Die erste Wechselausstellung des Jüdischen Museums in Wien ist eine Fotoausstellung über jüdische Gegenwart in Wien. Seit Ende 1993 verfolgte Harry Weber die Idee, das jüdische Leben in Wien mit der Kamera festzuhalten. Bereits im Frühjahr des darauffolgenden Jahres war Weber mit seiner Kamera unterwegs. Entstanden ist ein Porträt jüdischer Gegenwart, fernab institutionell geprägter Äußerlichkeiten, aus der persönlichen Sicht des Fotografen.Weber hielt unter anderem Männer bei der Eröffnung der Wiener Jeschiwa (Talmudschule) im Bild fest, fotografierte den Stadtbummel von drei
Die Malerei, die in den letzten fünfzig Jahren in Österreich entstanden ist, hat sich mit Verspätung über die Landesgrenzen hinaus durchgesetzt. Heute ist sie aus der internationalen Kunstszene nicht mehr wegzudenken.Das Wiener Künstlerhaus zeigt nun eine Ausstellung österreichischer Malerei seit 1945 mit Werken von zweiundvierzig Malerinnen und Malern. Alle Objekte stammen aus der Kunstsammlung des Unternehmerund Sammlerehepaars Karlheinz und Agnes Essl, das seit mehr als zwei Jahrzehnten österreichische Malerei nach 1945 sammelt. So umfaßt die Sammlung Essl heute insgesamt mehr als
Zwei jungen deutschen Künstlern widmet sich eine umfangreiche Ausstellung: Mit der Installation „Moderne, rundum/Vienna Version" des 1959 in Düsseldorf geborenen Mischa Kuball setzt das Museum die vor Jahren begonnene Reihe fort, in der zeitgenössische Künstler Arbeiten für den Herkulessaal des Palais konzipieren. Kuball setzt sich seit etwa fünfzehn Jahren mit dem Medium Licht auseinander und stellt im barocken Saal acht um die eigene Achse rotierende Diaprojektoren auf, die rein geometrische Formen und Porträts von Zeitzeugen aus Wissenschaft und Kultur an die Wände werfen.
Bei der Neugestaltung der Musikergedenkstätten im Verband der Museen der Stadt Wien durch Elsa Prochazka wurden nun . auch die Gedenk- und Ausstellungsräume in Franz Schuberts Geburtshaus (Nußdorferstraße 54) fertiggestellt und allgemein zugänglich gemacht. In dem Haus auf dem Himmelpfortgrund Nr. 72 - vormals „Zum roten Krebsen" - wurde der Komponist am 31. Jänner 1797 geboren, hier verbrachte Schubert die ersten viereinhalb Jahre seines Lebens. Genau an diesem Ort wird nun der größte Teil seiner Biographie veranschaulicht: Die Ausbildung, die musikalische Entwicklung, Familie
Die Galerie Hilger präsentiert den englischen Pop Art-Künstler Allan Jones. Der 1937 in Southampton geborene Jones zeigt Malerei, Arbeiten auf Papier und Dreidimensionales, wobei die Darstellung von Rewegung ein zentrales Thema ist. Daneben kennzeichnen die hyperrealistische Wiedergabe von Personen und die plakative Farbigkeit seine Werke. Ob in „Dancing Gate" (1993), „Love Song" (1995) oder „Totem", in jedem Bild verschmelzen die Konturen der Figuren durch Farbüberlagerungen, die Auswirkungen von Bewegungen werden gekonnt dargestellt. Allan Jones überzeugt durch gezielt eingesetzte
Die Umbauarbeiten im Palais Eskeles sind fast abgeschlossen, der Wiedereröffnung am 29. Februar 1996 steht nichts mehr im Wege. Das Konzept der beiden Architekten Gregor Eichinger und Christian Knechtl, das die Ausstellungsfläche um fast 25 Prozent erweiterte (auf 1.400 Quadratmeter), kann sich sehen lassen: Zentrales gestalterisches Element ist die großzügige gläserne Überdachung des Veranstaltungsraumes, der im Erdgeschoß liegt. Dort werden unter anderem die Sammlung Max Berger im Rahmen der ständigen Ausstellung und eine permanente Installation der New Yorker Künstlerin Nancy Spero
Benjamin Britten, der bedeutendste englische Komponist des 20. Jahrhunderts und Schöpfer von 18 musikdramatischen Werken, wurde am 22. November 1913 in Lowestoft, East Anglia, als Sohn eine Zahnarztes und einer begeisterten Amateurmusikerin geboren. Er ist ein häufiger Gast auf den Wiener Opernbühnen. Eine Aufführungsserie von Brittens „The Turn of the Screw" in der Wiener Kammeroper sorgte Ende des vergangenen Jahres für Aufsehen.Nun zog die Wiener Staatsoper nach: „Peter Grimes", Brittens aufwühlendes Porträt eines rebellischen Fischers, feierte seine Erstaufführung im
Günter Grass, 1927 in Danzig geboren, wurde erst nach einer Ausbildung als Bildhauer und Graphiker Schriftsteller. Derzeit kann man seine Zeichnungen, Aquarelle und Lithographien im Historischen Museum der Stadt Wien sehen. Gleichzeitig mit dem Roman „Ein weites Feld" entstanden, wurden die ausgestellten Blätter geschaffen, um wichtige Szenen, dichterische Sachverhalte auch, nach der bildlichen Darstellung klarer, vielleicht besser, schriftstellerisch bewältigen zu können. Grass' Werke wirken auf den Betrachter zunächst monoton, sie scheinen von einer stupenden Konsequenz zu sein.
Die Ausstellung „In einem anderen Land - Österreichische Kunst im amerikanischen Exil 1920-1950", in Kooperation mit der Mary and Leigh Block Gallery Northwestern University in den USA konzipiert, umfaßt etwa hundertvierzig Exponate von elf ausgewählten Künstlern. Unter ihnen finden sich Max Oppenheimer, Henry Koerner, Anna Mahler und Josef Binder. Sie alle wanderten zwischen den beiden Weltkriegen aus den verschiedensten Gründen nach Amerika aus.Unter den ausgestellten Werken finden sich anmutige Arbeiten wie beispielsweise Max Oppenheimers „Streichquartett", Hans Böhlers
Seit kurzem gibt es ein fünfund-vierzigminütiges Wien-Video, das sich mit dem Kultur- und Geistesleben der Juden Wiens in Vergangenheit und Gegenwart auseinandersetzt.Im Mittelpunkt stehen die Aktivitäten der jüngsten Vergangenheit, die ausgehend von der Gegenwart die wichtigsten Eckdaten der Geschichte der Wiener Juden reflektiert. Der Bogen reicht von der ersten Ansiedlung im Mittelalter über die beiden großen Vertreibungen bis zur Emanzipation im 19. Jahrhundert.Dem Holocaust, der auch die blühende jüdische Gemeinde Wiens -vor 1938 lebten rund 180.000 Juden in Wien - zerstörte, ist
Im Zwanzger-Haus wird zur Zeit originelle und hochinteressante Kunst mit bewußter Einbeziehung des Betrachters geboten. In der Schau „Seif Construction" wird der Besucher zum Mitspieler, zu einem unverzichtbaren Teil des Werkes. Kunstwerke, die von ihren eigenen Herstellungs- und Funktionsweisen handeln und diese explizit thematisieren, spielen in der Kunstproduktion seit den sechziger Jahren eine wichtige wie auch unverzichtbare Bolle.Die Kunst der Selbstbezüglichkeit ist aber von ihren Zielsetzungen und historischen Hintergründen her viel zu differenziert ausgerichtet, um in einer
Nach dem Erfolg der TV-Serie über die Habsburger hat sich das Team um Brigitte Vacha und Alois Hawlik rechtzeitig zum Mil-leniums-Jahr mit dem zweiten großen österreichischen Herrscherhaus auseinandergesetzt. Der TV-Dreiteiler „Schleier, Kreuz und Schwert" ist Teil eines Medienpaketes, das zum Millennium in die Welt der Babenberger einführt. Der Dreiteiler erscheint auch als Video-Edition und ein umfassender Bild-Textband, erschienen im Grazer Styria-Verlag, sowie eine CD des Ensembles Les Menestrels mit Minne-und Tanzliedern und geistlicher Musik aus der Zeit der Babenberger runden
A Die Galerie Hilger präsentiert zur Zeit Georg Eislers neueste Jazz-Bilder. Die dynamischen Werke des international renommierten Österreichers zeugten schon früh von seiner zweiten großen Leidenschaft neben der Malerei - der Jazzmusik. Deutlich ist der Einfluß seiner zahlreichen Reisen und Amerikaaufenthalte, die ihn immer wieder zu großartigen Bildkompositionen inspirierten: „Ich glaube nicht, daß es eine musikalische Malerei, eine Musik gibt, die sich in einer anderen Kunst darstellen läßt. Trotzdem habe ich das Gefühl, mit der neuen Serie von Jazzbildern an gewisse Nahtstellen
Die diesjährige Landesausstellung mit dem Titel „Schatz und Schicksal" ist von 4. März bis 27. Oktober in Mariazell und Neuberg an der Mürz zu sehen.Während Mariazell mit seinen bedeutenden Kunstobjekten und tausenden Votivgaben vertreten ist, wurde in Neuberg an der Mürz 1379 zwischen den Habsburgern Albrecht III. und Leopold III. der Neuberger Teilungsvertrag unterzeichnet, der auf lange Sicht das Schicksal der österreichischen Länder bestimmte. Habsburger waren es auch, die durch ihre Wallfahrten nach Mariazell den Ruhm dieser Gnadenstätte förderten und damit wesentlichen
In einer großzügig angelegten Ausstellung wird das Schaffen des 1930 in Salzburg geborenen Architekten Wilhelm Holzhauer vorgestellt. Zunächst Bautechniker studierte er anschließend an der Akademie der bildenden Künste bei Clemens Holzmeister und leitete ab 1953 ein gemeinsames Architekturbüro mit Friedrich Kurrent und Johannes Spalt. Ende der fünfziger Jahre ging Holzbauer nach Winnipeg, Kanada und an die Yale-Universität in die USA. 1964 eröffnete er ein Büro in Wien, fünf Jahre später auch in Amsterdam.Unzählige Skizzen, Entwürfe, Modelle und Fotos bringen Holzbauers Projekte
Die Kunst.Halle.Krems präsentiert aktuelle Arbeiten aus Alfred Hrdlickas Meisterklasse für Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Ausstellung mit dem Titel „Tradition und Verweigerung - Skulptur im sakralen Raum" wurde von Gastprofessor Friedhelm Mennekes SJ, dem Leiter der Kunst-Station St. Peter in Köln und seit Jahren für zeitgenössische Kunst im Spannungsfeld zu Glaube und Christentum engagiert, angeregt. Ausgehend von zum Teil höchst kontroversen Diskussionen mit den Studierenden über die Skulptur und das Sakrale entstanden diese 17 Arbeiten. Der
Die Neugestaltung der Mozartgedenkstätte im „Figarohaus" in der Wiener Domgasse 5 bildet einen Höhepunkt innerhalb der Wiener Musikergedenkstätten in Wien. Von September 1784 bis April 1787 lebte Wolfgang Amadeus Mozart an der oben genannten Adresse und schuf hier nicht nur die namengebende Oper „Le Nozze di Figaro" (Uraufführung Mai 1786), sondern auch die Musik zu „Der Schauspieldirektor" (Uraufführung Februar 1786). Der prächtigste Raum der in der Beletage im ersten Stock gelegenen Wohnung ist mit kunstvollen Stuckreliefs ausgestattet, die auf einen der früheren
Im Tiroler Landeskundlichen Museum im Zeughaus Kaiser Maximilians I. läuft zur Zeit die hochästhetische Ausstellung „Meisterwerke geschliffener Glaskunst". Penny Sparke vom Boyal College of Art in London wurde von der Firma Swarovski eingeladen, eine Ausstellung zur europäischen Geschichte des Glasobjektes im 20. Jahrhundert zusammenzustellen. Die Schau umfaßt vierundvierzig Kristallobjekte aus Österreich, Tschechien, England und Finnland. Die Exponate werden chronologisch im Kontext der Entwicklung des modernen Designs präsentiert.Seit Beginn dieses Jahrhunderts haben renommierte
Als der jugendliche Ludwig Ferdinand Graf nach Paris zog, um dort das Neue, das Strahlende zu empfangen, war der Himmel der Wiener Malerei noch verhängt. Heimgekehrt begriff er die Umgebung ebenso wie diese ihn." So schrieb Max Roden im Jahre 1933. Das Werk des 1868 in Wien als Sohn des akademischen Malers Ludwig Graf geborenen Künstlers ist nun erstmals wieder mit rund vierzig Arbeiten im Oberen Belvedere zu sehen. Als Grundanliegen seiner Malerei sah der Impressionist und Postimpressionist das Studium der Farbe, die er als das für ihn eigentliche Gestaltungsmittel einer steten
Die Innsbrucker Universitätsbibliothek blickt heuer auf zweihundertfünfzig Jahre ihres Bestehens zurück. Am 22. Mai 1745 von Maria Theresia als „Bi-bliotheca publica" gegründet, also als allgemein zugängliche wissenschaftliche Bibliothek, kam ihr von Anfang an eine doppelte Aufgabe zu, nämlich die Literaturversorgung der Universität,, aber darüber hinaus auch die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit wissenschaftlicher Literatur.In diesem Sinne versteht sich die Universitätsbibliothek Innsbruck seit jeher und bis zum heutigen Tage als zentrale Bibliothek des Landes Tirol und
Der Kultur-Tourismus boomt wie nie zuvor und Reiseveranstalter bieten immer mehr Pauschalreisen inklusive kultureller Veranstaltungen an. So widmet sich eineinhalb Monate vor den Salzburger Festspielen das Musikfestival Potsdam Sanssouci vom 9. bis 25. Juni dem vor zweihundert Jahren geborenen „König der Künstler”, Friedrich Wilhelm IV. Eine Vielzahl von Konzerten, Lesungen, Opern- und Theateraufführungen sowie eine große Ausstellung der Stiftung Preußische Schlös-.ser und Gärten Berlin-Brandenburg, die das Leben und künstlerische Wirken dieses Monarchen zeigt, werden
Max Weiler wird fünfundachtzig; Grund genug, daß zwei Museen mit Ausstellungen gratulieren. Die Albertina zeigt im Looshaus am Michaelerplatz Zeichnungen und die Osterreichische Galerie im Oberen Belvedere Malerei. Beide Ausstellungen präsentieren Weilers Schaffen aus den Jahren 1961 bis 1967.Der Tiroler Weiler, Sohn eines Richters, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, an der er von 1965 bis 1980 dann als Professor wirkte. Der Künstler wurzelte in der katholischen „Neuland”-Bewegung und vertrat nach dem Zweiten Weltkrieg einen religiösen Expressionismus. Von Ludwig
Ines Lombardi, 1958 in Brasilien geboren, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst bei Maria Lassnig und lebt in Wien. Die Installationskünstlerin erhielt nun die Möglichkeit zu ihrer ersten Museumsausstellung. Im Palais Liechtenstein zeigt sie derzeit eine Installation aus etwa dreißig Fotos. Diese nicht uninteressanten fotografischen Arbeiten ermöglichen eine Rekonstruktion ihrer früheren Ausstellungen sowie einiger Ateliersituationen. Lombardi hängte ihre Arbeiten bewußt in Augenhöhe, um dem Betrachter so eine exakt-genaue Auseinandersetzung mit ihren Werken zu
Gleichzeitig auf Schloß Tirol bei Meran und im Stift Stams - vierzig Kilometer westlich von Innsbruck - startet am 13. Mai die erste gemeinsame Tiroler Landesausstellung. Unter dem Titel „Eines Fürsten Traum Meinhard II. - Das Werden Tirols” soll das Werden des Landes Tirol im Mittelalter an rund siebenhundert Objekten gezeigt werden. Anlaß dazu gab der Tod von Meinhard IL, Graf von Tirol (und seit 1286 auch Herzog von Kärnten), der sich heuer zum siebenhundertsten Mal jährt. Auf Meinhards II. Grabinschrift im Kloster von Stams steht „Dem Begründer des Friedens und Verderber des
Die Bilder der Innsbruckerin Gerhild Diesner sind von weitem zu erkennen. Weit über die Grenzen ihrer Heimat wurde die 80jährige Künstlerin bekannt. Unverwechselbarkeit, Eigenheit und intensive Farbgebung zeichnen sie aus. Sie begeisterte sich für van Gogh und Gauguin: „Malerei muß mehr als bloß ein Hobby sein. Sie ist eine Leidenschaft, die das Ganze verlangt, sonst ist es alles nur halbe Malerei und halbes Leben.”Die Werke der Tiroler Künstlerin sind leicht lesbar. Der Zugang ergibt sich in erster Linie über die Farbe und den Charme der Bilder. Sie malt das Eingebundensein des
Im 20er Haus zeigt man parallel die Entwicklung von Claude Viallat und Noel Dolla. Beide gehörten von 1969 bis 1971 der legendären französischen Künstlergruppe „Supports/Surfaces” an. Wegen politischer Meinungsverschiedenheiten trennten sie sich von der Gruppe und beschäftigten sich fortan vor allem mit der Untrenn-barkeit von Farbe und Träger. Neutrale Motive, meist geometrische, werden in serienartiger Reihung nebeneinander gesetzt: alle anekdotischen und subjektiven Momente sollen ausgeschalten werden. Viallats Arbeiten bestehen oft aus gewöhnlichem Stoff oder aus Abdeckplanen,
Erstmals in Österreich ist eine \ Ausstellung des 1951 in New -JYork geborenen Julian Schnabel zu sehen. Die Galerie Würthle zeigt siebzehn großformatige Bilder und Zeichnungen des Malers und Bildhauers aus den Jahren von 1975/76 bis 1994. Der Künstler, der dem Tafelbild zu neuer Attraktivität verhalf, verbindet Malerisches mit außergewöhnlichen Materialien, die er auf seine Bilder nagelt, klebt oder schraubt. Während die gemalten Formen, Symbole, Figuren und szenischen Situationen wie unter anderem in „Jerusalem” (1988) und bei „Untiled (1981) nicht eindeutig interpretierbar
Das Wissen ist ein dünne Eisdecke über dem kochenden Abgrund des Glaubens. Es deckt den Glauben zu, ohne dessen Macht zu erreichen: Der Glaube treibt im Unterbewußtsein unkontrolliert sein Wesen. Und nicht nur er: Das Irrationale steigt aus der Tiefe. Was aus der Tiefe steigt, ist gefährlich.Der Nachlaß von Friedrich Dürrenmatt, 1921 geboren, ältester Sohn eines protestantischen Pfarrers, kam 1991 an das neugegründete Schweizerische Literaturarchiv Bern, das diese Wanderausstellung konzipiert hat. Unter dem Titel „Querfahrt. Das literarische Werk” zeigt man eine Exposition zu Leben
„Die Zeitlösigkeit der Israelischen Landschaft”, sagt Nora Kronstein, „ist eine ständig neue Herausforderung für einen Maler”beschreibt die in Wien geborene Nora Kronstein-Rosen, die 1938 in die Schweiz emigrierte, ihre Inspiration durch dieses Land. Kronstein studierte bei Johan-nes Itten und lebt heute in Israel. In der Hof-Galerie des Wiener Palais Palffy zeigt die Malerin neben zarten Frauenporträts vielschichtige anmutige Landschaftsbilder. Durch ihren vorzüglichen sensitiven Farbsinn schafft Kronstein poetische, romantisierende Werke von subtiler Eleganz und lyrischer
Der 1938 in Istanbul geborene und in Paris lebende Installationskünstler Sarkis mit seiner Ausstellung „Das Licht des Blitzes, der Lärm des Donners” im Palais Liechtenstein bevorzugt Themen der Mythologie und das Schamanen-tum im besonderen. Er versteht sich selbst als Magier, der den farbigen Reichtum der Welt mit seinen eigenen theatralischen Mitteln inszeniert. Rotes und grünes Licht, ergänzt von mystischen Klängen, wirkt beruhigend und befreiend auf den Ausstellungsbesucher. Auch autobiographische Hinweise finden sich in Sarkis Werken: Der Künstler weist auf Orte hin, an denen er
Aufgrund der geplanten Neugestaltung der Älbertina zeigt man Aquarelle des 1890 in Bologna geborenen Giorgio Morandi in der Akademie der bildenden Künste Wien. Siebenundsechzig Werke aus dem Besitz des Museo Morandi in Bologna sind zu sehen.Morandi arbeitete 1914 zunächst kubistisch und futuristisch, von 1916-18 verband er den Kubismus mit verfeinerten Umrissen und pastellartigem Kolorit und geriet nach 1918 unter den Einfluß der „Pittura metafisica”. Der 1964 verstorbene Künstler verstand es, einfache Gegenstände in einem unbestimmten Raum darzustellen und sie von hartem Seitenlicht
Ganz auf Weiblichkeit setzt die Galerie Würthle in ihrer laufenden Ausstellung: Gezeigt werden Meisterwerke der Fotografie, die von den drei prominentesten Vertreterinnen dieser Sparte aus den dreißiger Jahren stammen.Die Frau hinter der Kamera existierte seit den Anfängen des Mediums, obwohl dessen weibliche Vertreter lange totgeschwiegen wurden.In der Zwischenkriegszeit, als der Stellenwert der Fotografie erkannt und als künstlerisches Ausdrucksmittel auch für die Frau akzeptiert wurde, fanden die Arbeiten dreier 'aus Wien stammender Fotografinnen weltweites Ansehen: Madame D'Ora, Trade
Isidor Kaufmann (1853-1912) wurde in Arad geboren, sein Talent zunächst verkannt, seit seinen Studienjahren lebte er in Wien und suchte von hier aus den Weg zurück zu seinen eigenen Wurzeln. Abseits von Zeitströmungen fasziniert Kaufmann durch zeichnerische Genauigkeit und minuziöse Gestaltung.Kaufmann wollte die weitgehend unbekannte Welt des Ostjudentums glorifizieren, sein romantischer, nostalgisch verklärter Blick ist den Biedermeiermalern des 19. Jahrhunderts vergleichbar. In allen seinen Werken versuchte er dem Betrachter eine stimmungsvolle Welt zu vermitteln.Während der NS-Zeit
Erst in den vierziger Jahren, nach längerer Tätigkeit als Kaufmann und Weinhändler, widmete sich der 1901 in Le Havre geborene Jean Dubuffet ganz der Malerei. Seine frühen Grafiken aus den Jahren 1944 bis 1953 sind nun in der Wiener Galerie Hilger zu sehen. Er arbeitete mit außergewöhnlichen Techniken in primitiv erscheinenden Bildgestaltungen. Über sich selbst schrieb der französische Maler: „Ich meinerseits habe eine hohe Achtung vor den Werten der Wildheit: Instinkt, Leidenschaft, Launenhaftigkeit, Heftigkeit und Raserei!”Und genau jene Werte sind etwa in „Fraicheur”, 1959,
Die Ausstellung Aquilo (Nordwind), die derzeit im 20er Haus gezeigt wird, gibt anhand von vierzehn jungen Künstlerinnen und Künstlern aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden einen Einblick in die in Mitteleuropa weitgehend unbekannte skandinavische Gegenwartskunst. Gezeigt werden zirka fünfzig Arbeiten, vorwiegend aus den Bereichen Installation, Objektkunst und Fotografie.Alle ausgestellten Werke spiegeln die Kühle und Komplexheit Skandinaviens wider. Positive künstlerische Einblicke, Originalität, interessante Aspekte sowie Vielfalt dominieren. Unter anderem ist Henrietta
Das Jüdische Museum Wiens präsentiert als erste Ausstellung des Jahres eine Auseinandersetzung mit einem ideologisch und politisch überfrachteten und belasteten Begriff: „Heimat”. „Heimat - Auf der Suche nach der verlorenen Identität” ist der Haupttitel einer Veranstaltungsserie, die aus der Ausstellung, einem Symposion im Jüdischen Museum und einer umfassenden Filmretrospektive im Osterreichischen Filmmuseum besteht.Im Museum zeigen 13 Fotografen ihre Heimatbilder, ihre ganz persönliche Sicht von Heimat. Unter anderem sind Fotos von Künstlern wie dem Italiener Flavio Faganello,
Der Entwurf umfaßt zwölf Paragraphen und soll laut Friedrun Huemer, Abgeordnete zum Wiener Landtag, erneut eine Kulturdebatte in Gang setzen. Die Wiener Grünen wollen auch in Wien Kulturförderung auf eine gesetzliche Grundlage stellen (in allen übrigen Bundesländern ist dies ja bereits der Fall), um Bürokratismus, Manipulation und eine Politisierung der Kultur hintanzuhalten.Schwerpunkt im vorliegenden Entwurf sind die Förderung der Gegenwartskunst und -kultur, die Entfaltung kultureller Aktivitäten allgemein, die Selbstentfaltung der Persönlichkeit durch schöpferische Betätigung
Andreas Vitasek präsentiert f seiner gleichnamigen soeben erschienenen ersten Video-Kassette ein Num- mern-Kabarett für höchste Ansprüche. Vitasek, der Theaterwissenschaft und Germanistik an der Wiener Universität studierte und die Theaterschule Jacques Lecoq in Paris besuchte, zählt zu den Beliebtesten und den Besten seines Genres. Im vorliegenden Video — einer ungekürzten Live-Aufzeichnung aus dem Wiener Vindobona - strapaziert Vitasek einhundertunddrei Minuten hindurch nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch den Geist seiner Zuseher. Ob in „Das Taxi“, „Freunde zu
Das Kunsthistorische Museum zeigt in Zusammenarbeit mit der Wiener Galerie Hilger acht Plastiken von Alfred Hrdlicka. Anlaß dazu ist die Fertigstellung des Plastiken-Duos „Boxer“. Direktor Wilfried Seipel möchte mit dieser Bildhauer-Schau kulturelle Grenzen überschreiten und auch in den altehrwürdigen Räumen des Kunsthistorischen Museums Moderne präsentieren: „Es sollen Zeichen gesetzt und neue Besucherschichten erreicht werden!“Alfred Hrdlicka zeigt schwer tragende, geschundene, zerbrochene Helden, im Foyer, auf der Stiege und im Kuppelsaal des Museums. Der Besucher findet eine
Unter dem vieldeutigen Titel „Mir ist heiß / Ich’ bin heiß“ zeigt die Kinogalerie des Wiener Künstlerhauses Aktmalerei der 1963 in Stuttgart geborenen Catharine Reichel. Der neueste Bilderzyklus der Wahlwienerin sorgte schon vor der Ausstellungseröffnung für Aufregung. Die Schülerin von Arnulf Rainer und Erich Wonder wörtlich: „Würde uns auch nur irgendjemand ohne provokante Elemente in der Kunst ernstnehmen?“Dennoch ist Reichels Kunst weit entfernt von Obszönität, Perversion und geschmacklosen Nacktdarstellungen. Die Künstlerin bringt klare Linien, wohlgeformte Körper
Der spätgotische Flügelaltar des „Schottenmeisters“ eine reichhaltige Gemäldesammlung, Möbel, Tapisserien, Paramente und liturgische Geräte werden neu präsentiert.
Michael Niavarani, seit einem Jahr Leiter des traditionsreichen Simpl, über sein Verständnis von Kabarett, sein aktuelles Programm und die Zukunftsperspektiven für sein Haus.
In der Galerie Hilger sind zwei engagierte Künstler zu sehen: Zum einen der 1957 in Paris geborene Alain Balzac, der seit mehreren Jahren an zwei sich ergänzenden Werkgruppen arbeitet. Nämlich an geometrischabstrakten Bildern mit dem Traditionsschwerpunkt des Colour-field- Painting und der Hard-edge-Kunst, sowie einer Serie von Textbildem, welche die Bildoberfläche durch Textblöcke strukturieren. Balzac besticht durch Präzision, Klarheit und ausdrucksvolle Farbwahl.Zum anderen zeigt man Johann Schmied. Der Absolvent der Meisterklasse Malerei von Gunther Damisch an der Akademie für
Der aus Leonding in Oberösterreich stammende Karikaturist Gerhard Haderer ist mit seinen beeindruckenden Arbeiten im Palais Palffy zu sehen. Der für „Stern“, „Trend“ und „Profil“ tätige Haderer ist ein knallharter Beobachter, der nichts anderes als Alpträume vor der eigenen Tür, in den eigenen vier Wänden festhält. Ungeschminkt, mit Liebe zum Detail und perfekter zeichnerischer Raffinesse Hält er „Pensionisten“ beim Taubenanlocken fest, oder beim „Japanisch Essen“ mit Stäbchen. Patienten werfen ihre Krankenscheine „Am Fließband“ ein und werden am laufenden
Ganz Italien ist ein Museum!", meinte Giuseppe d' Abundo, Fremdenführer auf Ischia. Weniger bekannt als die Ausgrabungsstätten Herculaneum und Pompeji sind die Überreste der antiken Stadt Stabiae, in der Nähe vom heutigen Castellamare di Stabia. Auch sie wurde am 24.August 79 n. Chr. Opfer der Lavamassen des Vesuvs. Die Archäologen rechnen mit einer vorläufigen Beendigung der Ausgrabungen in etwa zwei Monaten, Anfang 1995 wäre mit der Wiederöffnung für die Besucher zu rechnen. Wegen des verhärteten Lavagesteins muß vorsichtig gearbeitet werden. Spezialgeräte sind im Einsatz.
Im Arkadenhof des Wiener Rathauses sind derzeit Arbeiten von Alfred Hrdlicka und von Studenten seiner Meisterklasse für Bildhauerei an der Hochschule für angewandte Kunst zu sehen.Gezeigt werden nicht nur fertiggestellte Werke, sondern auch verschiedene Arbeitsstationen. Hrdlicka ist es sichtlich gelungen seine Schüler zur Selbstfindung zu führen, keineswegs hat er sie zu Kopien seiner Werke veranlaßt. „Kunst muß man sich selbst erarbeiten, sie darf auf keinen Fall durch Stilrichtungen in Kunstzeitschriften vorgegeben werden", sagt Hrdlicka.Besonders beeindrucken Hrdlickas
„Es gibt keine Fehler in der Geschichte. Die gesamte Geschichte ist ein Fehler!” Diese Worte stammen von Braco Dimitrijevic, dem 1948 in Sarajewo geborenen Sohn eines Malers. Nach Teilnahmen an der Biennale und der docu-menta ist Dimitrijevic zur Zeit im Palais Liechtenstein zu sehen. Unter dem Titel: „Slow ”as light fast as thought” zeigt der Künstler „Triptychos Post Historicus”-Installationen sowie fotografische Arbeiten und Aquarell-Entwürfe für Installationen. Braco Dimitrijevic beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit der Geschichte als einem Spannungsfeld von Extremen
Die Galerie Hilger zeigt zur Zeit im Palais Palffy einen Überblick über die schönsten Lithografien von Marc Chagall. Der unvergleichlich eigene Stil - geprägt von einer großen Ausdruckskraft der Farben und unendlicher Fantasie — verzaubert immer wieder. Losgelöstheit des Künstlers von der Dimension des Raumes beeindruckt auch in dieser Ausstellung.Unter den vierzig gezeigten Meistergrafiken findet man aus dem Jahr 1968 „Moses und die Erscheinung” in sattem Blau, Gelb, Grün und Schwarz gehalten, „Der Kampf Jakobs mit dem Engel” (1967), hier dominiert die Farbe Blau, Jakob ist
„Vukovar stellt sich Kroatien und Europa vor" ist der Titel einer Ausstellung, die derzeit im Historischen Museum der Stadt Wien zu sehen ist. Der Grundgedanke der multimedialen Schau ist, die Stadt Vukovar in ihrer voUen Pracht aus geschichthcher und vorkriegerischer Zeit sowie die Zerstörung der Stadt zu dokumentieren. Vukovar richtet einen Appell an die Welt, beim Wiederaufbau der Stadt und der alten mitteleuropäischen Kultur mitzuhelfen. Die ge-schichthche, kulturelle und ökologische Ausstellung enthält archäologische Funde (besonders erwähnenswert die Gegenstände aus der
Mit seinem aktuellen fünfzehnten Kabarettprogramm ist Lukas Resetarits nicht nur auf der Bühne zu sehen, sondern neuerdings auch auf Video erhältlich. Der gebürtige Burgenländer mit Wohnsitz in Bi-samberg hat sich an Zurufe wie „Hallo, Kottan!" und „Servus, Burschi!" längst gewöhnt. Dennoch ist es schade, daß es sich noch nicht bei allen herumgesprochen hat, daß Resetarits zu Österreichs ernst-zunehmenden Kabarettisten zählt. Zunächst ein Verfechter „die Leute ins Theater zu kriegen", ist der Mann mit der treffsicheren Zunge froh, „daß die Sachen dokumentiert sind". Egal
Metavel – zu deutsch „Das Beste von Gott“ – wurde als Renėe Koppel im algerischen Souk-Ahras geboren und übersiedelte 1964 nach Israel. Dreizehn Jahre war Metavel Leiterin der Kulturabteilung der französischen Botschaft in Tel Aviv, nun ist sie ausschließlich Künstlerin. Aus einer religiösen Familie stammend ist Metavels Gebiet die Miniaturmalerei mit dem Schwerpunkt biblischer Geschichten. Mit ihren eindrucksvollen Illustrationen ist sie nun im Vorraum der Synagoge in der Wiener Seitenstettengasse zu sehen. Mit zartem Pinselstrich, strahlenden Farben und bemerkenswert
Mehr als sechs Jahre begab sich der Frankfurter Architekturfotograf Peter Seidel in Räume unterhalb der Erdoberfläche. Was er dort gesehen hat, ist derzeit im Wiener Palais Palffy in der Ausstellung „Unterwelten - Orte im Verborgenen" zu bewundern. Meisterhafte großformatige Farbfotografien erzählen beeindruckende Geschichten. Ob es sich um den Abgang in den Luftschutzbunker Hitlers auf dem Obersalzberg oder um die Venusgrotte im Park des Schlosses Linderhof handelt, ob das Gestapo-Gefängnis unter dem Garten der Villa Mumm in Frankfurt-Sachsenhausen oder der KZ-Erdbunker Kaufering VII
Kurt Moldovan, dem 1977 verstorbenen Gründungsmitglied des legendären Art-Clubs, ist derzeit eine umfassende Ausstellung in der Wiener Galerie Würthle gewidmet. Konsequent verfolgte dieser Wiener Maler seinen eigenen, von Modestilen freien Weg. In seinen Landschaftsaquarellen dominieren fließende harmonische Farben, denen zuweilen etwas Melan-chohsches anhaftet.Nicht weniger geschätzt sind Moldovans Tuschzeichnungen, die er nach Städten, aber auch nach literarischen und mythologischen Stoffen entwarf. Moldovan verstand es, die Wirklichkeit in seinen Zeichnungen mit lockerem, verspieltem
Die österreichische Galerie Belvedere widmet derzeit Erika E. Kästner eine Ausstellung im Atelier beim Ambrosi-Museum. Ölbilder und Aquarelle, der 1981 in Graz verstorbenen Künstlerin versuchen einen Überblick über das reiche Schaffen Kästners zu geben. Entscheidende Prägung erhielt die Künstlerin als Schülerin von Alfred Wickenburg. Daher tragen Kästners Ölbilder aus den fünfziger Jahren auch überwiegend seine Handschrift. Größere Eigenständigkeit zeigen die Aquarelle, die vorwiegend auf Ischia im Laufe von zehn Jahren entstanden sind. In allen Werken überwiegen helle
Der Neapolitaner Ernesto Tatafiore, Maler, Objektkünstler und praktizierender Psychoanalytiker, ist derzeit mit zwei parallel laufenden Ausstellungen in Wien zu sehen. Im Museum moderner Kunst im Palais Liechtenstein zeigt der Künstler Werke, die er mit ethischen Fragestellungen, wie der Frage nach Freiheit und Determination sowie dem Konflikt von Macht und Moral, verbindet. Immer wieder begegnet man der französischen Revolution, im besonderen der Figur Robespierres. In den insgesamt sechzig faszinierenden Werken vereint sich Intellektualität mit sinnlicher Qualität. (Bis 23. Jänner
Im ehemaligen Jüdischen Museum in der Seitenstettengasse 4 zeigt der Kunstverein Wien in Zusammenarbeit mit der Bibliothek den Vereinten Nationen zum hundertfünfzigsten Geburtstag von Bertha von Suttner die Ausstellung „Bertha von Suttner und andere Frauen der Friedensbewegung”. Das Leben und die Rolle dieser außergewöhnlichen Frau für die Entstehung der internationalen Friedensbewegung werden dokumentiert. Bilder, Handschriften, Briefe machen anschaulich, wie es einer einzelnen Frau zur Jahrhundertwende gelang, weitreichenden politischen Einfluß auszuüben. 1905 erhielt Bertha von
In erster Linie wollte ich Liebe weitergeben, vielleicht mit ein bißchen Wissen garniert!" Das sagte Marcel Prawy anläßlich der Präsentation der Videokassette seines „Opernführers". Die Gemeinschaftsproduktion von ORF, Ariola und 3M enthält eine'neunzigminütige Collage, in der Marcel Prawy insgesamt fünfzehn seiner Lieblingswerke in Staatsopernaufführungen vorstellt.Gundula Janowitz als Marschallin im „Rosenkavalier", Luciano Pavarotti als Rada-mes in „Aida", Agnes Raltsa als Carmen und Yoko Wata-nabe als Madame Butterfly machen es Prawy leicht, die
„Schaun Sie sich das an ..." — Dieser Satz von Karl Farkas zählt auch heute noch, zweiundzwanzig Jahre nach seinem Tod, zu den Standardzitaten der klassischen Brettl-Literatur. Nach dem sensationellen Erfolg der Videokassetten „G'scheites und Blödes" -zweimal Platin für je hunderttausend verkaufte Kassetten -wird die Kabarett-Edition mit zwei weiteren Kassetten fortgesetzt. Sie dokumentieren die TV-Bilanzen zwischen 1957 und 1965, zwischen 1965 und 1971 und erscheinen aus Anlaß des hundertsten Geburtstages von Karl Farkas am 28. Oktober.Die Co-Produktion von VISA, Ariola
Dem schwarzen Kontinent widmet Helmut Kurz-Golden-stein seine neuesten Werke. Der gebürtige Salzburger nimmt sich im künstlerischen Umgang mit der Ästhetik und der Formensprache der Schwarzafrikaner alle Freiheiten eines distanzierten, aber einfühlsamen Europäers heraus, mit seinem „Africa Zyklus" will er auf die zugrundegehende oder schon museali-sierte Kunst Afrikas aufmerksam machen.In diesem neuen Zyklus im Palais Palffy in Wien nähert sich Kurz-Goldenstein dem Thema Afrika eher von der formalen Seite, deutliche Formenanleihen an schwarzafrikanische Motive fallen auf. Des
Das Historische Museum der Stadt Wien zeigt bis 14. November die Ausstellung „Lemberg 1772-1918". Sie wurde gemeinsam mit dem Lemberger Historischen Museum und der Lemberger Wissenschaftlichen Stefanyk-Bibliothek veranstaltet. Dargestellt wird anhand von Bildern und Dokumenten die Geschichte der einstigen Hauptstadt des „Königreiches Gahzien und Lodo-merien". Lemberg war die viertgrößte Stadt der Monarchie.Neben unzähligen Exponaten, Stadtansichten und Porträts knüpft man auch an die Verbindungen mit Wien an: So war der Mozärt-Sohn Franz Xaver lange Jahre in Lemberg
Paul Mc Cartney, Ex-Beatle und erfolgreichster Songwriter aller Zeiten, gab im Rahmen seiner „New world tour” zwei Österreich-Konzerte. Noch immer seinen Höfner-Baß aus den sechziger Jahren spielend, versetzte der Einundfünfzigjährige die ausverkaufte Stadthalle für zwei Abende zurück in die Vergangenheit, die überwiegend erst in den sechziger und siebziger Jahren geborene Zuhörerschaft versank in Hippie-Nostalgie.Zu Beginn der Show, in einem Fünfzehn-Minuten-Film über Mc Cartneys Karriere, wurde bewußt auch die Frage der Tierversuche angeschnitten, da sich die Mc Cartneys ja
1693 wurde die erste Mietkutscher-Lizenz in Wien erteilt. 1848 gab es bereits 680 Fiaker. Die große Zeit der „Zeugin” kam jedoch mit der Stadterweiterung in den Gründerjahren. Erst die Motorisierung hatte den Untergang des Fiakers als Verkehrsmittel zur Folge. Der wachsende Fremdenverkehr brachte die Fiaker später als Touristenattraktion wieder.
Gastierende Bühnenstars bei Fest- und Sommerspielen, sich in Richtung Deutschland verabschiedende Burgtheaterprominenz - sie alle bringen den Schauspielerberuf ins Gerede: An zwei Beispielen werden die veränderten Ausbildungsbedingungen für diesen Beruf deutlich.
Nach Anregungen von Dietmar Grieser zeigt die Wiener Stadt- und Landesbibliothek im Palais Palffy die Ausstellung „Am Ort der Handlung. Schauplätze der Weltliteratur.”Seit zwanzig Jahren ist Grieser Weltreisender in Sachen Literatur. So erschien es ihm wichtig, die Orte, in denen literarische Werke angesiedelt sind, zu erforschen. Oft fragt sich ja der Leser, ob diese Orte nur der Phantasie des Dichters entsprungen sind oder ob bestimmte Schauplätze auch in der Realität existieren.In dieser Ausstellung begegnet man unter anderem Ingeborg Bachmann und ihrer Ungargasse. Adalbert Stifters
„Die Mc Donalds Game-Boy-Generation hat keinerlei Gefühl für Kultur!" Solche Sätze hört man gar nicht selten. Stimmen solche Schlußfolgerungen wirklich? Gibt es Kriterien für das Kulturverständnis von Kindern und Jugendlichen? Welche Rolle spielen Elternhaus und Schule dafür?
Am 21. Mai 1809 versuchte Napoleon den Übergang von der Lobau aufs Nordufer der hochgehenden Donau. Wiener Bürger ließen auf dem Hochwasser führenden Strom Flöße voller Steine abschwimmen, die den Franzosen die Pontonbrücken zerschlugen. Erzherzog Karl warf in einer blutigen zweitägigen Schlacht Napoleon verlustreich zurück. Zum erstenmal wurde Napoleon bei Aspern und Eßling geschlagen.Nun wartet der frisch renovierte Eßlinger Schüttkasten mit einer inter-"tessanten Dokumentation auf: ein Schlachtendiarama mit 8.500 Figuren illustriert eindrucksvoll jene Schlacht bei Aspern
Wer würde nicht gerne den Sommer auf Korsika erleben oder Kalifornien besuchen? Alles schön und gut, aber eine alleinstehende Frau braucht schon etwas Mut, sich allein in den Flieger zu setzen und auf sich gestellt die Welt zu erkunden.
Zeitgenössische ukrainische Malerei aus Kiew ist im Palais Palffy in Wien zu sehen. Die 1990 gegründete Gruppe 90 setzt sich aus jenen Künstlern zusammen, die ihr eigenes unakademisches Programm ohne Bevormundung des „Sozialistischen Realismus" präsentieren wollen. Es ist ein Zusammenschluß all jener Künstler, die ihr Interesse für die Abstrakte bekunden und gleichzeitig den Anschluß an die Tendenzen und Entwicklungen im westlichen Ausland suchen. Volodymyr Bovkun dominiert die Ausstellung. Zwei seiner Werke faszinieren besonders: „Brief an mich", auf rosa Grund sind
Albrecht Dürers druckgraphische Zyklen „Apokalypse", „Marienleben", „Große Passion", „Kleine Holzschnittpassion" und „Kupferstich-Passion" werden derzeit in der Wiener Albertina gezeigt - ergänzt durch Vorzeichnungen und Studien. Durch seine Genauigkeit in den Details gab Dürer den Bilderbüchern des ausgehenden Mittelalters eine neue Dimension.*Überwältigt wird der Betrachter von den Eindrücken, denn jeder Zyklus hat einen einzigartigen Charakter. Am bekanntesten ist wohl die „Apokalypse" mitihrergrandiosen Dynamik, mit ihren phantastischen und
Alfred Hrdlicka feiert runden Geburtstag. Aus diesem Anlaß sind zur Zeit seine Arbeiten von 1942 bis 1992 im Dorotheum-Kunstpalais in Wien zu sehen. Eigenwillig, politisch engagiert, schockierend sind die Werke des immer präsenten Meisters. Fast anmutig wirkt der „Weibliche Akt (Diplomarbeit)". Hingegen traumatisiert „Fleisch = Kunst" durch die direkte Darstellung und Hrdlickas Übertite-lungen. Triumphierend, schaurig „San-son mit dem Haupt Dantons" aus dem Zyklus „Die große Französische Revolution". Ob Alfred Hrdlicka nur schockieren will oder zum Nachdenken
Der weit über die Grenzen Österreichs bekannte Kirchenchor St. Augustin in Wien, bestehend aus etwa siebzig Mitwirkenden, war zu Jahresbeginn in Turbulenzen geraten. Der Pfarrer von St. Augustin, Pater Johannes Steinbach, kündigte Chorleiter Friedrich Wolf die Zusammenarbeit auf. Gemeinsam mit Wolf verließen die meisten Chormitglieder daraufhin St. Augustin. Dort war der Chor seit vierundzwanzig Jahren beheimatet, hatte zahlreiche Schallplatten veröffentlicht, Tourneen nach Rom, Venedig, Krakau unternommen.Seit Pater Steinbachs Eintritt in St. Augustin vor eineinhalb Jahren war es immer
Vom 6. bis 14. Februar finden in Wien wieder Internationale Tanzwochen statt. Im Universitätssportzentrum auf der Schmelz werden heuer erstmals auch - kostenfreie - Kurse für behinderte Menschen angeboten. Die Sport-und Tanzpädagogin Maria Dinold und die Bewegungspädagogin Katalin Zanin zeichnen dafür unter dem Motto „Körpertraining für behinderte und nichtbehinderte Menschen” verantwortlich.Durch Bewegung, Tanz und Rhythmik sollen die Persönlichkeitsentwicklung und die kulturelle Integration gefördert werden. Katalin Zanin: „Behinderte Menschen haben das Recht auf Nahrung,
Mehr als ein Jahrhundert nach den Ereignissen von Mayerling wurde durch den Grabraub des Skeletts von Mary Vetsera die Öffentlichkeit wieder mit dem Tod Kronprinz Rudolfs beschäftigt.
Werden die Redoutensäle der Hofburg wieder so erstehen, wie sie früher waren oder wird eine moderne Umgestaltung ihnen ein völlig neues Aussehen geben?Auf die FURCHE-Anfrage meinte der Präsident des Bundes-denkmalamtes Gerhard Sailer dazu: „Zur Zeit wird untersucht, was an Substanz noch vorhanden ist und anschließend wird entschieden. Hier geht es auch nicht darum, ob ich für eine Rekonstruktion bin oder Modernes bevorzugen würde. Sondern es geht rein darum, was denk-malschützerisch notwendig erscheint!”Auch Architekt Gustav Peichl findet, daß man die Redoutensäle so
Der Wiener Johannes Wanke ist einer der bekanntesten Holzschneider Österreichs. Das Frühwerk Wankes fällt in die Jahre kurz nach den Zweiten Weltkrieg, den er als Soldat miterlebte. Verwundet überlebte er und setzte 1945 sein begonnenes Studium an der Akademie in Wien fort. Das Erlebnis des Krieges begleitete ihn viele Jahre. Es beeinflußt ihn auch in der Wahl seiner Farben - dem Schwarz blieb er ein Leben lang treu.Immer wieder finden sich Selbstbildnisse des Künstlers, 1948 entstand das erste und 1982 das jüngste seiner Porträts. Besonders beeindruckend die Holzschnitte
Mehr ganztägige Schulen und eine weitgehende Autonomie ab dem Schuljahr 1993/94 wurden in der 14. Novelle zum Schulorganisationsgesetz dieser Tage diskutiert. Wie sehen betroffene Lehrer die künftig größere Selbständigkeit der einzelnen Schule?
Illustratoren aus Österreich lud Grafik-Design Austria ein, Arbeiten, nicht älter als zwei Jahre, für einen Kalender zur Verfügung zu stellen. An die fünfzig Interessenten mit rund hundertfünfzig Arbeiten waren die Antwort. Die internationale Jury hatte es nicht leicht; Barbara Kovacs, Willi Mitschka, Otmar Grissemann, Alexander Strohmaier, Gerhard Gepp, Margit Kramer und Friedrich Eisen-menger wurden ausgewählt.Die Verbindung von künstlerisch eigenwilligen Arbeiten und handwerklicher Leistung bildete die Grundlage für den Kalender „Kunst&-Kunst&Kunst". Kunst der
Das. leider brennend aktuelle Thema „Wir und die anderen" hat sich das dritte internationale Erich-Fried-Symposion als Thema gewählt. Die Betroffenheit war denn auch bereits bei der Eröffnung spürbar. Wiens Kultur-stadträtin Ursula Pasterk gab mit einem Erich-Fried-Zitat die Linie vor: „Menschen, die sich in sich selbst nicht auskennen, sehen in anderen immer eine Gefahr." Doch meinte Pasterk auch, daß man die Ängste und Befürchtungen der Bevölkerung ernst nehmen müsse.Prominenter Teilnehmer der Veranstaltung war Ernst Jandl. Er äußerte Zufriedenheit über den Titel
1991 wird im Kreml das Ende des Kommunismus eingeleitet. 74 Jahre UdSSR sind dahin. Georg Scheuer schreibt in seinem Buch fundiert über die Geschehnisse, die dazu führten.Was wurde wirklich für die Arbeiterklasse, die die Basis der Revolution war, gemacht? Welches Staatssystem entstand und mit welchen Hintergründen? Bewußt werden bekannte Tatsachen der Revolutionsgeschichte ausgelassen, weniger Bekanntes dafür ausführlich behandelt. Drei Epochen, die für das kommunistische Riesenreich von großer Bedeutung waren, stehen im Zentrum dieser Analyse: der stürmische Jahrhundertbeginn im
„Sexuelle Belästigung und Gewalt an Frauen mit Behinderung" war das Thema eines internationalen Symposiums, an dem hundertsechzig Frauen teilnahmen. Ihren Forderungen gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern schloß Familienministerin Johanna Dohnal nun auch die Forderungen der behinderten Frauen an:In der Öffentlichkeit müsse eine Enttabuisierung erfolgen; Behinderte müßten integriert und nicht länger als Menschen zweiter Klasse angesehen werden; eine Sexualaufklärung für behinderte Kinder, auch vor den Gefahren der sexuellen Gewalt, müsse stattfinden; bei den