KLASSIK DER SOZIOLOGIE (Eine polemische Auswahl). Von C. Wright Mills. Fischer Paperback, Frankfurt/Main, 486 Selten, DM 19:80.Die vorliegende Auswahl aus Werken, deren Autoren heute den Klassikern der Soziologie zuzurechnen sind, stellt das Bemühen des (vor einiger Zeit verstorbenen) nordamerikanischen Soziologen (selbst einer der bedeutendsten seines Faches) dar, seinen Widerspruch gegen ein Uberhandnehmen der Soziometrie, gegen einen „Faktenfetischismus“, in den Sozialwissenschaften zu dokumentieren. Zu diesem Zweck werden Auszüge aus Werken jener Soziologen, die der Überwertung der
Kenreawcg3 eine pupuidiwiüicuschaftliche oder gar eine pamphletische Darstellung, die sich etwa mit Unrecht als eine gesellschaftswissenschaftliche Abhandlung auszuweisen sucht, sondern eine ernste soziologische Untersuchung. Der Autor ist kein Geringerer als der international bekannte, aus Österreich stammende Ordinarius für Soziologie an der Universität Mainz, Helmut Schoeck. Was der Verfasser in dem vorliegenden Buch unternimmt, ist der stets im Bereich strenger soziologischer Beweisführung bleibende Versuch, die Konstitution sozialer Prozesse bis zum Ganzen dessen, was wir
Die zunenmencte Bedeutung, welche die Religionssoziologie innerhalb der Soziologie gewinnt, is1 vor allem auf eine nunmehr offenkundige Selbstbeschränkung dei soziologischen Forschung zurückzuführen, die nicht mehr in soziolo-gistischer Interpretation die nurprofan begründete Konstitution dei Religion beweisen will, sondern, wie sie es (angeblich) stets vorhatte, lediglich Wissenschaft, also werte-und daher vorurteilsfrei sein will. Auf der anderen Seite nehmen auch religiös gesinnte Soziologen und soziologisch interessierte Theologen die Forschyngsmethoden der Soziologie auf, um mit ihr
Diejenigen Angehörigen der Wirtschaftsgesellschaft, die angemessene ökonomische Substanz haben, werden von einer Änderung der Kaufkraft des Geldes zumindest nicht unmittelbar berührt, wenn ihnen auch eine Geldwertverschlechterung keineswegs gleichgültig sein wird. Dagegen werden jene Personen, die Schulden ohne Kaufkraftsicherung eingegangen sind, an einer Geldverdünnung ihre helle Freude haben, wenn auch nur, soweit sie eben Schuldner sind.Keine Freude mit der Verschlechterung der Kaufkraft haben dagegen die Arbeitnehmer. Für säe bedeutet, falls die Kaufkraft (angezeigt in einem
„Der Staatssekretär ist dem Bundesminister unterstellt und an seine Weisungen gebunden” (Art. 78 Abs. 3 der Bundesverfassung).„Da ein Staatssekretär kein Beamter, sondern ein von einer Partei in die Regierung entsandter politischer Funktionär ist, ist er auch dem Minister nicht unterstellt” (Arbeiterzeitung vom 20. Mai 1964).In Österreich beruft man sich seit einigen Jahren erst dann auf die Verfassung, wenn es einer politischen Gruppe nützlich zu sein scheint. Auf diese Weise wird die Bundesverfassung in der politischen Praxis und selbst von seiten der Gesetzgeber als ein
Der Eifer, mit dem man die Familien mit unversorgten Kindern nach 1945 zu entlasten versucht hat, ist jedoch bald erkaltet.’ Von einzelnen Erhöhungen der Kinderbeihilfen in Stufen abgesehen, bis zur Groteske der Brotbeihilfe von fünf Schilling, wurde die Familienpolitik auf einem Stand der Wohlfahrtsgesellschaft von gestern verewigt. Von wachsenden Familienzulagen nach der Art der Pensionen ist kaum die Rede. Die Familienväter sind eben keine politisch interessante Großgruppe — Grund genug, um die Familien oft und nunmehr allzuoft mit wohlwollenden Worten und Gesten statt mit Geld zu
Im der von August Zechmeister herausgegebenen Schriftenreihe „End-zeitlicher Glaube“ ist jüngst, als Num-nter 6, eine Positionsabklärung katholischer Sozialisten erschienen. Wenn auch im Bekenntnis sowohl zur Kirche wie auf der anderen Seite zum Sozialismus durchaus gefestigt, sehen die 'Autoren die Proportionen von Kirche und Sozialismus wie auch die Rechtfertigung ihres Wagnisses in einer erstaunlichen Verschiedenheit.Die RedaktionDen Autoren geht es keineswegs um die Frage, ob ein Katholik sich zum Sozialismus bekennen dürfe oder nicht. Diese Frage ist für sie als Folge der
In der Menschheitsgeschichte war der christliche Sonntag der erste Versuch, weltweit einen geordneten Wochenarbeitsrhythmus zu proklamieren und dem Ablauf der Arbeit einen gebotenen Ruhetag einzufügen — für alle Menschen, gleich welcher sozialen Schichte sie nun angehörten. Dem Zeitalter der Exzesse des Hochkapitalismus blieb es auch Vorbehalten, das klassische Verhältnis von sechs Arbeitstagen zu einem Ruhetag aufzuheben und den Sonntag als Arbeitstag — zumindest teilweise — für die entrechteten Proletarier zu disqualifizieren.Der Sortiütag die Jahrhunderte hindurch in den