Das Buch von Doktor Schärf. Verlag der Wiener Volksbuchhandlung. 192 Seiten.Thea Leitner hat seinerzeit ein volkstümliches Lebensbild von Bundespräsident Körner skizziert. Nun hält sie es — diesmal unterstützt durch Franz Kreuzer — ebenso mit seinem Nachfolger. Wieder sollen zahlreiche Bilder mithelfen, die Persönlichkeit des Bundespräsidenten der Bevölkerung menschlich nahezubringen. Ein lobenswertes Unterfangen — dennoch wird man ein wenig an jene seinerzeit Monarchen und Potentaten gewidmeten „Volksbücher“ und politischen Lesebuchgeschichten erinnert, die nicht zuletzt
Kardinal Mindszenty warnt. Reden, Hirtenbriefe, Presseerklärungen. Regierungsverhandlungen 1944 bis 1946. Bearbeitet und übersetzt von Professor Dr. Josef V e c s e y und Vizerektor Johann Schwendemann. Verlag Preßvereins-Druckerei Ges. m. b. H., St. Pölten. 384 Seiten, Ganzleinen. Preis 84 S.Die bedeutende Gestalt des ungarischen Kardinalprimas Mindszenty wurde bisher in manchen Pressemeldungen und Kommentaren verzerrt dargestellt, und seine Worte verloren schon durch die gekürzte Form der Wiedergabe häufig ihren ursprünglichen Sinn. Sie boten dann Gelegenheit zu weitgehenden
„Vigilia pretium Iibertatis” lautet der Wappenspruch der Truppenabzeichen des obersten Hauptquartiers der Atlantikpakt- mächte In Europa. Das Oberkommando für Zentraleuropa dieses größten Militärbündnisses der neuesten Geschichte befindet sich in Fontainebleau bei Paris. Bis zum Beginn des Jahres 1957 stand es unter dem Kommando des französischen Armeegenerals Jean-Etienne Valloy. Seit 1. April 1957 trägt die Verantwortung für die Kommandoführung der NATO-Landstreit- kräfte der deutsche Generalleutnant Dr. Hans Speidel — vorgeschlagen von niemand anderem als seinem
Alien, Moskau und wir. Bilanz nach vier Weltreisen. Von Klaus Mchnert. Deutsche Ver- lagsanstalt, Stuttgart. 433 Seiten. — Weißer Mann — toter Mann? Ostasien im Umbruch. Ein Augenzeugenbericht. Von Erich Kern. Verlag Weisermühl, Wels und Starnberg. 379 Seiten, 87 Abb.
Die Sowjetspionage. Prinzipien und Praktiken. Von David J. D a 11 i n. Verlag für Politik und Wirtschaft, Köln. 615 Seiten. Preis 24.80 DM.ln der Außenpolitik der totalitären Staaten des 20. Jahrhunderts spielen, wie Nicolson schon seinerzeit in seiner grundlegenden Arbeit über die moderne Diplomatie nachgewiesen hat, die Spionage und der Nachrichtendienst eine sehr wesentliche Rolle. Neben den herkömmlichen diplomatischen Kanälen haben die Sowjetunion, Italien und Deutschland vor und während des zweiten Weltkrieges dem Nachrichtendienst und seinen verschiedenen Variationen besondere
Zahlreiche illustrierte Zeitschriften, Wochenblätter und Tageszeitungen bringen seit 1945 Veröffentlichungen zur jüngsten Vergangenheit. Ob es sich nun um sensationell aufgemachte Hintertreppenromane der Weltgeschichte aus dem Blickpunkt eines ehemaligen Kammerdieners oder um Fortsetzungsberichte wesentlicher Ereignisse handelt, immer wieder sind es die flüchtigen Nachrichtenträger der modernen Presseerzeugnisse, die sich mit diesen Themen vorerst beschäftigen. Kaum eine der angeführten Veröffentlichungen findet später ihren kritischen Niederschlag in einer wissenschaftlichen
Wien im Dezember 1945 war eine eigentümliche Stadt, voll an Gegensätzen und Problemen. Wenige Wochen erst waren :es nach dem Einmarsch der westalliierten Truppen in ihre Besatzungszonen. Die Stadt war noch zermartert von den entsetzlichen Hungermonaten August und September und doch schon voll von lebendigem Willen zur Selbstbehauptung in der neuen Situation einer Viermächtebesetzung. Die neue Herrschaft war streng abgezirkelt nach den Zonengrenzen und tief mißtrauisch gegenüber den ersten Regungen österreichischer Publizistik und geistiger Betätigung.Die Gründung der „Furche“, als
Am 23. Juni 1919 begibt sich der erste Reichspräsident der Weimarer Republik, Friedrich Ebert, zu seinem Telephonapparat, um sich mit Generalfeldmarschall Hindenburg in Kolberg verbinden zu lassen. In hastigen Worten schilderte Ebert die in Weimar herrschende Verwirrung und erbat den Rat des Feldmarschalls, wohl die tiefste Verbeugung eines revolutionären Politikers vor einem Repräsentanten des wilhelminischen Deutschland, dessen Existenz der einfache Sattlergehilfe auf dem Amtssitz des ersten Reichspräsidenten durch den Tod zweier seiner Söhne im Felde verteidigt hatte. „Doch in dieser
„Mich rief Europa“, Von Sir Robert Bruce Leckhirt. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart, 322 Selten. Preis 15.80 DM.Ein großer Kreis an der historisch-politischen Literatur interessierter Fachleute und Feinschmecker hat in den Jahren vor dem zweiten Weltkrieg die faszinierenden Erinnerungswerke des nun in den Adelsstand erhobenen britischen Diplomaten uhd Journalisten gelesen. Gerade im deutschen Sprachbereich waren seine Erirtnerungs-hücher außerordentlich beliebt: entstand doch in farbensatten Bildern die Welt des britischen Imperiums und seiner Kolonien ebenso vor unseren Augen wie die
V2 — Der Schuß ins Weltall. Von Dr. Walter Dornberger, Bechtle-Verlag, Eßlingen, 294 SeitenDaß der Krieg der Vater aller Dinge ist, gehört zu den Pseudoweißheiten der Geschichte. Im Bereich einer Wissenschaft, die sich ungestüm ankündigt, nämlich der Weltraumfahrt, scheint dies tatsächlich zuzutreffen. Bei der vorjährigen Tagung der Aeronautischen Vereinigungen in Stuttgart fiel der Vortrag eines grauhaarigen, sehr energischen Gelehrten über die zukünftigen Möglichkeiten der Erschließung des Weltraumes besonders auf: es war niemand anderer als der frühere deutsche Generalmajor
Als in den Abendstunden des 11. März 1938 die Schatten über dem Ballhausplatz das Ende der Ersten Republik ankündigten, lag die Schwere der Entscheidungen auf den Schultern zweier Männer: Wilhelm Miklas und Kurt von Schuschnigg. Der Bundespräsident und Oberbefehlshaber Wilhelm Miklas, dem sein Amtsnachfolger, Dr. Karl Renner, in seinen Erinnerungen so ehrende Worte widmete, weigerte sich hartnäckig, den Forderungen Berlins nachzugeben. Bundeskanzler Doktor Schuschnigg. dieser einsame Politiker, dessen Werk und Persönlichkeit weder Freund noch Feind bisher richtig gezeichnet haben, trug
Am 2. Mai 1945 besetzten Panzer der 13. US-PanzerdiVision Braunau am Inn. Ihr Kommandeur, Generalmajor John M i 11 i k i n, bezog das Geburtshaus Adolf Hitlers als Gefechtsstand, 48 Stunden vorher erschoß sich in seinem Ar- beits- und Wohnraum im Bunker der Neuen Reichskanzlei in Berlin jener Mann, der einstmals in dem schlichten Gasthaus zu Braunau als Sohn eines österreichischen Zollbeamten geboren wurde.Er nahm in der modernen Geschichte nach der Meinung eines britischen Biographen die Stellung eines Alleinherrschers in einem modernen Industrie- und Militärstaat ein, wie sie bisher
Am 2. Juli 1934 Unterzeichnete Reichspräsident von Hindenburg auf seinem Gut Neudeck in Ostpreußen jenes bekannte Danktelegramm an Hitler, mit welchem er diesem die Sanktionierung des 30. Juni 1934 erteilte. Wie Meißner, dieser unerhört geschickte Routinier des Präsidialdienstes, berichtet, hat der Reichswehrminister General Blomberg ausdrücklich seine Zustimmung zu diesem Telegramm erteilt. Dies ist eine hochbedeutsame Feststellung. In diesen entscheidungs vollen Tagen starben vor den Exekutionspelletons in Lichterfelde, München und an vielen anderen Stellen Deutschlands zahlreiche der
Wer vielleicht Erinnerungen eines alten k. u. k. Offiziers erwartet, wird leicht enttäuscht sein. Der Kampf unserer Bürokratie um die Räume und das Ausbreitungsbedürfnis mancher Ministerien im Gebäude des ehemaligen k. u. k. Kriegsministeriums am Stubenring beschwor vor den Augen des Historikers, der inmitten des Militärapparats im zweiten Weltkrieg in eine seltsame Berührung mit diesem Gebäude trat, eine Erinnerung, die vielleicht auf Interesse hoffen kann.Im Jahre 1942 erging angesichts der militärischen Entwicklung in Nordafrika und Italien, die Bombenangriffe auf Wien möglich
Der Name des Historikers Görlitz, der durch verschiedene Biographien bereits bekamt war, ist seit der wohlfundierten und auch viel umstrittenen Historie .Der deutsche Generalstab (Verlag der Frankfurter Hefte) in der deutschen Publizistik wohl bekannt. Es sei nicht verhohlen, daß namhafte Kreise des deutschen Offizierskorps die seinerzeitige Darstellung der Entwicklung und vor allem der politischen Absichten des deutschen Generalstabs aus der kritischen Feder von Görlitz heftig angriffen und sich daraus eine für die Geschichtsforschung besonders fruchtbare Diskussion ergab. Auch sein
Die Schwüle eines bleiern - heißen Sommertages lag am 20. Juni 1941 über Ostpreußen. In der idyllischen Landschaft um Rastenburg, verborgen in Birkenwäldern, war die Betonstadt des reuen Hauptquartiers „Wolfsschanze“ bezogen worden. Hitler hatte sie erbauen lassen. In den Sonderzügen, die aus Berlin den Wehrmachtsführungsstab und die Generalstäbe der einzelnen Wehrmachtsteile nächtlicherweile nach dem Osten gebracht hatten, herrschte eine seltsam bedrückte Stimmung. Wohl liefen planmäßig die Aufmarschvorbereitungen für den „Fall Barbarossa“ — diesen Titel hatte Hitler
Somit war das Signal gegeben, und das Duell zwischen Hitler und B e n e s c h um den Frieden Europas begann. Denn tatsächlich standen sich nun diese beiden Persönlichkeiten als sichtbare Gegenspieler gegenüber. Benesch, der listenreiche Verschwörer und Hasser der alten Donaumonarchie, emporgestiegen zu der Würde des Staatspräsidenten eines Nationalitätenstaates, der in jedem seiner Teile ein Spiegelbild der alten Monarchie war, ohne die überwölbende, historisch-geweihte Kraft ihrer Sendung zu besitzen, auf der anderen Seite Hitler, „der Mann aus dem Chaos“, den die sehr vorsichtig
Am 5. November 1937 befahl Hitler überraschend die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile, Göring, Fritsch, Raeder, sowie den Reichskriegsminister Generalfeldmarschall Blomberg in die Reichskanzlei. Außer diesen, ihrem Rang oder ihrer Amtsstellung nach dem Reichskabinett angehörigen Soldaten waren auch der Reichsaußenminister v o n N e u-rath und der Adjutant der Wehrmacht beim Reichskanzler, Oberst H o ß b a c h, anwesend. Diesem seiner Zusammensetzung nach ungewöhnlichen Gremium, das eigentlich eine Art militärisch-politisches Rumpfkabinett darstellte, eröffnete Hitler in einer