Große geschichtliche Ereignisse und tiefgehende Zeiterscheinungen lassen sich zumeist nicht auf eine, sondern auf eine größere Anzahl wirkender Ursachen zurückführen, die dann allerdings zumeist je nach Weltanschauung, Partei- oder sonstigen Interessen mehr oder weniger hervorgehoben oder geleugnet werden. Nun ist eine solche Hervorhebung zur genauen Beurteilung jedes einzelnen dieser Faktoren aber notwendig und wird erst dort bedenklich, wo der Versuch auftritt, eine Teilkraft absolut zu nehmen und dabei den Blick für das Gahze zu verlieren. Es soll daher im folgenden nur vom Einfluß
Im allgemeinen besteht die Neigung, unter den vielen Ursachen, die zur heutigen Wohnungsnot geführt haben, den direkten und indirekten Auswirkungen des Krieges die Hauptrolle zuzuweisen, also Zerstörungen und Beschlagnahmen, vor allem aber dem ungeheuren Strom heimatloser Flüchtlinge, der sich bei Kriegsende nach Österreich ergoß. Nun wohnen aber gerade diese Flüchtlinge auch heute noch zum weitaus größten Teil in Barackenlagern, die gleichfalls erst während des Krieges entstanden sind. Man könnte sich also, rein methodisch gedacht, beide — die Baracken und ihre Bewohner —
Innerhalb des letzten Jahrzehnts haben sich infolge gewisser örtlicher Verlagerungen der Industrie bereits tiefreichende und immer noch weiterwirkende strukturelle Veränderungen in der wirtschaftlichen, bevölkerungspolitischen, sozialen und namentlich auch geistigen Gestalt unseres Landes ergeben, die größere Aufmerksamkeit verdienen, als ihnen bisher zuteil wurde.Verfolgen wir hier die nüchternen Tatsachen.Während des letzten Krieges erforderte die Rüstungswirtschaft, mit bis zur Härte gesteigerter deutscher Gründlichkeit betrieben, nicht nur eine mächtige Ausweitung des
Fragen des Wohnbaues und der Mietzinsbildung waren schon in der ersten Republik heiß umstritten, und heute ist eine Diskussion dieser Probleme „sine ira et studio“, so wertvoll eine solche wäre, überhaupt kaum mehr denkbar. Fast alle, die hiezu berufen wären, sind ja selbst irgendwie .Partei“, und so herrschen an Stelle von Klarheit und Objektivität „Rechtsstandpunkte“ und Ressentiments, zumindest aber ist der Wunsch Vater des Gedankens.Es fehlt zwar durchaus nicht an Erkenntnissen über Umfang und Dringlichkeit des Wohnraumbedarfes, doch verstummen viele der mit mehr oder
Großbauten von heute werden vor allem der beiden „Muskelhunde“ am Eingang nach technischen Maßstaben beurteilt, und es ist nach einer weit verbreiteten Auffassung der Zweck, der allein die Formen zu bestimmen hat. Um so größeres Interesse wendet sich daher begreiflicherweise einem Bauwerk zu, bei dem zum ersten Male seit dem Zusammenbruch des Jahres 1945 dieser fast schon eiserne Grundsatz durchbrochen wurde. Bewußt auch auf Blickwirkung gebaut, kann man den Linzer Bahnhof wohl mit Recht als den ersten ausgesprochenen „Monumentalbau“ des neuen Österreich bezeichnen. Kaum