„Großmähren und die christliche Mission bei den Slawen“ ist das Thema der Ausstellung, welche die Tschechoslowakische Akademie der Wissenschaften erstmalig in Zusammenarbeit mit dem Institut für Österreichkunde in Wien veranstaltet. (Vergleiche zu diesem Thema „Die Spuren eines großen Reiches“ von Dr. Haberl, in der „Furche“ Nr. 1/1966). Eine tschechoslowakische Delegation von Fachleuten, Archäologen, Prä- und Frühhistorikem,kamen unter der Leitung des Präsidenten der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften, Univ.-Prof. Dr. F. Šorm, zur Eröffnung nach Wien.In
Dem späteren Kaiser Tiberius blieb es Vorbehalten, als Prinz und Feldherr seines Stiefvaters Cäsar Oktavianus Augustus das Land zwischen dein Alpen, der Donau und dem Rhein dem römischen Imperium zu gewinnen. Keinen Widerstand leisteten die seit mehr als einem Jahrhundert mit Rom durch Freundschaftsverträge gebundenen keltischen Noriker. Um so erbitterter aber kämpften die illyrischen Panno- nier im heutigen westlichen Ungarn, die germanischen Stämme der Cherusker im Land rechts des Rheins und die Langobarden an der Elbe. Und auch Marbod, der König der Markomannen im heutigen Böhmen,
Es soll hier nicht versäumt werden, auf die Fülle von kritischen Stimmen zu den Ergebnissen dieser Ausgrabungen hinzuweisen. Es ist bezeichnend, daß der Großteil der Kritiken von Gelehrten aus vorwiegend kalvinistischen und anglikanischen Ländern herrührt. Ihre Äußerungen stimmen im Tenor mit der Feststellung von E. Peterson („Schweizerische Rundschau“, 1952) überein, welcher sich Arnim von Gerkan in der „Evangelisch-Lutherischen Kirchenzeitung“ 1952 anschloß und welche in dem Satz gipfelt:“,,Die Archäologie hat die Frage nach dem Apostelgrab nicht gelöst, sondern nach
Tu es Petrus et supra hanc petram zu hören und um seinen Segenaediflcabo ecclesiam meam. __ .Matthäus i, 18 „URBI ET ORBI“ zu empfangen.Jenseits des Tiber, an dessen östlichen Ufer, weit außerhalb der schützenden Mauern des antiken Rom, breiten sich auf ehemals etruskischem Gebiet die Vatikanischen Hügel. Am Grabmal des Hadrian, an der heutigen Engelsburg und der Meta Romuli vorbei — jahrhundertelang wurde diese für das Grabmal eines der Gründer der Stadt gehalten —, pilgerten seit den Tagen des Urchristentums bis ins hohe Mittelalter fromme Gläubige aus aller Welt die Via
DIE LINZER ALTSTADT IN KOMISCHER UND VORGESCHICHTLICHER ZEIT. Von Paul Karnltsch. Linser Archäologische Forschungen, Band 1. 118 Selten Text. 66 Tafeln, mit Bildbeschreibungen. Preis 120 8.
Unter den Kostbarkeiten der Handschriftensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek verdient die „Tabula Peutingeriana“ , Codex Nr. 324, seit 1863 in elf Tafeln aufgelöst und zu einem Band vereinigt, als besondere Rarität hervorgehoben zu werden. Stellt sie doch das einzige Exemplar einer zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert in Süddeutschland oder der Schweiz (die Meinung der Forscher über den Zeitpunkt ihrer Entstehung und dem Ort der Anfertigung ist geteilt) kopierten und dadurch erhalten gebliebenen antiken Straßenkarte des römischen Imperiums aus dem vierten Jahrhundert
Im 162. Band der „Bonner Jahrbücher des Rheinischen Landesmuseums in Bonn und des Vereines von Altertums freunden im Rheinlande” wurden 1962 die Ergebnisse der Ausgrabungen in der St.-Jakobs-Kircshe in Heiligenstadt, Wien, vom Kustos der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte des Historischen Museums der Stadt Wien, Dr. Alfred Neumann, publiziert. Es mag zunächst erfreulich stimmen, daß hiemit die Auswertung der archäologischen Funde vom Sommer 1952 und 1953 in der genannten Kirche endlich einem Kreis von Fachleuten zugänglich gemacht wurde. Bedenklich stimmt jedoch bereits der
DIE GESCHICHTE GROSSER SAMMLER, zöslschen übertragen von A. P. Zeller. 19. 0 DM. Alfred Sehers Verlag, Bern undIII’ flüssigem1 Stil’ und spannend erzählt der Autor die Geschichte von zwölf • berühmten Kunstsammlern und -Sammlungen aus zwei Jahrhunderten. Beginnend mit dem fast gewaltsamen und an Kunstraub gemahnenden Aufbau der Eremitage durch Katharina II. von Rußland, die ihre bezahlten Agenten und „Kunst”-Spione in allen Hauptstädten des westlichen Europa unterhielt, setzt Cabanne die Reihe fort mit der Geschichte der Wallace Collection, die Lord Hertford in der zweiten
KARTHAGO — AUFSTIEG UND UNTERGANG EINER ANTIKEN WELTSTADT. Von B. H. Warminston. Aus dem Englischen übersetzt Ton Paul B a u d i s c h. Verlag F. A. Brockhaus, Wiesbaden. 1963. 258 Selten, mit Anhang. Preis 16.80 DM.B. H. Warmington gehört der jüngeren Generation englischer Althistoriker an; sein Studium und seine Karriere nahmen ihren Ausgang nach dem zweiten Weltkrieg von der Universität Cambridge. Heute ist er als Professor für Alte Geschichte an der Universität Bristol tätig.Wie in angelsächsischen Ländern üblich, hatte der Gelehrte bereits in jungen Jahren Gelegenheit, mit
LEICHT FRIEREND, in Decken und Mäntel gehüllt, schlummern wir, manchmal von einem heftigen Zittern der Flügel geweckt. Über uns leuchtet ein in strahlendes Tiefblau getauchter Himmel. Jäh weicht die Nacht dem Tage, und unter uns hebt sich die Küste Indiens aus den blauen Fluten des Arabischen Meeres.Nach glatter und eleganter Landung im Flughafen von Santa Cruz — der Name stammt von einer portugiesischen Landnahme im 15. Jahrhundert — betreten wir müde, verwundert und benommen, doch voller Erwartung kommender Erlebnisse indischen Boden. Zwei Stunden dauern die peinlichen Zoll- und
SERBISCHES MITTELALTER. Altserbische Herrscherbiographien. I. Band: Stefan Nemanja nach den Viten des heiligen Sava und Stefan des Erstgekrönten. Übersetzt, eingeleitet und erklärt von Stanislaus Hafner. Verlag Styria, Graz-Wien-Köln, 1962. 177 Seiten. Preis 78 S.Stefan Nemanja ist der Gründer Altserbiens und der serbischen Dynastie der Nemanjiden. Er hat sich gegen Ende seines an Kämpfen und Intrigen reichen Lebens in das von ihm und seinem Sohne Sava wieder aufgebaute und von nun an als serbisches Nationalldpster geltende Chilandat auf dem Berge Athos zurückgezogen und ist hier im
NORDAFRIKA UND DIE RÖMER. Von Gilbert Charles Picard. Titel des französischen Original Werkes: „La Civilisation de L'Afrique Romaine“, Librairie Plön, Paris. Ubersetzt von Robert Werner. Verlag Kohlhammer, Stuttgart. 306 Seiten, zusätzlich 11 Seiten Anhang. Preis 24.80 DM.
EINE STADT DER KRASSEN GEGENSÄTZE. Wo beginnen? Wo fortsetzen? Der fürs erste etwas ratlose Spaziergänger aus Wien stößt zunächst, unweit des Broadways, auf das Zentrum der VergnügungsetabMssements, der Theater und der Filmpaläste; in der Radio City Music Hall wird pausenlos ein dreistündiges Programm von Mittag bis Mitternacht vor einem vieltausendköpfigen Publikum aufgeführt, in atemberaubender Technik folgt auf ein hundertbeiniges Ballett ein israelischer Chor, auf kühne Zirkusakrobatik der neueste Film in Breitton. Nicht weit davon liegt das Theater, das seit mehr als acht
Wenigen Gebildeten ist es bewußt, wieviel Entscheidendes die Forschungsergebnisse des als historische Hilfswissenschaft geltenden Spezialfaches der Epigraphik zur Kenntnis der Geschichte, Verwaltung und Religion der antiken Welt beitragen. In mühseliger Kleinarbeit, die sich oft über Generationen von Gelehrten erstreckt, werden die schriftlichen Überreste der großen vorderasiatischen und mittel-meerischen Zivilisationen gesammelt, entziffert, übersetzt, gedeutet und haben, als einzige unverfälschte Zeugen der Vergangenheit, wahrhaft „lapidaren“ Aussagewert. Den Code dieser
AN EINEM GRAUEN, NEBELIGEN MORGEN durcheilt ein Taxi die Simmeringer Haupstraße in Wien, vorbei an Fabriksgebäuden, Steinmetzwerkstätten und den dunklen und weiten Toren des Zentralfriedhofes. Die niedrigen, meist einstöckigen Häuser von Schwechat mit den kleinen Greiß-lereien, den in die Vororte vordringenden Verkaufsfilialen der großen Wäschefirmen mit ihren einheitlichen Fassaden, die etwas gemächlich und breitspurig einherschreitenden Hausfrauen lassen ein wenig den nahen Osten ahnen, den nicht einmal die großangelegten neuen Fabriksanlagen inmitten einstiger Heide ganz vergessen
Die Zerstörungen, die durch Bombenabwürfe während des zweiten Weltkrieges im Wiener Stadtgebiet an Gebäuden. Kirchen und kunsthistorischen Denkmälern entstanden sind, haben für die Forschungsarbeit der Archäologen eine gute Seite gehabt. An vielen Stellen der dichtverbauten Inneren Stadt konnte nun das oft seit Jahrhunderten nicht mehr freiliegende antike Niveau mit seinen römischen Bauresten studiert und aufgezeichnet werden. Systematische Grabungen, die Zeit und persönlichen Einsatz, vorallem aber größere finanzielle Mittel erfordern, konnten allerdings selten durchgeführt
Seit dem zweiten Weltkrieg hat in Österreich das Interesse der breiten Öffentlichkeit an archäologischen Unternehmungen sehr zugenommen. Die (vorläufigen) Ergebnisse sichtlich erfolgreicher Grabungen wurden dem Publikum durch Presse, Rundfunk und populärwissenschaftliche Vorträge nahe gebracht. Es ist aber nur wenigen bekannt, daß diese Art von Forschungstätigkeit bei uns bis in das 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann. Es war Erzherzogin Marianna, eine Tochter Maria Theresias, die 1786 und 1787 die ersten Ausgrabungen auf dem Zollfeld veranstaltete, und seit dieser Zeit besteht
Wanderer, kommst Du nach Sparta, so sage ihnen, daß Du uns hier liegen sähest, wie das Gesetz es befahl.Herodot, S. Buch, Vers 223 bis 228.1.Beschwerliche, unendlich weite Wege führen von den Thermopylen über Berge, hohe Pässe, unwirtliche Täler und steinige Ebenen nach dem fernen Lakonien. Wie viele antike Pilger und Reisende mochten sie wohl durchwandert haben? Heute wie damals ist die Ebene des Eurotas, zwischen den mächtigen Gebirgen des Taygetos und des Parnon von der übrigen Welt abgeschnitten, und auf sich gestellt, fristen Kultur und Leben seiner Bewohner ein einsames,
1.Als der Perieget Pausanias, ein Grieche aus Kleinasien, um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Griechenland und den Peloponnes bereiste, schrieb er seine Reiseeindrücke und -erlebnisse in zehn Büchern nieder. Diese Schriften, in byzantinischen Bibliotheken erhalten geblieben, wurden im 15. Jahrhundert für das westliche Abendland wiederentdeckt, und die bald darauf erfolgten Übersetzungen ins Lateinische, allen voran eine, die Johann Jakob Fugger finanzierte, sicherten ihnen eine große Verbreitung unter den humanistisch Gebildeten.Buch V und VI dieser Graeciae Descriptio behandeln die
In Salzburg fand im Sommer vergangenen Jahres die 6. Tagung österreichischer Historiker statt. Die im vergangenen Jahr auch von offizieller Seite ausdrücklicher betonte Notwendigkeit einer durchgreifenden Belehrung und Aufklärung der Jugend, aber auch der älteren Generation über die jüngste Geschichtsperiode Europas, Österreichs und somit auch Deutschlands müßte hierbei ausgiebigst erörtert worden sein und Vorschläge zur praktischen Durchführung dieser Forderung gezeitigt haben. Die Teilnehmer dieser Tagung kamen von den verschiedensten, den Geschichtswissenschaften beigeordneten
München hat sich als Stadt großer Ausstellungen in den vergangenen Jahren einen guten Namen erworben. Hatte man zunächst sein ganzes Bemühen auf die Wiederaufstellung der traditionellen lokalen Sammlungen und ihrer zerstörten Gebäude gerichtet, so kamen bald danach viele ehrgeizige Pläne zur Verwirklichung. Es hat allen Anschein, als wolle München, die nunmehr größte deutsche Stadt, die Funktion Berlins als geistige Metropole des Nachkriegsdeutschland übernehmen. Die Voraussetzungen hierfür sind günstig, künstlerisches Schaffen und Kunstsinn sind dem deutschen Süden von Natur
Am 8. Jänner 1982, also in nicht mehr ganz 22 Jahren, könnte man in Österreich den 1500. Todestag seines großen Apostels und frühchristlichen Heiligen Severin feierlich begehen. Wir besitzen in der Lebensbeschreibung des hl. Severin, von seinem Schüler und Nachfolger Eugippius ungefähr 30 Jahre nach seinem Tode aufgezeichnet, ein einzigartiges und wichtiges Dokument über das Frühchristentum auf österreichischem Boden. Es wäre die vornehmste Aufgabe der österreichischen Archäologie, die in den letzten Jahren den mohammedanischen Türken die Johannes- und Marienkirche in Ephesos