„Wer Geschichte schreiben wollte, könnte die Unruhe einer unaufhörlich von Stürmen bewegten Welt schlecht verstehen, falls er sie nicht aus der griechischen Seele ableitete, deren Un-stabilität das schwebende Gleichgewicht des Vogelfluges sucht, aber im Sturz des Ikarus endet.“Frank Thiess im „Reich derDämonen“.Griechenland ist daran, wie Ikarus ins Meer zu stürzen. Das Regime der Obersten nähert sich jener Unstabi-lität, die das Ende ankündigt. Das Land am Fuße des Olymp schlittert in jene historische Phase jeder Autokratie, in der man nur durch Verhaftung, politische Justiz
Es war im Jänner 1968, lange bevor man den Protest der deutschen Studenten als Rebellion bezeichnen konnte, als 500 Studenten die Deka- natssitzung der Philosophischen Fakultät der Freien Universität Berlin belagerten und den gelehrten Herren das elektrische Licht abdrehten. Ihre Forderung: Neuordnung des Lehrbetriebes an einem Seminar der Fakultät und Mitbestimmung bei der Studienreform: beides lehnten die Professoren ab.Zur gleichen Zeit stimmten achttausend Hamburger Studenten geordnet darüber ab, ob sie den vom Akademischen Senat bestellten Rektor auch haben wollen: ihr Votum blieb
Die „Furche” hat bereits ausführlich das Wahlergebnis vom 6. März kommentiert und dieses Ergebnis vom Standpunkt des Katholiken behandelt. Was in dieser neuen Situation aber noch interessanter erscheint, ist — vor allem für die jungen Katholiken in unserem Land — die Frage, wie es weitergehen soll.Die sogenannten „3 P”Die katholischen Laien haben im vergangenen Wahlkampf erstmals etwas völlig Neues getan: sie haben als einzelne, in eigener Verantwortung und ohne Berufung auf die Kirche, die Katholiken zur Wahlabgabe für diese oder jene Partei aufgerufen. Während die
In der Nummer 3/1965 hat die „Furche“ loyal einem Mann von „drüben“, Dipl.-Inff. Peter Spitaler, in seinem Aufsatz über die „Katholiken in der SPÖ“ das Wort erteilt: Er hat die theoretische Situation der praktizierenden Katholiken in dieser Partei zu umreißen versucht.Es liegt nahe, auch die Situation der Katholiken in der ÖVP zu beleuchten, weil die Verbindung von Katholiken und ÖVP erheblich augenfälliger ist und nicht die Ausnahme von der Regel — wie dies bei der SPÖ der Fall ist.Um die Problematik zu verstehen, muß man freilich vorerst die Struktur der