Eine der wichtigsten Aufgaben der 1945 gewählten Volksvertretung war die gesetzliche Neuordnung unseres Schulwesens. Ein der derzeitigen Gesamtlage angemessenes Schulgesetz wurde von allen Kreisen gewünscht, wenn auch aus verschiedenen Gründen und mit abweichender Zielsetzung. Ernste Anläufe zur Erfüllung dieses Volkswillens wurden immer wieder unternommen. Doch jeder Versuch dieser Art rief Geisteskräfte von solcher Gegensätzlichkeit auf den Plan, daß eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Fast nirgends sonstwo trat die weltanschauliche Zerklüftung unseres Volkes oder doch der
Das ist neu, daß auch der Lehrernachwuchs zu einer Sorge geworden ist. Man sprach bis vor kurzem nur von der Gefahr der Überfüllung auch im Lehrerstand. Tatsächlich hat seit 1945 der Zustrom wenigstens zu den männlichen Lehrerbildungsanstalten stetig abgeebbt. Während in den Vorkriegsjahren die Zahl der Andrängenden die Zahl der Aufzunehmenden um ein Mehrfaches übertraf, haben sich letztes Jahr in Wien auch an den staatlicher. Anstalten nur so viele Bewerber zur Ausleseprüfung gemeldet, daß die ersten Jahrgänge nur mit Unterbesetzung anlaufen konnten. Bedenkt man, daß während der
Bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts war Japan das Geheimnis des Fernen Ostens, dessen Schleier sich nur vorübergehend, am Beginn der Neuzeit, etwas gelüftet hatte, um sich dann wieder um so dichter zu schließen. Die Tore des nipponi- schen Reiches mußten im 19. Jahrhundert fast gewaltsam erbrochen werden. Seither erschloß es sich rascher als irgendein anderes Land des Ostens, übersprang eine fast halbtausendjährige Kulturentwicklung und lief dabei Gefahr, die eigene Seele zu verlieren. Nun ist es mit einem Schlag wieder um Menschenalter zurückgeworfen worden. Und wieder hüllt
Im Verordnungsblatt des Bundesministeriums für Unterricht, nichtamtlicher Teil, wurden zwei Entwürfe veröffentlicht, die wohl als Unterlage für die Erstellung eines staatlichen Erziehungsplanes gedacht sind.Begründet wird die Notwendigkeit des abermaligen Durchdenkens und einer durchgreifenden Umgestaltung unseres gesamten öffentlichen Erziehungswesens in der uns schon etwas geläufigen Weise: nadi dem größten nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch geistigen Niederbruch, den wir seit Menschengedenken erlebt haben, müssen wir alles tun, was geeignet ist, das Leben unseres Volkes
Dem nationalsozialistischen Denken war kaum etwas so unerträglich, kaum eine andere Einrichtung war seinem Angriff so rücksichtslos ausgesetzt wie die Schulen, in denen Ordensleute als Jugenderzieher und Volksbildner walteten. Man hätte erwarten dürfen, daß im wiedererstandenen Österreich einer der ältesten und verdienstvollsten Einrichtungen unseres Kulturlebens, wie es diese Schulen sind, die auf die frühesten Anfänge methodischen Unterrichtes zurückweisen können, einigermaßen Recht widerfahren und das angetane Unrecht wieder gutgemacht werde. Aber für manche Kreise sind
Das Erlebnis des größten Zusammenbruches der Menschheit in der Stunde, wo sie sich auf der Höhe ihres Werdens wähnte, zwingt den ernüchterten Überlebenden, Wege zu suchen, die aus dem Chaos zu einer Neuordnung führen. Diese Auseinandersetzungen umfassen auch die Neugestaltung unseres Erziehungs- und Schulwesens. Hier ist als Kernfrage die Neugestaltung der Lehrerbildung erneut in die Mitte gerückt und erregt -die Gemüter.In neueren Zeitläuften hörte man ja oft die Meinung, daß der Lehrer einer der wichtigsten Mitgestalter am Gesamtschicksal sei und daß diese oder jAe