UNTER ÖSTERREICHS FAHNEN. Von Herbert v. Patera. Verlag Styria, Graz-Wien-Köln. (Vorliegende Auflage in Kommission bei der Versandbuchhandlung P. Cieslars Nachfolger, Graz. Nicht im österreichischen Buchhandel.) 360 Seiten, 214 Bilder. In Leder. Preis 260 SEs klingt wie ein Märchen, daß im Jahre 1931 das Heeresministerium die „Überlieferungspflege im österreichischen Bundesheer“ mit 500 Bildern in 20.000 Stück, je 2 (zwei) Schilling, in wenigen Wochen restlos verkauft hat. Jede Truppe des Bundesheeres fand darin ihre Familiengeschichte, und die Tradition wurde wirksam belebt. 1953
Das Festival Aix-en-Provence will letztlich nicht nur nach einer Spezialität gewürdigt sein, wenngleich Mozart und Latinität die dominierende Note geben; seine Haupttendenz ist: einem gebildeten Publikum reichhaltige Erlebnisse und Anregungen zu vermitteln. Sein unternehmender Generalsekretär, M. Roger Bigonnet, hat in den nunmehrigen zwölf Jahren des Bestandes eine überraschende Fülle von Möglichkeiten spielen lassen, die kühnste Unterfangen, wie die Darstellung der „Mireille“ im Val d’Enfer von Les Baux oder die Carmen-Inszenierung am Fuße des Mont Ste.-Victoire,
WAS CARL ORFF auf seinen beiden großen schöpferischen Gebieten, dem der Musikerziehung mit dem „Schulwerk“ und mit der Welt seines Theaters, ausgeformt hat, ist allgemeines Anliegen unserer Zeit. Seine einzigartige Leistung besteht darin, daß seine Lösungen aus genialem Instinkt ins Zentrum dieser Probleme getroffen haben.Das Phänomen, um das es im Theaterbereich geht, ist der Uebergang von der soziologisch streng gebundenen Oper zum erneuerten musikalischen Welttheater, das seine großen Vorbilder im barocken Jesuitenspiel, in der mittelalterlichen Sacra rappresentazione und nicht
Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“, 1787, Faksimiledruck. Herausgegeben von Manfred Görke. BärenreiterverUg, Kassel und Basel. — Johann Sebastian Bach: „Entwurf einer wehlbestallten Kirchenmusik“ vom 23. August 1730, Faksimiledruck. Herausgegeben vom Bach-Archiv Leipzig (Werner Neumann)
Claude Debussy: Lettres ä deux amis (R. Godet, J. J. Aubry). J. Cortt, Paris 1942. — Correspondence de Claude Debussy et Pierre Louys. Herausgegeben von H. Bourgeaud. J. Cortl, Paris 1945. — Debussy et D'Annunzio, Correspondence inedite. Herausgegeben von Guy Tost Les. Editions Denoel, Paris 1948. — Rene Peter, Claude Debussy, Edition augmentee de plusieurs chapitres et de lettres inedites de Claude Debussy. Gallimard,Paris 1944
Die Welt ohne Transzendenz. Eine Studie zu Thomas Manns „Dr. Faustus“ und seinen Nebenschrliten. Von Hans Egon Holthusen. Verlag H. Eilermann, Hamburg 1949
„Aber ich kann nicht kommen, um dieses Paradies zu sehen. Erst dann, wenn mein .Dämon' Arbeit, Arbeit, Schaffen und nie Rasten mir mal Frieden gewährt, aber ich fürchte, das wird dieser Dämon nie tun!“ — So schrieb Reger im Frühjahr 1912 an den Herzog Georg, der ihn aufforderte, einmal den schönen Süden, die Villa Carlotta am Comersee, zu besuchen. Dieser Dämon eines hemmungslosen Arbeiters war es, der Reger wie in Vorahnung einer nur kurzen Lebenszeit von einem Tun ins andere trieb, damit aber zugleich Zusammenbruch und frühzeitigen Tod heraufbeschwor.Reger hatte früher einmal
Wo sind die Schuldigen? Von Heinrich Maria Waasen. Mirabell-Verlag, Salzburg.Ohne Zahl sind die Tragödien des zweiten Weltkrieges. Mit einigen Namen jedoch verbinden sich die Gedanken an alles Grauen, an ungemessenes Leid, an nie gezählte Tränen: Warschau und die Normandie, Nettuno und der Hürtgenwald, Coventry und Dresden ... Sollten auch sie einmal in der Erinnerung späterer Geschlechter verblassen, einer wird bleiben: Stalingrad. Denn Stalingrad war nicht allein die große Wende des Schlachtenglücks, Stalingrad war und ist das Symbol jenes Krieges, von dem niemand anderer als
Walter Senn, der gründliche Kenner der Tiroler Musikarchive, macht uns in diesem Bande in dankenswerter Weise mit symphonischer Musik Tiroler Meister aus der Zeit der Vorklassik und Klassik bekannt, die, im Lande gebürtig, hier oder in Bayern wirkten. Während Georg Paul Falks (f 1778) Partita D-dur sowie die Symphonie D-dur von Joh. Elias Sylva (f 1798) bei allem historischen Interesse, das man den Werken entgegenbringt, offensichtlich das provinzielle Ab-legertum des neuen homophonen Stils von Wien und Mannheim charakterisieren, gibt Franz Seb. Haindls fr 1812) G-dur-Sym-phonie, vor allem
Die reine Erkenntnistheorie lehrt seit Kant, daß die Subjektivität beim Erfassen der Welt und der Dinge unausschaltbar ist. Und selbst die moderne Naturwissenschaft — wie etwa Heisenberg in der Physik, die doch mit den objektivsten Beobachtungen und Erkenntnismethoden arbeitet — hat diese Feststellung nur bestätigt. Wenn schon im rational-mathematischen Gebiete der Erkenntnis, in den Naturwissenschaften, das subjektive Element anerkannt werden muß, hier, wo das Zeichen der Zahl wie der Begriff eindeutige Anhalte geben, wieviel weniger ist die Subjektivität auf dem rational weit
Was ist die Aufgabe des Musizierens alter Kunst? — Soll sie für breitere Schichten erneut zum Erlebnis werden, wollen wir, den Historismus und seine Zonen wissenschaftlicher Entdeckerfreude durchschreitend, diese alte Musik auch für unser eigenes Lebensgefühl wirksam machen? Qder wollen wir uns mit der reinen Stiltreue der Wiedergaben begnügen, die, auch unter günstigsten Bedingungen technisch nachgeahmt, doch zutiefst problematisch bleibt. „Stil” bedeutet eben der musikalische Niederschlag einer „seelischen Haltung”, und wir vermögen selbst nie wieder zu Menschen des Barocks,