Es gibt eine Schulerneuerung, die sich zum Ziel setzt, neue Methoden und neue Arbeitsweisen in unser Schulwesen einzubauen, und es gibt eine Schulerneue- rung, die versucht, die Diskrepanz zwischen Schule und weitergehendem Leben zu überwinden. Die vom österreichischen Unterrichtsministerium seit 1945 im Pflichtschulsektor eigeleitete Bewegung zur inneren Schulerneuerung verbindet beide Tendenzen; sie mißt den Erfolg von Reformen an den Leistungen der Schule, also um einen von Josef L e h r 1 glücklich geprägten Ausdruck zu verwenden, an der Weiterenwicklung zur Leistungsschule, und sie
Die vom Bundesministerium für Unterricht seit 1946 eingeleitete österreichische Landschulerneuerung fand ihren ersten markanten Ausdruck in der ers,ten österreichischen Landschultagung, die nach umfänglichen Vorbereitungen im Oktober 1947 zustande kam. Sie erbrachte zunächst einen energischen Existenznachweis der österreichischen Landschule: fein Viertel aller österreichischen Volksschulen waren damals einklassige Volksschulen, ein weiteres Viertel zwei- klassige, ein Sechstel dreiklassigė Volksschulen; mehr als zwei Drittel der österreichischen Volksschulen konnten also als
Es war wohl eine einzigartige Situation in der Geschichte des österreichischen Schulwesens, als 1945 die neue österreichische Schulaufsicht in den einzelnen Schulbezirken, besonders im Osten der Republik, den Neuaufbau des Schulwesens begann. Ohne den notdürftigsten Verwaltungsapparat — was damals an opfervoller Kleinarbeit unter den schwierigsten Verhältnissen geleistet wurde, wissen nur die zu würdigen, die damals dabei waren — und mit einer kleinen Zahl geeigneter Lehrpersonen galt es, ohne Lehrbücher, Lehrmittel und Lehrbehelfe den Schulbetrieb in den Pflichtschulen wieder
Zu den großen ungelösten Aufgaben einer Geschichtsforschung, die es sich zur Aufgabe stellt, den wahren Ursprüngen und Entwicklungstendenzen der Entstehung des Abendlandes nachzugehen, gehört der Problemkreis der frühmittelalterlichen Kunst. Jener Kunst vor dem Sieg der Gotik, die, zumal in den Epochen des Karolingischen und Ottonischen, Werke von einer Größe, Monumentalität, inneren Dichte und Inhaltsschwere geschaffen hat, die im ganzen folgenden Jahrtausend vielleicht nicht wieder erreicht worden ist. — Wer den Engel der Verkündigung im Perikopenbuch Heinrichs II. auf sich
Das nun vereinzelt in Gang kommende Gespräch über die gegenwärtige Sdiul- erneuerung verdichtet sich auf einige wenige Brennpunkte des Interesses. Neben der Einmütigkeit der Notwendigkeit eines umfassenden Gesamtplanes der österreichischen Schul- und Erziehungsgesetzgebung und der einheitlichen Stellungnahme zu einigen schul- orgamisatorischen Fragen, wie der Verlängerung der Schulpflicht, der Berufsschulpflicht und der Verlängerung der eigentlichen Pflichtschulzeit um das neunte Schuljahr, konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf drei Fragenkomplexe: einmal auf die grundsätzlichen