Jede Beruf Sgruppe hat ihre Jugend; auch der Klerus. Was man als jungen Klerus bezeichnet, ist im Sinn der konventionellen sozialen Einteilung der Gesellschaft nach Generationen (Kinder, Jugend, Erwachsene und „Alte“) freilich nicht mehr absolut, wohl aber relativ jung. Vor allem gilt das unter Bedachtnahme auf den Umstand, daß man im Klerus bis vor wenigen Jahrzehnten eine Pensionierung nur in Ausnahmefällen und kaum bei kirchlichen Vorgesetzten kannte. Daher gab es (und gibt es auch noch heute) an Jahren alte und noch immer aktive Kleriker und daneben die Klerikergeneration der
MENSCH UND GESELLSCHAFT („Kollektivierung” und „Sozialisierung”). Von Jakobo Winner. Verlag Duncker & Humbolt, Berlin. 618 Seiten, DM 68.60.Aus der Verdichtung der gesellschaftlichen Prozesse entsteht über eine Verrechtlichung der Gesellschaft immer mehr Staat. Dadurch kommt es zu einer um so stärkeren Diszi-’ plinierung des Menschen, zu einem sozialen Zwang. Die Spannung des Verhältnisses von Mensch und Gesellschaft nimmt zu und wird zu einem der Sachverhalte, die heute von jener Soziologie besonders nachdrücklich untersucht werden, die sich nicht als derart wertfrei
SICHTBABE KIRCHE, ÖKUMENE UND PASTORAL - Einführung In die Reiigion.- soiiologle. Von Hana und Walter God dl ja. Oktav, 314 Seiten, Verlag Herder Wien- Frelburg-Basel 1867. 8 16 .—.
RELIGION UND GESELLSCHAFT. Einführung In die Rellfrlonssoztologie. Von JoachimMatth, „rowohlts deutsche enzyklopädle“. Hamburg, 1967. 36 Selten. DM 4.80.Die Gleichsetzung von Religion und religiösem Verhalten mit Kirche und einem kirchenbezogenen Verhalten hat in den letzten Jahrzehnten vielfach zu einer Beschränkung der Reliigionsisoziologie auf Kirchensoziologie geführt, also zur Absolutsetzung spezieller Aspekte. Ähnlich war es im Ursprung der Religionssoziologie, als deren Vertreter ihre Wissenschaft lediglich als eine besondere Form der Religionskritik und der Rückführung von
In einem geradezu rhytmischen Nacheinander wird auf dem internationalen Meinungsmarkt das eine Mal das Gerücht von einer Abwertung des Goldes verbreitet, während man knapp nachher hören kann, dem Gold komme im Rahmen des internationalen Zahlungsausgleiches wieder wachsende Bedeutung zu. Gegenwärtig ist vor allem ein Rückgang der Fonds an monetärem Gold unverkennbar und Anlaß zu einer neuerlichen weltweiten Diskussion um das Währungsgold.Golddeckung — GoldautomatikNach der seinerzeitigen Trennung von Geldform und Geldsubstanz durch Einführung eines substanzlosen Papiergeldes hatte
ÖSTERREICH-LEXIKON Band II (L—B). HMattetet ttt. Richard Bataherger und Dr. Franz Maler-Bruck, gölte Ö5S bis Seite 1318 Sowie 10 Landkarten. Verlag für Jätend und Volk, Wien und München, and ö sterrelchltrher Bnndesterlag, Wien and München.
INDUSTRIESOZIOLOGIE I, Vorläufer und Frühzeit (Soziologische Texte 1) Herausgeber Friedrich Fürstenberg. Hermann-Luchterhand-Verlag GmbH., Neuwied/Rh., 1966. 368 Seiten, DM 38.— (Studienausgabe DM 14.—).Die wachsende Bedeutung der ökonomischen Soziologie, deren Ergebnisse in erster Linie von der Nationalökonomie verwertet werden, ist vor allem im Anstieg der Betriebssoziologie ausgewiesen, die, so weit sie mit dem Fabriksbetrieb befaßt ist, als Industriesoziologie genannt wird.Der Herausgeber des vorliegenden Buches, der dieses nunmehr bereits in einer zweiten Auflage vorlegt, führt
Die Nationalökonomen der klassischen Epoche sind, eine Folge ihrer sozialen Apathie, noch von einer Selbstheilung der Wirtschaftskrisen und auch jener Disproportionalitäten ausgegangen, die sie auf den kaum noch organisierten Arbeitsmärkten ihrer Zeit feststellen konnten.Die Nationalökonomen der Depressionsperiode, deren Thesen heute noch vielfach die Praxis von Arbeitsmarktverwaltungen bestimmen, haben in der Sicherung der Vollbeschäftigung wohl ein erstrebenswertes Fernziel gesehen, richteten ihre Vorschläge aber in erster Linie auf eine Reparatur der Massenarbeitslosigkeit, mit der
Der Mitgliederstand einer Gewerkschaft spiegelt eine Reihe von Entwicklungstendenzen wider, vor allem jene der jeweiligen Arbeitsmarktlage, aber auch der oft emotional bestimmten Beziehung der Arbeitnehmer zu ihrer Interessenvertretung.Am 3. Dezember 1962 hatte der ÖGB 1,518.096 Mitglieder, davon 71,5 Prozent Männer. Der Anteil der Frauen daran ist also geringer als ihrAnteil an der Gesamtzahl der Beschäftigten, waren doch im Jahresdurchschnitt 1962 36,5 Prozent der Arbeitnehmer Frauen.Gegenüber Dezember 1961 hat der Mitgliederstand um 92 Personen zugenommen. Einem Zuwachs bei den Männern
Die Gewerkschaften unseres Landes, die sich vom 23. bis 28. September zu ihrem fünften Bundeskongreß versammeln, sind eine Macht, ohne die und gegen die nicht regiert werden kann. Dieser provokative Tatbestand ist ebenso, ein Anlaß zur Kritik wie die Erkenntnis, daß viele der gewerkschaftlichen Forderungen nicht mehr an sagenhafte „Reiche“, an „Ausbeuter“, sondern praktisch an die Bevölkerung gerichtet und von ihr zu erfüllen sind.Trotz allem: Die Gewerkschaften sind eine moralische Notwendigkeit. So der Theologe Marcel Reding. Bestünden keine Gewerkschaften. wären die
Die Diskussion um das, was wir „Steuerreform“ nennen, bezieht nicht einmal alle Steuern vom Einkommen ein, sondern nur die eigentliche Einkommensteuer und die Lohnsteuer, die im Prinzip ja nur eine besondere Ein-hebungsform der Einkommensteuer ist, nicht aber die Körperschaftssteuer und die Kapitalertragssteuer. Als große Steuerreform kennzeichnet man Bestrebungen, die auf einen Gesamtumbau sowohl der Besteuerungsprinzipien wie der Besteue-rungstechnik gerichtet sind, wie sie etwa im Bereich des Rechtes der Umsatzsteuer in der Bundesrepublik vollzogen werden soll, wobei eine völlig
IM BANNE DER AUTOMATION. Die industrielle Revolution. — Von Watts Dampfmaschine zu Automation und Atomkernspaltung. Von Max Pietsch Band 93 der Herder-Bücherei. 190 Seiten.
DIE KAUFMÄNNISCHE GRUNDBILDUNG. Von Johannes Baumgardt. Kölner wirtschaftspädagogische Studien. Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau. 146 Seiten.Aus einer Dissertation entstanden, legt uns der Autor, Diplomhandelslehrer und Assistent am Wirtschaftspädagogischen Seminar der Universität Köln, eine gehaltvolle Studie vor, die nicht allein dem Lehrer der kommerziellen Fächer wertvolle Anregungen zu geben vermag, sondern, weil sie die Grundlagen des Unterrichtes berührt, allen, die mit Erziehung junger Menschen befaßt sind. Das bundesdeutsche Schulkonzept ist vom österreichischen
DER FREIHEITLICHE SOZIALISMUS IN DEUTSCHLAND (Das Godesberger Grundsatzprogramm der SPD in katholischer Sicht). Von Gustav E. Kafka. Verlag Bonifaciusdruckerei, Paderborn 1960. 184 Seiten. Preis 6.20 DM.Der Verfasser ist nicht nur an der Universität Mainz Dozent für Staatslehre und Verfassungsrecht, sondern im Hauptberuf der Referent für staatsbürgerliche Angelegenheiten im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ein Umstand, der seiner Publikation ein ganz besonderes Gewicht verleiht.Das vorliegende Buch ist nicht eine der vielen langweiligen antisozialistischen „Abrechnungen”, nicht
KAPITALISMUS UND GERECHTER LOHN. Von Oswald von N e 11 - B r e u- n i n g. Band 67 der Herderbücherei, Freiburg. 192 Seiten. Preis 15 S.Es gibt nicht viele Sozialwissenschaftler, die in der gleichen wissenschaftlichen Unbestechlichkeit über ein so heikles Thema wie den „Kapitalismus” referieren können wie Pater Nell-Breuning. Auch der vorliegende kleine Band der Herderbücherei, vor allem für Schulungszwecke verfaßt, zeugt von diesem Tatbestand.Das Phänomen des Kapitallsihus — schon- - begrifflich kaum eindeutig festzulegen — wird in der ganzen Breite der erfaßbaren Erscheinung
WAS WICHTIGER IST ALS WIRTSCHAFT. Vorträge auf der 15. Tagung der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft am 29. Juni 1960 in Bad Godesberg. Martin-Hoch-Verlag, Ludwigsburg. 92 Seiten.
Wer von einem Mittelstand spricht, geht davon aus, daß die Zweiklassentheorie von Marx den Tatsachen nicht angemessen ist und eine unzutreffende Vereinfachung darstellt. Es gibt kaum einen Beweis dafür, daß sich die Gesellschaft lediglich in zwei notwendig einander entgegengesetzten Interessentenschichten darstellt. Die gesellschaftliche Wirklichkeit zeigt eine Vielschichtigkeit, zeigt Gegensätze und Kooperationen. Das Wort „Mittel“ soll nun andeuten, daß es eine Gruppe in der Gesellschaft gibt, die ihren Standort zwischen einer proletarischen und dementsprechend denkenden
Im Ablauf der erregten Diskussionen um das Budget 1961 wagte.es schließlich niemand mehr, sich zu dem bedenklichen- Defizitsaldo zu he-kenhenl: Ebensowenig hatte'man aber wieder in der Mehrheit der kritischen Äußerungen“ den Mut, einzelne Posten der Ausgabenseite des Budgets abzulehnen. Der erstaunliche Sachverhalt, daß Kritiker und Verantwortliche im ganzen dagegen Und im einzelnen dafür waren, läßt vermuten, daß da und dort das Wesen des Budgets noch nicht erkannt ist.Die vom Gesetzgeber für das jeweilige Folgejahr beschlossenen Ausgaben und erwarteten Einnahmen stehen einander
Der Sozialismus ist heute, wie er selbst bekennt und betont, nicht mehr eine uniforme, quasi kirchliche Einrichtung, eine Heilswahrheit, die auf die Bewältigung sozialökonomischer und weltanschaulicher Probleme Bedacht nimmt. Soweit etwa noch von einem einheitlichen Konzept der Sozialistischen Internationale gesprochen werden kann, geht es im Wesen von sozialökonomischen Postulaten und mit ihnen verbundenen Problemen aus und versucht, die Erörterung von Fragen der Weltanschauung aus der Partei in die private Sphäre zu verweisen. Selbst will der Sozialismus bestenfalls eine Art Humanismus
Die Padagogische Konferenz“ wies vor drei Jahren auf die Notwendigkeit hin, die „außer-lehrplanmäßigen Veranstaltungen, zu denen die Schule aus allen möglichen Anlässen bewogen wird, auf ein tragbares Maß zu beschränken.“ Das Übermaß an Veranstaltungen, die im Lehrplan nicht vorgesehen sind, führt, so argumentieren die Autoren einer Publikation der Sozialwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft *) zu einer Überlastung der Schulen mit Aufgaben, die sie nur noch auf Kosten der Erreichung ihrer Primärziele erfüllen kann.
Anderseits sollte man die Schwierigkeit, in der sich Massiczek und die Arbeitsgemeinschaft befinden, keineswegs übersehen. Der meines Er-achtens unglückliche und reichlich oberflächliche Artikel des „Osservatore Romano“ hat die Katholiken in den sozialistischen Parteien in eine arge Verlegenheit gebracht und dem Ansehen der Kirche unter der Arbeiterschaft kaum einen guten Dienst erwiesen. Ohnedies scheel von den alten Marxisten angesehen, müssen sich die katholischen Sozialisten nun an vielen Orten vorwerfen lassen, daß ihr Vorhaben, das Bekenntnis zur Kirche und zum Sozialismus zu
KEINE „PRIVATSACHE“ Was man seit Jahren eine „Annäherung von Kirche und Sozialismus“ nennt, kann man in der ersten Etappe nur als eine Kontaktnahme bis zum gegenseitigen Verständnis von gläubigen Katholiken und Sozialisten aller Darstellungsformen des Sozialismus verstehen. Im Vollzug der Annäherung, die kaum bestreitbar, wenn nicht schon ein historisches Ereignis ist, entsteht unvermeidbar die Frage, welche Position jene Katholiken gegenüber der Kirche einzunehmen haben, welche die Kontaktnahme mit dem Sozialismus so ernst nahmen, daß sie bereits i m Sozialismus stehen und in
Ein außerordentlich belesener Autodidakt hat mit dem vorliegenden Buch ein Werk geschaffen, das zwischen Analyse und Bekenntnis liegt.David Kelly, vor einem Jahr verstorben, wird in Persönlichkeit n.id Werk im Vorwort von keinem Geringeren als Carl Burckhardt eingehend gewürdigt. Die Einleitung bildet zugleich einen Schlüssel für die Aussagen des Autors, der als englischer Diplomat (zeitweilig Botschafter in Moskau1 die Welt diesseits und jenseits der unterschiedlichen „Vorhänge“ kennenlernen und mit seinen Studien abstimmen konnte. Schließlich war es dem Verfasser auch noch
In seinem Ursprung war der Marxismus, seinen Prinzipien gemäß, notwendig, international. Er war es, weil er in Opposition zur im Staat herrschenden Gruppe stand und schließlich in Opposition zum eigenen Staat ging, jene Freiheit im eigenen Land vermissend, die er im Ausland zu finden vermeinte. Das internationale politische Konzept entspricht zudem der Gesellschaftslehre des Marxismus, der als Heilslehre- sich nicht an zufällige Grenzen binden kann, will er nicht das Phänomen „Proletariat“ als Zufallsprodukt einer bestimmten nationalen Wirklichkeit erscheinen, lassen. Die Realisierung
Tyrolla-Verlag, Innsbruck 1959. 497 SeitenDas Besondere des verdienstvollen Werkes Schedls ist, daß es zwei Desideraten zugleich entspricht. Es ist einmal, als wissenschaftliche Leistung, die längst vermißte Synthesis alttestamentlicher Forschung. Es ist aber dann so geschrieben, daß es ein Hausbuch christlicher Familie werden kann (das um so dringlicher ist, als in Klerus- und Laienkreisen die Kenntnis des Alten Testaments immer mehr abgenommen hat, ja dies unter einem wachsenden, fast ketzerischen Vorurteil, daß den Christen eigentlich nur das Evangelium anginge). Schedl versteht es,
Seit zehn Jahren haben die Argumente und die programmatischen Forderungen in der österreichischen Innenpolitik eine bedeutsame Wandlung erfahren, die sich im letzten Wahlkampf geradezu drastisch zeigte. Bis 1949 waren dagegen OeVP und SPOe irgendwie noch eine Fortsetzung der ihnen entsprechenden politischen Gruppen aus der Zeit der Ersten Republik.Die angedeutete Wandlung zeigte sich vor allem durch die Einführung zweier Tabus in der österreichischen Politik. Eine magische Kraft, gepaart mit nüchterner wahlmathematischer Ueberlegung, schien die Parteien daran zu hindern, bestimmte
GRUNDSÄTZE DER WIRTSCHAFTSPOLITIK.Von Walter E u c k e n. Herausgegeben von Edith Eucken-Erdsick und K. P. H e n s e 1. Band 81 von „rowohlts deutsche enzyklopädie“, Hamburg. 210 Seiten. Preis 1.90 DM.Das vorliegende Werk stammt aus dem Nachlaß des großen deutschen Nationalökonomen und gewinnt wegen seiner Aussagen und der Eindringlichkeit seiner sich zum Bekenntnis steigernden Darstellung den Charakter eines wissenschaftlichen Testaments.Walter Eucken, von der historischen Schule, von der Datensammlung kommend, hatte nie den Blick für die Wirklichkeit des ökonomischen Prozesses
Di. Toleranz ist die Tugend jener Leute, die an nichts glauben, (Chesterton.)Auf nicht weniger als 7400 Veranstaltungen, 'die von 310.000 Mitgliedern besucht gewesen sind, ist der Vorentwurf des sozialistischen Parteiprogramms diskutiert worden. Fast 1400 Resolutionen, Anträge und ähnliches wurden der Programmkommission vorgelegt.Nun wurde auf einem Sonderpärteitag ein endgültiges und gegenüber dem Entwurf erheblich geändertes Programm angenommen. Es ist nicht möglich, in einem Aufsatz zu allen Punkten des neuen Programms Stellung zu nehmen, um so mehr als eine Reihe von Formulierungen
Die menschliche Wohlfahrt weist sich nicht nur in der Größe von Autoflügeln oder in der Zahl der Etiketten auf den Reisekoffern aus, sondern unter anderem auch im Wohnungskomfort. Wenn wir in vielen Konsumweisen bereits den Anschluß an den „Westen” gefunden haben, im Wohnungskomfort sicher noch nicht. Was Wohnungsgröße und Wohnungsqualität betrifft, haben wir französische Verhältnisse, gibt doch der Franzose nur drei Prozent seines Einkommens für die Wohnung aus, weniger als für den Aperitif, der eher geeignet scheint, den französischen Esprit zu fördern, als eine komfortable
Jede geschichtliche Gesellschaft hat ihre soziale Frage, wenn man in dieser u. a. den Reflex bestimmter sozialer, ökonomischer und kultureller Bedingungen sehen will. Insoweit muß das, was als Wissensgut „Soziale Frage“ vorhanden ist, laufend mit der Wirklichkeit konfrontiert und im Maß der erkennbaren Aenderungen berichtigt werden. Es gibt daher nicht d i e soziale Frage, wenn es auch die einer Lösung der sozialen Frage zugrunde zu legenden moralischen Prinzipien gibt.Die vorliegende sechste Auflage des deutschen Standardwerkes über die soziale Frage von Universitätsprofessor DDr.
Das Management, die Methodik der Menschenführung, ist in den amerikanischen Betrieben mit dem Ziel ausgebaut worden, die Arbeiter zu einem Kosten-Denken zu bringen und sie auf diese Weise zu besonders qualifizierten Mitarbeitern zu machen. In einer Reihe von Aufsätzen beschäftigt sich nun der Autor mit der Managementsystematik, mit' ihren Versuchen, durch eine dezentralisierte Betriebsorganisation und durch Bildung von Arbeitsgruppen, welche unmittelbar der Untemehmungsführung unterstellt sind, optimale Betriebsleistungen zu erzielen, vor allem weil durch die geschilderte
Wir ernten nun die Früchte der Ueber-steigerung der Konjunktur. Die Nachfrage nach den Gütern des Elementarhedarfes ist erstaunlich und in kurzer Zeit gewachsen, sind doch so gut wie alle einsatzfähigen Arbeitskräfte heute in Stellung. Viele- Arbeitnehmer arbeiten erheblich mehr als die Normalarbeitszeit, ein Umstand, der zum Leistungsabfall auf der einen Seite und zum Ansteigen der Stückkosten auf der anderen Seite führt. Um die verknappten Güter findet ein Wettbewerb der Kaufwilligen statt. Aus dem Käufermarkt ist wieder da und dort ein Verkäufermarkt geworden. Nicht weil die
Wenn wir unter Kollektivismus ein' System gesellschaftlicher Ordnung verstehen, das alles politische und in weiterer Folge alles persönliche Handeln bis hinab zur Konsumwahl der Dispositionsmacht einer zentralen Stelle übereignet“, müssen wir den Kollektivismus, er sei so oc(er so etikettiert, rundweg ablehnen. Um des Menschen willen, zu dessen persönlicher konkreter Wohlfahrt der Kollektivismus keine wie immer geartete Beziehung hat. Die Entfaltungsmöglichkeiten, die in der menschlichen Natur angelegt sind, werden vom Kollektivismus zugunsten kollektiver Werte, etwa des Staates, eines
Die Führung des Deutschen Einheits-Gewerk-schaftsbundes (DGB) hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß ihr die dem DGB angehörenden christlichen Arbeitnehmer als Beitragslieferanten zwar höchst willkommen seien, daß aber jeder Versuch von christlichen Gewerkschaftern, Einfluß auf die Politik der Gewerkschaftsführung zu gewinnen, als Sakrileg gewertet werde, ein „Spaltungsversuch“ und eine (man höre) „Ver-politisierung“ der „neutralen“ Gewerkschaftsbewegung sei und ähnliches. Wer „religiöse Anwandlungen“ hat (wie sich der Vorsitzende des DGB ausdrückte) werde freilich
Das Verlangen der Arbeiter nach Kürzung der Arbeitszeit steht seit Jahrzehnten- auf der Tagesordnung. Schon seinerzeit — 193 5 — gerieten Arbeitnehmer und Arbeitgeber in Genf im Rahmen der Tagung des Internationalen Arbeitsamtes in der Arbeitszeitfrage scharf aneinander. Die Front war aber auf der Arbeitgeberseite keineswegs dicht. Die US-Amerikaner — schon damals im Ausmaß der Produktivität weit voran — und die Italiener (diese im Interesse der Milderung der Arbeitslosigkeit) waren gemeinsam mit den Arbeitnehmern für eine Revision der Arbeitszeitbestimmungen.Im Prinzip besteht
Franz Joseph Freiherr von Gruben. Ein Beitrag zur politischen Geschichte des deutschen Katholizismus im 19. Jahrhundert. Von Heinz Wilfried S i 11 a. Gedruckte Dissertation, Würzburg 1953. 92 Seiten.Der Gegenstand der Darstellung ist auf den ersten Blick keine faszinierende Gestalt: Ein ziemlich durchschnittlicher Dichter und ein nicht gerade durchschlagskräftiger politischer Schriftsteller mit einer eher tendenziösen und manchmal auch unkritischen Geschichtsbetrachtung und schließlich ein Sozialpolitiker, der in der Richtung seiner Gedanken gelegentlich zwar an seinen großen Zeitgenossen
Wirtschafts- und Arbeitsbericht 1953. Herausgegeben von der Kammer. der, gewerblichen Wirtschaft, für Oberösterreich. Selbstverlag, Linz. 274. Seiten..Auch das letzte Jahrbuch der oberösterreichischen. Kammer der gewerblichen Wirtschaft bietet wieder eine Fülle von Materialien zur geschichtlichen Entwicklung des Bundeslandes.Geordnet nach eigentlichen Tätigkeitsberichten der Kammer und den Berichten der sechs Sektionen, wird ein Einblick in die Fülle der Arbeit geboten, welche zum Aufgabenkreis der Institution gehört. Ganz ausgezeichnet ist die wirtschaftspolitische Einführung, die von
Das klassische liberale und das kollektivistische Denken gehen im Wesen von gemeinsamen Denkansätzen aus und sind offensichtlich in ihrer Entwicklung konvergent. Sie gehen beide vom innerweltlichen Pragmatismus aus, für den alles Leben nur auf den Zweck und auf das Leistungergebnis bezogen ist; sie nehmen ferner ihren Ausgang ▼on den Positionen eines Panökonomis- m u s, dem alle Wirklichkeit in ökonomischen Quantitäten gegeben ist. Alles geschicht- bestimmende Handeln wird auf Verhaltensweisen reduziert, die im Oekonomischen und im Konsumbegehren grundgelegt sind.Die Wirtschaft ist
Daß christliche Politik möglich ist, steht fest, sei es über die Institution einer Partei oder in anderer, freier Form. Bis zum zweiten Weltkrieg hatte es nun den Anschein, als ob christliche Politik weitgehend mit „bürgerlicher“ Politik gleichzusetzen sei. Als Folge dieser falschen Gleichung wurde daher christliche Politik in ihrem Wesen als nur-bürgerliche Klassenpolitik gewertet. „Bürgerlich“ hier nicht im allgemeinen, sondern in seinem spezifisch politischen und soziologischen Sinn als „Besitzbürgertum“ und im bewußten oder faktischen Gegensatz zur Arbeiterschaft und zu
Die gewerbliche Wirtschaft und die Industrie in Tirol. Von Franz J a u d. Inn-Verlag, Innsbruck. 36 Seiten. Preis 7.50 DM.Das kleine Heft dient unterrichtlichen Zwecken und vermag als Lehrbehelf sicher seinen Zweck zu erfüllen. Dies um so mehr, als es an sachkundigen Darstellungen der österreichischen Wirtschaft, soweit sie für den heimatkundlichen Unterricht Verwendung finden sollen, weitab fehlt. Darüber hinaus gibt das Heft aber auch solchen, die sich in Kürze über die Wirtschaft Tirols informieren wollen, eine ausgezeichnete Uebersicht.Die gewerbliche Wirtschaft Niederösterreichs im
Die österreichischen Gewerkschaften. Von Fritz Klenner. Erster Band. Mit einem Vorwort von Nationalrat Anton Proksch. Verlag des Oesterreichischen Gewerkschaftsbundes, Wien. 743 Seiten
Während des letzten Wahlkampfes wurde viel von der sogenannten „Vollbeschäftigung“ gesprochen. Es mutete dabei seltsam an, daß der Vierzehnjährigen, die in diesem und in den nächsten Jahren aus der Schulpflicht entlassen werden und erste Ausbildungsgelegenheit zu finden hoffen, so gut wie nicht gedacht wurde. Diese jungen Arbeits- und gleichzeitig Berufs- wie Einkommenslosen bilden eine in den amtlichen Arbeitslosenziffern zwar nicht erscheinende, aber zahlenmäßig dennoch bedeutende fünfte Kolonne: sie umfaßte 1951 bereits 30.000 junge Menschen.Seit es in Oesterreich eine Lenkung
Das Problem der Beziehung von Kirche und Welt ist heute und zu aller Zeit untrennbar mit der Frage der außerkirchlichen Bindung des Christen an die Kirche verbunden. Angefangen von der Sozialorganisation der Urgemeinde bis zu den Massenbewegungen der großen Katholikentage der Gegenwart ringt die Kirche darum, wie und wie weit sie organisatorisch in die Welt übergreifen soll.In Österreich glaubte man bis 1934 in vielen Bereichen, die Kontaktnahme von Kirche und Welt am besten in einer Vielfalt von Organisationen aktivieren zu können. Dabei wurde nicht selten die nur sekundäre Bedeutung
Fünftens: Auf dem Gebiet des Sports wird viel getan. Da kann aber nicht über den Umstand hinwegtäuschen, daß wir gegenüber der Zeit der ersten Republik einen großen Aktivposten verloren haben: eine katholische Sport- und Turnorganisation. Die christlichdeutsche Turnerschaft ist nicht wieder errichtet worden. Die Nachfolgeorganisation, die sogenannte „Union“, ist gut „bürgerlich“, das heißt, von manchen Provinzgruppen und einem Teil der Führerschaft abgesehen, farblos. Wie wäre es denn auch sonst möglich, daß die „Union“ bedenkenlos ganze Sportvereine, wie den WAC,
Geschichte der Kirche. Lese- und Arbeitsbuch zum Unterricht für die Oberstufe der österreichischen Mittelschulen. Von Dr. Anton Maria P i c h 1 e r. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien. 164 Seiten.Dieses Kirchengeschichtslehrbuch ist der IV. Band in der bald vor zwei Jahrzehnten zum erstenmal erschienenen Sammlung: „Der Weg, die Wahrheit und das Leben, Lehr-, Lese- und Arbeitsbuch der katholischen Religion für die Oberstufe der Mittelschulen“, das von Lehrern und Schülern wohl gleich erwartet wurde. Schon die Einteilung der Kirchengeschichte zeigt die neue Methode — und sie möge sich
In einer unerreichten, genialen Simplifi- kation des Ausdrucks wie der der Darstellung wurde im vergangenen Jahrhundert zuerst von Marx in kontradiktorischer Form und später von der anderen Seite der Tatbestand des Bestehens einer sozialen Frage zum ersten Male in das helle Licht einer weltöffentlichen Diskussion gestellt und in einem System von Kategorien geordnet.Die Voraussetzung einer Darstellung der sozialen Frage ist aber im Wesen die jeweils gegebene gesellschaftliche Ordnung. In jenem Maße nun, in welchem die Struktur der Gesellschaft sich gewandelt hat, sind die Spannungen zwischen
„Die Bhil in Zentralindien.“ Von Wilhelm Köppers, Jahrgang VII1948 der Wiener Beiträge zur Kulturgeschichte und Linguistik. Verlag Ferdinand Berger, Horn-Wien, 1948, 352 Seiten und XVI Tafeln
Für die große Welt mag das Problem „Deutschland” heute vornehmlich ein politisches sein; für das deutsche Volk aber und für diejenigen, die versuchen, das politische Geschehen an seinen gesellschaftlichen Wurzeln zu erkennen, ist es zu einem nicht geringen Teile eine soziale Frage ge: worden. Nicht e i n Problem, nicht eine Frage, sondern ein Komplex von Fragen und Problemen, die einzig in ihrer Art und geeignet sind, zu durchaus neuen soziologischen Erkenntnissen zu führen. Handelt es sich doch im Falle „Deutschland” von heute um den erzwungenen Neubau einer Gesellschaft aus
Es ist durchaus möglich, daß die Veröffentlichung zweier Gesetzesentwürfe, welche den Soziallohn zum Gegenstand haben *, gegeignet ist, die Diskussion um diese Frage, insbesondere um den Familienlohn, wieder aufzufrischen, in Fortsetzung der darüber in der ersten Republik oft geradezu leidenschaftlich geführten Auseinandersetzungen. Mit der Wiederaufnahme des unterbrochenen Gespräches wäre neuerlich die Möglichkeit der Realisierung einer großen sozialreformatorischen Idee nähergerückt. Die Versuche zur Einführung des Soziallohnes bewegen sich aber auf der Linie jener Bestrebungen,
Das katholische soziale Gedankengut kann durch nichts nachhaltiger verfälscht werden, als durch den Versuch einer Identifizierung mit dem politischen Katholizismus. So anerkennenswert das Bemühen von Professor Do-bretsberger istdie gewißlich nicht einfach gelagerte Problematik der Nachkriegssituation des sozialen Christentums irgendwie aufzuzeigen und durch bewußt scharfe Formulierungen eine notwendige Diskussion zu provozieren, so bedenklich muß es uns scheinen, daß der Verfasser für diesen Versuch .auch Formulierungen gewählt hat, die reichlichen Anlaß zu abwegigen Feststellungen
Die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens, nach Aufgabe und Ziel, steht in dieser Zeitenwende vernehmlicher und quälender vor ungezählten Hunderttausenden. Daß ihr die rechte Antwort gegeben werde, ist zum großen Anliegen des denkenden, verantwortungsbewußten Christen geworden. Daraus erfließen Gedanken, Sorgen und Wünsche, die mannigfach nach Ausdruck verlangen.„Die Furche“ hält sich deshalb immer wieder verpflichtet, einer solchen freien Aussprache aus dem innersten Drängen des gläubigen Menschen im Rahmen sachlicher Erörterung Raum zu geben. „Die Furche“Die Kirche
Die Tatsache, daß im Verlaufe der letzten drei, vier Generationen der innere Abstand breiter Massen der industriellen Arbeiterschaft von der Kirche sehr weit geworden ist, läßt sich ohne weiteres an der sozialen Struktur der aktiven städtischen Pfarrgemeinde ablesen. Abgesehen von dem durch Jahrzehnte vorherrschenden geistigen Einflüsse des Freidenkertums und des vom Bürgertum übernommenen Antiklerikalis-7 mus. ist die Kirchenfremdheit der Arbeiter in beträchtlichem Umfange das Ergebnis eines soziologischen Prozesses und ein nachgeborenes Resultat der besonderen Verhältnisse im Räume
Die hierarchische Gliederung der Gesellschaft ist nicht sosehr das Ergebnis menschlicher Organisation, sondern vorherbestimmt durch die Natur des Menschen, die stets nach Abhebung und Sonderung verlangt. Da diese Abhebung aber von oben nach unten als „Distanzierung“ erfolgt, wird auch die Form der vertikalen Gesellschaftsgliederung von oben her festgelegt.Noch im Mittelalter war die gesellschaftliche Funktion das wesentliche Gliederungsprinzip gewesen. Mit der Auflockerung der aus einer Idee geformten mittelalterlichen, noch von außerökonomischen Flemen-ten zusammengehaltenen
Mit dem Untertitel, der diesen Ausführungen vorangestellt ist, will der Verfasser sagen, daß er untersuchende Erörterung, Aussprache anregen will. Es erscheint der „Furche“ Aufgabe, dort, wo das Grundsätzliche gewährleistet ist, auch einem solchen freien, aus der Mitte der jüngeren Generation aufklingenden Wort Raum zu geben. „Die Furche“
- Die bisher in diesen Blättern erschienenen Aufsätze zu den seelischen und erzieherischen Problemen der Gegenwartsjugend haben ein außerordentlich starkes Echo gefunden. Haben diese Ausführungen bisher sich zumal vom Standpunkt des Pädagogen mit dem Thema befaßt, so tritt der Verfasser der nachstehenden Darlegung mit dem Blick hingerichtet auf die kirchliche Aufgabe in die Debatte ein.Der Österreicher von 1945 ist in starkem Ausmaße ein Produkt des Widerspruches gegen Preußen-Deutschland, sein Bekenntnis, in den Tiefen weitgehend aus den leidenschaftlichen Affekten des Protestes