Ein europäischer Kirchenfürst sagte bei seinem Besuch in Rio de Janeiro, die Zukunft der katholischen Kirche werde sich in Lateinamerika entscheiden, weil im Jahre 2000 die Hälfte aller ihrer Gläubigen auf diesem Halbkontinent leben werde.Nun ist die Vorstellung, daß die Kirche die ausschlaggebende (auch politische) Kraft in Lateinamerika sei, weil fast alle seine Bewohner nach dem Taufschein sich zu ihr bekennen, irrig. Der Prozentsatz der Kirchenbesucher in vielen lateinamerikanischen Hauptstädten ist sehr gering. Trotzdem spielt die Kirche für die Zukunft des Kontinents eine viel
Die Wechselfälle der lateinamerikanischen Politik, die ständig zwischen Diktatur und Demokratie schwankt, werden bei der Wahl des 78jährigen Dr. Jose Maria Velasco Ibarrain Ekuador ebenso deutlich wie bei der von Dr. Arnulfo Arias in Panama. Der ekuadorianische Präsident ist wohl die eigenartigste Persönlichkeit auf der politischen Bühne des Halbkontinents. Man nennt ihn oft den Don Quijote. In der Tat ist er groß, hager und kahl, sein sehr scharf geschnittener Kopf wirkt fast unheimlich; er spricht würdevoll, um nicht zu sagen geziert. Aber auch in seinen politischen Allüren macht er