrigen-Lobby geopfert werden.Kein Zweifel darf daran bestehen, dass die zeitgenössische Architektur im Wien der letzten zwanzig Jahre bedeutende Leistungen erbracht und wesentliche positive Spuren hinterlassen hat. Beachtliche neue Wege im Wohnungsbau wurden beschritten, die Schulbau-Initiative Wiens hat internationale Aufmerksamkeit erlangt. Und unübersehbar ist die Donau-City jetzt schon zu einem überraschenden neuen Orientierungspunkt im Stadtgefüge geworden. Das Museumsquartier nicht
Eines ist unbestritten: Wien und die Ostregion - und daran än- dert auch die Öffnung der Ostgren- zen nichts - benötigen dringend eine wirtschaftliche und strukturelle Modernisierung, um den ökonomi- schen Anschluß am Weg nach (West)Europa nicht zu verpassen. Ob dafür eine Weltausstellung die einzige „Trägerrakete“ ist, steht nicht zur Debatte - eine andere Alternative ist nicht in Sicht.Eine Weltausstellung wird nicht neu erfunden. Sie ist ein „Produkt“, das 1851 mit der ersten Weltaus- stellung in England „erfunden“ wurde. Ein „Produkt“, das natür-lieh Veränderungen