Bloß ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt unter den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen, wie sie sich, aus einer vielhundertjährigen Entwicklung heraus, in den Industriestaaten des Westens gebildet haben. Trotzdem beschäftigten sich unsere politischen Wissenschaften fast ausschließlich mit diesen besonderen Bedingungen, und kaum beiläufig mit der Tatsache, als Wäre sie nebensächlich, daß für den überwiegenden Teil der Menschheit noch immer bäuerliche Gesichtspunkte und Interessen richtunggebend sind. Daraus erklärt sich auch die vielfach so unrichtige
Die Auseinandersetzungen über den Problemkrei Geschichtsschreiber und Geschichtsschreibung, die im letzten Wintersemester die Sprechabende der Historischen Arbeitsgemeinschaft in der Wiener Katholischen Akademie erfüllten, haben besonders auch die Frage des Verhältnisses einer äußersten Bemühung um Objektivität zu dem das Gewissen mitunter nicht weniger verpflichtenden weltanschaulichen Bekenntnis zu klären versucht.Zunächst einmal: Hat der Geschichtsschreiber, von dessen Gewissenspflicht zu weltanschaulicher Stellungnahme hier gesprochen wird, überhaupt ein Recht, seine persönliche
An einem der letzten Sprechabende der historischen Arbeitsgemeinschaft in der Wiener Katholischen Akademie stand, angeregt durch einen im Jahrbuch der Gör-res-Gesellschaft veröffentlichten Vortrag Johannes S p ö r 1 s : „Neue Orientierung in der historischen Forschung?“ die Frage zur Erörterung, inwieweit der Geschichtsschreiber seinem Vaterland dienen müsse, inwieweit er ihm dienen dürfe.Es kann natürlich, so merkt Spörl ganz richtig an, keinerlei Meinungsverschiedenheit darüber geben, daß es in jedem Falle oberste Richtschnur für den Historiker sein muß, „wie es eigentlich
Das Kronprinzenproblem ist ein ewiges, es ist der unausgleichbare Gegensatz zwi-sdien jung und alt in äußerster Zuspitzung, sichtbar geworden an Renschen in überhöhter Stellung, und es tritt mit besonderer Schärfe in Erscheinung, wenn zum Unterschied der Jahre ein Gegeneinander in den grundsätzlichen Anschauungen -\on Gott und Welt, von Staat und Gesellschaft tritt.So ist auch der schwere Antagonismus zwischen Maria Theresia, und Joseph ein mehrseitiges Problem.Zunächst einmal steht jung gegen alt. Die Kaiserin kehrt im August 1765 als eine weit über ihre Jahre gealterte, (in ihrem