Wenn Wilhelm Furtwängler die Salzburger Festspiele mit der IX. Symphonie von Beethoven beschloß, so scheint uns eine Frage am Platz: Dem europäischen Musikhörer ist diese Aufführung längst ein geläufiger Begriff geworden, ja etwa in Wien stellt sie im Nicolai-Konzert ein schon gewohntes alljährliches Ereignis dar. Sosehr das Prinzip richtig ist, daß eine Festspielaufführung etwas Einmaliges und Unwieder-holbares sein soll und sosehr sich dies auch an bestimmten anderen Aufführungen oder Konzerten erwiesen hat, ist niemand auf den Gedanken gekommen, in diesem Schlußkonzert bloß die
Nicht nur in Österreich ist die Diskussion um die Salzburger Festspiele heftiger entbrannt. Man fragt sich, ob die einzigartige Übereinstimmung zwischen Idee und realer Veranlassung, der die Festspiele ihren Welterfolg verdanken, auch heute verwirklicht ist oder ob nicht eher die überkommene organisatorische Form äußerlich beibehalten wurde, eine geistige Erneuerung aber das eine Notwendige wäre. Dabei muß man von jenen sterilen Kritiken absehen, die eine Rückbesinnung auf die Zeiten Reinhardts proklamieren. Diese Zeit soll nicht geringgeschätzt werden, doch kann sie nicht den
Der komplexe Zustand, den man simplifizierend unter dem Begriff der „europäischen Kulturkrise“ zusammenfaßt, wird auch in Salzburg von Jahr zu Jahr spürbarer und damit bewußter. Er bleibt dem, der Augen hat zu sehen, auch hinter dem atmosphärischen Glanz der Festspiele nicht verborgen. Er tritt unverhüllter, brüsker zutage in der Entwicklung des Landestheaters. Er ist wesentlich bedingt durch tiefgreifende und weit zurückreichende Ursachen geistesgeschichtlicher Natur, an deren Folgen jede kulturelle Institution leidet, er ist jedoch mitbedingt durch Verhältnisse, die durch
Die zarte, verhaltene Süßigkeit der vorweihnachtlichen Welt, der kindlich einfältige Ernst, mit dem sie die Seele des Volkes erfüllt, trug die Atmosphäre zweier abendlicher Feierstunden in Salzburg — die eine veranstaltet durch Tpbi Reiser vom Salzburger Heimatwerk, die andere von Dr. Friederike Prodinger vom Salzburger Museum Cäro-linö Augusteum. Während Tobi Reiser seine Gemeinde im Kaisersaal der Residenz vereinigte, lud das Museum seine Freunde in das Salzburger Künstlerhaus ein, um ihnen barocke Weihnachtsmusik, zum Teil auf alten Instrumenten — selbst ein altes Portativ aus
Der Insel-Almanach 1919 publizierte erstmalig Hugo von Hofmannsthals Phantasie über ein Raimundsches Thema „Eduard und die Mädchen“, vier dramatische Bilder, zu denen der Dichter durch Raimunds „Diamant des Geisterkönigs“ angeregt worden war. 1934 kam es zu ihrer Uraufführung In der Volkshochschule „Volksheim“, in Anwesenheit der Witwe des Dichters. Dr. Ernst Schönwiese, dem die Wiener Uraufführung zu verdanken ist, brachte die Szenen zu Weihnachten 1945 in der Sendergruppe Rot-Weiß-Rot und nunmehr im Lesestudio der Salzburger Volkshochschule für denselben Sender neu