Das grelle Heulen der Sirene des Krankenwagens, der Präsident Johnson zwei Tage nach seiner Amtseinführung um zwei Uhr vom Weißen Haus in das Krankenhaus der Marine brachte, weckte die Amerikaner einen Moment auf. Dane drehten sie sich um und schliefen weiter, von einer Regierung träumend, deren Spitze sich ewiger Gesundheit erfreut.Der Präsident schlummerte jedoch nicht so schnell wieder ein. Noch von seinem Krankenbett aus erließ er eine Botschaft an den Kongreß, in der er feststellte, „daß es erstaunlich ist, daß wir niemals eine sorgfältige Vorkehrung getroffen haben, um eine
In seinem diesjährigen Bericht über den Zustand der Union umriß Präsident Lyndon B. Johnson seine Vorstellung einer „Großen Gesellschaft“. Während der nächsten Wochen wird der Präsident, in detaillierten Vorschlägen, an den Kongreß das Bild dieser Gesellschaft klar herausarbeiten. Aus dem einleitenden Bericht geht hervor, daß Mr. Johnson das Ideal einer Gesellschaft vorschwebt, die so gerecht ist, wie auf dieser unvollkommenen Welt möglich.Er selbst beschreibt das folgendermaßen:„Wir streben die Einheit des Menschen mit der Welt an, die er aufgebaut hat; mit dem Wissen, das
„Einen Präsidenten zu beseitigen, braucht nur vier bis acht Sekunden in Anspruch zu nehmen, aber alle Zweifel über seinen Tod in den Köpfen verstörter Menschen zu beseitigen, kann für immer dauern.“ So kommentierte „Newsweek“ den Bericht des Warren-Ausschusses über die Ermordung Präsident Kennedys.Die Aufnahme des Berichtes hat diesen Kommentar bereits bestätigt. Allerdings nicht in den Vereinigten Staaten, wo der Bericht nur bei wenigen Einzelgängern auf Zweifel stößt. Unter den Europäern jedoch ist die Skepsis größer. In Europa wurde ein politischer Mord fast immer von
Man darf die Bedeutung von amerikanischen Vorwahlen im allgemeinen und die von New Hampshire im besonderen nicht überschätzen. Dieser Staat ist der Zahl der Delegierten zu den Parteikonventionen sowie der Vertreter im Wahlkollegium nach der unbedeutendste. Seine 650.000 Einwohner stellen 14 Delegierte zur Republikanischen Konvention und 20 zur Demokratischen. Die größere Zahl der letzteren erklärt sich daraus, daß die Demokratische Partei mehr Delegierte als die Republikanische aufstellt. Normalerweise stimmen nur etwa 70.000 Wähler demokratisch, und zirka 100.000
Bis vor kurzem galt es als so gut wie sicher, daß der Gouverneur von New York, Nelson Rockefeller, von der Republikanischen Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert werde. Aber auch Mr. Rockefeller bleibt die Erfahrung nicht erspart, daß es schwierig ist, sich für lange Zeit als Favorit zu behaupten. Seit den Wahlen im November vorigen Jahres bröckelt Rockefellers Position ab. Es begann damit, daß die Majorität, mit der er wiedergewählt wurde, geringer als bei seinem ersten Amtstermin war. Es folgte ein Konflikt mit seinen Parteigenossen in der staatlichen Legislatur, als er ein
Der Temperamentsausbruch, mit dem Richard Milhous Nixon seinen Abschied aus dem politischen Leben beschloß, hat sein in der Gunst des Volkes schwankendes Bild endgültig gestürzt. Amerikaner erwarten von ihren Politikern, daß sie mit Würde verlieren können. Man verglich Nixons wehleidigen Zornesausbruch mit Adlai Stevensons philosophischer Erklärung, nachdem er zum zweitenmal die Präsidentschaft nicht erringen konnte: „Ich bin zu alt, um zu weinen, und zu jung, um zu lachen.“ Dabei beweist das Volk einen gesunden Instinkt, denn wer nicht stark genug ist, um Schicksalsschläge mit